Inhalt:
In der südindischen Stadt Pondichery des 19. Jh. prallen die Gegensätze der indischen und französischen Kultur aufeinander - die bittere Armut der Inder steht neben der glanzvollen Welt der Europäer. In dieser exotischen Atmosphäre wächst die junge Juilette Fournel auf, die intelligente und schöne Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns. Im Gegensatz zu ihrer Stiefmutter, die sie mit einem ehemaligen Liebhaber verheiraten möchte, hat Juilette ganz andere Pläne. Sie kämpft um ihre Unabhängigkeit und um die Liebe zu Louis Tempete.
Autor:
Dominique Marny, die Nichte des Schriftstellers und Filmregisseurs Jean Cocteau, schreibt Drehbücher, Theaterstücke, Zeitschriftenartikel und Romane. Stets haben sie faszinierende Landschaften zu ihren Romanen inspiriert: Die zauberhafte Koromandelküste in Indien genauso wie die Provence bei Sanary ("Das Hotel am Meer"), Kairo und Alexandria ("Der Mond über Kairo"). So bildet Marokko mit seinen geheimnisvollen Städten und der magischen Wüste die Kulisse für ihren neuen Roman, "Das Kap der Träume".
Meine Meinung:
Romane über die in Indien ansässigen Franzosen sind sehr rar gesät, so dass ich auf den Roman von Dominique Marni recht gespannt war. Leider konnte der so großartig als Familiensaga angekündigte Roman mit nichts weiter als einer Aneinanderreihung von Klischees aufwarten. Die Protagonisten sind vor buntem Hintergrund agierende Pappfiguren, denen jede Tiefe fehlt. Die Guten sind einfach nur gut, die Bösen sind böse, Abstufungen gibt es nicht. Wäre wenigstens die Liebesgeschichte gelungen - aber nicht einmal das. Die Heldin und der Held stolpern irgendwie durch den Roman, finden sich irgendwann in der Mitte und gelangen dann auch irgendwie ans Ende. Zwischendurch verursacht die böse Stiefmutter noch das eine oder andere Problem, aber nichts, was die Liebe nicht überwinden könnte.
Fazit: Nicht empfehlenswert.