'Die Goldhändlerin' - Seiten 001 - 148

  • Zitat

    Original von Gheron
    Hallo Tanzmaus,


    ich hoffe, dir geht's mittlerweile wieder besser.
    Die Kopfschmerzen kann ich dir nachfühlen, denn mich erwischt es in gewissen Abständen auch immer wieder. Der einzige Trost, den ich dir und mir spenden kann ist dieser: "Wir haben wenigstens etwas im Kopf, das weh tun kann!"


    Liebe Grüße
    Gheron :wave


    Da muß ich dir voll und ganz zustimmen :grin


    Ja, es ging gestern Abend so gut, dass ich im Buch bei Seite 305 stoppen mußte, sonst hätte ich wohl die Nacht durchgelesen. Was aber nicht weiter schlimm gewesen wäre, da ich eh von Lea und Co geträumt habe :gruebel

  • Hallo Sisi,


    wir haben deine Frage bezüglich des fiktiven Schauplatz nicht übersehen. Es war nur so, dass wir bisher, wenn wir einen Beitrag schrieben, einfach nicht daran gedacht haben. Schäm!


    So weit es geht versuchen wir stets vorhandene Schauplätze zu nutzen, allerdings mit einer Einschränkung. Für einen fiktiven Schurken wählen wir auch einen fiktiven Ort. Der Sarninger Vogt Alban von Rittlage ist eine solche fiktive Person. Als solcher konnte er kein Amtsträger in einer existierenden Stadt ein, denn die hatte zu der Zeit einen anderen, echten Vogt. Eine reale Person nur aus Gründen der Spannung zum Schurken zu machen, widerstrebt uns jedoch.
    Da hätten wir schon auf einen Vogt, Amtmann oder Pfleger stoßen müssen, der in unser Anforderungsprofil gepasst hätte. Bei dem Background, den wir Rittlage verpasst haben, war das aber schier unmöglich. Schließlich spielte er, wenn auch nur im Hintergrund, für Lea eine wichtige Rolle.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Zitat

    Original von Alice


    Rachel ist ein verzogenes Kind, aber sie ist mir trotzdem sympathischer, weil sie Schwächen hat. Aber vielleicht muss oder darf ich meinen ersten Eindruck ja noch revidieren.


    Ich habe heute erst mit dem Buch angefangen und bin bis S. 61 gekommen (später im Bett gibt's noch mehr). Ein Urteil, wie es mir gefällt, kann ich mir deshalb noch nicht erlauben, ebensowenig, welche Personen ich mag oder nicht.


    Rachel ist zwar zickig ohne Ende, aber ich habe auch Verständnis für sie auf diesen ersten Seiten: Wenn Lea 16 ist, muss Rachel auf jeden Fall noch jünger sein. Man kann also keinesfalls von ihr die Reife erwarten, ein so schockierendes Erlebnis auf die Schnelle zu verarbeiten, Knall auf Fall ihre jüdische Erziehung über Bord zu werfen (z.B. Leas Verkleidung) und so tatkräftig vorzugehen, wie Lea es tut, die ja durch den Tod der Mutter im Grunde auch viel zu früh ins Erwachsenenleben treten musste.


    Wer mir bislang imponiert, ist Gretchen, die bereit ist, sich in Gefahr zu begeben, um ihren Freunden zu helfen. Ich hatte spontan den Eindruck, dass Lea sich das nicht so klar macht, aber später wird ja erwähnt, dass sie das sehr wohl realisiert.


    Jedenfalls bin ich gespannt auf die weiteren zahlreichen Seiten.


    Ciao, Hundefreund

  • Zitat

    Original von Morgana
    Ich habe bei den letzten Büchern die ich gelesen habe leider die Erfahrung gemacht, dass ich erst so ab Seite 100 in die Geschichte reingefunden habe. Hier ist es Gott sei Dank! anders.


    Mir ging es oft umgekehrt mir historischen Romanen: Erst fesseln sie einen und man kann sie kaum aus der Hand legen. Irgendwann ab der Hälfte des Buches zieht sich die Sache jedoch endlos hin und die Spannung lässt nach. Man ist dann schließlich froh, wenn es endlich zu Ende ist. Ich denke da z.B. an "Die Puppenspieler" von Tanja Kinkel, obwohl ich das Buch eigentlich gerne gelesen habe. Rebecca Gables "Lächeln der Fortuna" oder "Das zweite Königreich" habe ich jedoch ebenfalls so empfunden - und auch diese beiden Bücher mochte ich im Grunde gern.


    "Die Goldhändlerin" scheint eine positive Ausnahme zu sein, wobei ich erst auf S. 185 bin, also noch abwarten muss. Aber bisher gefällt es mir sehr gut!


    Hundefreund

  • Ja, stimmt... Bei manchen Büchern ist das tatsächlich so. Bei "Heinrich VIII." ging es mir so. Das fand ich am Anfang schon ziemlich spannend und dann habe ich es nach etwas mehr als der Hälfte doch noch auf Seite gelegt...


    Ein gutes Buch fängt halt spannend an und hört spannend auf... "Die Goldhändlerin" gehört meiner Meinung nach dazu. Obwohl mein persönlicher Favorit von Gheron und Sysay eigentlich immer noch "Die Kastratin" ist... :-]

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hallo Hundefreund,


    mir geht es bei vielen historischen Romanen wie dir. Sie fangen sehr gut an, ich komme sofort in die Geschichte hinein, meine Phantasie zeigt mir schöne und aufregende Bilder, und dann ist es so, als würde ich gegen eine Wand fahren. Die Entwicklung, die sich in dem Roman abzeichnet, widerspricht völlig meinem Gefühl, meiner Logik, eigentlich allem, was ich mit Schreiben verbinde. Oder aber ich habe plötzlich das Empfinden, einen Kaugummi vom letzten Jahr um Mund zu haben. Der Roman zieht und zieht sich und es ist noch immer kein Ende abzusehen. Oft aber ist es auch so, dass ein Roman nach guten zwei Dritteln abbricht und für mein Gefühl ohne jedes Engagement des Autoren zu Ende gebracht wurde. So ging es mir letztens bei einem Roman über David. Bis zwei Dritteln war er völlig in Ordnung, nahm bis dorthin aber nur ein paar Jahre in Davids Entwicklung ein, dann aber hatte der Autor den Turbo eingeschaltet und fackelte die restlichen Jahrzehnte im Schnelldurchgang ab. Es ging Zack Zack und da war keine Spannung, keine Höhepunkt und nichts mehr.


    Ich kann nur hoffen, dass dir solche Erfahrungen bei der Goldhändlerin erspart bleiben.



    Hallo Morgana,


    ich habe auch solche Erfahrungen wie du gemacht. Man kauft sich einen Roman, schlägt ihn gespannt auf, und irrt zunächst öde herum. Meistens lege ich so einen Roman spätestens nach dreißig Seiten weg, da mir meine Zeit zu schade ist, um sie einfach zu verschwenden. Es ist natürlich bedauerlich, wenn ein Roman irgendwann nach hundert Seiten besser wird, aber dieses Risiko gehe ich von mir aus nicht ein. Das mache ich höchstens, wenn der Roman hier im Forum entsprechend gelobt wird.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Lieber Gheron, Lieber Hundefreund -


    also sowas - Die Goldhändlerin und Erfahrungen mit seichtem Abdriften machen? Wie soll denn das passen?


    Das wird Hundefreund bestimmt erspart bleiben, denn immer wo andere Autoren dann von 10 Varianten desselben erzählen ( z.B. hätten einige Leas Erfolge beim Goldhandel bis in alle Einzelheiten ausgeschlachtet) - seit ihr doch ein gutes Stück weiter und habt wieder einen neuen Schicksalsschlag oder ein neues Abenteuer für Lea / Samuel auf Lager. Da kann man doch die Spannung gar nicht verlieren. Deshalb sind Eure Bücher doch so gut.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Hallo Gheron,


    bis jetzt geht dein Wunsch in Erfüllung: Meine negativen Erfahrungen mit einigen historischen Romanen treffen auf "Die Goldhändlerin" überhaupt nicht zu! Ich bin jetzt bei der Hälfte und finde es nach wie vor Klasse!


    Sehr dankbar bin ich, dass es nicht so ist, wie binchen es von anderen Romanen treffend beschreibt: Leas geschäftliche Erfolge werden nicht bis ins Endlose ausgeschlachtet, so dass der Laie auf diesem Gebiet irgendwann die Lust verliert. Andererseits ist es auch nicht zu oberflächlich und seicht - und eben, wie schon von einigen bemerkt, bisher immer spannend und interessant. Weiter so, ist super gelungen!


    Und was wird die Konsequenz dieser Lektüre sein? Dass irgendwann auch mal "Die Kastratin" gelesen werden muss :)


    Gruß, Hundefreund

  • Hallo Hundefreund,


    es freut Sysai und mich, das dir die Goldhändlerin bis jetzt gefällt und wir hoffen natürlich, dass dieser Zustand bis zum Ende anhält.


    Wir haben bei historischen Romanen einige Male eenfalls negative Erfahrungen gemacht und uns gesagt, dass wir so nicht schreiben wollen. Viele Autoren sind zwar historische Fachleute, schreiben aber oft so langweilig, dass einem auch die kunstvoll aufgezeigten Schauplätze nicht entschädigen können.
    Meine schlimmste Erfahrung war hier ein Roman über die Völkerwanderungszeit, der von einem Geschichtsprofessor geschrieben wurde. Sachlich war er ja in Ordnung, doch jeder Pennäler hätte mehr Spannung und Feuer erzeugen können.


    Uns lag bei dem Roman auch mehr daran, Leas Lebensweg zu zeigen, als ihre geschäftlichen Erfolge. Natürlich durften diese nicht vernachlässigt werden, doch sie standen nicht im Zentrum des Geschehens. Der ganze Hintergrund ist in unseren Augen auch viel zu faszinierend, um sich nur auf einen einzigen Fakt konzentrieren zu können.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo Sysai und Gheron,
    nachdem die Goldhändlerin so lange auf meinem Stapel gelegen hat, hat sie nun seit einer Woche meinen Tagesablauf zumindest teilweise bestimmt. Die Rufe der Bügelwäsche verhallen beim Lesen völlig ungehört. :grin


    Wie schon viele Teilnehmer der Leserunde geschrieben haben, ist es mir ähnlich ergangen und die Story fessselte mich rasch. Man hat das Gefühl Lea auf ihren Reisen als Beobachter zu begleiten. Obwohl man ahnt, was passiert, als Lea ihre Freundin Gretchen aufsucht, habt ihr die Beschreibung der nächsten Stunden und Tage gut hingekriegt. Die hier teilweise bemängelte fehlende Trauer habe ich nicht vermisst. Ich denke eher, dass es völlig normal ist, wenn man unter Schock quasi wie ein Automat funktioniert. Mir kam es nicht so vor, als ob Lea zu perfekt dargestellt ist. So komplikationslos ist ihr Bruder ja auch nicht davon gekommen. Beim Reinlesen dachte ich erst, dass er es nicht überlebt, glaube aber inzwischen, dass er in Leas Leben noch eine wichtige Rolle spielen wird. Ich ahne, dass sie mit ihm noch erhebliche Schwierigkeiten haben wird und ertappe mich beim Lesen dabei, dass ich gespannt darauf bin, wie Lea aus ihrer Mannrolle wieder rauskommt.


    Am schillerndsten finde ich den geheimnisvollen Roland Fischkopf. Der Name ist wirklich genial. Ich bin neugierig auf die wahre Rolle, dieser Figur, die trotz der Hänseleien gegenüber Lea für mich durchaus sympathisch rüberkommt.

  • Hallo Idgie,


    es freut uns, dich als eine, wenn auch späte Teilnehmerin zu dieser Leserunde begrüßen zu können, und natürlich noch mehr, dass dir Die Goldhändlerin bis jetzt gefällt. Hoffentlich bleibt das auch so.


    Den guten Orlando auszuformen hat uns sehr viel Spaß gemacht. Da konnte ich so richtig meine eigentlich gar nicht vorhandene chauvinistische Ader ausleben. Ich kann nur hoffen, es gelingt uns, wieder einmal einen ähnlich zwielichtigen Helden zu gestalten. Die meisten unserer männlichen Helden sind leider mir zu ähnlich und damit viel zu brav.


    Noch viel Spaß beim weiteren Lesen!


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo Gheron,
    ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie sich Orlandos Geheimnis lüften wird. Die Figur ist alles andere als langweilig und ich lese die Passagen meist mit einem Grinsen. Habt ihr gut hingekriegt.

  • Bin ja nun noch nicht soooooo lange hier bei der Büchereule und hab am freitag mit der Goldhändlerin angefangen und bin bis jetzt begeistert.


    Mir gefällt Lea sehr gut, wie stark sie ist was sie auf sich nimmt damit ihr Bruder Elisseer (schreibt der sich soo?) überlebt und ihre kleine Schwester Rachel, die sich sehr zickig verhält.


    Also Kompliment an die Autoren, der Roman is super spannend.



    *jana die jetzt weiterlesen geht*

  • Ich hoffe, dass ich hier nichts unerlaubtes tue, wenn ich einen archivierten Thread nochmal hervorhole.


    Hab jetzt nämlich angefangen Die Goldhändlerin zu lesen und möchte die Leserunde sozusagen nachholen....


    Als erstes war mir bei dem Buch aufgefallen, dass es ja auch eine kurze Zusammenfassung über den Lebenslauf der Autorin gibt. Warum das eigentlich? Wenn es diese "Iny Lorentz" doch so nicht gibt ;-)


    Zur Geschichte selbst:
    Was mir bis jetzt gefällt ist das man eigentlich viel vom geschichtlichen Hintergrund mitbekommt. Auch einige jüdische Traditionen sind schon angeschnitten worden.


    Ich bin auch gespannt drauf wie es weitergeht mit den verschiedenen Relationen der Juden untereinander. Ich hab da ein bisschen den Verdacht, dass Verschiedene sich da selbst am nächsten sind. (Esra, Saul, ....).


    Einen kleine Kritik an einem kleinen Detail möchte ich noch loswerden, auch wenn es für die Geschichte selbst nicht von Bedeutung ist: ;-)
    S. 113

    Zitat

    Mit einem tiefen Seufzer machte Lea es sich auf dem Stuhl ihres Vaters bequem und begann zu lesen.


    Das kommt mir irgendwie nicht so realistisch ganz vor. Ich glaube nicht, dass sie es sich in der Situation überhaupt irgendwie bequem machen konnte, unter der Anspannung unter der sie stand.

  • Zitat

    Original von cmoi
    Ich hoffe, dass ich hier nichts unerlaubtes tue, wenn ich einen archivierten Thread nochmal hervorhole.


    Die Leserunden können jederzeit aus dem Archiv geholt werden. Wir schieben sie nur einige Zeit nach der Beendigung dort hinein, damit es in den aktuellen Leserunden übersichtlicher ist.

    Zitat

    Hab jetzt nämlich angefangen Die Goldhändlerin zu lesen und möchte die Leserunde sozusagen nachholen....


    Dann wünsche ich dir viel Spaß mit dem tollen Buch. Sysai und Gheron werden dir sicherlich auf deine Fragen antworten, sie sind ja regelmäßig bei uns :-)

  • Hallo Cmoi,


    nach Möglichkeit schauen wir täglich einmal ins Forum und selektieren aus, was uns interessieren könnte, auch wenn uns meistens die Zeit fehlt, uns so oft zu Wort zu melden wie wir es gerne täten. Fragen, die uns oder unsere Romane betreffen, beantworten wir jedoch so rasch wie möglich.


    Es freut uns, dass dir die Goldhändlerin bis jetzt gefällt und sind gespannt, wie dein Endurteil ausfallen wird.


    Was deine Bemerkung zu Esra Ben Nachum und Saul betrifft. Juden waren sind Menschen wie alle anderen auch und agieren sowohl im Guten, wie auch im Bösen wie diese. Schurken und edle Charaktere gibt es hier wie dort.


    Zitat

    Das kommt mir irgendwie nicht so realistisch ganz vor. Ich glaube nicht, dass sie es sich in der Situation überhaupt irgendwie bequem machen konnte, unter der Anspannung unter der sie stand.


    Iny und ich haben vorhin auf unserem Sonntagsspaziergang ausführlich über diese Bemerkung diskutiert und glauben, dass dies wohl eine Auffassungssache des/der jeweiligen LeserIn ist. Es sich bequem machen, heißt in unseren Augen nicht, sich entspannt hinzusetzen und es sich gemütlich machen, sondern so Platz zu nehmen, dass man gut, sprich bequem, sitzt und in der Lage ist, etwas zu tun und sei es, wie bei Lea, Papiere durchzuschauen. Es war für sie nicht nur die Beschäftigung mit der Vergangenheit, sprich erfahren zu wollen, was ihr Vater in der letzten Zeit getan hat, sondern auch die Hoffnung, daraus schließen zu können, was sie in Zukunft anfangen soll.


    Solche Differenzen über den genauen Sinn bei einzelnen Bemerkungen gibt es übrigens zwischen Iny (geboren in Köln) und mir (im tiefsten Bayern aufgewachsen) auch immer wieder. Diese müssen dann durch Reden ausgeräumt werden.


    Damit noch viel Spaß beim weiterlesen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Wollte mich nochmal kurz melden:


    Ich finde es sehr nett von euch, dass ihr auch nach der offiziellen Leserunde noch Fragen beantwortet!!
    Leider habe ich im Moment nicht soviel Zeit zum Lesen, wie ich gerne hätte:-(
    Aber Sonntag hab ich dann hoffentlich Teil 2 der Leserunde durch.....