SPQR IX
OT: The Princess and the Pirates
Ersterscheinungsjahr 2000
Kurzbeschreibung von amazon:
Rom, 51 v. Chr.: Decius Caeclilius Metellus soll das östliche Mittelmeer von dreisten Piraten säubern.
Als er auf Zypern ein Flottille ausrüsten will, muß er feststellen, daß seine Gegner bestens informiert und ihm stets einen Schritt voraus sind. Auch die junge ägyptische Prinzessin Kleopatra, die Decius scheinbar selbstlos ihre Hilfe andient, spielt ein undurchsichtiges Spiel.
Als dann der römische Stadthalter Silvanus an einer Überdosis Weihrauch erstickt, sieht Decius sich von Feinden bedroht, die auch über seine Leiche gehen würden...
Über den Autor:
John Maddox Roberts, 1947 in Ohio geboren, machte sich zunächst als Autor zahlreicher Science-Fiction-Romane einen Namen. Sein erster historischer Kriminalroman »SPQR« wurde 1991 für den Edgar Allan Poe Award nominiert und war der Beginn einer Serie ausgesprochen erfolgreicher Romane mit dem Helden Decius Caecilius Metellus.
Meine Meinung:
Unter Krimi, also Spannungsgesichtspunkten eher einer der schwächeren Bände der Reihe. Hier hat sich Roberts mehr an an einem Wirtschaftskrimi versucht, bei dem versehentlich auch Tote, quasi als Kollateralschaden, "passieren". Es geht ums Geld- um viel Geld und viele gierige Hände, die am Weihrauchmonopol des ägyptischen Königs und am Kupfer Zyperns verdienen wollen. Decius hat, we angekündigt zwei Amtszeiten als Aedile gedient und kann aus familienpolitischen Gründen jetzt nicht als Praetor kandidieren, in dem Zwischenjahr soll er etwas sinnvolles tun- der Senat beauftragt ihn die wiedererstarkenden Piraten um Zypern herum aufzustöbern und zu vernichten. Decius ist zwar nicht begeistert, aber vor der Alternative Gallien und Caesar oder Zypern und Schiffe gestellt, doch sehr erfreut eine angenehmere Wahl zu haben.
Am Rande nur erfährt man, das sen alter Intimfeind Clodius eine Strassenschlacht mit Milos Banden nicht überlebt hat und Milo, kurz vor seiner Wahl zum Konsul verbannt wurde- schade, da hätte Roberts mehr draus machen können. Er wil Milo mitnehmen- der ehemalige Ruderer aus Ostia wäre ein wichtiger Ratgeber für die Landratte aus Rom. Zunächst muß Decius aber allein- mit Hermes natürlich nach Zypern- Julia seine geliebte Frau wird mit Milo später nachkommen. Auf Zypern angekommen muß sich Decius zunächst in die verwirrenden Lokalpolitischen Gegebenheiten einarbeiten, und versuchen das was sich als seine Flotte bezeichnet auf Kampfbereitschaft zu bringen. Mit dem wenigen an drittklassigen Schiffen, das ihm zur Verfügung steht muß er froh darüber sein Kleopatra, die mittlerweile einzige ägyptische Prinzessin wiederzutreffen. Kleopatra kennt ihn aus seiner Zeit an der römischen Botschaft von Alexandria (siehe Der Musentempel) . Mittlerweile "sweet seventeen" ist Kleopatra bereits undurchsichtig und Decius hofft sehr, dass sie nicht in das ganze Verbrechertum um ihn herum verwickelt ist, kann die hilfe aber auch nicht ablehnen.
Als Decius von seinem ersten Einsatz zurückkommt, erfährt er, das der Statthalter der Insel ermordet wurde- erstickt an Weihrauch. Seltsame Mordmethode, aber wichtige Spur für Decius, der einen Wirtschaftskrimi erster Güte aufdeckt, in den alle, vom Senat in Rom über den exilierten General, der ägyptische König bis zum äthiopischen Prinzen verwickelt scheinen. Unter Lebensgefahr- bis zuletzt durchschaut Decius den gefährlichsten Spion des Gegenrs nicht- gelingt es Decius letztlich mit Julias und Milos Hilfe in seiner alten Sherlok Holmes Manier die Knoten zu entwirren- und wenn auch wie häufig in der Realität und bei Decius- nicht alle Schuldigen bestraft werden, kann Decius seine Mission erfolgreich beenden, nachdem mit der Erntlarvung des Oberschurken den Praten im wahrsten Sinne des Wortes ihr Oberhaupt genommen wurde.
Wer actionreiche Seeschlachten erwartet wird enttäuscht sein, Decius Caecilius Metellus ist zwar immer für ein zünftige Schlägerei zu haben und muß seine kämpferischen Qualitäten durchaus auch einsetzen, er arbeitet aber lieber mit dem Kopf und findet die Antworten auf die großen W- Fragen, die zu seiner Zeit ausser ihm noch niemand stellt. Das dann wie immer mit einer gehörigen Portion Ironie und Seitenhieben auf die herrschende Dekadenz der Demokratie (ob im alten Rom oder modernenn Amerika mag der Leser entscheiden ) gewürzt, macht einen schön lesbares, flottes Buch.