ASIN/ISBN: 3442443563 |
318 Seiten, kartoniert
Originaltitel: What Dreams May Come
Aus dem Amerikanischen von Elke Iheukumere und Edda Petri
Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1998
ISBN-10: 3-442-44356-3
ISBN-13: 978-3-442-44356-7
Zum Inhalt (Klappentext)
Robert Nielsen glaubt, seinen Ohren nicht zu trauen: Eines Tages steht eine unbekannte Frau vor seiner Tür und überreicht ihm ein Manuskript mit den Worten, sein Bruder Chris habe es ihr übermittelt. Aber Chris ist seit über einem Jahr tot - verunglückt bei einem Autounfall. Voller Skepsis, doch dann immer atemloser, beginnt Robert zu lesen. Ist es möglich, daß diese Seiten eine Antwort geben auf die drängende Frage: Was passiert mit uns nach dem Tod, was verbirgt sich hinter dem Horizont, den wir kennen?
Auf beklemmende Weise schildert Chris zunächst sein Sterben, seine verzweifelte Weigerung, seinen Tod zu akzeptieren, und sein Ringen um eine Erklärung für den merkwürdigen, traumartigen Schwebezustand in dem er sich befindet. Aber alsbald tritt Chris ein in das paradiesische „Sommerland“ - eine wundervolle Welt voller Heiterkeit, Blumen und Licht. Doch eines hört nicht auf, Chris zu martern: die Sorge um Ann, seine zärtlich geliebte Frau. All seine sehnsüchtigen Versuche, mit ihr in Verbindung zu treten, scheitern. Als Ann ihrem Leben ein Ende setzt, scheint für Chris endlich die Chance einer Wiederbegegnung gekommen, doch als Selbstmörderin kann Ann nicht ins „Sommerland“ gelangen. Da faßt er einen riskanten Plan: Er will das „Sommerland“ verlassen und sich in jenes Reich des Grauens begeben, in dem Ann nun unerlöst gefangen ist. Eindringlichen Warnungen zum Trotz überschreitet Chris die Grenze - und muß begreifen, daß Ann rettungslos verloren ist in diesen infernalischen Gefilden der Nacht. Da trifft Chris einen Entschluß, der den verhängnisvollen Bann brechen könnte...
Der Autor
Richard Matheson wurde 1926 in New Jersey geboren und studierte Journalismus. Sein schriftstellerisches Werk umfaßt mehrere Sammlungen von Kurzgeschichten und etliche Romane. Er hat viel im Bereich Science Fiction und Horror geschrieben, Für zahlreiche preisgekrönte Filme sowie für die Verfilmung einiger seiner eigenen Romane schrieb er das Drehbuch. Sein umfassendes Gesamtwerk wurde mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Richard Matheson lebt seit 1951 mit seiner Familie in Kalifornien.
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Meine Meinung
Das Buch fiel mir zum ersten Mal kurz nach dem Tod meines Vaters in die Hände, als ich nach Literatur suchte, das zu verarbeiten. Um es kurz zu machen: es hat mir dabei sehr geholfen.
Ich habe vor Jahren etliche Bücher über Nahtoderfahrungen gelesen, darunter einige, die Matheson in seinem umfangreichen Literaturverzeichnis auch angibt, was für das Verständnis dieses Buches nicht notwendig, aber sicher hilfreich ist. Wie schon in seinem „Somewhere In Time“ gelingt es Matheson auch in diesem Buch, Übergänge von einer Welt in eine andere mit großem Einfühlungsvermögen und bemerkenswert „real“ zu beschreiben, als ob er das schon mal selbst erlebt hätte und nun quasi als Berichterstatter fungiert. Kleinere Ungereimtheiten sind, auch auf Grund der Thematik, nicht zu vermeiden und fallen m. E. nicht weiter negativ auf (z. B. die Verwendung des Zeitbegriffs für das Jenseits; allerdings gibt er auch immer an „im Sinne der Zeit auf der Erde“).
Sicherlich werden Dinge (z. B. Arbeit) aus unserer Welt in die jenseitige übertragen, doch dies geschieht auf so folgerichtige Weise, als ob es einfach so sein muß. Auch die Diskussionen unter den „Jenseitigen“ haben eine innere Logik und regen zum Nachdenken an (woher kommen z. B. „Wunderkinder“?), denn so ganz von der Hand zu weisen sind die Gedanken sicherlich nicht. Persönlich interessant fand ich auch die Verbindung von Elementen verschiedener Religionen zu einer so überzeugenden Synthese, daß die schon wahr sein könnte. (Was dann dazu führt, daß manche Gestalten im Buch, die zu sehr von ihrer Konfession/Religion überzeugt sind, noch im Jenseits so sehr darin verhaftet sind, daß sie die - im Sinne des Buches - wahre Realität gar nicht zu erfassen imstande sind.)
Eine Hauptthematik des Buches ist jedoch durch den Selbstmord von Ann gegeben, die auf Grund dessen in einem Zustand landet, den wir landläufig als „Hölle“ bezeichnen. Die Beschreibungen, was diese „Hölle“ eigentlich ist und warum man nach einem Suizid dorthin kommt, haben mich sehr beeindruckt. Es ist der einzige Argumentationsstrang (wenn ich dieses Wort hier benutzen darf), der mir je begegnet ist, der mich restlos davon überzeugt hat, daß ein Selbstmord unter allen Umständen auszuschließen ist, auch wenn die Situation noch so schlimm und ausweglos erscheint.
(Leider ist auch die Bücherwelt so kurzlebig geworden, daß die deutsche Ausgabe schon vergriffen und auch antiquarisch wenig zu finden ist. Ich wollte es aber trotzdem vorstellen, da es mit zu den Büchern zählt, die mich sehr stark beeinflußt haben.)
Die letzten Worte des Buches lauten:
Also ist das jetzt zweifellos das Ende.
Ich kann nur noch einmal wiederholen: Wenn das Manuskript echt ist, sollten wir alle über unser Leben nachdenken.
Und zwar sorgfältig.
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen und im übrigen nur zustimmen.
PS: In separaten Posts verlinke ich noch zur englischen Ausgabe und zur DVD.
Edit. Hier der Link zu "I Am Legend", einem weiteren Buch von Richard Matheson. (Automatische Verlinkung klappt nicht.) Edit 18.03.2009: bilbiographische Angaben ergänzt, Links berichtigt und ergänzt.
Neuen Amazon-Link am 26.08.2019 ergänzt
ASIN/ISBN: 3442443563 |