Originaltitel The Last Jew
Übersetzt von Klaus Berr
4 Cassetten, gekürzte Romanfassung, ca. 440 min, BMG Wort, April 2000
Kurzbeschreibung
1492, die Inquisition hat Spanien fest im Griff. Alle Juden müssen das Land verlassen. Jona, der dreizehnjährige Sohn eines jüdischen Silberschmiedes aus Toledo, steht nach der Ermordung des Bruders und dem Tod des Vaters alleine da. Für ihn, der zu seinem Glauben steht, beginnt eine Odyssee durch Spanien. Erst Jahre später findet er in Saragossa Frieden, wo ihn ein alter Medicus in die Geheimnisse der Heilkunst einführt.
Ein spannendes Leseabenteuer für alle Liebhaber historischer Romane und fesselnder Geschichten.
Zum Autor:
Noah Gordon wurde 1926 in Massachusetts geboren. Nach dem Studium wandte er sich dem Journalismus zu und arbeitete als wissenschaftlicher Redakteur beim Bostoner "Herald". Er hat drei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in Brookline, Massachusetts.
www.noahgordonbooks.com
Meine Meinung:
Noah Gordon ist eigentlich ein Autor, den ich mir bisher erspart habe, aber da es inzwischen nur noch wenige Hör-Cassetten auf dem Markt sind (es gibt leider fast nur noch CDs), habe ich mir dieses Hörbuch dennoch zugelegt.
Die Handlung wird über das Schicksal des Protagonisten Jona Toledano, der bei einem Judenprogromm seine Familie und seine Identität verliert, transportiert. Nur ein Bruder lebt vermutlich noch, wird er ihn wiederfinden? Jona muss seine jüdische Herkunft verschweigen um zu überleben. Wie er sich unter diesen Umständen entwickelt ist das wichtige Thema des Buches.
Anfangs war die Begeisterung gering, der Stil war unaufgeregt, der Handlungsfortschritt ist aufgrund vieler Abschweifungen in unwichtige Details zu langsam, doch nach dem der Protagonist erst einmal Medicus geworden ist und sich in einer besseren Position befindet, wird das Hörbuch interessanter. Der Medicus von Saragossa erinnert mit an den Wanderchirurgen von Wolf Serno, wenn auch weniger frisch. Es wirkt wie ein Alterswerk.
Eigentlich bin ich jetzt ganz zufrieden mit dem Hörbuch, auch wenn ich es wahrscheinlich nicht noch einmal anhören werde.
Die Kürzungen sind mir nicht negativ aufgefallen.
Ein Trumpf des Hörbuches ist der Sprecher Wolfgang Hübsch, dessen Stimme gerade mit zunehmender Dauer immer angenehmer zu hören ist, obwohl er schon am Anfang eine kaufentscheidende Rolle spielte.