Originaltitel: Which witch? (1979)
Eines meiner ewigen Lieblingskinderbücher!
Als der Dressler-Verlag begann, die Bücher von Eva Ibbotson neu aufzulegen, kaufte ich mir auch "Das Geheimnis der siebten Hexe". Bereits beim Klappentext hatte ich eine Ahnung, dass ich die Geschichte kenne, doch je mehr ich las, desto mehr Gewissheit hatte ich. Es gab das Buch bereits in den 80er Jahren, damals in einem anderen Verlag und mit eingedeutschten Namen, aber die Geschichte war dieselbe!
Inhalt:
Arriman Canker, bösester Zauberer dieser und der jenseitigen Welt, ist seinen Job leid. Als ihm eine Zigeunerin wahrsagt, dass "ein großer Zauberer, dessen Macht größer und dunkler ist als die seine" kommen wird, kann er es nicht abwarten, seine Bürde abzulegen und genießt die Vorfreude auf den großen Tag. Sein Torwächter schaut und schaut und schaut... Nach 999 Tagen verlässt den Torwächter die Zuversicht und er konfrontiert Arriman mit seinem Misserfolg.
Plan B muss her: eine Heirat und Nachwuchs!
Aus Tradition wird sich Arriman seine Frau aus den sieben Hexen von Todcaster auswählen. Sie sollen in einem Wettkampf gegeneinander antreten und wer die finsterste Magie vollbringt, wird seine zukünftige Ehefrau. Was er nicht ahnt: die Auswahl ist alles andere als verlockend.
Als er den Hexensabbat besucht, möchte er (der gefürchtetste Mann der Welt) beim Anblick er Kandidatinnen am liebsten fliehen:
1. Ethel Feedbag (Landhexe, pausbäckig und von schlichtem Gemüt)
2. Mabel Wrack (Meerhexe und Halb-Nixe)
3. Nancy Shouter (Zwillingsschwester von Nora, zänkisch)
4. Nora Shouter (Zwillingsschwester von Nancy, zänkisch)
5. Mother Blotworth (sehr alte Hexe der alten Schule, die sich oft zum Kaffeetisch verwandelt)
6. Miss Swamp (Banshee, mit prekärem Gesundheitszustand)
7. Belladonna ("Schandfleck" des Hexenzirkels, die nur weiße Magie ausüben kann und darunter leidet - und natürlich bezaubernd ist )
Obwohl sich Belladonna keine Hoffnungen macht, als Ehefrau gewählt zu werden, ist sie verliebt und versucht ihr Glück. Zum Glück trifft sie in Darkington (wo Arriman sein Schloss hat) auf Leonardo Mugg und seinen Regenwurm Rover. Als es ihr in der Gegenwart von Rover gelingt, schwarze Magie auszuüben, "adoptiert" sie ihn und Leonardo und stellt sich dem Wettbewerb.
Meine Meinung:
Das Buch ist sehr lustig geschrieben. Einerseits gibt es natürlich die Welt der Magie, aber andererseits agieren die Zauberer und Hexen in der Welt der Menschen, was zu herrlicher Situationskomik führt! Viele liebens-, aber auch hassenswerte Charaktere zogen mich in ihren Bann, so dass ich nicht eher aufhören konnte zu lesen bis das Buch zuende war! Einige Gruselelemente bleiben natürlich nicht aus und so hat man noch den Luxus eines wohligen Schauers. Und die Liebe ist natürlich auch Thema.
Lesern von "Harry Potter" werden diverse Dinge bekannt vorkommen (die dunklen, strubbeligen Haare des Waisen Leonardo, seine Brille, Mugg = Muggles, die sprechenden Namen ...), aber es ist nicht so schlimm, dass man dieses Buch nicht als eigene Geschichte würdigen kann.
Ich denke, Joanne K. Rowlings hat Eva Ibbotson mit der Verarbeitung dieser Elemente ein Denkmal gesetzt!
Lesen!