"Umgarnt" - Margaret Millar

  • "Umgarnt" von Margaret Millar


    INFOS:
    Genre: Roman
    Originaltitel: Experiment in Springtime
    Originalsprache: englisch
    Übersetzer/in: Monika Elwenspoek
    Erscheinungsjahr: 1947


    KLAPPENTEXT:
    Charles traut seiner Frau Martha nicht mehr, seit sie ihm einmal ein Aspirin verabreicht hat, das in ihm eine allergische Überempfindlichkeit auslöste. In seinen Fieberfantasien vermutet er, dass seine Frau ihm den Tod wünscht. Martha, die viel Wert auf Ordnung legt und sich vormachte, mit Charles glücklich verheiratet zu sein, weiss nicht, wie sie auf seine Veränderungen reagieren soll.
    Als dann ihr ehemaliger Verlobter plötzlich wieder in der Stadt auftaucht, bringt sie das noch zusätzlich durcheinander. Steve, traumatisierter Kriegsveteran, aber deshalb nicht weniger charmant, holt Martha aus dem Kokon der perfekten Ehefrau heraus und drängt sie zu unbequemen Entscheidungen.


    "Trickreich und dicht gewoben." (Daily News, London)


    "Margaret Millar erzählt auf hohem literarischen Niveau spannungsvolle Psychothriller mit klaustrophobischem Klima. Beklemmend ist die entlarvende Darstellung einer Welt, die mit ihrer Heuchelei und ihren Komplexen die Wahrheit verdrängt sowie zweifelhaften Idealen nacheifert." (Almut Oetjen / Lexikon der Kriminalliteratur)


    "Mit wunderbarer Ironie und fabelhaften Dialogen porträtiert Margaret Millar die Schwächen und Stärken ihrer Figuren so plastisch, dass man sich wirklich jeden Beziehungsratgeber ersparen kann." (Wolfram Knorr / Die Weltwoche, Zürich)



    MEINE MEINUNG:
    Zu Beginn denkt man sich: Was soll man schon Gutes an einer Frau finden, die endlos Geld ihres Mannes für schöne Kleider und eigenen Luxus ausgibt, und ihrem Mann eine Krawatte für unter einen Dollar mitbringt? Was soll man von einer Frau halten, die anscheinend ihren Ehemann mit Aspirin vergiftet?
    Mit einer anspruchsvollen Finesse schafft es Margaret Millar jedoch die Eindrücke des Lesers völlig umzustoßen, ihm ein völlig neues Bild der Charaktere zu vermitteln und ihn daher ganz und gar hinters Licht zu führen. Am Ende ist er genauso überrascht, wie die Figuren über sich selbst. Der Roman zeigt: Nichts im Leben ist zu planen, denn es kommt letztendlich wieder ganz anders. Das Schicksal ist eben weder zu organisieren, noch kann man es für sich festlegen.
    Die Art und Weise wie das Leben und die Fügung einer Person dargestellt wird, hat mich so manches Mal an W. Somerset Maugham erinnert.
    Auch den Schreibstil finde ich super, denn Millar versteht sich darin geschickt Gedanken, Reden und Taten rasant im Wechselspiel aufeinander folgen zu lassen, ohne dabei zu verwirren.
    Eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art. Der Roman „Umgarnt“ regt zum Nachdenken an ohne dabei für den Leser komische Stellen zu vermeiden.
    Sehr lesenswert....