Alexis LeCaye: Herz Dame

  • Alexis LeCaye: Herz Dame



    Verlag: Lübbe
    EJ: 2006
    ISBN-103404922182
    ISBN-13 978-3404922185
    TB // 464 S. //€ 7,95


    Inhalt
    Ein irrer Serienmörder trifft Paris mitten ins Herz – und macht Kommissar Martin das Leben schwer. Dabei hat dieser schon genug Sorgen mit Exfrau, Freundin und schwangerer Tochter. Erst als Roselyn, eine Angestellte seiner Ex-Frau, nicht mehr zur Arbeit erscheint und seine Assistentin spurlos verschwindet, schwant dem Kommissar, dass es einen tödlichen Zusammenhang gibt zwischen seinem ganz privaten Wahnsinn und seinem schwierigsten Fall ...



    Meine Meinung
    Eigentlich habe ich große Probleme schlecht zu bewerten und gar eine Serie von Anfang an zu verurteilen, doch hier bleibt mir keine große Wahl:
    FINGER WEG, wenn man gerne Krimis und Thriller liest!


    Die Grundidee, die diesem Debütkrimi zugrunde liegt, mag toll sein, jedoch ist sie ziemlich schlecht umgesetzt.
    Die Charaktere wirken wirken nicht sonderlich lebendig, eher hatte ich sogar den Eindruck der Autor hat die Figuren aus anderen Büchern geklaut: so wirkte für mich der Hauptkommissar Martin wie ein Rückgratloser Erlendur von A. Indridason und auch die Beziehung zu seiner Tochter weist Parrallelen auf...
    Wenn man die Geschichte um die Hälfte gekürzt hätte, hätte die Krimihandlung an Spannung gewonnen, so aber zieht sie sich ziemlich und überraschende Wendungen erzeugen eher eine genervtes Aufseufzen und keinen Lesefluss.
    Massiv gestörrt hat mich auch, daß die Polizei als unfähig und irgendwei trottelig dagestellt wird. Viele gefundenen Indizien, wie z.B. ein Fingerabdruck, werden nicht ausgewertet und statt dessen bring ein Foto viele Kapitel später das Erkennen.


    Fazit:
    Verschwendete Lesezeit, der Autor soll noch etwas üben!


    Gruß Janina

  • Ich habe dieses Buch vor einiger Zeit, ich glaube, letztes Jahr im Herbst gelesen. In der freudigen Erwartung, mal wieder eine neue Krimiserie zu entdecken - und wurde auch bitter enttäuscht.


    Die Krimigeschichte war zwar spannend, aber das ganze Drumherum hat mir auch überhaupt nicht gefallen - ich kann mich erinnern, daß mehr über Sex und Beziehungen geschrieben wurde als über den Fall, der von der Polizei auch eher jämmerlich abgearbeitet worden ist.


    Schade, ich kann nur zustimmen, daß man aus der Idee eine Menge hätte machen können - und ich werde von der Serie jedenfalls erstmal kein Buch mehr kaufen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Hallo Caia!


    Zitat

    daß mehr über Sex und Beziehungen geschrieben wurde als über den Fall, der von der Polizei auch eher jämmerlich abgearbeitet worden ist.


    So, empfand ich das auch!!


    Schön, daß wir einer Meinung sind, ich habe immer Angst ein Buch zu sehr schlecht zu bewerten, aber bei dem Buch kann man kaum was gutes finden!


    Gruß Janina

  • Ich hatte in Deinem Blog schon gelesen, daß Du es so schlecht fandest und wollte mich dort schon dazu äußern, hab es dann aber vergessen und wollte mal abwarten, wie die Endmeinung ist - aber hab sie ja hier gefunden.


    Und komm mir bloß niemand mehr mit Alex LeCaye :schlaeger


    Ich finde, der Name klingt schon billig, oder ist das nur mein Eindruck?? :lache

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Hallo Caia!


    Zitat

    Ich hatte in Deinem Blog schon gelesen, daß Du es so schlecht fandest und wollte mich dort schon dazu äußern, hab es dann aber vergessen und wollte mal abwarten, wie die Endmeinung ist


    Schön, daß meinen Blog besucht hast.
    Darfst gerne trotz allem dort äußern... :grin


    Zitat

    Und komm mir bloß niemand mehr mit Alex LeCaye


    Ja, das steckt man oft nicht drin...


    Zitat

    Ich finde, der Name klingt schon billig, oder ist das nur mein Eindruck??


    Das ist nur Dein Eindruck... ich finde den Namen okay...


    Gruß JAnina

  • Ich hatte es mir ausgeliehen, da ich den 2. Fall "Pik Dame" letztes Jahr bei der Lesejury gewonnen habe, Serien aber ungern mittendrin beginne.


    Heute vormittag habe ich den Rest gelesen, und konnte kaum aufhören, weil ich es unheimlich spannend fand, der Polizei bei ihren Aufklärungsarbeiten zu folgen.


    Zu Beginn war ich etwas abgeneigt, weil die Story mir zuviel Sex enthielt, aber ich dachte mir, so sind halt die Franzosen. ;-)


    Der Aufbau des Buchs ist etwas anders als sonst. Der Leser startet mit einem Einblick in das Familienleben eines Ehepaars, wo der Mann seine Frau schlägt und sein Baby getötet hat, einfach weil er es nicht ertragen konnte, seine Frau zu teilen. Als der Frau bewusst wird, dass sie nur noch sterben will, provoziert sie ihren Mann, bzw. wehrt sich nicht mehr dagegen, geschlagen zu werden. Doch dieser will es ihr nicht so leicht machen, da er bei ihrem Tod garantiert verdächtigt werden würde, da der Tod ihres Kindes nie aufgeklärt werden konnte. Also überlegt er sich, wie er seine Frau töten kann, ohne verdächtigt zu werden. Dazu sucht er sich Opfer zum "Üben" aus.


    Wir Leser wissen also von Anfang an, dass die Frau sterben wird, doch die Frage ist, ist die Polizei schneller?


    Dabei ist Kommissar Martin ein Ermittler, aus dessen Privatleben der Leser sehr viel erfährt. Zu Beginn war er mir noch nicht so recht sympathisch, aber dann hat er mich doch überzeugt. Er ist menschlich, aber vertraut seiner Intuition, er ist vielleicht zu männlich, nimmt es mit der Treue nicht ganz genau, schließlich ist er niemandem "versprochen", hat aber auch eine weiche Seite, wenn es um seine Ex-Frau und Tochter geht.


    Die Schilderung des Falls, abwechselnd aus der Perspektive des Täters und der Polizei hat mich wirklich gepackt, so dass ich heute nacht das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Längen habe ich dabei nicht empfunden, und die Wege zum Täter erschienen mir auch stimmig.


    Von mir bekommt das Buch daher 9 Punkte und ich freue mich auf den 2. Fall "Pik Dame", der schon im RUB liegt.