1. Band der Arno Hennings-Reihe
Kurzbeschreibung:
Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man. Oder doch nur fast alle? Hat der Mord an dem englischen Soldaten auf dem Truppenübungsplatz mit der düsteren Vergangenheit dieses Ortes tun? Warum schweigen die Bewohner von Eichendorf so hartnäckig? Hauptkommissar Hennings steht vor einem Rätsel. Und das, obwohl er selbst in Eichendorf aufgewachsen ist.
Über den Autor:
Andree Hesse wurde 1966 in Braunschweig geboren und wuchs bei Celle auf. Nach einer Sattlerlehre studierte er an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Er lebt als Schriftsteller und Übersetzer englischsprachiger Literatur in Berlin.
Meine Meinung:
Arno Hennings hat das Leben in der Hauptstadt satt und lässt sich ein halbes Jahr nach dem Tod seiner Eltern in seine Heimatstadt Celle versetzen. Schon bald muss er feststellen, dass sich für ihn ebenso wie für die Menschen, die er noch von seiner Kindheit kennt und die die Gegend niemals verlassen haben, in der Zwischenzeit alles und doch nichts geändert hat. Als ein englischer Soldat auf dem nahegelegenen Truppenübungsplatz ermordet aufgefunden wird, stößt Arno auf eine Mauer des Schweigens und mit seinen Ermittlungen in ein Wespennest...
"Der Judaslohn" ist ein leiser Krimi, der ohne viel Blut und Action auskommt, dabei aber durch seine dichte Atmosphäre und die glaubwürdigen Figuren überzeugt. Neben dem sympathischen Ermittler Hennings ist die Heide eindeutig die Hauptfigur dieses Buches, der Lokalkolorit ist unschlagbar gut eingefangen und trägt zur Spannung und Glaubwürdigkeit der Geschichte bei. Aktuelle politische Begebenheiten werden ebenso in die Handlung eingeflochten wie persönliche Erlebnisse und Schicksale der Figuren und machen mit den detailgetreuen Beschreibungen den ersten Fall des Hauptkommissars Hennings zu einem rundum stimmigen Krimi der leisen Spannung, der für Ortskundige sicher noch interessanter ist. Der zweite Fall von Arno Hennings ist bei mir jedenfalls schon vorgemerkt!