Die schönste Zeit des Lebens - Wirklich die schulzeit???

  • Zitat

    Original von Lesebienchen
    Roma, das wird wohl sehr schwierig :lache Mir geht es so ähnlich mit meinem, nicht mehr allzu in weiter Ferne, 40. Geburtstag. Die "3" vornedran finde ich derzeit schon noch sehr schön. Aber unsere Azubis im Büro wollen mir nicht so recht abnehmen, daß ich nicht mit ihnen tauschen möchte. Ich möchte keine 18 oder 20 mehr sein. So ab Ende 20 fand ich die schönste Zeit in meinem Leben, wobei gerade auch in der Zeit viele Tiefschläge waren (2 OP's, lange Zeit unerfüllter Kinderwunsch,...).


    Ich kann dir versichern, Bine, gerade mit der 4 vorne lebt es sich sehr gut ;-).
    Da ich das eigentlich rückblickend über jedes Lebensjahrzehnt gesagt habe, sehe ich ganz hoffnungsvoll in die Zukunft :-)

  • Die Schulzeit war insofern schön, weil man sich noch um nichts wirklich Wichtiges Sorgen machen mußte. Wobei einem damals die typischen Teenagernöte natürlich EXTREM Wichtig vorkamen. Schön war es auch wegen der Ferien und der vielen Freizeit, die man noch hatte.


    Ansonsten habe ich aber nach der Schulzeit viel, viel schönere Zeiten erlebt. Auch weniger schöne Zeiten waren dabei. Aber letztendlich hat mich all das Erlebte zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und ich lebe ausgesprochen gerne im Hier und Jetzt. Ich wollte keinen Tag in der Zeit zurückgehen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Lesebienchen


    Aber wenn man noch jünger an Jahren ist, sieht man vieles zu verbissen...


    Findest du? Ich eigentlich gar nicht...


    So, wenn alle sgen, die Schulzeit war zwar schön und alles, aber nicht die schönste zeit, wie kommt das dann dazu, dass das überall steht, oder zumindest, mir kam das immer so vor, als ob immer alle gesagt hätten (in meiner Umgebung) dass sie das ist (die schulzeit = schönste Zeit)...??

  • Wenn ich nun nur auf meine Schulzeit zurückblicke, losgelöst von dem übigen Erleben meiner Kinder- und Jugendzeit dann war das zumindest eine gute Zeit, weil ich mich in der Schule von den Lehrkräften und den Mitschülern angenommen und respektiert fühlte....
    ....aber es ist schwierig, meine Schulzeit getrennt von der übrigen Zeit zu sehen, die Zeit in meiner Pflegefamilie war sehr geprägt von Aengsten, Gefühlen der Verlassenheit, Verzweiflungen....und diese Gefühle haben eben lange Schatten geworfen.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Die Schulzeit war definitiv einer der grausamsten Zeiten meines Lebens. (...) Es war die Hölle auf Erden. Wenn man davon absieht das ich sowieso in einer Hölle aufgewachsen bin (...).


    Danach graust es einem aber vor nichts mehr. Ich denke - und ich sage es auch, wenn der Anlass es erfordert: "Junge, ich hab meine Jugend überlebt, einen meschuggenen Mann und sieben Firmen - und da glaubst du, dass ich mich vordir fürchte?" :grin


    In der Rückschau war die Schulzeit deshalb relativ angenehm, weil alles irgendwie automatisch weiterlief. Man lernte recht und schlecht und wurde versetzt oder auch mal nicht. Als die Schule vorbei war, stand ich da im kurzen Hemd und musste 1. überlegen, was ich eigentlich will und 2.) mich drum kümmern, dass aus den Plänen auch was wird. Das war schon eine Umstellung. Und seitdem hat das Kümmern und irgendwelchem Gedöns Hinterherrennen auch nie mehr aufgehört.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • also meine Schulzeit war definitiv nicht die Schönste! Ich wurde zwar nicht gemobbt, hatte aber trotzdem kaum Freunde. Was zugegebener Maßen vielleicht auch ein bißchen an mir lag, weil mir ein Großteil der Leute schlicht und ergreifend zu blöd war.


    erst an der Uni und noch viel mehr später im Job hab ich Gleichgesinnte getroffen. Jetzt fühle ich mich sehr wohl - ich bin wesentlich selbstbewusster geworden, ich habe einen wunderbaren, tollen Freund, der Job macht mir viel Spaß und nicht zuletzt verdiene ich genug Geld, um mir das kaufen zu können, was ich gern haben möchte. Das einzige was mich stört, ist die mangelnde Freizeit. Die hat man natürlich während der Schulzeit im Überfluss. Aber irgendwie nutzt man es nicht so, wie man es heute tun würde.

  • @Leseratte87:Das erinnert mich sehr an meine Schulzeit.... :-( aber wir habe es ja überlebt! :-)
    @All: Bei mir war die Schulzeit ein Graus: Ich hatte kaum Freunde, weil meine Mutter auch immer wieder Keile dazwischen geschoben hatte: Entweder waren die Mitschüler in ihren Augen nicht "standesgemäß" :uebel oder ich durfte auch nie zu "Klassenfeten", weil sie "keinen Sinn" darin sah... die Ferien waren auch wirklich "zum Lernen da"; ich sollte in der Zeit jeden Tag einige Stunden über den Büchern sitzen und eifrig lernen, was ich natürlich nie gemacht habe.... :lache Außerdem hatte ich mich zu Hause echt einfach "zu fügen", will sagen es war ein "entweder man gehorcht und ist fein brav, oder man landet im Heim für schwer erziehbare Kids"; naja, da hält man eben die Klappe und hofft, daß man bald auf eigenen Füßen stehen kann! Das habe ich dann gleich nach der Schulzeit getan: Ich bin einfach ausgezogen(war ja-es sei "gepfiffen und getrommelt"-volljährig!), obwohl ich nur eine Stelle als Praktikantin (mit einem Verdienst von 195DM und freie Unterkunft und freies Essen)hatte; nebenbei hatte ich dann noch eine Putzstelle und so konnte ich mir auch bald irgendwie ein eigenes Zimmer(Miete über 200 DM!!!) leisten - nee, konnte ich mir nicht wirklich leisten, ich habe es mir geleistet... :grin und ich fand erst ab dieser Zeit mein Leben wirklich gut!-Ich hatte zwar oft genug eine Wochenarbeitszeit von ca.60 Stunden in der folgenden Zeit und wußte nicht, wovon ich meine Lebensmittel bezahlen sollte, aber ich war endlich frei und das war toll!-Ich wäre auch lieber verhungert, als daß ich bei meiner Mutter auch nur um einen Kanten Brot gebettelt hätte....
    Also kann ich nur sagen alle Jahre nach der Schulzeit waren bisher die schönsten (wenn auch manchmal die härtesten)für mich!

    Nimm das Leben nicht so ernst-Du kommst eh nicht lebend raus!


    :lesend "Die Mumie"-Anne Rice
    Fastenzeit-SUB:30
    SUB-Abbau:6

  • Nachdem viele Menschen dazu neigen in einer Rückschau meist die positiven Dinge zu sehen, ist wohl eine bestimmte Zeit so gut wie jede andere. In der Schulzeit kann viel aus dem Ruder laufen, ebenso kann da aber auch der erste Kuss und ähnliches erlebt werden. Das gilt aber für jeden Lebensabschnitt. Eine Hochzeit und die Jahre danach können wahnsinnig toll sein oder die Hölle auf Erden, und wenn's ganz blöd läuft eine kaum unterscheidbare Mischung. Die Geburt des eigenen Kindes, super; die damit verbundenen Sorgen und evtl. Schicksalsschläge unerträglich.


    Auf die Frage gibt es so viele Antworten wie es Menschen gibt.


    Gruss,


    Doc

  • Also ich bin froh, dass sie Schule endlich vorbei ist.
    Naja, nächste Woche noch einmal zur Berufsschule und dann ist endlich vorbei. Hab nämlich am 20.06. meine mündliche Prüfung, und wenn ich raus geh, bin ich fertig!!
    Juhu!!

  • Ich empfand die Schulzeit zwar nicht als schönste Zeit, aber doch als sehr schön und vor allem oft unklompliziert. Man war für wesentlich weniger verantwortlich als später, konnte im unterricht vor sich hindösen und sich vom Lehrer berieseln lassen. Das ging später alles SO kaum noch.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Schulzeit? Die besten Jahre waren die Kurzschuljahre :-) Ansonsten bedanke ich mich recht herzlich dafür. Die Handelsschule hat schon mehr Spaß gemacht. Wie toll die Schulzeit war, kann man schon daran ersehen, dass es in meiner Klasse niemals ein Klassentreffen (auch kein 25jähriges Jubiläum) gegeben hat. Weder von der Hauptschule noch von der Handelsschule und ich wäre auch nicht hingegangen.


    Die beste Zeit kam erst danach, mit allen Höhen und Tiefen, aber die Zeit zurückschrauben möchte ich auf keinen Fall. Denn mit jeder Zahl vor der 0 wurde es besser.

  • Zitat

    Original von Snoopy64
    @Leseratte87:Das erinnert mich sehr an meine Schulzeit.... :-( aber wir habe es ja überlebt! :-)


    So kann man es auch sehen. :kiss
    Ich war ein beliebtes Opfer weil ich ein ruhiger und zurückgezogener Mensch bin und ziemlich schnell krank werde. Es war einfach schrecklich, ich wurde andauernd fertig gemacht, bedroht und wie ein Stück Dreck behandelt. Dadurch ist meine Sozialphobie schlimmer geworden. Ich bin auch froh das ich nicht mehr in der Stadt wohne, in der ich zur Schule gegangen bin, den sobald mich Mitschüler gesehen haben, wurde es noch schlimmer. Ich will die Zeit nur noch vergessen.

  • Ich habe noch ein paar Jährchen Schule vor mir und bin froh darüber. Aber noch glücklicher werde ich sein, wenn das ganze endlich vorbei ist. :-]
    Ich verspreche mir viel von der Zeit nach dem Abitur.
    Frei sein, zu einem fertigen Menschen werden, mit gleichgesinnten zusammentreffen - wie schon jemand in diesem thread schrieb:
    Die Anderen sind mir oft einfach viel zu blöd. Nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Denn Schule ist nicht nur schön, weil man jeden Tag seine Freunde sieht, sondern auch fürchterlich, weil man täglich Leute sieht die man NICHT sehen möchte. Ich stelle mir immer die 20er als schönste Zeit vor.


    Das erinnert mich an Karlsson vom Dach, den "Mann, in den besten Jahren". ;-)

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • Zitat

    Original von Clärschen
    Denn Schule ist nicht nur schön, weil man jeden Tag seine Freunde sieht, sondern auch fürchterlich, weil man täglich Leute sieht die man NICHT sehen möchte.


    Das wird Dir eines Tages in der Arbeit nicht anders ergehen.... ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Zitat

    Das wird Dir eines Tages in der Arbeit nicht anders ergehen....


    Um ehrlich zu sein - das war für mich einer der Gründe, mich selbständig zu machen, nämlich mir aussuchen zu können, mit wem ich arbeite. Ich habe viele meiner Schulkameraden nicht sehr gemocht, vorsichtig gesagt, und umgekehrt war es ganz sicher genauso. Kinder sind grausame Arschlöcher. Cliquen bilden sich, Schwächere werden ausgegrenzt und gehänselt, und ich wage zu behaupten, daß in keinem noch so ekelhaften Betrieb so sehr gemobbt wird wie an der Schule. Ich habe diese Zeit gehaßt. Natürlich gab es auch schöne und lustige Momente, und selbstverständlich hatte ich nie wieder so viel Freizeit wie damals. Aber das wiegt alles nicht auf, daß soziale Empathie und Mitgefühl bei Menschen offenbar erst diesseits der Zwanzig ausgebildet wird. Jedenfalls bei den meisten.

  • @ Tom


    Damit hast Du zu einem guten Teil natürlich recht.


    Aber in all meinen Berufsjahren mußte ich nur ein einziges Mal mit einem ausgemachten A.... zusammen arbeiten. Ich freue mich heute noch über jeden Tag, an dem ich diese Person nicht sehe. :-] Alle anderen waren OK bis ganz große Klasse.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)