Ich habe das Buch „Tausend strahlende Sonnen“ gerade eben beendet und bin wirklich tief gerührt.
Vor diesem Buch habe ich mich noch nie wirklich mit dem Land Afghanistan und seiner Gesellschaft unter der Herrschaft der Taliban auseinander gesetzt. Natürlich hat man in den letzten Jahren durch die nachhaltigen Unruhen und Krisen in diesem Gebiet immer mal wieder etwas in den Medien mitbekommen und weiß, dass Frauen da stark unterdrückt werden und so gut wie keine Rechte haben. Aber es ist doch etwas anderes, wenn man mal ein Buch liest, in dem die Lebenswege von zwei unterschiedliche Frauen mit unterschiedlichen familiären und gesellschaftlichen Hintergründen erzählt bekommt.
Khaled Hosseini beschreibt das grausame und traurige Leben der beiden Frauen sehr eindringlich, sodass man wirklich mitleidet. Manchmal musste ich auch kurz aufhören zu lesen, um das Gelesene zu verarbeiten, da viele Stellen, auch wenn sie nicht sehr detailliert beschrieben werden, einfach schockierend sind. Man leidet einfach mit den Frauen mit.
Als Leser bekommt man durch das Buch ein sehr realistisches Bild von dem Leben in Afghanistan. Besonders gut gefallen hat mir, dass auch geschichtliche Aspekte eine große Rolle spielen in dem Buch und wirklich großen Einfluss auf die Handlung haben. Dadurch versteht man auch die Kultur dieser Menschen besser, da man einfach den gesamten Zusammenhang sieht.
Ich bin wirklich sehr froh, dass ich diese Erfahrungen nicht erleben musste und bewundere wirklich die beiden Hauptfiguren Leila und Mariam, die trotz allem doch immer wieder ein Fünkchen Hoffnung haben und die schweren Zeiten durchstehen. Ich denke, diesen Mut und die Stärke kann man den meisten afghanischen Frauen zusprechen, da viele ähnliches erlebt haben werden.
Ich kann dieses Buch wirklich weiterempfehlen und verleihe daher 10 von 10 Punkten.