ZitatNever argue with idiots - they bring you down to their level and beat you with experience.
Manchmal muss man mit Idioten als Beispiel argumentieren, damit man zeigen kann, wie schlimm es um unsere Gesellschaft steht. ...
mfg
ZitatNever argue with idiots - they bring you down to their level and beat you with experience.
Manchmal muss man mit Idioten als Beispiel argumentieren, damit man zeigen kann, wie schlimm es um unsere Gesellschaft steht. ...
mfg
ZitatOriginal von Historikus
Manchmal muss man mit Idioten als Beispiel argumentieren, damit man zeigen kann, wie schlimm es um unsere Gesellschaft steht. ...
Ach, His! Der Kulturpessimismus ist so alt wie die Menschheit.
Schon vor 2 Mio. Jahren hockten die alten Primaten auf den Bäumen und schimpften darüber, dass die Jungen nur deshalb ihre Hütten am Boden bauten, weil sie zu faul zum Klettern wären --- und erst recht zu faul die Alten rauf- und runterzutragen. Die schlimme, schlimme Jugend!
Realistische Grüße,
Iris
ZitatOriginal von Iris
Schon vor 2 Mio. Jahren hockten die alten Primaten auf den Bäumen...
Das muss in Österreich gewesen sein.
Gruss,
Doc
Nun habt ihr unsere wahre Vergangenheit entdeckt ...
ZitatOriginal von Historikus
Der kann kein Österreicher sein --- dem T.Rex wäre speiübel geworden!
Gehässige Grüße
Iris
Also ich würde das auch nicht überbewerten.
Überall gibts Leute, die über das Ziel hinausschießen.
His!!
Ich mach mir ernsthafte Sorgen um dich. Gehts dir gut, oder hast du beim Aufpusten von Hilde einen Sauerstoffmangel erlitten.
humoristische Grüße Idgie
Als ein Deutscher, der vor vielen Jahren in einer Disco von einem angesäuselten Österreicher mit den Worten, "gö, du bist a aus Kärnten" in die Arme geschlossen wurde, wage ich es kaum, mich an dieser Diskussion zu beteiligen.
Ich kenne etliche Österreicher, die selbstbewusst genug sind, um nicht zu dem vermeindlich großen Bruder aufsehen zu müssen. Wer allerdings den Lauf der Geschichte in den letzten 300 Jahren verfolgt, weiß, woher diese Donauländische Aversion gegen "Preußen" stammt, die später auf "Deutschland" übertragen wurde.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Preußen der kleine Bruder und wurde vom großen Österreich auch so behandelt. Noch nach dem siebenjährigen Krieg galt Preußen nur als Mittelmacht, während das Habsburgerreich sich zur creme de la creme zählte.
Das Auftreten Österreichs im Deutschen Reich und später dem Deutschen Bund war daher von einer Überheblichkeit gekennzeichnet, die dem Verhalten vieler Deutscher der Jetztzeit gegenüber Österreichern in nichts nachsteht.
1866 zog man von Wien aus, um in Berlin zu dinieren, kam aber leider bloß bis Königgrätz, und war darüber natürlich vergrätzt.
Der erste Weltkrieg ließ Österreich-Ungarn zerspellen wie eine Suppenschüssel, die auf einen Steinboden fällt. Aus einer Großmacht, die gewohnt war, anderen zu sagen, wo's lang geht, wurde ein kleines, überschaubares Ländchen mit der Erinnerung an vergangene Größe und einem sehr schmerzhaften Selbstfindungsprozess.
Der gescheiterte österreichische Kunstmaler, der 1938 am Ballhausplatz seine Rede schwang, eignete sich sich nach 1945 auch nicht mehr als Idol und wurde über den Inn gekehrt.
Schmerzhaft war auch, dass Westdeutschland bald wieder in den Kreis der souveränen europäischen Nationen aufgenommen wurde, während man selbst, völlig unschuldig, bis 1955 voll von den Alliierten besetzt gehalten wurde.
Vollkommen schlimm wurde es es dann, als die Deutschen zu reisen begannen und mit Verlaub gesagt, die Einheimischen als bessere Eingeborene ansah, die springen mussten, wen man mit den Fingern schnippte.
Wer jemals eine lärmende, angesoffene, undisziplinierte, etc. etc. Urlauberhorde erlebt hat, weiß, was ich meine. Die Herkunft oder Nation ist hier eigentlich egal, aber in Österreich waren es vor allem Deutsche, die so auftraten, und auffielen.
Jahrhunderte lang galt man als Österreicher etwas und konnte sich über diese Hessen, Brandenburger, Sachsen usw. erhaben fühlen, und dann wurde plötzlich verlangt, dass man mit einem "Aber selbstverständlich, gnädiger Herr" vor jedem deutschen Touristen buckelte.
Dies trifft den Nerv. Ich glaube, dass Deutsche im umgekehrten Fall Österreicher nicht anders ansehen würden.
Das hat in meinen Augen nichts mit Feindschaft zu tun, auch nichts mit heftiger Abneigung, sondern rein mit Selbstbehauptung. Man will nicht schlechter dastehen als der Andere und ihm von gleich zu gleich in die Augen sehen können. Das ist in meinen Augen das Recht eines jeden Menschen.
Übrigens können sich solche Verhaltensweisen auch ändern. Nach dem berüchtigen Kartoffelkrieg, den Maria Theresias Sohn Josef II. vom Zaun brach, um Baiern ins Habsburgerreich zu holen, und der Verhinderung dieses Vorhabens durch Friedrich II., wurden die Preußen lange Zeit als die Retter Baierns gefeiert. Erst nach Königgrätz und der Behandlung Bayerns durch die siegreichen Preußen kam hier der Begriff "Saupreiß" auf.
Liebe Grüße
Gheron
Hallo, Gheron.
Lieben Dank für die erhellenden geschichtlichen Hintergründe.
ZitatWer jemals eine lärmende, angesoffene, undisziplinierte, etc. etc. Urlauberhorde erlebt hat, weiß, was ich meine. Die Herkunft oder Nation ist hier eigentlich egal, aber in Österreich waren es vor allem Deutsche, die so auftraten, und auffielen.
Mit Verlaub, erstens kann man (auch andernorts) lärmende, angesoffene, undisziplinierte Urlauberhorden jeglicher Nationalität - auch österreichischer - beobachten, und zweitens hat sich das Angebot auch an der Nachfrage orientiert. Viele Urlaubsorte in Österreich - ich nenne mal exemplarisch Ischgl - haben sich genau diesem Publikum angenommen, sich quasi zum Disneyland für lärmende, angesoffene, undisziplinierte Spaßhabeurlauber entwickelt. Hier müßte man also Kunden und Gastgeber kritisieren - letztere verdienen dicke, dicke Kohle mit diesen Leuten. Und für diese Kohle ist sich keiner zu schade, weder in Ischgl, noch in Ungarn, auf "Malle" oder sonstwo.
Hi, Gheron.
Zitatund dann wurde plötzlich verlangt, dass man mit einem "Aber selbstverständlich, gnädiger Herr" vor jedem deutschen Touristen buckelte.
Wer guten Service mit verletztem Nationalstolz verwechselt, verdient es nicht besser.
Spaß beiseite. Man buckelte nicht ausschließlich vor deutschen Touristen, aber vor denen war es natürlich besonders ärgerlich, nach dem kometenhaften Wiederaufstieg der deutschen Wirtschaft, nach der Renaissance von Österreich als Urlaubsland, nachdem die deutschen Urlauber stoisch für ein paar Jahre weiterfuhren, nach Spanien und Italien. Aber, sorry, (auch aufgesetzte) Freundlichkeit gehört nun einmal zum Dienstleistungsgewerbe, und Tourismus ist ein Dienstleistungsgewerbe. Ich bin zu meinen Kunden auch freundlich, beinahe immer, weil ich etwas von ihnen will, nämlich, daß sie meine Kunden bleiben, weil ich davon lebe. Und das ist ein Teil der Leistung, für die die Kunden bezahlen.
Sisi , ist in Österreich die Nationalität Hitlers nicht bekannt?
"Nette" Geschichte aus Deutschland, wo es am tolerantesten ist: Wir hatten einen Deutschstundenten aus Togo kennengelernt, der einige Ferienwochen bei uns verbrachte und in der Zeit auch im Garten mithalf. Ein witziger Nachbar guckte über den Zaun und rief: "Na, könnt ihr euch jetzt schon einen Sklaven halten?"
Bereits am nächsten Tag hatte der Witz die Runde gemacht und ich wurde allen Ernstes im Ort gefragt, ob der junge Mann unser Bediensteter sei.
Jorinde
Hallo, Sisi.
Was du da erzählt hast schockiert mich wirklich total. Ich lebe ja auch in Österreich und mir ist eine gewisse Feindschaft gegen die Deutschen schon oft aufgefallen. Aber ich glaube, das bezieht sich eben nur auf die deutschen Idioten, die es ja in jedem anderen Land auch gibt.
Ich bin eigentlich schon mit dem Klischee aufgewachsen, dass "die Deutschen dumm sind" und nachdem dann noch haufenweise Witze bezüglich der Pisa-Studie kursieren, denken die meisten Österreicher glaube ich gar nicht mehr so richtig nach, bevor sie was Deutsche-feindliches sagen.
Aber so was Krasses wie das, was dir da in der Bar passiert ist, hab ich noch nie miterlebt (zum Glück). Da schämt man sich dann schon eher dafür, dass sowas ein Österreicher ist
Aber zu Österreichs Verteidigung muss ich sagen, dass eigentlich alle Leute, die ich kenne, wissen, dass die Deutschen und die Österreicher sich gar nicht so unähnlich sind, wie sie's vielleicht gerne hätten. Und persönlich kenne ich nur Deutsche, die ich allesamt sehr zu schätzen weiß und von denen sich so mancher Österreicher eine Menge abschauen könnte :bruell.
Ich glaube, solche Pauschalurteile gibt es für jede Nation und sie werden gepflegt, bei Bedarf zitiert und immer schön weitergereicht. Wenn es grad passt, besonders gern im Touriebereich, werden sie dann als willkommene Erklärung bemüht. Es gehört wohl zur menschlichen Natur, sich über das jeweils andere zu amüsieren. Dabei vergisst man dann gern, dass jede Medaille eben zwei Seiten hat und sucht sich nur die raus, die einen besonders schön glänzen und den Nachbarn möglichst schlecht wegkommen lässt.
Solange noch genug Leute dabei sind, die solche Sichtweisen wieder grade rücken, kann eigentlich nicht allzuviel passieren.
Hi, Idgie.
ZitatDabei vergisst man dann gern, dass jede Medaille eben zwei Seiten hat und sucht sich nur die raus, die einen besonders schön glänzen und den Nachbarn möglichst schlecht wegkommen lässt.
So isses!
ZitatOriginal von Idgie
Dabei vergisst man dann gern, dass jede Medaille eben zwei Seiten hat und sucht sich nur die raus, die einen besonders schön glänzen und den Nachbarn möglichst schlecht wegkommen lässt.
Ja, manche glauben, selber besser dazustehen, wenn sie andere schlechtmachen
Aber andererseits sollte man nicht jede Neckerei und kleine Boshaftigkeit allzu tragisch nehmen.
Eine kleine Anekdote zum angeblich rüpelhaften deutschen Touristen: Als ich damals mit meinem frischangetrauten Gatten eine Mittelmeekreuzfahrt machte, mit der italinischen Reederei "Costa", waren die deutschen Mitreisenden bei den italienischen Reiseleitern sehr beliebt. Eine Reiseleiterin erzählte uns, sie würde immer mit den Deutschen die Landausflüge machen, die seien nett und höflich und benähmen sich nicht wie die eigenen Landsleute, die kaum auszuhalten seien.
Es gibt wohl solche und solche, und die gibt es in JEDER Nationalität, je nach Kinderstube...
Hello @ all!
Danke für eure lieben Erklärungen - der geschichtliche Hintergrund spielt natürlich eine große Rolle. Wobei in einer aufgeklärten Welt SO ETWAS eigentlich nicht mehr sein müsste. - Mich scheren z. B. die vergangenen Jahrhunderte - und wer mal welchen Krieg angezettelt und verloren hat , herzlich wenig, denn dafür können die jetzigen Generationen nichts. Eine Diskussion darüber ist meist aber völlig nutzlos, weil keiner, den ich bisher hier kennengelernt hatte, über dieses Wissen verfügt. Ist leider so. - Aber das mag auch an meinem "Umgang" liegen. Den meisten ist "Königgrätz" wohl ein Begriff - aber was da abging, kann kaum jemand erklären.
Natürlich hat sich der Rest der Barbesucher nicht mit dem Idioten solidarisiert - wie ich schon ansprach, kam dadurch eine Grundsatzdiskussion in Gang, in welcher genau die angeführten Dinge von Historikus zur Sprache kamen. Klar, sind die Touris aus Deutschland in Ö in der Überzahl. -Das macht natürlich auch viel die Nähe und die riesige Einwohnerzahl von 80 Millionen Bürgern aus. Dass die meisten Beschwerden dann von Deutschen kamen, ist somit auch kein Wunder. Und His, sei ehrlich - zu oft wurde - und teilweise wird es heute noch, in den Tourismusorten geradezu darauf angelegt die Deutschen - und auch andere - zu neppen. Dies ist aber in Touristengebieten allgemein so - und nicht eine östereich-typische Eigenheit. Da DARF man sich dann auch m. E. mal beschweren. Wenn dann aber die Touristen ausbleiben und lieber an den Balaton oder nach Malle fahren, ist es auch wieder nicht recht.
Die Angst vor dem Ausbleiben der Touristen und der Frust, als Deutsche Österreich wegen Haider und der FPÖ boykottierten , wurde auch an dem Abend angesprochen. - Dass der Boykott hier in Österreich nicht gerade auf Verständnis stiess, brauche ich nicht zu erwähnen, zumal ich zu der Seite gezählt habe, die auch darüber fassungslos war.
Ich nehme diese Geschichtemit dem Neonazi-Hitler-Gruss nicht allzu ernst, zumal in Deutschland die Neonazi-Szene im Vergleich zu Österreich riesig ist und man hier von solchen Leuten kaum was mitbekommt. Natürlcih gibt es sie - aber wir werden damit hier nicht so konfrontiert. Zum Glück für das Land, möchte ich bemerken.
Fazit ist, ich bin zwar nicht mehr so erschüttert , wie am Sonntag - aber ich würde gerne etwas für ein besseres Verhältnis tun zwischen diesen Ländern. Leider ist dies nicht so einfach, - denn wie ich schon schrieb, sind auch die Kinder schon "infiziert" - und plappern munter das nach, was Oma, Mutter, Vater iund Onkel ihnen beibrachten. Wir sind m. E. mehr als je zuvor von einem harmonischen Verhältnis entfernt. - Und mit Schuld daran haben nicht nur j Joschka Fischer - sondern auch Leute wie Harald Schmidt, die sich für Scherze gegen Österreicher auch nie zu blöd waren.
In diesem Sinne umarme ich alle hier anwesenden Schluchten.... -*hüstel* - Österreicher - und hoffe, dass wir miteinander nicht solche "Probleme" haben!
Hi, Sisi.
Zitataber ich würde gerne etwas für ein besseres Verhältnis tun zwischen diesen Ländern
Tust Du doch, ziemlich aktiv, wie ich finde. Wir alle, irgendwie, die wir Foren und Mailinglisten besuchen, uns mit Himmel und Menschen austauschen, und kein Schwein fragt, ob man Österreicher, Deutscher, Schweizer ist. Wozu auch?
Zitatsondern auch Leute wie Harald Schmidt, die sich für Scherze gegen Österreicher auch nie zu blöd waren.
Wer die Chance, über sich selbst herzlich zu lachen, ergreift, zeigt echte Größe. :]
@TomLiehr
ja - du hast Recht. Ich nehme sofort meine Herkunft aus dem Profil *glucks*
aprospos:
aus welchem schönen Stadtteil von Old-Berlin stammst du denn?? Icke bin aus Tejel. :]
Hi, Sisi.
ZitatIch nehme sofort meine Herkunft aus dem Profil
Bitte nicht. "Ein Piefke im Wienerwald" ist, das Thema betreffend, wunderbar selbstironisch.
Zitataus welchem schönen Stadtteil von Old-Berlin stammst du denn?? Icke bin aus Tejel.
Geboren in Charlottenburg, mit acht nach Südneukölln (Buckow), mit dreißig nach Nordneukölln (weitgehend Hermannplatz, plusminus drei Kilometer), vor vier Jahren nach Friedenau.