Fragen an Enie van Aanthuis

  • Nachdem ich das Nachwort immer zuerst lese, möchte ich Rosenstolz Frage etwas abändern- ist eine direkte Fortsetzung geplant oder ist der letzte Satz des Buches mehr literarisch übertragen gemeint?

  • Hallo Enie,
    der Roman wirkt bisher fast wie aus einem Guss, fast überraschend, wenn man bedenkt, dass es sich bei dem Autor um eine Kollaboration aus zwei Schriftstellern handelt. Einiges über das Autorenteam habe ich schon auf eurer Homepage gelesen.
    Aber ein paar Fragen habe ich noch dazu:
    Wie funktioniert so eine Zusammenarbeit?


    Ich stelle mir vor, einer schreibt einen Abschnitt, der andere überarbeitet ihn und umgekehrt usw.
    Ab und zu trifft man sich, doch meist basiert das Zusammenschreiben auf einem Austausch über Ideen, Handlungsfortlauf etc. via E-Mail.
    Beim gemeinsamen Schreiben gilt es Kompromisse einzugehen, die man als Alleinschreiber nicht akzeptieren würde. Dafür erhält man durch den Austausch neue Eingebungen und befruchtet seine Ideen gegenseitig.


    Liege ich teilweise richtig mit diesen Annahmen?


    Ich persönlich hasse es, wenn meine (technischen) Texte umformuliert werden, aber eine Anreicherung durch ergänzende Sätze begrüße ich stets.


    Und, wer hatte die ursprüngliche Idee für Schauplatz, Plot und Thema des Romans?

  • Hallo Tina,
    ich habe in deinem Blog gelesen, dass ihr schon an der Fortsetzung des Romans arbeitet. Gibt es dazu schon nähere Angaben?


    Und das geplante Radio-Interview zur Tulpenkönigin, auf welchem Sender kann man das hören?

  • Ah, hier sind ja bereits Fragen eingetrudelt :-)


    Rosenstolz, Beowulf und Schatzkiste,


    ja, es wird eine Fortsetzung geben. Wir schreiben gerade an Band 2, und es wird ein Wiedersehen mit den Figuren aus Band 1 geben. Ich weiß allerdings noch nicht, wann das Buch erscheint.


    Herr Palomar,


    das Allerwichtigste in der Zusammenarbeit zwischen Hendrik und mir war, dass uns beiden nicht daran gelegen war, uns als Autoren in den Mittelpunkt zu rücken. Das gemeinsame Ziel war es, einen guten, unterhaltenden Roman zu schreiben, und dahin führen bekanntlich viele Wege ... In der Praxis lief es tatsächlich so ab, wie du es dir vorstellst: Wir haben ein um den anderen Abschnitt geschrieben und der Partner durfte nach Herzenslust und überzeugung in den Texten des anderen arbeiten, sie ergänzen und kürzen, wo immer es ihm gefiel. Unsere Zusammenarbeit war von Vertrauen geprägt, und so muss das auch sein, denke ich, denn wenn einmal der Gedanke aufgekommen wäre, der andere will mich einfach nur ärgern und macht mir den Besserwisser, wäre das Gift für unsere Arbeit gewesen. Hendrik hat seine Überzeugungen, ich meine, und es war nie ein Problem, uns gegenseitig anzupassen. Ich bin davon überzeugt, dass der Roman von unseren unterschiedliche Talenten profitiert hat.


    Schön, dass es sich wie aus einem Guss liest; das war auch mein Bestreben, dass man an keiner Stelle die stilistischen Eigenarten der beiden Autoren herauslesen kann.


    Die ursprünglich Idee, einen Roman über den Tulpenwahn zu schreiben, hatte Hendrik. Sein entsprechendes Expose dazu habe ich ihm allerdings gleich in der Luft zerfetzt :-) Und das war der Beginn unserer wunderbaren Zusammenarbeit ;-)
    (Gut, dass Hendrik hier nur mitlesen kann; er ist nicht angemeldet und kann mir also nicht widersprechen. Ich bitte es mir nachzusehen, wenn ich diesen erfreulichen Umstand an der ein oder anderen Stelle in meinem Sinne ausnutze :lache )


    Herzliche Grüße


    Tina

  • Rosenstolz,


    die Seite, auf der du warst - www.martinasahler.de -, ist meine "Jugend-Seite" mit den Thienemann-Titeln. Meine "offizielle" Autorenseite ist www.schreibstil-service.net und dann gibt es noch www.enie-van-aanthuis.de und in meinem Blog www.schreibwelt.blogspot.com fließen allen Themen zusammen ;-)


    Lottie auf der Jugendseite ist inzwischen ein Jahr alt, aber immer noch genau so niedlich. Sie legt sich auch gerne über die Tastatur und schmust an "Esc" herum.


    Geli,


    zunächst wird Mareikje noch einmal im Mittelpunkt stehen. Den Höhepunkt der Tulpomanie - den großen Zusammenbruch aller Tulpengeschäfte 1637 - hat Band 1 ja noch gar nicht berührt. Mal sehen, ob ihre Tochter genug Charakter entwickelt, um in ferner Zukunft auch in eine Hauptrolle hineinzuwachsen.


    LG,


    Tina