OT: The Moonlit Cage
Kurzbeschreibung:
Afghanistan, Mitte des 19. Jahrhunderts: Brennend verzehrt sich die junge Daryâ nach Freiheit, aber die archaischen Regeln ihrer Welt verlangen nach Demut und Gehorsam. Als sie dagegen aufbegehrt, ächtet ihre Stiefmutter sie mit einem tödlichen Fluch. Eine abenteuerliche Flucht beginnt, die Daryâ aus ihrer Heimat in das betörende Indien und schließlich nach London, dem Herz des britischen Empires führt. Und trotz aller Widerstände, auf die sie während ihrer Odyssee stößt, hält Daryâ unbeirrbar an ihrem Willen zur Freiheit fest...
Über die Autorin:
Linda Holeman, geboren im kanadischen Winnipeg, arbeitete nach ihrem Studium der Soziologie und Psychologie zunächst zehn Jahre lang als Lehrerin, bevor sie mehrere preisgekrönte Kurzgeschichten sowie zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlichte. Mit „Das Mondamulett“ legt sie nach ihrem fulminanten, internationalen Erfolg von „Der Smaragdvogel“ ihren zweiten großen historischen Roman vor. Die Autorin lebt heute mit ihrer Familie in ihrem Geburtsort, wo sie an weiteren Büchern schreibt.
Meine Meinung:
Daryâ hat viel mit ihrer Großmutter gemeinsam, die nicht nur ebenfalls in ihrem Dorf als Außenseiterin gilt, sondern auch in ihrem Leben auf der Suche nach Freiheit und Liebe durch viele Länder gekommen ist. In Daryâs Leben sind die Geschichten de Großmutter Trost und Geborgenheit, denn in ihrem Alltag hat sie schon als Kind nichts zu lachen, zwischen dem enttäuschten Vater, der viel lieber einen Sohn gehabt hätte und der demütigen Mutter bleibt nicht viel Platz für die eigenen Bedürfnisse. Doch bald schon hat auch das wenige Glück, das sie in ihrer Heimat erlebt, ein Ende...
Linda Holeman hat mit diesem Roman einen wunderbaren Schmöker geschrieben, der sich wie von selbst liest, dabei aber mit so vielen interessanten Informationen gespickt ist, dass man wie nebenbei ein intensives Gefühl für die Kulturen und Bräuche der einzelnen Volksgruppen erhält, die in Daryâs Geschichte eine Rolle spielen, und die uns Europäern so fremd erscheinen. In der richtigen Mischung aus farbenprächtiger Erzählkunst und detaillierter Sachkenntnis (soweit ich das als Laie beurteilen kann) entsteht die über Tausende Kilometer reichende Flucht Daryâs und ihre Suche nach Freiheit lebendig vor dem geistigen Auge des Lesers, der den Staub in der flirrenden Hitze und die Süße des reifen Granatapfels förmlich spüren kann. Auch wenn das Ende naturgemäß relativ vorhersehbar ist, tut das dem Lesevergnügen keinen Abbruch, „Das Mondamulett“ ist das ideale Buch für den Sommerurlaub, vor allem für all die, die historische Romane auch abseits der üblichen Handlungsorte zu schätzen wissen!
9 Punkte von mir!