Neuer Dienst von google maps

  • So, ich bin jetzt mal ein bisschen durch Oberstaufen gebummelt. Die Googlekameras liefern wirklich beeindruckend scharfe Bilder. Man kann ausschnittweise heranzoomen und sich so gezielt Häuser, Wohnungen und Menschen anschauen. Nicht alle sind verpixelt und im Vollbildmodus wird man auch einzelne Personen gut identifizieren können.


    Immerhin machen sie Spaziergänger, die sie frontal aufnehmen, unkenntlich. Mein Zuhause möchte ich so nicht im Internet sehen. Das sehen zumindest auch einige Einwohner in Oberstaufen so.

  • unser Hsud ist nicht verpixel, aber da es etwas zurückgesetzt ist von der strasse, ist eh kaum was zu erkennen.


    die Bilder sind aber auch ca 2 Jahre alt. ich habe nämlich mein altes auto vor meiner alten wohnung entdeckt, irgendwwie witzig...

  • Zitat

    Original von Idgie
    Nicht alle sind verpixelt und im Vollbildmodus wird man auch einzelne Personen gut identifizieren können.


    Ich habe das Haus von Freunden mal ausgespäht: es ist unverpixelt und beide sind im Garten bei der Gartenarbeit zu erkennen. Zwar verpixelt, aber wer die beiden kennt, erkennt sie auch (vor allem, weil ich auch noch das T-Shirt erkannte...).


    Dasselbe in der Arbeit: Hinter dem Haus stehen zwei Kollegen bei einer Zigarettenpause. Verpixelt, aber wer sie kennt, erkennt auch diese beiden zweifelsfrei.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)


  • Du schreibst immer von google maps, nicht von google streetview. Denn ja, hier kann man bis vor die Haustür zoomen. Teilweise sogar in die Fenster hinein.

  • Stimmt, wenn man sich nur die Satellitenbilder von google maps oder earth ansieht, dann erkennt man die Häuser wirklich nur aus der Vogelperspektive. Erst, wenn man sich die Straßen in streetview ansieht, erkennt man im Einzelfall sehr viel mehr. Vor allem, weil man sich z. B. einzelne Fenster oder Terrassen heranzoomen kann.


    Übrigens habe ich heute im Radio in 1Live einen Bericht über google streetview gehört. Die Moderatoren machten sich ein bisschen lustig über Leute, die ihre Häuser verpixeln lassen. Das wären nach deren Ansicht hinterwäldlerische 70jährige Greise die sowieso mit neuen Medien nichts anfangen können. :rolleyes

  • Ich habe bislang drei Adressen mit Streetview besucht: unsere Firma - eine meiner Kolleginnen kommt gerade zur Arbeit -, das Haus meines Chefs - er bekommt gerade Post.
    Mein Elternhaus in einer winzig kleinen Stichstraße ist auch erfasst. Mein Wohngebiet in der Grenzgebiet-Diaspora hingegen noch nicht.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Übrigens habe ich heute im Radio in 1Live einen Bericht über google streetview gehört. Die Moderatoren machten sich ein bisschen lustig über Leute, die ihre Häuser verpixeln lassen. Das wären nach deren Ansicht hinterwäldlerische 70jährige Greise die sowieso mit neuen Medien nichts anfangen können. :rolleyes


    Na klasse... so hinterwäldlerisch kann man auch gar nicht sein, wenn man sein Haus verpixeln lässt, dazu muss man erst mal von dem Dienst wissen (das ging doch auch nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt zu beantragen, oder?) und in der Lage sein, die anzuschreiben :lache
    Ich find's auch schlimm, dass jetzt jedem, der sein Haus da nicht sehen will, das negativ ausgelegt wird, á la: der hat doch was zu verbergen. Meiner Meinung nach hätte man das andersherum lösen müssen: Nicht die, die ihr Haus "löschen" wollen, sollten das beantragen müssen, sondern die, die es eingestellt haben wollen, sollten hinschreiben und ihr okay geben. Aber das ist ja auch nicht alles... Mich stört nicht nur, dass Häuser abgebildet werden, sondern eben auch normale Passanten. Ich habe mir mal den Sportplatz bei uns um die Ecke mit streetview angesehen. Ungelogen, man kann den Kindern bis in die Sporttasche zoomen, die da rumsteht.

  • Die Frage, die sich mir bei der ganzen Geschichte stellt, ist: Wem nützt das Ganze? Diesen höllischen Aufwand wird google ganz sicher nicht ohne Gewinnerzielungsabsicht getrieben, damit wir uns zum Zeitvertreib mal kurz angucken können, ob Oma Hilde gerade vor ihrem Häuschen stand, als google vorbeifuhr.
    Aber wie lässt sich mit Streetview Geld verdienen? Hat da jemand eine Vorstellung?


    Wir bekommen regelmäßig Post, in denen uns eine Umschuldung angeboten wird oder eine neue Heizung. Die ist allerdings pauschal "An die Bewohner des Hauses xx-Straße" adressiert. Da unsere Straße aus geschlossener Gründerzeitbebauung besteht, und wir das einzige Haus sind, das man mit etwas gutem Willen als Eigenheim bezeichnen kann, kriegen nur wir solche Post, ich habe die Nachbarn extra mal gefragt. D.h., da müssen irgendwelche Kreditfuzzis durch die Gegend fahren und Leute ausspähen, denen man evt. einen Hauskredit oder eben eine neue Heizung aufschwatzen kann. Das ist natürlich mit Streetview nun viel einfacher, aber die werden google ja wohl kaum aus Dankbarkeit Geld geben, weil sie es nun einfacher haben...Ich versteh das nicht ?(

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Wir bekommen regelmäßig Post, in denen uns eine Umschuldung angeboten wird oder eine neue Heizung. Die ist allerdings pauschal "An die Bewohner des Hauses xx-Straße" adressiert. Da unsere Straße aus geschlossener Gründerzeitbebauung besteht, und wir das einzige Haus sind, das man mit etwas gutem Willen als Eigenheim bezeichnen kann, kriegen nur wir solche Post, ich habe die Nachbarn extra mal gefragt. D.h., da müssen irgendwelche Kreditfuzzis durch die Gegend fahren und Leute ausspähen, denen man evt. einen Hauskredit oder eben eine neue Heizung aufschwatzen kann. Das ist natürlich mit Streetview nun viel einfacher, aber die werden google ja wohl kaum aus Dankbarkeit Geld geben, weil sie es nun einfacher haben...Ich versteh das nicht ?(


    Bei uns das selbe in Grün mit Fenstern, zumindest war es so, bis wir neue eingebaut haben. Ich verstehe auch nicht, wie sich damit Geld machen lässt, es ist ja öffentlich zugängig... oder gibt es spezielle Features für spezielle Kunden? :lache
    Vielleicht hatten ja auch gewisse Organisationen ein besonderes Interesse daran, und diese hatten exklusive Vorrechte, der gemeine Pöbel bekommt nur den "Abfall" vorgesetzt, das Programm wurde analysiert, wird nicht mehr gebraucht und jetzt wird es der Allgemeinheit hingeschmissen? :lache [/Verschwörungstheorie ;-)]
    Nee, das würde mich auch mal interessieren. Finanziert sich bestimmt nur durch Werbung, in der Hoffnung, dass noch mehr Leute jetzt google nutzen und dadurch noch mehr Geld mit Werbung verdient werden kann... oder so.

    An apple a day keeps the doctor away - if well aimed.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Motte ()

  • Ich kann mir schon vorstellen, dass man damit Geld verdienen kann. Welcher Geschäftsmann hat schon die Zeit, sich stundenlang durch google-Seiten zu klicken und die Adressen zu notieren. Die kann man kaufen, wie übrigens ausgewertete Einwohnerdaten schon seit jeher bei den Einwohnermeldeämtern gekauft werden können. Da kann man gezielt Datensätze kaufen. Große Versandhäuser machen das schon seit langem so. Ich kann mir vorstellen, dass man mit den raumbezogenen Daten von google noch viel bessere Treffer erzielen kann. Auf jeden Fall glaube ich auch nicht, dass google das zur Bespaßung der Internetnutzer macht.

  • Das glaube ich ohne weiteres, allerdings ist es ja dann nicht google, der damit Geld macht. Es steht ja frei zugängig im Netz und kann von jedem ausgewertet werden, warum also google dafür bezahlen? Oder meinst du, man kann das direkt bei denen kaufen?

  • Zitat

    Original von Idgie
    Ich kann mir schon vorstellen, dass man damit Geld verdienen kann. Welcher Geschäftsmann hat schon die Zeit, sich stundenlang durch google-Seiten zu klicken und die Adressen zu notieren. Die kann man kaufen [...]


    OK, der Geschäftsmann will Fenster verkaufen, hat aber nicht den Nerv, bei Streetview durchzuclicken, in welchem Haus die Fenster oll sind. Aber da wird er ja nicht zu google sagen: ich geb dir'n Hunni, guck mal, wer neue Fenster braucht.
    Wie, ganz konkret, kann denn google daran Geld verdienen?


    Edit stellt fest: Motte war schneller ;-)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von DraperDoyle ()

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Wir bekommen regelmäßig Post, in denen uns eine Umschuldung angeboten wird oder eine neue Heizung. Die ist allerdings pauschal "An die Bewohner des Hauses xx-Straße" adressiert. Da unsere Straße aus geschlossener Gründerzeitbebauung besteht, und wir das einzige Haus sind, das man mit etwas gutem Willen als Eigenheim bezeichnen kann, kriegen nur wir solche Post, ich habe die Nachbarn extra mal gefragt. D.h., da müssen irgendwelche Kreditfuzzis durch die Gegend fahren und Leute ausspähen,(...)


    Nein, müssen sie nicht, denn man kann Adressen entsprechend aufbereitet und mit Zusatzdaten versehen bei Adressverlagen mieten. Die haben in größeren Städten das "Abfahren der Straßen" bereits vor Jahren erledigt und die Daten somit selbst erhoben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Aber wie lässt sich mit Streetview Geld verdienen? Hat da jemand eine Vorstellung?


    Google wird das ganz sicher nicht zum Spaß gemacht haben, auch wenn momentan damit sicher noch kein Geld zu verdienen ist (hat man am Anfang bei Suchmaschinen ja auch gedacht - was verdienen die, wenn ich kostenlos suchen kann?). Eine mögliche Anwendung könnte ich mir z.B. im Bereich Navigationssysteme vorstellen. Klar, auf Dauer müßte dazu natürlich öfter mal die Strecke abgefahren werden, damit nicht vor über einem Jahr verschwundene Häuser (Stadtarchiv Köln...) noch auftauchen, aber diese Probleme mit den Updates gabs bei den Navis ja auch lange + Streetview steht ja noch ganz am Anfang. Es gab ja vor Google auch schon Städte, die virtuelle Stadtrundgänge ermöglichten. Ich denke, man wird früher oder später für Verlinkung auf Google zahlen oder das ganze wird in irgendeiner Weise Werbefinanziert und sei es nur dadurch, daß Firmen, die zahlen, vorgewarnt werden, wann Google das nächste Mal vorbei kommt - dann läßt sich natürlich die Deko besonders sorgfältig gestalten.


    Die Frage ist imho tatsächlich, ab wann das unter Datenschutz fällt - wie gesagt, für die genannten Möglichkeiten sind Aufnahmen von vor zwei Jahren auf Dauer zu alt. Fällt es schon unter Datenschutzrechte, wenn Google jetzt die (Haupt-)Straßen monatlich / wöchentlich filmt, oder erst, wenn die Straßen per permanenter Kamera gezeigt werden? Bei relativ aktuellen Streetview-Bildern sind dann natürlich noch ganz andere Nutzungsmöglichkeiten gegeben.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Leider sind bei uns die Bilder schon etwa ein Jahr alt (erkennbar an den roten Nasen, Hörnern und Santa-Claus-Mützen auf den Autos), so dass es bei der Ladensuche nicht wirklich hilft. Man kann sich aber ein generelles Bild der jeweiligen Gegend machen ohne umständlich hinfahren zu müssen.


    Meine Wohnung ist nicht verpixelt, ich finde so ein Verhalten lächerlich.

  • Die wichtigen Sachen (Gesicht, Kfz-Kennzeichen) sind ohnenhin nicht zu erkennen. Was soll man an so einem Privathaus eigentlich schon sehen?


    Ich sehe ein Haus mit Jägerzaun, automatischen Rollladen, am Rand des akkurat ausgerichteten Weges wie mit Lineal gezogene Beete, mit Fleißigem Lieschen bepflanzt....
    Ich nehme nicht an, dass hier ein Künstler oder Lebenskünstler wohnt, aber ich vermute doch ein großes Sicherheitsbedürfnis.


    Ich sehe ein kleines Haus, das in einer etwas preiswerteren Gegend sofort auffällt, weil sein Erbauer seine Träume vom Schlossherrndasein durch das Errichten eines Turmes verwirklicht hat....
    Ich kenne seine Träume.


    Ich sehe ein Haus mit verwildertem Vorgarten ("Unkraut gibt es nicht, nur Kräuter"), Öko-Regentonne, das Haus nach anthroposophischen Grundsätzen gebaut...
    Hier wird wohl kein CDU-Wähler wohnen.


    Ich sehe ein Haus, wo des Besitzers Vorliebe für Alpenstil an den Balkonen extrem stark zum Vorschein tritt, stärker als bei Einheimischen....
    Er kann es sich leisten, ist aber zugezogen.


    Wie jemand sein Haus baut, seinen Garten gestaltet, verrät für mir fast so viel wie die Art, wie er sich kleidet.