G8-Demo in Rostock

  • Ich war jetzt schon dreimal für jeweils einen längeren Zeitraum für Ärzte-ohne-Grenzen in Afrika.


    Irgendwie versteht man dann gar nicht, worüber sich hier alle, auch durch die Medien angeheizt, so ereifern.
    Den Menschen in Afrika nutzt das hier alles nichts.


    Ich bin schon der Meinung, dass jeder auch eine andere Meinung vertreten kann und dafür auch demonstrieren können soll. Für die vielen friedlichen Demonstranten tut es mir Leid, dass die Demonstrationen durch "Krawallmacher" so ausarten.


    Und die Polizei muß ich da auch in Schutz nehmen. Ich weiß, wie es ist, wenn man 13 Stunden am Stück unter Adrenalin steht.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • @Babyjane


    es liegt sicher an der persönlichen Wahrnehmung, ich fühle mich, wenn ich einfach einkaufen gehe, ganz normal wochentags, alles andere als sicher, wenn ich Leute mit Waffen in meiner Umgebuing sehe.
    Wo ist der Unterschied zum Besatzungszustand?


    Dein letztes Argument bezüglich: nach der Polizei schreien, wenn Not am Mann ist ein nur kindisch.
    Niemand fordert hier eine Abschaffung der Polizei. Sie ist in einem Staat wie dem unseren eine notwendige Institution.


    Nur die Frage, was sie tut, wie sie es tut und wer das eigentlich kontrolliert, muß man schon stellen dürfen. In einer Demokratie.


    Sigrid2110


    Glaub mir, es gibt noch Leute hierzulande, die auch während sie demonstrieren die Weltbank kritisch im Auge haben. Und das nützt den Menschen in Afrika durchaus.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ja, genau....


    Magali


    Wenn du dich bei Menschen mit Waffen in deiner Umgebung unwohl fühlst, dann halt dich aus den Einkaufscentren, Jugendtreffs, Kneipen, Spielplätzen fern.....
    Du willst gar nicht wissen, wie viele Menschen eine Waffe tragen und zwar nicht legitimiert und offen für jeden sichtbar.


    So viel Naivität, wie du hier an den Tag legst, ist wirklich kaum zu toppen.
    Einen bewaffneten Polizisten des eigenen Landes mit Besatzern gleich zu setzen ist mehr, als nur eine Frechheit gegenüber jedem Polizisten, der sich draußen auf der Straße um die Belange der Bürger kümmert.
    Der sich bedrohen lassen muß, der in Ausübung seines Dienstes verletzt oder getötet wurde und der seinen Beruf aufgrund eines Idalistischen Bildes ergriffen hat, nämlich mit der Zielsetzung seinen Mitmenschen etwas Gutes zu tun.


    Ich bin fassungslos, welch krankes Weltbild du haben mußt!
    Vielleicht solltest du ab und an dein freiheitlich-intellektuelles Schneckenhausdenken ablegen und einen Blick auf die Straße wagen, liebe Magali, es brodelt und das Problem sind bestimmt nicht Polizeibeamte, die zu ihrem und eurem Schutz eine Waffe tragen und diese nur unter bestimmten Voraussetzungen einsetzten dürfen.

  • @BabyJane


    so wie Du hier auftrittst, bist Du ein überzeugendes Beispiel für
    Deine Behauptung, daß Polizisten auch nach dreizehn Stunden Dienst überlegt handeln.
    Was würde mir denn an den Kopf fliegen, wenn ich Dir jetzt gegenüber stünde?
    Nur Spucke? Oder gleich was Härteres?


    Cool off!


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Magali
    Harte Worte und Harte Gegenstände sind ein Unterschied....
    auch dein letztes Posting ist eine bodenlose Frechheit.


    Es tut mir in der Seele weh, erkennen zu müssen, wie sehr ich mich in dir getäuscht haben soll.
    Du scheinst vergessen zu haben auf welcher Seite die Steinewerfer sich befunden haben.


    Es grüßt, der Brutalo mit Waffe und militärischem Auftreten.


    Kein weiterer Kontakt erbeten, weder hier noch per PN.

  • Ohne das Thema kommentieren zu wollen:


    Wie wäre es, wenn ihr beiden Kampfhennen den Rechner ausmacht und ein paar Runden um den Block joggt? 20 km oder so? *kopfschüttel*

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe mit Voltaire hier Einigkeit erzielt, das die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bedauerlich ist eine Zone II zu gestatten, aber das die Polizei gezielt provoziert wird, kann man an dem Bootseinsatz heute sehr deutlich sehen, Greenpeace mag das witzig finden, aber wer garantiert der Polizei, dass bei elf heranrasenden Schlauchbooten lauter freidliebende Freizeitrevoluzzer an Bord sind und nicht ein Selbstmorattentäter versucht im Schutz der anderen Boote durchzukommen.


    Welcher Wahnsinn von diesem Demonstranten, die doch nichts anderes demonstrieren als das sie Gesetze für überflüssig halten, die die Rechte anderer schützen sollen und wenn sie ihren Kopf nicht durchsetzen können als Intelligenzvorhut und kämpfer für das von ihnen definierte wahre Gute das Recht haben Gesetze einfach zu brechen.


    Diese Leute können sich in unserem Staat darauf verlassen, dass die Polizei so blöde ist nicht einfach die in die gesperrten Gewässer eindringenden Schiffe abzuschiessen, sondern sich auf die Räuberspiele einlässt. So sicher können die Provokateure sein, dass niemand ihnen etwas tun wird, dass sie Dinge, die in jedem Polizeistaat eine einfache und tödliche Lösung finden würden ausschliessen können. Ich habe sie noch im Ohr die Worte der Stasi- Offiziere, die gesagt haben die Grenzverletzer, die an der Mauer erschossen wurden sind selber schuld, sie wussten ja was sie taten und welches Risiko sie eingehen. Die Rechtsbrecher in Rostock wissen, dass im Zweifel die Polizisten den Ärger abkriegen und sie letzlich kein Risiko eingehen. Ich habe größten Respekt vor allen die hier in Leipzig vor und am 09.10.89 um den Ring gezogen sind, im klaren Bewßtsein ihr Leben und ihre Freiheit zu riskieren, was riskiert den ein Demonstrant in Rostock? Eine Erkältung, wenn es regnet.

  • Die Hamburger Morgenpost vom heutige Tage titelt:


    "Polizist als Scharfmacher enttarnt?
    Er soll zu Zoff und Randale aufgerufen haben."


    Ob das nun stimmt weiß nicht, diese Schlagzeile ist immerhin noch mit einem Fragezeichen versehen. Sollte es stimmen, erinnert es doch fatal an die Demonstrationen Ende der Sechziger, wo ein solches Verhalten der Polizei an der Tagesordnung war.


    Natürlich ist es nicht einfach für eine Polizeibeamtin und für einen Polizeibeamten 13 Stunden Dienst durchzustehen, und es ist sicher auch entschuldbar, wenn es dann dort einmal zu Überreaktionen kommen - nur soll man bitte nicht so tun, als wenn es nicht auch auf Polizeiseite zu Fehlern kommen könnte. Ich dachte bis dato immer, Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte wären Menschen, auch sie in ihrem Handeln nicht vor Fehlern gefeit, ich habe mich wohl getäuscht.


    @BJ
    Ich denke, niemand wollte dich persönlich angreifen oder deine Intigrität in Zweifel ziehen. Und Polizeibeamte werden nun einmal besonders kritisch gesehen, da bist du in guter Gesellschaft mit Lehrern, Zahnärzten usw. Und wer austeilt, der sollte auch einstecken können.


    Waldlaeufer
    Nur mal eine Frage: Macht es dir eigentlich Freude, mich dem braunen Sumpf zuzuordnen? Meine Äußerungen in Verbindung mit einem Foto von Heinrich Himmler zu setzen, mich genaugenommen in dessen Umfeld zu rücken, zeugt eigentlich nur von abgrundtiefer Dummheit. Aber nun weiß ich eben auch, dass du absolut nicht ernstzunehmen bist. Ein junger, unreifer Mensch, der gern "Erwachsen" spielt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Waldlaeufer
    Nur mal eine Frage: Macht es dir eigentlich Freude, mich dem braunen Sumpf zuzuordnen? Meine Äußerungen in Verbindung mit einem Foto von Heinrich Himmler zu setzen, mich genaugenommen in dessen Umfeld zu rücken, zeugt eigentlich nur von abgrundtiefer Dummheit. Aber nun weiß ich eben auch, dass du absolut nicht ernstzunehmen bist. Ein junger, unreifer Mensch, der gern "Erwachsen" spielt.


    Ganz ruhig mit den Nerven am frühen Morgen -denk an den Blutdruck in unserem reiferen Alter. :knuddel1


    Dich in den braunen Sumpf zu stellen war mit diesem Beitrag von Waldläufer sicher nicht gemeint. Provokation um der Provokation willen ist eben ein klassisches Merkmal von Waldläufer, das solltest du doch in der Zwischenzeit wiissen- und ich weiß nicht, ob du nicht auch schon mal in dienem Leben solche Phasen hattest, ich zumindest erwische mich noch ab und an dabei :grin

  • Zitat

    Original von beowulf


    Ganz ruhig mit den Nerven am frühen Morgen -denk an den Blutdruck in unserem reiferen Alter. :knuddel1


    Dich in den braunen Sumpf zu stellen war mit diesem Beitrag von Waldläufer sicher nicht gemeint. Provokation um der Provokation willen ist eben ein klassisches Merkmal von Waldläufer, das solltest du doch in der Zwischenzeit wiissen- und ich weiß nicht, ob du nicht auch schon mal in dienem Leben solche Phasen hattest, ich zumindest erwische mich noch ab und an dabei :grin


    Du hast sicher Recht. Sie oder er, kann mich gern als "Arschloch" bezeichnen, damit kann ich leben - aber, selbst wenn zu Provokationszwecken, mich mit diesen braunen Verbrechern in einem Atemzug zu nennen, dagegen habe ich ganz schwer etwas. Das liegt sicher auch in meinem persönlichen Hintergrund begründet.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • @ Voltaire


    Natürlich machen auch Polizeibeamte Fehler.
    Ich wehre mich nur vehement dagegen, wenn es hier so dargestellt wird, als wäre es zu den Ausschreitungen nur gekommen, weil Polizisten provoziert hätten oder weil die Polizei provokant aufgetreten wäre.


    Es ist zu den Ausschreitungen gekommen, weil gewisse Subjekte die Demos zu ihrer Plattform gemacht haben und breites bewaffnet und vermummt zu diesen Demos erschienen sind.


    Da gibt es nichts schön zu reden und daran sind ganz bestimmt nicht die Polizeibeamten vor Ort schuld, die nun teilweise verletzt immer noch ihren Dienst versehen.


    Was den Titel der Hamburger Morgenpost angeht, dort waren tausende Polizisten und da ist es meiner Meinung nach durchaus verständlich, wenn einem irgendwann mal eine verbale Entgleisung passiert, weiler überlastet ist, oder weil er eben nicht so ein vorbildlicher Beamter ist, wie er es sein sollte.
    Auch die Polizei besteht aus einem Querschnitt durch die Gesellschaft, da sind auch ganz selbstverständlich gewisse Pfeifen dabei.
    Das Verhalten dieser Pfeifen aber als Ursache für Ausschreitungen, wie sie in dem Maße in Rostock stattgefunden haben zu sehen, erachte ich als zu einfach für unseren linken Block.
    Aber das paßt natürlich gut in den Kram, nicht der Steinewerfer ist schuld, sondern der Polizist, weil er eine Uniform trägt und durch das Tragen seiner Waffe provoziert..... fällt außer mir vielleicht noch wem diese Widersinnigkeit auf?


    Was meine und Magalis Diskussion angeht, hätte ich vielleicht bedenken sollen, daß einem Laien Einsatztatktische Grundsätze und Maßnahmen nicht so ins Auge fallen oder auch zu verborht ist sie erkennen zu wollen, trotzdem bin ich immer noch stinksauer und zu keinem weiteren Gespräch mit Magali oder über dieses Thema bereit, daher denke ich, wir sollten es ruhen lassen.

  • Was mich tatsächlich interessieren würde:
    Ab welchem Punkt wäre ich berechtigt, einen Pflasterstein nach einem anderen Menschen zu werfen? Ist es dazu ausreichend, dass er eine Polizeiuniform trägt und in Reichweite ist?
    Ich werde auch manchmal provoziert. Deswegen werfe ich immer noch keine Pflastersteine.
    Selbst in einer emotional aufgeladenen Atmosphäre könnte ich mir eher vorstellen, dass man mit der flachen Hand jemanden schlägt - das ist eine emotionale Aktion, im Affekt. Mit einem Stein oder einer anderen Waffe zu agieren, bedingt oft einen Vorsatz (ich bewaffne mich schon, bevor die Provokation überhaupt beginnt) oder zumindest eine gewisse kriminelle Energie. Ich bin bereit, zur Durchsetzung meiner Ideen einen anderen Menschen schwer zu verletzen. Wenn jemand diese Konsequenz nicht erkennt, ist er unzurechnungsfähig und gehört erst recht unter Aufsicht.
    Ich wäre jedenfalls froh, wenn Leute, die, weil sie sich provoziert fühlen, mit Pflastersteinen nach anderen Menschen werfen (im Zweifel vielleicht auch mal nach mir), nicht mehr frei rumliefen. Aber ich habe ja gelernt, dass die von der "Roten Hilfe" in Schutz genommen werden.
    Wer schützt eigentlich mich?

  • @BJ ich kann deinen Standpunkt verstehen. Nihcts ist schlimmer, als mit Kollegen oder anderen Gruppen über einen Kamm geschert zu werden. Letztendlich müssen es immer die ausbaden, die am wenigsten dazu können. Ob es die Polizisten sind die ruhe bewahren und sich im Gegensatz zu sicher anderen Kollegen menschlich zeigen oder die in friedlicher Absicht kommenden Demonstranten, die gefährdet werden durch gewaltbereite und Gegengewalt provozierende Gruppen. Schade finde ich es, wenn man in einem, ich sage mal kulturellem forum, aufeinander losgeht wie Hyänen und sich auch da nicht mehr unter Kontrolle hat.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ohne das Thema kommentieren zu wollen:


    Wie wäre es, wenn ihr beiden Kampfhennen den Rechner ausmacht und ein paar Runden um den Block joggt? 20 km oder so? *kopfschüttel*


    Batty


    danke fürs Eingreifen, das ist nicht ironisch gemeint.
    Aber die Lage ist nicht wirklich ernst. Ich kenne BJ seit über zwei Jahren aus diesem Forum und weiß exakt, wie sie reagiert, wenn der Druck hier hoch ist. Ich habe das Level ziemlich hochgehalten, ein Ausdruck wie 'Besatzung' war in diesem Zusammenhang einfach zuviel.
    Also darf ich mich nicht wundern, wenn sich ein Kübel mit Dreckwasser über meinem Kopf entleert, das ist völlig okay.
    Ebenso in Ordnung ist es, sich auf der Liste all derer zu befinden, mit denen BJ gerade mal nicht kommuniziert. Die Gruppe derer, denen das hier im Forum noch nicht zugestoßen ist, wird täglich kleiner. ;-)


    Daß hier im Eifer des Gefechts übersehen wurde, daß ich durchaus differenziert habe, ist bloß Forumsüblich.
    Ich kann mich auch nicht erinnern, daß ich hier die Steinewerfer von Rostock verteidigt hätte.
    Aber wenn brave Bürger rotsehen, ist nichts mehr zu retten.


    :wave


    magali



    Bernard


    die Frage, wen die Polizei bei Demonstrationen schützt, habe ich weit oben bereits gestellt. Beantwortet wurde sie bislang nicht.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat


    „Sie geht davon aus, daß menschliche Konflikte ohne zerstörerische Foglen ausgetragen werden können. Voraussetzung dafür ist die Herstellung eines Vertrauensverhältnisses zwischen den Menschen unterschiedlicher Überzeugungen.“
    Helmut Reinalter „Die Freimaurer“, C.H.Beck, 5. Aufl. 2006, S. 7


    Das Buch habe ich nach Abschluß der jetzigen Leserunde begonnen, und dieser Satz fiel mir sofort ein, als ich die Beiträge zu diesem Thema und insbesondere diesen Satz gelesen habe:


    Zitat

    Magali
    Was würde mir denn an den Kopf fliegen, wenn ich Dir jetzt gegenüber stünde?
    Nur Spucke? Oder gleich was Härteres?


    Alleine den Gedanken halte ich für schlimm, denn immerhin stehen sich da Menschen gegenüber. Es ist diese Einstellung, die das Demonstrationsrecht untergräbt. Man hat das Recht zur Demonstration, niemals aber zur Verletzung von Menschen oder deren Hab und Gut. Letzteres wird gerade im Umfeld von solchen Veranstaltungen von deren Gegnern gerne und häufig „vergessen“ und unter dem Deckmantel von „Demonstrationsfreiheit“ hemmungslos gegen Menschern und Sachen vorgegangen.


    Mich wundert, daß die Polizei nicht adäquate Mittel dagegen einsetzt, sondern so besonnen bleibt. Vielleicht wäre es bisweilen doch besser, nach dem Alten Testament vorzugehen und „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ zu handeln (durch die Polizei). Aber wie Bernard so richtig andeutete, Hauptsache Demonstranten und Randalierer werden korrekt und vorsichtig behandelt, Polizisten haben Verletzungen und Schlimmeres in Kauf zu nehmen und das Volk wird nicht geschützt, darf nur für die Kosten aufkommen.



    Es erstaunt mich immer wieder, daß es noch Menschen gibt, die bei der Polizei ihren Dienst tun und für uns "Normalsterbliche" ihren Kopf hinhalten. Man sollte nicht die Polizisten (und innen) angreifen und verurteilen (verbal wie nonverbal), sondern die eigentlichen Schuldigen: die finden sich auf der anderen Seite.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Huch, Leutchen,


    Euere Vorstellungen von Gewalt und Gegengewalt solltet Ihr auch mal ein wenig aktualisieren. Gar nicht zu reden von Euren Vorstellungen in puncto 'Rechtsstaat'.


    Eben die Formel Gewalt-Gegengewalt auszuhebeln, ist eine Aufgabe von Polizeikräften in modernen Staaten.
    Leute, die Steine werfen, verstoßen gegen Gesetze. Für den Verstoß werden sie bestraft. Nach den geltenden Gesetzen.
    Was hättet Ihr denn gern? Wiedereinführung der Steinigung?


    Auch ein Mörder darf, selbst wenn er mit dem blutigen Messer in der Hand erwischt wird, nicht einfach seinerseits ermordet werden.


    Und ich wiederhole:


    Polizei ist in einem modernen Staat keine sakrosankte Institution. Sie muß kontrolliert werden. Und es muß gefragt werden, wer kontrolliert.


    Ihr hier redet de fcato einem Polizeistaat das Wort. Unter dem Deckmantel des BürgerInnenschutzes.


    Darüberhinaus wird mir immer noch unterstellt, ich hätte Steinewerfer befürwortet. :grin



    beowulf


    Zitat

    Original von beowulf
    .. und dazu kommt das Problem. das viele die da demonstreiren sagen für das Gehalt, was so ein Polizist da bekommt, arbeite ich nicht mal halbtags.


    Auf die Ergebnisse Deiner umfassenden Untersuchung und Befragung eines wirklich großen Samples von DemonstrantInnen bin ich gespannt. Hat Dich sicher Jahre gekostet, so viele Menschen zu interviewen.
    Der Satz jedenfalls klingt schon höchst kenntnisreich und spannend.
    Wann erscheint das Buch?


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von magali


    Ihr hier redet de fcato einem Polizeistaat das Wort. Unter dem Deckmantel des BürgerInnenschutzes.


    Der beste Satz in diesem Fred! Das ist es doch gerade was erreicht werden soll - Aufweichung des Rechtsstaates und unserer Grundrechte. Und hat man erstmal den Fuß in der Tür, dann wird alles immer leichter und einfacher.


    Die Bürger müssen vor sich selbst geschützt werden und um die Freiheitsrechte zu schützen, schaffen wir sie am besten ab.


    Typen, die Steine schmeissen, auf wen auch immer, begehen eine kriminelle Handlung. Eine solche Handlung wird in diesem Land von den Strafverfolgungsbehörden verfolgt. Der Staat hat nun einmal das Gewaltmonopol und braucht daher keine Ratschläge in Richtung "Auge um Auge.......". Und weil der Staat das Gewaltmonopol hat, ist er auch allein berechtigt, Straftaten zu ahnden.


    Nur weil man gegen diesen G8-Unsinn ist, ist man nach Lektüre der Beiträge in diesem Thread den Steineschmeissern gleichgestellt und ein Feind unser Ordnungsmacht. Weil man den Damen und Herren dieses G8-Kasperletheaters nicht über den Weg traut, wird man ja fast schon als Terrorist abklassifiziert.


    Ich bewundere unsere Polizeibeamtinnen und unsere Polizeibeamten für ihren schweren Dienst, ohne sie könnte ein demokratischer Rechtsstaat nicht funktionieren - aber ein solcher Staat funktioniert auch nicht, wenn wir den Streit der Meinungen unterdrücken, wenn wir nicht bereit sind, unsere Demokratie immer neu zu hinterfragen. Und dieser Staat wird auch nicht im Sinne des Grundgesetzes funktionieren, wenn wir ihn solchen Leuten wie Schäuble, Schily u.a überlassen. Noch geht alle Gewalt vom Volke aus.
    Aber auch den friedlichen Demonstranten gehört meine Solidarität, nicht aber den Salonbolschewisten, Dummschwätzern und der Roten Hilfe.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • (Ich halte das große "I" für albern, man möge mir verzeihen, dass ich in diesem Posting durchgehend die weibliche Form verwende.)


    Zitat

    Original von magali
    Gar nicht zu reden von Euren Vorstellungen in puncto 'Rechtsstaat'.


    Was ist mit "Demokratie" und "staatliches Gewaltmonopol"?
    Thema Demokratie: "Jede Bürgerin darf an der Meinungsbildung mitwirken, dazu gehört freie Meinungsäußerung und gleiches Stimmrecht. Die dann verabschiedeten Gesetze und Regelungen gelten für jede Bürgerin, egal, ob sie dafür oder dagegen gestimmt hat." Mit dem zweiten Satz hat man in Deutschland Probleme - das ist unser Demokratiedefizit. Es gibt eine weit verbreitete Mentalität, es sei in Ordnung, ein Gesetz zu brechen, solange man sich nicht erwischen ließe, und man sei zudem ohnehin legitimiert, jedes Gesetz zu übrtreten auf Basis der Tatsache, dass man eine andere Meinung hat.
    Thema "staatliches Gewaltmonopol": Es ist völlig in Ordnung, wenn eine Demokratie ihre Gesetze mit angemessener Gewalt durchsetzt. Was angemessen ist, regelt die Demokratie (siehe oben). Bei uns sind Gummiknüppel angemessen. Hohlmantelgeschosse sind es nicht.


    Zitat

    Original von magali
    Leute, die Steine werfen, verstoßen gegen Gesetze. Für den Verstoß werden sie bestraft. Nach den geltenden Gesetzen.
    Was hättet Ihr denn gern? Wiedereinführung der Steinigung?


    Ich hätte gern, dass sie wirklich bestraft werden, anstatt dass man auf eine Verhaftung verzichtet, um deeskalierend zu wirken. Wie viele von den Steinewerfern landen denn wirklich hinter Gittern? 2%? 5%? Was machen die verbliebenen 95% bei der nächsten Demo? Manchmal muss man wirklich kein Prophet sein ...


    Zitat

    Original von magali
    Ihr hier redet de fcato einem Polizeistaat das Wort. Unter dem Deckmantel des BürgerInnenschutzes.


    Dann müssten wir hier ganz andere Sachen fordern: Präventive Verhaftungswellen in allen Kontra-G8-Gruppierungen, Einsatz von Sturmgewehren gegen Menschenmengen, in denen sich Gewalttäterinnen befinden, ... Das will hier keiner.
    Wie schon bei dem Pressethema angedeutet: wenn sich links von jemandem nur noch die Wand befindet, muss diesem Jemand wohl zwangsläufig jede Position als "rechts" erscheinen ...


    Zitat

    Original von magali
    Darüberhinaus wird mir immer noch unterstellt, ich hätte Steinewerfer befürwortet.


    Zumindest zeugen Deine Postings von einem gewissen Verständnis für Steinewerferinnen und lassen eine klare Distanzierung von Gewalttaten vermissen, insbesondere, indem sie die Gewalt selbstherrlicher Gewalttäterinnen gleichsetzen mit Polizistinnen in Ausübung des staatlich übertragenen Gewaltmonopols innerhalb demokratisch gezogener Grenzen.


    Die Hauptaufgabe der Polizei ist nicht, mit irgendwem zu kuscheln. Ihre originäre Funktion in einem Staatswesen ist die Durchsetzung der Gesetze. Dabei hat sie sich selbst selbstverständlich an eben diese zu halten - eine Polizistin, die willkürlich Gewalt ausübt, ist ebenso zu bestrafen wie eine Steinewerferin.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Aber auch den friedlichen Demonstranten gehört meine Solidarität


    :write
    Sowohl kurz- als auch langfristig werden die Steinewerferinnen den friedlichen Demonstrantinnen wohl geschadet haben. Ansonsten haben sie nichts erreicht, außer ein paar Polizistinnen ins Krankenhaus gebracht, woraus sie eine gewisse Befriedigung ziehen mögen.
    Wenn die Anliegen der friedlichen Mehrheit dadurch untergehen sollten, wäre das bedauerlich.
    Andererseits findet gerade in diesen Tagen der Evangelische Kirchentag in Köln statt, mit deutlich mehr Teilnehmerinnen als die G8-Demos, aber einem gleichen inhaltlichen Schwerpunkt. Abseits des Demonstrationsgeschehens scheint es Bewegung in der Gesellschaft zu geben ...