Es gibt auch noch gute Nachrichten. In Polen ist ein Komapatient entgegen der ärztlichen Prognose nach 19 Jahren erwacht. Er macht deutliche Fortschritte, kann sich jetzt mit seiner Umwelt verständigen, mit Hilfe seiner Frau im Rolli spazierengehen - und lernt jetzt, was sich in den letzten 19 Jahren in seinem Heimatland zugetragen hat.
Komapatient erwacht nach 19 Jahren
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19 Jahre sind eine lange Zeit. Erstaunlich, dass seine Frau so lange auf ihn gewartet hat. Ist bestimmt keine angenehme Erfahrung soviel Lebenszeit einfach so abgebucht bekommen zu haben.
Gruss,
Doc
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Na die beiden haben jetzt einiges vor sich.
Ich hab jetztnicht die Zeit, den Artikel zu lesen,
wie stehen seine Chancen auf ein halbwegs normales Leben?
Die Frau ist bewundernswert. Ich glaub nicht, dass ich das könnte...
Aber wer weiss das schon ? -
Es ist ein kurzer Artikel, 3 Absätze.
Ich wurde aufmerksam durch eine Fernsehreportage. Der Mann wirkt alt, aber nicht schwerkrank. Er kann sprechen, schaut (verständlicher Weise) gern aktuelle Dokumentationen, kann aber keine weiteren Strecken gehen - dazu schiebt ihn seine Frau im Rolli. Er macht allerdings so gute Fortschritte, dass man davon ausgeht, dass er bald ohne Rolli wird auskommen können.
"Fideler Senior", würde ich sagen. -
Zitat
"Fideler Senior", würde ich sagen.
"Gefühlt" 46, beurkundet 65. Übrigens kein uninteressanter Ansatz für eine Story oder ähnliches.
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In der Tat - wer SF-Klassiker mag, findet das Thema hier behandelt:
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interessant fand ich, dass sich der Mann an einige Dinger während seiner Koma-Phase erinnern kann, zB an die Hochzeiten seiner Töchter. Er muss also in einem Wachkoma gelegen haben.
ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das sein mag - etwas mitzubekommen, aber doch irgendwie nicht dabei???
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Das fand ich auch interessant. Meistens hört man das ja nur aus der anderen Perspektive, á la "Ich habe unseren schwerkranken Nachbarn besucht, und obwohl er im Koma liegt, hatte ich das Gefühl, er reagiert, wenn ich mit ihm spreche."
Hier hat man nun eine "Zeugenaussage" von der anderen Seite: Er lag im Koma und er hat tatsächlich viel von dem mitbekommen, was um ihn herum geschah. -
Zitat
Hier hat man nun eine "Zeugenaussage" von der anderen Seite
Logisch. Und wenn im Krankenhaus nichts los war, hat er mit Petrus Schach gespielt. Und immer gewonnen.
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Dein Humor ist manchmal schwer nachzuvollziehen. Mir ist nicht ganz klar, welche Befriedigung man daraus zieht, sich über schwerkranke Menschen lustig zu machen.
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Ich habe mich nicht über schwerkranke Menschen lustig gemacht (die auch - vermutlich - diesem Thread überhaupt nicht folgen), sondern über Dich. Was möglicherweise auf einem Mißverständnis beruht, da ich Deine Anmerkung mit der "Zeugenaussage von der anderen Seite" dahingehend interpretiert habe, daß Du das als Beleg für Nahtoderfahrungen o.ä. verstanden haben wolltest.
Tatsächlich wissen Ärzte noch wenig über die Abläufe im sogenannten Zustand "Koma". Mein kleiner Bruder lag einige Monate im Koma und befand sich danach im sog. "Wachkoma", und er hat, obwohl anschließend nicht sprechfähig, in beiden Fällen offenbar einiges von dem mitbekommen, was um ihn herum geschah. Je nach Komatiefe ist das - natürlich fallabhängig - nicht überraschend; Komapatienten reagieren nicht und sind nicht gezielt aufweckbar, aber das heißt ja nicht, daß das Gehirn gar keine Reize mehr entgegennimmt und verarbeitet.
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Okay, dann stelle ich klar, was ich mit "andere Seite" meine:
Seite 1: Besucher.
Seite 2: Patient.In der Regel hat man nur Aussagen vom Besucher, der darüber spekuliert, ob der Patient die Umwelt wahrnehmen könne oder nicht.
In diesem Fall hat man auch Aussagen vom Patienten: "Ich habe meine Umwelt wahrgenommen." -
Ich habe den Bericht über den Mann im Fernsehen gesehen. Ich wußte gar nicht, dass jemand nach sovielen Jahren wieder aus den Koma aufwachen kann. *Malwiedernaivbin* Aber mal ehrlich, viele geben die Patienten auf, wenn sie ein paar Jahre im Koma liegen. Ich war fasziniert, dass er wieder aufgewacht ist und wieder sprechen und sich an alles erinnern kann. Wie schwer muss es sein, nach fast zwanzig Jahren aufzuwachen und zu merken, dass man soviel verpasst hat.
Lg, Blaze
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Das Ganze kann unter Umständen eine erneute Diskussion um das Thema "Sterbehilfe", "wann die Geräte abschalten" auslösen. Ich kann mir vorstellen, dass nur eine sehr kleine Zahl von Komapatienten wieder aus dem Koma erwacht.
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Ihr habt gestern nicht die Richtigstellung gelesen?
Der Mann war nur kurzzeitig im Koma und anschliessend jahrzehntelang gelähmt. Er konnte nicht sprechen, aber essen und trinken.
Inzwischen ist die Lähmung durch intensives Training mit der Ehefrau fast verschwunden. -
Da schlägt anscheinend das Pendel der Presse hin und her.
Hier gibt es eine Meldung, in der steht, er sei von den 19 Jahren 4 Jahre im Koma gewesen und sei danach gelähmt gewesen. Man hat wohl noch keine gute Erklärung für seine Genesung:http://onnachrichten.t-online.de/c/11/24/57/22/11245722.html
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Zitat
Original von Voltaire
Das Ganze kann unter Umständen eine erneute Diskussion um das Thema "Sterbehilfe", "wann die Geräte abschalten" auslösen. Ich kann mir vorstellen, dass nur eine sehr kleine Zahl von Komapatienten wieder aus dem Koma erwacht.Hoffentlich nicht- bei dem Herrn hätte ja vielleicht auch ein EEG Erkenntnisse verschafft, die gesundheitsreformatorischen Sparzwängen zum Opfer fallen.
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Wahrheitsgehalt hin oder her, Patienten, die nach zehn Jahren und mehr aus Wachkoma oder sogar dem Tiefkoma erwachen und danach ein halbwegs normales Leben führen können, sind die absolute Ausnahme. Die Regel insbesondere bei langjährigen Tiefkomapatienten ist das Versterben. Ob man auf diese geringe Chance im Fall eines solchen Unglücks "wetten" möchte, muß jeder für sich selbst entscheiden; er kann es auch vorab, im Rahmen einer Patientenverfügung.
Zum Thema Wahrnehmung während eines Komas:
http://www.spiegel.de/wissensc…sch/0,1518,416203,00.html
(Ich weiß, der SPIEGEL ist die BILD der Gottlosen, aber gelegentlich steht auch was Vernünftiges drin.)
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Zitat
Original von beowulf
Hoffentlich nicht- bei dem Herrn hätte ja vielleicht auch ein EEG Erkenntnisse verschafft, die gesundheitsreformatorischen Sparzwängen zum Opfer fallen.
Ich habe neulich mal irgendwo gelesen - weiß aber nicht ob das jetzt stimmt - dass man mit einem EEG auch nicht zweifelsfrei feststellen kann, ob da noch eine Gehirntätigkeit stattfindet. Es gibt Hirnströme die durch das EEG nicht mehr erfasst werden. Aber das jetzt mit alles mit dem absoluten Vorbehalt. Kann mich nicht erinnern wo ich es gelesen habe.
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Also doch besser um LW, wie das Letzte Wort Scherze machen als um LW wie letzte Wahrheiten streiten.