Zodiac - Die Spur des Killers

  • Heute abend werde ich mir den neuen Film von David Fincher anschauen. Ich bin sehr gespannt.
    Hat ihn schon jemand gesehen?


    Zodiac - Die Spur des Killers


    (von Cinema ):
    Ende der 60er Jahre versetzte ein Serienmörder San Francisco in Angst und Schrecken. Fünf Personen fielen ihm binnen elf Monaten zum Opfer. Der Killer, der sich selbst ZODIAC nannte, führte die Polizei an der Nase herum. Bis heute konnte seine Identität nicht gelüftet werden. „Sieben“-Regisseur David Fincher hat aus dieser wahren Story einen fesselnden Thriller gestrickt.


    Es war eine kühle Freitagnacht am 20. Dezember 1968, als der 17-jährige David Faraday und seine 16-jährige Freundin Betty Lou Jensen ihren Wagen auf einer einsamen Straße abstellten. Viele Liebespaare aus Benicia, einem kleinen Städtchen nördlich von San Francisco, kamen hierher. An diesem Abend aber war wenig los. Es muss kurz nach 23 Uhr gewesen sein, als dann noch ein zweiter Wagen auftauchte und das Pärchen mit seinen Scheinwerfern blendete. Was dann geschah? Betty Lou war schon aus dem Wagen geschlüpft, als David ihr folgen wollte. Der Mörder war schneller. Er hielt dem Jungen die Pistole an den Kopf und drückte ab – David starb wenig später auf dem Weg ins Krankenhaus. Betty Lou schrie und rannte um ihr Leben – weit kam sie aber nicht. Der Mörder feuerte erneut und landete fünf Treffer. Keine zehn Meter vom Auto entfernt brach das Mädchen tot zusammen.
    Mit der geschilderten Sequenz, die zu den intensivsten des ganzen Films gehört, beginnt „Zodiac – Die Spur des Killers“, der neue Film des Regiewunderkindes David Fincher. Das Besondere daran ist aber nicht nur, dass sie den Zuschauer mit der Wucht eines Keulenschlages trifft, sondern dass dieses Ereignis in der gezeigten Form wirklich stattgefunden hat. Im Unterschied zu Finchers vorangegangenem Serienkiller-Thriller „Sieben“ basiert „Zodiac“ auf keiner fiktiven Geschichte, sondern ist so tatsächlich geschehen.


    Der Zodiac-Mörder ist der geheimnisvollste Serienkiller in der US-amerikanischen Kriminalgeschichte. Sicher ist lediglich, dass er in der Zeit zwischen Dezember 1968 und Oktober 1969 fünf Menschen ermordete und zwei weitere schwer verletzte.


    Nach den Morden an Betty Lou Jensen und David Faraday schlug der mysteriöse Mörder erst sechseinhalb Monate später wieder zu. In der Nacht vom 4. auf den


    5. Juli 1969, nur wenige Kilometer vom ersten Tatort entfernt – auf dem Parkplatz des Golfclubs von Vallejo –, feuerte er auf Darlene Ferrin und Michael Mageau. Die Frau erlag ihren Verletzungen, ihr Begleiter überlebte trotz Schusswunden in Gesicht, Hals und Nacken Es gibt keine Zeugen, keinen Verdächtigen und kein Motiv.


    Wenige Tage später gingen beim Vallejo Times-Herald und den beiden großen Tageszeitungen von San Francisco, dem Chronicle und dem Examiner, gleichlautende Briefe ein, in denen sich eine Person namens Zodiac der Morde bezichtigte. Wer sich hinter dem Pseudonym verbarg, ließ sich aus den kryptischen Botschaften allerdings nicht erkennen.


    Am 27. September 1969 schlug der Mörder zum dritten Mal zu. Bryan Hartnell und Cecelia Shepard picknickten am See, als sie von Zodiac überfallen und niedergestochen wurden – Shepard starb zwei Tage später, Hartnell überlebte und verkaufte seine Geschichte an die Presse.


    Mord Nr. 5, Zodiac erschoss am 11. Oktober 1969 in San Francisco den Taxifahrer Paul Stine, brachte die beiden Polizeidetektive Bill Armstrong und Dave Toschi – im Film dargestellt von Anthony Edwards und Mark Ruffalo – ins Spiel. Die beiden Cops befragten im Laufe ihrer Ermittlungen über 2500 Personen – ohne eindeutige Ergebnisse.


    Beweisen ließ sich nur, dass der Stine-Mord das letzte Verbrechen war, das dem Zodiac eindeutig zugeordnet werden konnte – der Killer selbst hatte ein blutiges Stück vom Hemd des Opfers an die Polizei geschickt.


    Der mögliche Täter starb ohne Geständnis auf den Lippen.


    Kaum ein anderer Gewaltverbrecher ist in der Unterhaltungsindustrie so häufig verwurstet worden wie der Zodiac. Die ersten Kriminalromane zum Thema erschienen noch in den 70er Jahren – ebenso die ersten Kinofilme. So basiert beispielsweise der Thriller „Dirty Harry“ (1971) mit Clint Eastwood lose auf dem Fall.


    Regisseur David Fincher verzichtet bei seinem Film auf jede Fiktion und vertraut allein den Tatsachen. Sein Film stützt sich auf den Recherchen des Journalisten Robert Graysmith („Zodiac – Auf der Spur eines Serienkillers“ ist im Heyne Verlag erschienen), der gleichzeitig als Hauptfigur dient: Jake Gyllenhaal („Jarhead“) spielt die Rolle. Graysmith ist Karikaturist beim San Francisco Chronicle, als die Morde geschehen, und bald besessen von dem Fall. Gemeinsam mit dem gestandenen Reporter Paul Avery (Robert Downey Jr.) setzt er sich auf die Fährte des Mörders und riskiert dabei seine Gesundheit, seine Ehe und möglicherweise sein Leben.


    Tatsächlich aber gelang es auch ihm nicht, die Identität des Mörders zu enthüllen. Bis in die 80er Jahre hinein sam-melte er Beweise – vergeblich. Der von ihm verdächtigte Arthur Leigh Allen starb 1992 mit 58 Jahren an Herzversagen – ohne Geständnis.


    Regisseur Fincher liefert kein Happy End, und das ist gut so.


    Arthur Leigh Allen war nicht nur für Robert Graysmith der Hauptverdächtige, auch die Polizei durchsuchte mehrfach seine Wohnung – ohne jedoch eindeutige Beweise sicherstellen zu können. So stimmten weder die Handschrift noch die Fingerabdrücke mit denen von Zodiac überein. Als im März dieses Jahres die verantwortlichen Polizeibehörden die Akte Zodiac wieder öffneten und die in den Bekennerschreiben gefundene DNA verglichen, gab es wieder keine Übereinstimmung.


    Dass somit auch Fincher am Ende seines Films weder Täter noch Happy End liefern kann, trübt das Vergnügen kein bisschen. Schließlich serviert das Werk auch keine herkömmliche Krimi-Kost. Statt geballert wird geredet, zweieinhalb Stunden. Das klingt lang, aber dank großartiger Akteure wie Mark Ruffalo, Robert Downey Jr. und Jake Gyllenhaal wirkt der Film keine Sekunde langweilig
    Originaltitel: Zodiac, USA 2007
    Regie: David Fincher
    Darsteller: Mark Ruffalo, Jake Gyllenhaal, Robert Downey Jr., Anthony Edwards, Clea DuVall, Brian Cox
    Länge: 157 Min., FSK: ab 16, Kinostart: 31.05.2007



  • Bitte sag uns bescheid wie der Film ist,hört sich ja echt super an :wave
    Hat auch allgemein sehr gute Kritiken bekommen und die Filmlänge 157 Minuten :fingerhoch (ich liebe solange Filme-da lohnt sich wenigstens ein Kinobesuch) :grin

  • Zuerst muss ich jetzt feststellen, dass die in der Beschreibung oben genannte Szene des ersten Mordes im Film nicht vorkam, er beginnt mit dem Mord am 4. Juli.
    Ich frage mich jetzt, wurde diese Szene herausgeschnitten?? :gruebel Muss ich mal noch ein wenig googeln..............


    Der Film selbst ist wirklich sehr sehenswert, mit durchweg sehr guten Schauspielern, toller Musik und Ausstattung.


    Die Morde im 1/3 des Filmes bauen eine ziemliche Spannung auf, die auch fast durchweg in den letzten 2/3 des Filmes ( die sich hauptsächlich auf die Ermittlungsarbeiten beschränken ) erhalten bleibt.
    Hier trifft absolut der Satz aus der Cinema-Kritik zu: Es wird geredet, nicht geballert. Und es ist keine Sekunde langweilig.


    Jetzt würde ich natürlich nur noch zu gerne wissen, ob Arthur Leigh Allen der Zodiac Mörder war. :grin


    Anschauen!! Aber kein Popcorn-Kino erwarten. :-)

  • @ Rosenstolz
    Ich hab eine Kritik im Radio gehört, demnach sollen die letzten 2/3 ziemlich langweilig sein, weil man mit ein wenig Thrillererfahrung bereits vorher sagen kann, wer es denn nun ist...
    Das schreckt mich ab, weil ich mich bei sowas dann immer langweile...
    Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe, aber bei dir war das Empfinden anders?

  • Ich fand den Film auch keine Spur langweilig. Zu Anfang war ich ein bißchen verwirrt von den vielen Namen und Personen, aber das legte sich dann. Der Film dauert lange genug, so das man alle Charaktere kennenlernt.
    Ich fand vor allem die Polizeiarbeit zu der Zeit interessant, wie schlampig z.T. da gearbeitet wurde und wie schwierig sich in fax- und handylosen Zeiten die Koordination der verschiedenen zuständigen Reviere gestaltete.


    Die beiden Mordszenen fand ich sehr intensiv inszeniert. Vor allem die zweite ist ob ihrer Ruhe und der wagen Hoffnung, das ihnen vielleicht nichts passieren wird, sehr beklemmend und dadurch auch ziemlich grausam, ohne das man viel Blut sehen würde.


    Auch die Ermittlungsarbeit des Autors, um die es in der zweiten Hälfte des Films geht, ist packend. Man sieht sehr deutlich die Bessenheit, die Graysmith entwickelt hatte.

    Ich würde den Film auf jeden Fall empfehlen, man sollte sich aber auf einen ruhigen dialoglastigen Film einstellen, der mit hervorragenden Schauspielern und einer faszinierenden Story aufwartet.


    Um das Buch schleich ich auch schon eine Weile rum.

  • So, das ist heute mein erster Eintrag hier in diesem Forum.
    Dachte ich meld mich hier mal an um über Filme und Bücher zu quatschen und vielleicht auch Empfehlungen für Bücher, Filme bekommen bzw. weitergeben :) Also, ich hab vor ca. einer Woche das Buch "Zodiac" durchgelsen, und fand es super. Es war wie ein Bericht, aber trotzdem hat es mir irgendwie gefallen. Deshalb werd ich mir auch gleich wenn der Film auf DVD kommt (am 2. Oktober) die DVD kaufen. Bei so einer guten Geschichte, bei so einem guten Buch und bei so guten Schauspielern (ich sag ja nur Jake Gyllenhaal), kann dabei gar nichts Schlechtes rauskommen :zwinker

  • Heute Abend geguckt. Zum ersten Advent etwas heiter Besinnliches.
    Oh, falsche Adjektivwahl. Zodiac ist eine rund zweieinhalb Stunden andauernde Suche nach einem Serienkiller, der so gar nicht in ein Serienkillerschema passen mag. Das passt gut zu einem Film, der auch so gar nicht in ein Serienkillerfilmschema passen möchte.


    Bis auf ein paar wirklich unheimliche Killerszenen im ersten Drittel des Streifens, entwickelt sich die Geschichte gemählich, so gemählich, dass immer wieder, mit Einblendungen angezeigt, nicht nur Tage und Wochen, sondern Monate und Jahre zwischen einzelnen Sequenzen vergehen.
    Trotz einiger sehr brutaler Szenen ist Zodiac hauptsächlich ein Dialogfilm und recht unspektakulär inszeniert. Das Flair der etwas arg angestaubten 70er kommt gut rüber, alle Darsteller machen eine großartige Arbeit. Ohne Zweifel. Nur, obwohl mich die Geschichte an sich schon neugierig gemacht hat und ich die Charakterisierung der einzelnen Figuren als wirklich gelungen empfand, hat mich der Film nicht mitgerissen. Ich habe konsumiert, ja, aber ich war nicht mittendrin, wie ich mir das bei Thrillerstoffen eigentlich erhoffe.


    Kein schlechter Film. Vom Standpunkt des Cineasten aus sicherlich sogar ein hochinteressanter Streifen, aber eben nichts, was man unbedingt gesehen haben muss.


    Gruss,


    Doc

  • also ich hab den film im kino gesehen und kann nur sagen: großartig! dicht erzählt, spannend, ohne wirkliche action. geht vor allem um die ermittlerarbeit, das muss man schon mögen, sonst langweilt man sich schnell ... auch hat sich fincher sehr dicht an die fakten gehalten, was mir als "freak" gefallen hat. musste nicht so oft sagen: hey, das war doch gar nicht so!


    also film sehen und sich mit zodiac beschäftigen - faszinierend!

  • Würde mich weitgehend Doc anschließen. Fraglos ein sehr gut gemachter und exzellent besetzter Film, aber zumindest ich habe irgendwann das Interesse am Kern der Handlung verloren. Als langweilig würde ich die letzten zwei, drei Fünftel zwar nicht bezeichnen, aber auch nicht als mitreißend oder gar spannend. Ein origineller Film und sicher auch ein guter, irgendwie, aber es bleibt ein leicht fader Beigeschmack. Als wenn irgendwas fehlt. Und damit meine ich sicher nicht Action.