Englischer Originaltitel: The Promise of a Lie
Kurzbeschreibung
Das perfekte Verbrechen beginnt mit der perfekten Lüge ... Nichts kann den Psychologen David Remler auf den erschreckenden Telefonanruf seiner Patientin Samantha Kent vorbereiten. Das Bedürfnis zu helfen verwickelt ihn in ein Verbrechen, dessen Folgen außer Kontrolle geraten. David ahnt, dass er eine gefährliche Linie überschritten hat, dass seine Reputation auf dem Spiel steht. Er ahnt jedoch nicht, wie massiv er selbst ins Zentrum eines Kriminalfalls gerät, der sein eigenes Leben in große Gefahr bringt. Welche Pläne verfolgt die mysteriöse Patientin, warum hat sie ihn überhaupt involviert? Stück für Stück kommt David einer bedrohlichen Verschwörung auf die Spur, einer Verschwörung, die mit der perfekten Lüge begann ...
Über den Autor (aus dem Buch übernommen)
Howard Roughan ist ein ehemaliger Werbefachmann, der beteuert, keinerlei Ähnlichkeiten mit seinen Romanfiguren zu haben. Der Autor lebt in Connecticut
Meine Meinung
Der Klappentext umreißt grob, worum es geht. Der Ich-Erzähler David ist ein verwitweter Therapeut. Lakonisch erzählt er ein wenig von seinem Arbeitsalltag, seinen Patienten, und wie er Sam Kent kennenlernte. Die anscheinend verzweifelte und verletzliche Frau weckt seine Beschützerinstinkte und vielleicht auch etwas mehr. Deswegen reagiert er auch recht unprofessionel, als er den nächtlichen Anruf bekommt, in dem sie ihm gesteht, das sie ihren Mann umgebracht hat. Doch am Tatort angekommen, merkt er sehr schnell, das er in eine fiese Falle getappt ist.
Der Plot ist so thrillertypisch, wie es sich anhört. Aber das ist in diesem Fall ist es trotzdem anders. Keine gewollten, gewagten, unglaubwürdigen Wendungen. Zwar rätselt man mit, wer Sam ist, warum sie es getan hat, warum ausgerechnet er den Kopf für einen Mord hinhalten soll, aber hier erscheint es nicht so furchtbar konstruiert wie in vielen anderen Thrillern. Das liegt meiner Meinung nach auch an dem lässigen Schreibstil. Das Buch liest sich äußerst angenehm, seine Sprache hebt sich wohltuend ab von all den vielschreibenden Autoren. Sie klingt, als ob der Mensch David das wirklich so erzählen könnte. Die Geheimnisse rund um Sam entwickeln sich nach und nach, und der Schluß ist auch zufriedenstellend. Zwar fehlt auch eine kleine Liebesgeschichte nicht, aber sie ist erfreulich unspektakulär. Sie hat mich sogar gefreut für den gebeutelten, sympathischen David.
Trotz eines kleinen Hängers in der Mitte, als die Gerichtsverhandlung beginnt und einer kleinen Unstimmigkeit bei der Sache, hat mich das Buch gut unterhalten. Ich fand es spannend, wenn auch nicht so, das es mir eine schlaflose Nacht bereitet hätte. Das unaufgeregte Tempo hat mir sogar gefallen, denn bei manchen Thrillern, die ich in der Vergangenheit las, kam es mir oft so vor, als ob Tempo, haarsträubende Wendungen und Zufälle eine unabdingbare Zutat für Thriller sind, was aber oft auf Kosten der Glaubwürdigkeit, der Handlung und der Charaktere ging. David wird nicht plötzlich zur Superkampfsau, er bleibt der leicht töftelige Therapeut, er versucht mehr, Gedanklich über seinen Schatten zu springen, nicht mehr ganz so berechenbar zu sein in seinen Reaktionen und den Blickwinkel zu wechseln.
Positiv erwähnen möchte ich nochmal Roughans Schreibstil. Ich fand ihn einfach kurzweilig und frisch.
Ich gebe 8 von 10 Punkten!