"Der Menschen Hörigkeit" von W. Somerset Maugham
INFOS ZUM BUCH:
Originialtitel: Of Human Bondage
Originalsprache: englisch
Übersetzer/in: Mimi Zoff und Susanne Feigl
Erscheinungsjahr: 1915
INHALT:
Mit einem Klumpfuß geboren, verliert Philip Carey seine Eltern, leidet unter der Engstirnigkeit seines puritanischen Onkels, bei dem er aufwächst, und ist ein gefundenes Fressen für die Hänseleien seiner Mitschüler, gegen die er sich mit Brillanz und Sarkasmus zur Wehr setzt. Bis er zu sich selbst findet und zur Ruhe kommt, ist es ein schmerzhafter, langwieriger Prozess, geprägt von der Suche nach der eigenen Berufung ebenso wie von der Sehnsucht nach erfüllter Liebe. W. Somerset Maughams eigener, leidvoll - verschlungener Lebensweg bildet den Hintergrund für diesen stark autobiographisch gefärbten Roman, der neben Dickens' David Copperfield, D.H. Lawrence' Söhne und Liebhaber und James Joyce' Portrait des Künstlers als junger Mann zu den bedeutendsten Entwicklungsromanen der englischen Literatur zählt.
„Der Menschen Hörigkeit wird hoffentlich immer gelesen werden.“ (Elke Schmitter / Die Zeit, Hamburg)
„Was brauchen wir also? Romane, deren Autoren es sich sehr schwer machen, damit die Leser es sehr leicht haben; Unterhaltungsromane also. Ein deutscher "W. Somerset Maugham" - ist das etwa ein Traum?“ (Marcel Reich-Ranicki)
"Sein Werk und Leben möge der Literaturgeschichte noch lange Zeit Stoff zum Nachdenken liefern." (Alfred Andersch)
MEINE MEINUNG:
Dieses Buch beschreibt das Einzelschicksal einer Person von seiner Geburt bis zum erwachsenen Mannesalter mit solch einer Tragik, dass es wahrlich unter die Haut geht.
Liebevoll wurde jedes einzelne Detail des Protagonisten Philip Carey von Somerset Maugham ausgearbeitet und erweckt den Anschein, als würde man ihn persönlich kennen. So fällt es einem nicht schwer jeden einzelnen Schritt den Philip in seinem Leben macht nachzuvollziehen und jede einzelne Entscheidung, die er in seinem Leben trifft, auch wenn sie sichtlich noch so falsch oder naiv ist, zu verstehen.
Der Roman regt wirklich zum Nachdenken an und ist wie fast jeder von W. Somerset Maugham ein absolutes Meisterwerk, dass auf keiner Seite langweilig wird. Geradezu perfekt beschreibt er ein ganzes langes Leben mit seinen Höhen und Tiefen, und dies so wie es ist: bitter und schwierig, erfüllt von grausamen Menschen und nur wenigen Freunden, die kommen und gehen. Er zeigt die unglaubliche Härte der Gesellschaft, in die jeder sich einzufügen hat, auch wenn man aussergewöhnlich und noch so anders ist.
In mir erweckte Philip Carey stellenweise furchtbares Mitleid wie vorher und auch nachher keine andere fiktive Person.
„Der Menschen Hörigkeit“ ist auch eines der Bücher, welches ich pausenlos durchlesen musste.
Das Lesen lohnt sich!