Hier könnt ihr Maiken Fragen stellen, die nicht das Buch der aktuellen Leserunde "Die Freimaurerin" betreffen.
Fragen an Maiken Nielsen
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Wie kommt man eigentlich auf die Idee, einen Roman mit versetzten Zeitebenen zu schreiben (muß gestehen, das Nachwort noch nicht gelesen zu haben, wo es vielleicht steht)?
Hintergrund der Frage ist, daß ich nun ein paar Leserunden mitgemacht habe, und in mehreren Büchern, soweit sie irgendwie in die Rubrik „Historische Romane“ einzuordnen waren, gab es solche Zeitsprünge bzw. Verschränkungen verschiedener Zeiten. Ist das derzeit ein aktueller Trend, oder habe ich - durch welchen „Zufall“ auch immer - einfach nur solche Bücher erwischt, in denen das so ist.
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Ich weiß nicht, ob es sich um einen allgemeinen Trend handelt. Ich selbst habe mich aus folgenden Gründen dafür entschieden, eine zweite Zeitebene einzubauen: mir gefiel die Idee, dass lang zurückliegende Ereignisse die Gegenwart beeinflussen können, und ich hatte Lust, diese Idee am Beispiel eines Familienerbstücks zu erzählen (dem Zirkel in diesem Fall). Außerdem hat es mich gereizt, die Idee der Grenzenlosigkeit, wie sie von kosmopolitisch denkenden Aufklärern im 18. Jahrhunderts gefordert wurde, mit der globalisierten Gegenwart in Verbindung zu bringen.
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Was mich noch interessieren würde:
Das Thema Freimaurer ist durch Dan Brown ja ziemlich in den Vordergrund geraten.
Wie bist du darauf gekommen, gerade über dieses Thema zu schreiben? Warum hat es dich interessiert? -
@ SiCollier: Diese Frage hatte ich auch gerade stellen wollen.
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Ich bin auf der Suche nach seriöser Literatur über die Freimaurer. Wäre prima, wenn du mir da was empfehlen könntest. Danke.
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Ich habe gerade aus der Serie "Beck wissen" paralell das Sachbuch über die Freimaurer gelesen- zur Problematik Frauen und Freimaurer findet sich darinaber nur der Postulat, dass aus Erfahrung Frauen schädlich sind. (Punkt drei der Basic Principles von 1989). Gibt es dazu noch Literatur? Von Mord und Totschlag an ausscheidenden Mitgliedern schreibt Prof. Reinalter auch nichts.
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Ich bin auf das Thema Freimaurerei gekommen, weil ich an der Uni einen Prof hatte, der das total interessant aufbereitet hat. Ich hatte schon Aktenordner und Bücher voll mit Material, und von daher war auch der Rechercheangang leicht, als ich dann viele Jahre später mit dem Schreiben begann. Außerdem habe ich für den NDR mal eine Reportage über Freimaurer gedreht und durfte dafür auch einmal kurz in den Tempel. Das alles hat meine Fantasie angeregt.
Im Nachwort habe ich ein paar Fußnoten mit Literaturverweisen. Besonders empfehlen kann ich davon: Freimaurer und Geheimbünde im 18. Jh. in Mitteleuropa, Hrsg. Helmut Reinalter, Suhrkamp. Das ist eine echte Goldgrube, das Buch.
In der "Deutschen Union", (meine Vorlage für die Winkelloge "Verwandlung"), gab es tatsächlich ein weibliches Mitglied, die kurländische Dichterin Elisa von der Recke. Ansonsten gibt es heute auch rein weibliche Logen und gemischt-geschlechtliche Logen (in denen dann aber vor allem Frauen sind,weil die Männer doch lieber unter sich bleiben.)Freimaurerlogen galten im 18.Jh. auch als Orte, an denen die Sinne und das Herz geschult wurden. Die Männer sind damals davon ausgegangen, dass Frauen eine solche Schulung nicht benötigen
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Auf www.freimaurerinnen.de könnt ihr euch bei Interesse über weibliche Freimaurer heute informieren.
Und das mit dem Mord und Totschlag ist zum Glück eine Mär.
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Danke, vor allem die Artikel der "Schwestern" sind weiterführend.
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@ Maiken: Arbeitest Du bereits an einem neuen Projekt? Wenn ja, worum geht es und wann erscheint das Buch dazu? (wenn du dazu etwas sagen darfst)
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Ich habe gerade einen historischen Jugendroman abgeschlossen, der im November bei Rotfuchs erscheint. Das Buch richtet sich an Jugendliche ab 13, kann aber auch von Erwachsenen gelesen werden (es ist nur nicht ganz so dick wie die "Freimaurerin"...)
In dem Roman geht es um ein Mädchen, das nach einer Verletzung aus dem Koma erwacht und feststellt, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat. Die Geschichte spielt in den Jahren nach dem 30jährigen Krieg in Schweden. Das Thema: religiöse Konflikte und die Findung des Selbst in der Pubertät. Der Roman heißt "Im Namen der Königin" und ist bei amazon gelistet.