Der Beginn meines Romans (Allein am Abgrund)

  • Hallo,


    da ich auch mal gern ein paar konstruktive Vorschläge für meinen Roman hätte bzw. ob es sich überhaupt für mich lohnt, ein Autor zu sein ( bin mir noch ned ganz schlüssig, werd aber wohl erstemal weitermachen^^),


    wollt ich euch jetzt einfach die ersten paar Seiten meines Buches hier herein posten, damit ihr mal sehen könnt, obs Sinn macht oder nicht.
    Der Roman würde wohl mind. 300 Seiten haben und geschrieben sind etwa 40 Seiten...



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    1


    "Nein. Verdammt, nein!"
    Ein verzerrter Schrei entwich Jaydon Lenrow inmitten seines Zimmers, das von ersten frühmorgendlichen Sonnenstrahlen erhellt wurde. Schweißgebadet lag er in seinem Bett, schnappte nach Luft, erwachte in Folge seines Schreis aus einem erneuten nächtlichen Albtraum.
    Recht geräumig eingerichtet, dennoch viel Freiraum bietend, stellte sein Zimmer durchaus eine Art Traumvorstellung seines persönlichen Lebensraumes dar. Freiheitlich, weiträumig und dennoch von natürlichen Grenzen umgeben, die ihm keineswegs die Atmosphäre eines beengten Raumes vermittelten.
    In genau diesen Räumlichkeiten spürte er die heftigen Auswirkungen eines weiteren, in grandioser Regelmäßigkeit erscheinenden Traumes,
    Bereits seit einigen Tagen beherrschte ihn das Besorgnis erregende Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber diesen unerklärlichen häufigen Träumen, in denen jede Nacht zu einer neuerlichen Quelle der innerlich verarbeiteten Ängste und Befürchtungen zu werden schien.
    Die Tatsache, dass er sich selbst Stunden später an genauere Einzelheiten der nächtlichen Bilder seines Unterbewusstseins erinnern konnte, widersprach ebenso sehr der ursprünglichen Definition eines Traums, wie es die teilweise verheerende Auswirkung auf sein körperliches Wohlbefinden der letzten Tage, vielleicht auch Wochen, tat.
    Was auch immer dafür der Grund war, letztlich ging er davon aus, dass dies schnell vorrüber gehen würde.
    Dennoch war ein jedes Gefühl der mangelnden Vorsicht in keinem Fall angebracht, gewann doch allein der Inhalt jener Traumsituationen vielmehr auch an beängstigender Wirkung mit jedem weiteren Tag hinzu.
    Nungut, mental schwach war er zweifelsohne nicht, zumindest nicht dann, wenn er den literarischen Erfolg auf seiner Seite hatte. Beinahe sieben Millionen verkaufte Bücher, zusätzlich einige Fernseh-Auftritte bei den größeren TV-Shows und nicht zuletzt das Treffen mit der Bildungsministerin Joanne McCarthy, ihres Zeichens ein großer Fan seiner oftmals von politischer Kritik und subtiler Ironie geprägten Romane. Sogesehen konnte er sich nicht beklagen. Immerhin hatte er auf seinem Konto beinahe zehn Millionen Dollar als Guthaben und spürte nicht zuletzt eine große Sympathie innerhalb der Bevölkerung.
    Warum also sollte ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, in dem er sich, in einer neuen Kreativ-Phase befand, solch unschönen Träumen wehrlos ausgesetzt fühlen? Er erhielt doch von den Medien einen derart großen Zuspruch, konnte den Respekt der Bevölkerung überal spüren, also warum sollte es einen Grund zur Besorgnis geben?
    Dennoch...
    Stichhaltige Gründe gab es zwar nicht, wohl aber besorgte Vermutungen. Rückblickend war die letzte nächtliche Imagination mit Abstand die Schlimmste, ebenso die am meisten von realistischem Inhalt durchflossene Eingebung.
    Instinktiv versuchte sich Jaydon in diesem Moment an den Inhalt jenen Traums zu erinnern, er versuchte es, angestrengt, innerlich- wie äußerlich angespannt, es misslang. Ein erneuter Versuch, abermaliges Misslingen. Kein Moment des Schocks, wohl aber unangenehmer Überraschung.
    Nicht so recht wissend, worauf der plötzliche Mangel an Erinnerungen beruhen mochte, blickte er in die weite Leere seines Zimmers hinein. Er stellte sich innerlich die Frage, ob es denn der Norm entspräche, sich zu Beginn an jegliches Detail einzelner Träume zu erinnern und dann, wenn man glaubt, daran beinahe zu verzweifeln, wiederum vor einer Wand der geistigen Leere stößt.
    Direkt Angst machte ihm dieser ungeahnte Wechsel von Kenntnis und Unkenntnis nicht. Doch trug dies nicht unbedingt zu seinem körperlichen Wohlbefinden bei, das auch an diesem Morgen nicht sonderlich von Frohmut geprägt war.
    Wiederum besaß er mittlerweile alltägliche Kopfschmerzen, wiederum fühlte er sich von einer nicht Schwinden wollenden Müdigkeit überwältigt, wiederum war seine morgendliche Motivation am Nullpunkt angelangt.
    Dennoch musste er, ob nun gewollt oder nicht, aufstehen. Die Sonne stand längst am Himmel, eine neue Kanonade von Terminen wartete bereits auf entsprechende Erfüllung. Schlichtweg ein neuer, von einem zumindest nervös machenden Schatten in Gestalt beängstigender und stets wiederkehrender Träume überdeckter, Tag inmitten des Alltags.
    Ein wenig zitternd, ein wenig verschwommen den Raum wahrnehmend, schlug er die Bettdecke beiseite, stand auf, blickte zum großen Fenster hinaus. Im Grunde genommen besaß es die Ausmaße eines Portals in die Freiheit der großen Veranda. Dort draußen das Sinnbild des ungefährdeten Friedens, die erwachende Menschheit die sich auf einen neuen arbeitsreichen Tag vorbereitete.
    Das entspannende Licht der morgendlichen Sonne, das kurzweilige Schwinden nächtlicher Sorge, schlichtweg der Ausdruck von Gelassenheit in seinem Gesicht.

    Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat.


    (Heinrich Heine)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von HatredKS ()

  • Sicherheitskopie vom Eingangsposting. Aus gegebenen Anlass.



  • @ Doc : Also iwie finde ich das jetzt aber nen bisl seltsam. Steht das iwie in den Regeln, dass jetzt ab sofort immer "Sicherheits-Kopien" erstellt werden.


    Sehr seltsam, aber gut...

  • Zitat

    Original von HatredKS
    @ Doc : Also iwie finde ich das jetzt aber nen bisl seltsam. Steht das iwie in den Regeln, dass jetzt ab sofort immer "Sicherheits-Kopien" erstellt werden.


    Sehr seltsam, aber gut...


    Manchmal müssen auch seltsame Dinge getan werden....... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Nene, so leicht zu "beeindrucken" bin ich noch nicht :grin
    Da müsst ihr schon schwerere Geschütze auffahren :lache


    "Wat ichn Schwachsinn heute von mir gebe, das gehört schon in Youtube..."

  • Zitat

    Original von HatredKS
    Ich hoffe, es ist nicht verboten :


    --UP--


    Oh bitte, nicht hochschubsen.
    Wenn es jemanden interessiert, dann wird er schon noch darauf antworten.


    edit:
    Hat sich erledigt. Ich hatte schon wieder vergessen, dass ich die Anfängerecke ja aus meiner Portalansicht ausgeblendet habe. :-) Von mir aus kann also geschubst werden, was das Zeug hält.



    Gruss,


    Doc

  • Hallo Hadred


    leider traue mich mir einfach zuwenig zu im Beurteilen von Texten....fühle mich in dieser Funktion überhaupt nicht zuhause....
    ....ich könnte Dir höchstens sagen, ob das Geschriebene mich anspricht oder nicht....aber warum das dann so ist, darin bin ich eben zu unbedarft....


    Aber ich hoffe doch sehr für Dich, dass Dir bald jemand eine ganz sachliche, konstruktive Kritik Deines Textes hier hineinschreibt....Dir sagen kann, wo die Stärken und Schwächen liegen.... :wave

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Joan, ich glaube, um einen Text zu beurteilen muss man kein begnadeter Kritiker sein, manchmal hilft eine einfache, unbegründete Meinung auch. :wave


    Hatred, da du hier schon zu jammern beginnst ... :grin


    Ich finde, am Anfang eines Romans darf man nicht schwafeln. Und ich finde, in deinem ersten Abschnitt erfährt man relativ wenig. Er fesselt nicht, er wirft keine (weltbewegenden) Fragen auf. Es wird (für meinen Geschmack) einfach zu wenig Inhalt auf zu viele Sätze verteilt.


    Vielleicht kannst du es etwas raffen, binden, stichhaltiger ausdrücken? Damit will ich nichts gegen schöne Formulierungen einwenden oder lange Sätze. Nur, sie sollten etwas vermitteln.


    Was mir auch aufgefallen ist - das stört wahrscheinlich nur mich persönlich - ist dieses Informationspäckchen mitten im Abschnitt. Ich finde es einfach schöner, wenn Rahmenhandlungen unauffälliger und schrittweise in den Text eingebunden werden.


    Trotzdem - vierzig Seiten ist viel, dreihundert noch mehr, und ich finde es toll, wenn man konsequent genug dafür ist. Und genügend Ideen hat. Ich mag deinen Stil. Wenn es dir Spaß macht - schreib weiter. :-]

  • @ Lotta : Ja, darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht, wie ich den Beginn noch etwas straffen könnte, war mir nur leider nicht ganz sicher. Habe es jetzt aber ein wenig verändert, also schon etwas gestrafft. Obs dadurch zwangsläufig besser ist, kann ich natürlich nicht sagen, gebe mir aber natürlich Mühe^^


    Ansonsten freuts mich natürlich, dass dir der Stil gefällt^^


    @ all : Sorry, dass ich so jammern muss, aber ich bin leider echt eine nicht sonderlich selbstsichere Person, deren Unsicherheit in Foren leider deutlich erkennbar ist und dadurch der Eindruck erweckt, als wollte ich alled zuspammen, brauche aber halt nur irgendwelche Anmerkungen zu meinem Buch, also ned Übel nehmen bitte, okay?

  • Tja, was soll man zu einem 300-Seiten-Roman nach 1 Seite sagen?
    Es geht um einen Bestsellerautor, der unter Alpträumen leidet. (Soll vorkommen.) Viel mehr erfährt man nicht.
    Um neugierig auf den Grund oder Inhalt der Alpträume zu werden, weiß ich bis dahin zumindest zu wenig über die Person.
    Wahrscheinlich ist das hier auch nicht das richtige Forum, um Romane zu posten... ;-)

  • Zitat

    Original von HatredKS
    Also irgendwie hatte ich schon gehofft,


    dass sich jemand mal meines Buches iwie annimmt...


    Könnte sein, dass manche der Eulen etwas müde geworden sind. Es gab vor Kurzem eine - ich will es vorsichtig ausdrücken - ähnliche Textprobe einen jungen Schreibers.


    Die Ähnlichkeit sehe ich darin, dass der eigentliche Protagonist nicht wirklich lebendig geschildert ist. Das, was du ihn erleben machen möchtest, zieht an ihm vorbei. Als Leserin spüre und fühle ich die Hauptfigur nicht.
    Versuch doch mal probehalber in der "Ich"-Form zu schreiben. Dann bist du gezwungen, in seine Rolle hineinzuschlüpfen und konsequent aus der Sicht des Hauptprotagonisten zu schreiben.


    Auch gibt es m. E. (zu) viele Partzipien in deinem Text, die ihn dadurch ein wenig hölzern erscheinen lassen. Aber arbeite weiter daran, du scheinst hartnäckig dein Ziel zu verfolgen und freust dich über Ratschläge und Meinungen.


    Viel Spaß beim Schreiben
    Corinna

  • Lotta
    ich habe einfach eine gewisse Scheu, Jung- oder Neuautoren zu kritisieren....weil mich die Verantwortung dafür ziemlich drückt....es mir eben wichtig erscheint, da ja nichts falsch zu machen.


    ....ich habe es ja ein paar wenigemale probiert, aber mir war einfach irgendwie nicht wohl dabei... :rolleyes


    Bei gestandenen Autoren/Autorinnen fällt mir das schon etwas leichter....auch wenn ich meine Meinung immer noch recht mühsam in Worte fassen muss....

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  • Hmm, ja, die Partizipien das ist immer so ein Problem, da muss ich wirklich daran arbeiten, nur es ist zuweilen echt schwer. Aber in den neueren Kapiteln ist ees m.E. nicht ganz so brutal damit.
    Und ja, die Ich-Form, kann ich machen, will ich aber nicht, da ich noch nie Gut darin war, etwas aus der eigenen PErspektive zu schildern. Deswegen die auktoriale Perspektive, nur ist es halt sehr schwer, darin so reinzukommen, dass es vollends klappt und spannend wirkt...