Der Medicus von Saragossa - Noah Gordon

  • Titel: Der Medicus von Saragossa



    Klappentext:


    An einem Augusttag des Jahres 1489 wird in einem Olivenhain bei Toledo der junge Meir, Sohn eines jüdischen Silberschmiedes, grausam ermordet. Doch sein Tod ist nur der Auftakt der Vertreibung der Juden von der iberischen Halbinsel. Drei Jahre später, im denkwürdigen Jahr 1492, ist von Meirs Familie nur noch sein Bruder Jona übrig. Nach einer abenteuerlichen Odyssee kreuz und quer durch Spanien findet er erst in Saragossa Frieden, wo ihn ein alter Medicus in die Geheimnisse der Heilkunst einführt.



    Autor:


    Noah Gordon wurde 1926 in Worcester, Massachusetts, geboren. Nachdem er die Studien der Zeitungswissenschaft und der englischen Sprache abgeschlossen hatte, wandte er sich dem Journalismus zu.


    Während er als wissenschaftlicher Redakteur beim Bostoner Herald beschäftigt war, veröffentlichte er eine Reihe von Artikeln und Erzählungen in führenden amerikanischen Blättern. Sein erster Roman "Der Rabbi" verhalf ihm zu einem spontanen Durchbruch.


    Auch "Der Medicus" und "Der Schamane" waren vor allem im deutschsprachigen Raum ein großer Erfolg.


    Noah Gordon hat drei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau Lorraine auf einer Farm in den Berkshire Hills im westlichen Massachusetts.



    Eigene Meinung:


    Für alle Büchereulen die sich für Historische Romane, Ketzerei und die Judenvertreibung interessieren, ist dieses Buch ein wahrer Schmaus. Das Buch hat mich so fasziniert, das ich es kaum aus den Händen legen konnte.


    Gordon beschreibt in den Buch nicht nur allgemein die Judenvertreibung aus Spanien. Nein, er zielt hierbei auf eine Familie - speziell den 2. ältesten Sohn Helkias Toledanos. Jona (Protagonist) verliert dabei zuerst seinen älteren Bruder durch einen Mord, später seinen Vater und zum Schluss somit seine ganze Familie. Aber etwas behält er ein Leben lang: Seinen Glauben an das Judentum.


    Aus seinen vielen Reise wird Jona zum Mann. Er lernt mit der Gefahr seines Glaubens zu leben, schafft sich immer wieder neue Identitäten und arbeitet in den verschiedensten Anstellungen bis er endlich bei Manuel Fierro eine Lehre beginnt. Als dieser ermordet wird begibt sich Jona nach Saragossa, lernt den Bruder Manuel Fierros kennen und beginnt bei ihm eine neue Lehre bis er letztendlich der Medicus von Saragossa wird.


    Im gesamten Buch wird anschaulich beschrieben wie die Katholiken gegen Ketzerei vorgingen. Gordon schildert dabei besonders Gerüche und Eigenarten die zur Zeit der Judenvertreibung den Alltag bestimmten. Zu guterletzt kann Jona klären, wer der wahre Mörder seines geliebten Bruder Meirs ist, wer seinen Vater auf dem Gewissen hat. Bei seinem Kampf den er führt, lernt er stetig neue Freunde kennen und zum Schluss sogar Adriana die seine Frau wird und ihm einen Sohn schenkt.


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    Alles in allem ein sehr schönes Buch, das einen einfach mitreißt. Anfangs fand ich es etwas schwierig mich hineinzufinden. Doch nach spätestens 30 Seiten gehört man einfach zu Jona und durchlebt mit ihm seine Flucht von Toledo bis letztendlich Saragossa.


    Weniger gefallen hat mir der Epilog, der im Jahr 2000 spielt. Hier findet eine Frau namens Toledano die aus Amerika stammt einige Besitztümer von Jona wieder ohne es zu wissen (da dieser später unter einem Decknamen lebt). Hierbei wird das Schicksal von Jonas kleinen Bruder gelüftet. Trotzdem fand ich es eigentlich eher unpassend.



    Insgesamt 9 von 10 Punkten. Sehr lesenswert!

  • Ich habe das Buch vor Jahren gelesen und es noch in guter Erinnerung, auch wenn die Handlung langsam bereits sehr verblaßt.


    Mir erschien die Handlung aber etwas zu überladen. Die Schicksalsschläge, die Joan hinnehmen musste, kamen auf seiner "Reise" durch Spanien in sehr gehäufter Weise vor. Hätte für das Schicksal vieler Menschen ausgereicht, was hier einem Menschen wiederfahren ist.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Ich habe das Buch vor Jahren gelesen und es noch in guter Erinnerung, auch wenn die Handlung langsam bereits sehr verblaßt.


    Mir erschien die Handlung aber etwas zu überladen. Die Schicksalsschläge, die Joan hinnehmen musste, kamen auf seiner "Reise" durch Spanien in sehr gehäufter Weise vor. Hätte für das Schicksal vieler Menschen ausgereicht, was hier einem Menschen wiederfahren ist.



    Also ich kann mir irgendwie schon sehr gut vorstellen, das viele Menschen während der Vertreibungszeit solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Das sie immer wieder weiter gereist sind, ein neues Leben begannen und somit immer wieder "was zu erzählen hatten".


    Natürlich ist es etwas überspitzt wenn man liest wie berühmt und bekannt er wurde. Aber warum nicht? In dem Buch wird ja auch teilweise beschrieben was für mindere Arbeiten er erledigen musste (reinigen der versifften Gefängniszellen).


    Und die Schicksalsschläge waren meiner Meinung gar nicht so überladen. Er verlor seine Familie und floh immer wieder vor der Inquisition. Manchmal ist er auch geflüchtet obwohl ihm eigentlich keine Gefahr drohte. Aber immer nach dem Motto: Sicher ist sicher... Fand ich irgendwie gut :-)

  • Natürlich wäre es möglich gewesen, die Wahrscheinlichkeit sinkt aber mit jeder neuen Fügung des Schicksals. Es kann aber auch daran liegen, dass ich auf solche Dinge besonders achte, weil ich es generell nicht bevorzuge, wenn eine Person die gesamten möglichen Unbillen seiner Zeit auf sich nehmen muss, damit ein Autor die Phänomene einer Zeit an einer Person vorexerzieren kann. Würde auch erkläre, warum mir dieser Kritikpunkt nach so langer Zeit noch in Erinnerung geblieben ist.


    Insofern war es bei diesem Buch aber nicht extrem störend, da es nicht dazugeführt hatte, dass Gordon die einzelnen Themenblöcke oberflächlich zur Effekthascherei abgehandelt hatte, sondern alle einzelnen Aspekte gut dargestellt hat.

  • Das Buch liegt zur Zeit neben meinem Bett und wartet darauf das ich anfang es zu lesen.
    VOn meinen Eltern hab ich bisjetzt nur gutes über das Buch gelesen, und ich werd schauen das ich bald dazu komm.
    Dannach kommt meine meinung zu dem Buch :-]

    Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Sonnenaufgang vor dem Rest der Welt sieht.


    Ich lese zur Zeit: o.o ich kann mich nicht entscheiden welches der vielen

  • :waveTolle Rezi
    Das Buch hört sich toll an,habe es soeben auf meine Wunschliste gesetzt.
    Die wird aber langsam voll :wow
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    LG Fantasygirl