Das Mondamulett - Linda Holeman

  • Meine Meinung


    Obwohl in „Das Mondamulett“ Figuren aus „Smaragdvogel“ einen Platz gefunden haben, muss man letzteres nicht zwingend gelesen haben, um „Das Mondamulett“ zu verstehen. Beide lassen sich gut getrennt von einander lesen.


    Stilistisch und sprachlich hat mir der Roman gut gefallen. Er lässt sich leicht und flüssig lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Der Prolog hat mich vom Stil her allerdings sehr an den von "Smaragdvogel" erinnert, aber vielleicht ist das einfach die Art der Autorin eine Geschichte zu beginnen. Auch wenn ich dadurch zuerst befürchtet habe, nur einen Abklatsch von „Smaragdvogel“ in der Hand zu halten, Thematik und Handlung sind in „Das Mondamulett“ doch ganz anders.


    Linda Holeman erzählt fesselnd, selbst der Alltag ist packend beschrieben und gerade die Zeit in Afghanistan ist hoch interessant. Sehr gut gefallen hat mir, dass man äußerst viel über den Islam, seine Sitten, Gebräuche und Gesetze erfährt. Linda Holeman hat dies wunderbar in ihrem Roman untergebracht, es war faszinierend, lehrreich und dabei nie langweilig.
    Die Handlung ist gerade zu Beginn nicht immer rasant, die Autorin verweilt auch gerne eine Weile im Alltag, was mir persönlich gut gefallen hat, zumal man so die Figuren sehr gut kennen lernen konnte. Mit Daryâs Heirat gewinnt die Geschichte an Tempo, als Leser lernt man immer mehr Kulturen und Lebensarten kennen, zieht durch verschiedene Länder. Mir hat Daryâs Reise gefallen, wenn sie auch nicht immer unbedingt realistisch war. Ab und an war die Handlung vielleicht etwas vorhersehbar, aber es gab auch wirklich überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Auch wenn Daryâs Erfahrungen oft wirklich traurig, teilweise sogar tragisch waren, konnten sie mich leider nicht tief berühren und bewegen. Obwohl ich nahe am Wasser gebaut habe, konnte ich bei diesem Roman auf Taschentücher verzichten. Das Ende des Romans hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Es kam zu plötzlich, wenn auch spektakulär, dabei auch leider viel zu übertrieben. Auf den letzten 30 Seiten überschlagen sich die Ereignisse und finden viel zu abrupt ein Ende. Ich habe den Roman nicht mit einem zufriedenen Gefühl, sondern mit unzähligen unbeantworteten Fragen (die allein durch das Finale auf kamen) in mein Regal zurück gestellt.


    Aber mit der Ausarbeitung der Figuren war ich äußerst zufrieden. Linda Holeman hat sich viel Mühe gemacht und ihre Charaktere mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Gerade Daryâ ist unglaublich vielschichtig. Meint man sie zu kennen, zeigt sie plötzlich Seiten, die man noch nicht an ihr kannte. Aber auch die anderen Protagonisten glänzen durch Facettenreichtum und Lebendigkeit. Hier habe ich wirklich nichts zu kritisieren, außer vielleicht Daryâs Unnahbarkeit, die ich aber aufgrund ihrer Religion und Erziehung durchaus nachvollziehen kann.


    Insgesamt hat mir „Das Mondamulett“ wirklich gut gefallen. Allerdings konnte mich „Smaragdvogel“ noch mehr bezaubern und in eine andere Zeit und Welt versetzen. Nicht zuletzt lag es daran, dass ich mich mit Daryâ nicht so identifizieren konnte wie mit Linny und dass das Ende einfach nicht rund war.


    Bewertung


    8 von 10 Punkten

  • Daryâ wächst in einem kleinen Dorf in Afghanistan auf und es wird schnell klar, dass sie einen starken eigenen Willen hat und sich nur schwer mit der traditionellen Rolle der Frauen abfinden kann. Ihr Vater ist der erste Mann, der ihr Leben bestimmt und jedes Mal, wenn es eine Wende in ihrem Leben gibt und sich eigentlich alles zum Guten wenden könnte, kommt ein neuer Mann, der dies verhindert.
    Doch Daryâs Großmutter hat in ihr die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit geweckt und trotz aller Widrigkeiten verliert sie dieses Ziel nie aus den Augen.


    Meine Meinung
    Anfangs fand ich nur schwer in das Buch hinein. Vielleicht lag es daran, dass ich mit der Protagonistin bis zum Schluss nicht so richtig mitfühlen konnte. Es ist zwar wirklich schlimm, was ihr alles widerfährt, aber irgendwie ist Daryâ mir nicht so nahe gekommen. Trotzdem fand ich die Handlung stellenweise regelrecht beklemmend, wenn z.B. beschrieben wird, wie ihr Ehemann sie behandelt und dabei auch noch das Recht dazu hat.


    Dennoch ist es interessant sie auf ihrer Odyssee zu begleiten und einiges über ihr Land, die Bevölkerung und die Traditionen zu erfahren. Davon hätte ich gerne noch mehr gelesen und dafür lieber auf die Handlung verzichtet, die in London spielt, denn da habe ich mich beim Lesen genauso unwohl gefühlt wie Daryâ. Das Geschehen dort war mir einfach zu extrem und hat für mich nicht so richtig zum Rest des Buches gepasst.


    Fazit:
    „Das Mondamulett“ war für mich kein Wohlfühlbuch, sondern ein interessanter und abwechslungsreicher Bericht über den Leidensweg einer jungen Frau auf der Suche nach Freiheit. Leider ist die Autorin zum Ende hin etwas über das Ziel hinausgeschossen.

  • Eigentlich hat mir das Buch "Das Mondamulett" recht gut gefallen, auch wenn es etwas viel unglaubliche Zufälle gab. Zudem erinnerte mich das Buch teilweise an einen guten Reiseführer. Trotzdem war es flüssig geschrieben und zu keiner Zeit langweilig. An "Smaragvogel" kommt es allerdings nicht ran.


    8 von 10 Punkten

  • "Das Mondamulett" ist der Nachfolger von "Smaragdvogel", dass ich schon vor gut einem Jahr gelesen habe. Ich habe mich sehr auf diesen zweiten Teil gefreut, da mir Smaragdvogel sehr gut gefallen hat, wollte aber erst damit anfangen, wenn ich auch den dritten Teil in der Hand habe, um gleich darin weiterlesen zu können.
    Einerseits war die lange Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Teil von Nachteil, da ich viele Teile der Handlung (und vor allem die Namen der Personen) schon wieder vergessen habe, andererseits war sie von Vorteil, da ich im Nachhinein fand, dass die beiden Bücher doch inhaltlich sehr viel Ähnlichkeit haben.
    Frau Holeman schreibt gut und flüssig, doch die Geschichte dreht sich in beiden Fällen um eine junge Frau, die anders ist als ihr Umfeld, die es deshalb sehr schwer hat, ihrem Schicksal aber stark und mutig begegnet und doch letztendlich ihre Liebe in einem Mann aus einer anderen Kultur findet. Im ersten Band war die Frau Engländerin, hier ist der Mann Engländer und sie Afghanin. So fand ich die Geschichte doch recht vorhersehbar. Außerdem zieht sie sich an manchen Stellen ziemlich.
    Die Hauptperson, Daryâ, ist mir jedoch sehr schnell ans Herz gewachsen, genauso wie der "Karedschi", der Fremde - jener um so mehr, je mehr ich von ihm erfuhr.
    Mir gefiel, dass Daryâ, auch wenn sie oft schwach und verzweifelt war, sich dennoch nicht von ihrem Schicksal hat treiben lassen, wie leider so manch andere Romanfigur, sondern an den entscheidenden Stellen selbst aktiv wird - auch wenn diese Aktivität nur darin bestand, um Hilfe zu bitten oder eine schwere Entscheidung zu treffen. Mir gefiel auch, dass viele Personen des Romans zusätzlich zu ihren schlechten auch gute Seiten hatten, so dass ihr Handeln nachvollziehbar wurde.
    Insgesamt hat mir "Das Mondamulett" gut gefallen, dennoch brauche ich jetzt doch eine Pause vor dem dritten Teil, da ich befürchte, dass hier wieder fast die gleiche Geschichte nur mit anderen Worten erzählt wird.

  • Es ist schon enige Zeit her, dass ich es gelesen habe - aber ich dachte immer, es sei ein eigenständiges Buch. Wenn Figuren aus Smaragdvogel drin vorkamen, dann sind sie mir nicht besonders aufgefallen. Wer war es denn überhaupt? Als Nachfolgeband würde ich es überhaupt nicht bezeichnen - ich staune hier immer über die Bezeichnung.


    Ansonsten war die Geschichte sehr gut geschrieben, ansonsten hätte ich das Buch bestimmt nicht ganz gelesen, denn Plot und Setting sind überhaupt nicht mein Ding *g*.


    LG
    Patty