NDR 2 Plaza Festival am 8.Juni 2007 in Hannover

  • NDR 2 Plaza Festival
    (Kai Wingenfelder, kim Wilde, OMD, Status Quo


    Am Freitag war es nach langem Warten so weit. Herr Salonlöwe war eingenordet worden, einen Heimarbeitstag einzulegen, damit wir rechtzeitig in Hannover beim NDR 2 Plaza Festival erscheinen würden.
    Dank meiner hervorragenden Planung hätten wir rechtzeitig um 17.45 Uhr zu Konzertbeginn auf der Plaza sein sollen, doch machte uns ein mehr als einstündiger Stau auf der Autobahn einen Strich durch die Rechnung.
    Mein Dank geht an die zuständige Autobahnmeisterei, die der Auffassung war, am Freitagnachmittag zur Hauptverkehrszeit in Fahrtrichtung Hamburg unbedingt die Leitplanken reparieren zu müssen.
    Nun gut, jedenfalls erschienen wir trotz Klimaanlage im Auto gut durchgebraten auf der Plaza.
    Schon am Eingang zur Plaza ging das Theater mit der Security los, die die Größe meiner Kamera bemängelte. Obwohl ich mich über die Regeln zum Thema Fotografie während des Konzerts auf der Webseite informiert hatte
    (ausgeschlossen waren Profikameras und große Objektive), gab es anfängliche Diskussionen darüber, dass meine PowerShot S 1 eine Profikamera sei.
    Nun ja, dachte ich mir, darüber kann man geteilter Meinung sein und probierte dann die Ally-McBeal-Methode: Lächeltherapie.
    Und siehe da, der Typ meinte:"Mach deine Tasche zu und verschwinde ganz schnell."
    Die Plaza wirkte zwar gut besucht, aber nicht überfüllt (später erfuhren wir aus dem Radio, dass 18.000 Leute anwesend waren)und von Kai Wingenfelder ertönte das letzte Liedchen. Okay, erster Auftritt verpasst, aber Herr Salonlöwe war nicht wirklich traurig darüber. Er besorgte Bier und ich konnte mir in dieser Zeit das Publikum näher ansehen.
    Von gestylt über vernachlässigt bis zum Klingonenlook war alles dabei, wobei sich die Altersgrenze um +/- Vierzig bewegte.
    Mit einem Bierchen in der Hand sah die Welt schon anders aus und Herr Salonlöwe fing nun an zu quengeln, dass ich ihm endlich eine Buxtehuder Palmwedelfrisur zeigen sollte, die ich ihm versprochen hatte. Leider war keine Palmwedelfrisur in Sicht und ich ärgerte mich darüber, ihm Toms Bericht über OMD und die gesträhnten Sekretärinnen gezeigt zu haben.
    Nach kurzem Warten wurde Kim Wilde angesagt, auf die sich die Masse mehr als gefreut hatte. Etwas pummelig, in Jeans und schwarzem aysmmetrischen Shirt legte sie einen schwungvollen und gutgelaunten Auftritt hin.
    Fast alle alten Songs wie"Kambodia", "Kids in America", Never trust a stranger".... wurden während ihres einstündigen Auftritts gespielt. Von ihrer letzten Scheibe "Together we belong" war leider nur wenig zu hören.
    Das Publikum tobte zu "Anyplace, anywhere, anytime", doch meine persönlichen Favoriten waren eine unplugged Version von "Four letter words" und ein Cover des guten alten Depeche Mode Songs "Enjoy the silence", wobei ich mich frage, ob DeMo und Kim Wilde mal zusammen gesungen haben :gruebel.
    Als Zugabe gab es das sehnsüchtig erwartete "You came" und "Hard Rock".
    Insgesamt ein toller Auftritt.


    Nach einer kurzen Pause füllte sich der Platz vor der Bühne zum bevorstehenden Auftritt von OMD mit komplett anderen Zuhörern.
    Von einer Neunjährigen auf Papis Schultern, über die Hells Angels (oder Menschen, die so aussahen als ob sie gern dazugehören würden)
    bis zu einem Sven-Väth-Double fand OMD ein gemischtes Auditorium voller Erwartungen vor.
    Andrew McCluskey und Paul Humphreys traten in weißen Hemden und schwarzen Hosen auf, die anderen Bandmitglieder in schwarzen Hemden und schwarzen Hosen.
    Ein schlichter Auftritt, der von Synthezizern dominiert wurde und ohne Firlefanz auskam und gerade deshalb die Fans begeisterte.
    Die hauptsächliche Arbeit leistete Andrew McCluskey mit seinen Gesangseinlagen und vollem Körpereinsatz bei immer noch 30 Grad Celsius gegen 21 Uhr.
    Als Paul Humphreys schließlich zum Saxophon griff, waren die Massen nicht mehr zu halten. Höhepunkt dieses Auftritts war schließlich der
    Song "Joan of Arc". Bei Songs wie "Walking on the milky way" und "Dreaming" tanzten Paare und bei "Talking loud and clear"
    sah man ein Meer von Armen, das sich in der Abensonne von Sänger McCluskey dirigieren ließ.
    Kein Konzert, das sich mit den ganz großen vergleichen lässt, nichtsdestotrotz ein Konzert, das aufgrund der Gesamtstimmung unvergesslich bleiben wird.


    Status Quo rockte in alter Manier und spielte sogar für mich bekannte Songs, obwohl ich das Repertoire dieser Band kaum kenne.
    Ein netter Ausklang dieses Abends und wenn nächstes Jahr das Programm stimmt, sind wir wieder dabei.

  • Mmh. Da galt wohl ein leicht anderer Dress- und Frisurencode. :grin


    Wingenfelder. Ich glaube, es gibt keinen deutschen Musiker, der so stoisch immerzu dasselbe macht. Letztens habe ich in das neueste "Fury"-Album reingehört, und es klang exakt so wie alle anderen vorher. Und die Combo gibt's auch schon fast dreißig Jahre.

  • Jaja, der gute Wingenfelder. Mir persönlich zu arrogant. Einige Fury Songs finde ich aber okay.
    Ist dir eigentlich bekannt, dass der gute Wingenfelder bereits einen Lehrauftrag
    für Multimediawissenschaften hatte (hier in Kiel am Multimedia Campus)? Soweit mir bekannt ist, ist diese private Lehranstalt aus Kostengründen wieder eingestampft worden.