Hier kann zu den Kapiteln 15 - 21 geschrieben werden.
'Traumpfade' - Kapitel 15 - 21
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Die Reise zu den Songlines geht nun endlich wirklich los. Chatwin macht sich mit Arkady auf den Weg zu den Verhandlungen mit den Ältesten. Sehr interessant ist die Geschichte die Arkady über die "Larven-Macht" erzählt. Auf ihre Art haben die Aborigines die geheimen Atomtests der Australier mitbekommen und in die Geschichten ihrer Welt mit einbezogen. Ich habe schon in anderen Büchern Andeutungen auf diese Atomtests gelesen, aber meist nur als Randerwähnung. Nirgendwo stand etwas genaueres.
Chatwin begegnet Jim Hanlon, einem verknöcherten Kommunisten der seine Freiheit liebt, die Einsamkeit aber scheinbar nicht mehr so geniesst. Sehr schrulliger Typ, aber nicht zwingend unsympathisch.
Schließlich kommen sie im Skull-Creek-Lager an um einige der Aborigines abzuholen die ebenfalls zu dem Treffen für die Verhandlungen mitfahren. Ich kann mir nicht helfen, aber an einigen Stellen muss ich an Karl May denken, speziell an das "Green Horn" Old Shatterhand, der ja auch für die Eisenbahn im Gebiet der Indianer unterwegs war.
Dann kommt wieder etwas, das die gerade aufkommende Harmonie zerstört: Das Burnt-Flat-Hotel. Das Buch ist ja nun auch schon 20 Jahre alt und wer weiß wann davor sich die Ereignisse abspielten, aber ich kann nur hoffen, dass die Mehrzahl der Pubs und Hotels im Outback heutzutage nicht mehr von solchen Individuen geleitet werden. Ignoranz und Hass sterben ja leider nie aus.Die Reise geht zum Glück unverletzt weiter und im Ziel-Lager bei Middle-Bore werden nun der "Besitzer" des Landes und sein Ritualmanager gebeten, sich die geplante Strecke anzusehen und auf im Weg stehende Heiligtümer zu prüfen. Das Prinzip der Ritualmanager aus dem Nachbarklan erscheint logisch und genial. Somit wird Kriegen zwischen benachbarten Klans gleich vorgebeugt. Busch-Diplomatie. Einfach aber wirkungsvoll. Marian und ihre Frauen-Truppe stossen schließlich auch noch dazu und so kann man vollzählig weiterziehen. Bruce scheint eine gewisse Zuneigung zu Marian zu entwickeln.
Als Dankeschön für das Abendessen wird danach die Geschichte vom Eidechsen-Ahnen erzählt, der in der Nähe seine Ruhestätte hat. Obwohl sie sehr kurz ist (nicht mal drei Minuten) macht sie auf die Zuhörer doch einen gewaltigen Eindruck, Chatwin lässt sich noch ein paar Dinge von Arkady erklären und notiert die Geschichte. Den Gedanken, dass ganze Landschaften in Tonvariationen codiert sind finde ich wirklich faszinierend. Wenn man sich manche Musikvisualisierungen (z.B. im Mediaplayer) anschaut kann man ja auch die "Linie" dieses Liedes mit ihren Höhen und Tiefen verfolgen. Warum also nicht?
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Zitat
Original von Paradise Lost
Den Gedanken, dass ganze Landschaften in Tonvariationen codiert sind finde ich wirklich faszinierend. Wenn man sich manche Musikvisualisierungen (z.B. im Mediaplayer) anschaut kann man ja auch die "Linie" dieses Liedes mit ihren Höhen und Tiefen verfolgen.Schöner Vergleich, aber ich denke mehr an Ozillographen, da ja wohl. wenn ich das richtig verstehe wie bei einem wissenschaftlichen Experiment die Wiederholung das gleiche Ergebnis erbringt, weshalb andere Sprachen andere Texte, aber identischen Inhalt aus der Melodie ableiten.
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So langsam finde ich das Buch wirklich interessant. Der Kontakt zu den Einheimischen tritt in den Vordergrund und die Beschreibung Songlines wird an konkreten Beispielen dargestellt.
Im Kapitel 15 ca. 2. o. 3. Seite kam wieder eine Stelle, die ich sprachlich nicht nachvollziehen konnte.
"Dann seh ich dich also nie wieder, Bru" sagte er verdrossen.
"Möglicherweise nicht, Bru" sagte ich.
Wer ist eigentlich Bru?Bru ist Bruce, aber verstehen kann ich den Zusammenhang trotzdem nicht.
Ganz süß fand ich den Namen Eski oder Eskimo für Kühltasche.
Kapitel 16 hat mich ziemlich berührt. Der Besuch bei Hanlon war sehr gut beschrieben. Ich verstehe, dass dieser Mann eine Stinkwut auf die Engländer hat, schließlich wurde ja auch Maralinga als Atombombentestgelände benutzt. Auffällig war wieder diese schäbige Wohnung von Hanlon. Die Atmosphäre kam sehr gut rüber.
Im Skull-Creek-Lager scheint es für unsere Verhältnisse ebenfalls ziemlich schäbig zuzugehen. Welche Leute leben da? Ganze Großfamilien, ein Klan?
Im Kapitel 19 erfährt man ein wenig über die Herrschaftsverhältnisse eines Klans. Wäre schön, wenn dies noch ausführlicher beschrieben werden würde.
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Zitat
Original von Paradise Lost
Auf ihre Art haben die Aborigines die geheimen Atomtests der Australier mitbekommen und in die Geschichten ihrer Welt mit einbezogen. Ich habe schon in anderen Büchern Andeutungen auf diese Atomtests gelesen, aber meist nur als Randerwähnung. Nirgendwo stand etwas genaueres.Bei unangenehmen Vorkommnissen ist es einfach angenehmer einen Mantel des Schweigens darüber auszubreiten.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Ignoranz und Hass sterben ja leider nie aus.Ich finde, dieses Buch strotzt nur so vor Hass.
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Zitat
Original von Patricia_k34
Im Kapitel 15 ca. 2. o. 3. Seite kam wieder eine Stelle, die ich sprachlich nicht nachvollziehen konnte.
"Dann seh ich dich also nie wieder, Bru" sagte er verdrossen.
"Möglicherweise nicht, Bru" sagte ich.
Wer ist eigentlich Bru?Bru ist Bruce, aber verstehen kann ich den Zusammenhang trotzdem nicht.
Na, er hat doch auf einer Busfahrt (glaube ich oder haben die sich erst im Hotel kennengelernt?) einen kennengelernt der auch Bruce heißt und dann beim Frühstück sagt der andere Bruce zu "unserem" Bruce: "Dann seh ich dich also nie wieder, Bru" sagte er verdrossen.
Und darauf dann "unserer": "Möglicherweise nicht, Bru" sagte ich.Ich hoffe, ich hatte deinen Text richtig verstanden und du verstehst was ich hier meine.
Das Buch ist einfach zu lesen, aber irgendwer hatte doch schon geschrieben, dass der rote Faden fehlt. Der fehlt mir auch komplett, dadurch kann ich mich gar nicht so genau an einzelne Szenen erinnern.
Aber vielleicht kommt das ja noch. -
Danke SoryuAsuka,
das mit dem anderen Bruce hatte ich wohl überlesen oder vergessen
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Zitat
Original von Patricia_k34
Ich finde, dieses Buch strotzt nur so vor Hass.
Wo? Ignoranz und Dummheit ja, aber gleich Hass? Demütigung und Unterdrückung seitens der Weissen gegenüber den "Abos"- ja, aber Hass?
Ich finde übrigens nicht, das der rote Faden fehlt- die Reise an sich ist der rote Faden, der Autor ist in Bewegung und schreibt über Bewegung.
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Zitat
Original von beowulf
Wo? Ignoranz und Dummheit ja, aber gleich Hass? Demütigung und Unterdrückung seitens der Weissen gegenüber den "Abos"- ja, aber Hass?.
Ich denke da nur an die Szene in Hanlons Haus (Hass gegenüber die Briten) oder das Einschussloch in der Wand in der einen Bar. Für mich herrscht hier Hass, Gewalt und Wut.
ZitatOriginal von beowulf
Ich finde übrigens nicht, das der rote Faden fehlt- die Reise an sich ist der rote Faden, der Autor ist in Bewegung und schreibt über Bewegung.Ich hatte die fehlende Handlung nach den ersten paar Kapiteln erwähnt, als dann die eigentliche Reise begann, empfand ich das auch nicht mehr so.
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Am Anfang fehlte der Faden wirklich, da ist er ja hin und hergesprungen. Mal was aus der Gegenwart, dann mal wieder was aus der Vergangenheit. Das war am Anfang echt verwirrend.
Jetzt bin ich mittlerweile auch mit dem 3 Teil fertig und muss sagen, hier habe ich auch den roten Faden gefunden.
Gut finde ich auch die Geschichte mit Marian, die ihn ignoriert, damit die Aborigines auch weiterhin Vertrauen zu ihr haben und Bruce das erst nicht versteht. Bis ihm das gesagt wird.
Von Hass würde ich aber auch reden. In manchen Szenen ist das extrem und da ist das egal von wem das ausgeht, von den Weißen oder den Aborigines. An der Tankstelle, wo dann erst die Weißen bedient werden und unser Reisezug ganz ignoriert wird. Klar, auch das mit dem Einschussloch in der Wand.
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Hass ist für mich eine starke, auch langhaltende Emotion- ich sehe hier ein unemotionales Verhalten, kein SS- Aufseher hat Juden gehasst, Aborigines als Untermenschen brauchen die weissen Australier keine starken Emotionen gegenüber um sie wie lästiges Geschmeiß zu behandeln.
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Zitat
Original von beowulf
kein SS- Aufseher hat Juden gehasstIch muss gestehen, dass Beispiel versteh ich jetzt nicht so ganz. Meinst Du, weil sie die Juden als etwas Minderwertiges ansahen, haben sie sie nicht gehasst sondern einfach "nur" verachtet? Also kann man Hass demzufolge nur jemandem gegenüber empfinden, den man als gleichwertig erachtet?
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Zitat
Original von Paradise Lost
Also kann man Hass demzufolge nur jemandem gegenüber empfinden, den man als gleichwertig erachtet?
Ich habe mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht- ich meinte nur Gewalt- und Unterdrückungsmaßnahmen setzten nicht Hass als starke Emotion voraus. Überspitzt- eon Profikiller denkt ans Geld, ein Sklavenhändler ebenso. Ein SS- Mann befriedigt vielleicht Machtgelüste und hier im Aboriginesfall dürfte es sich genau um solche Machtstrukturen handeln. Denk an den Satz- die Tiere von Ausländern haben mehr Rechte als die australischen Bürger- die weisse Unterschicht im Outback- sozial das letzte vom letzten hat halt immer noch, worüber sie sich erhaben/überlegen fühlen kann.
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Ach so hast Du das gemeint. Verstehe. (glaube ich zumindest *g*)
Diejenigen die "unten" sind suchen einfach jemanden, um ihre Agression zu ventilieren der, aus ihrere Sicht, noch weiter unten steht als sie. Da wären wir ja dann fast wieder bei Lorenz. Also in diesem Fall nicht Hass, sondern mehr blindgerichtete Wut und, wie Du schon gesagt hast, Ignoranz und Dummheit. -
Wut, Verachtung.. ausserhalb sich selber stellen (bis du schon bei Seite 281, gerade gelesen- wirklich gerade erst- da vertritt Chatwin so in etwa meine Meinung).
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@beo
Ich hab ne andere Ausgabe als Du, deshalb weiss ich jetzt leider nicht welche Stelle Du meinst, bei mir ist auf Seite 281 die erste Begegnung mit Walker und Donkey-donk (ich les da immer Donkey-Kong ^^;;;). -
Seite 282 beginnt bei mir Kapitel 32, die letze Unterredung mit Lorenz (so far).
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Ach so. Ja, hab ich schon. Deshalb schrieb ich ja, womit wir wieder bei Lorenz wären. Daran musste ich nämlich auch denken.
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Dann muß ich jetzt aufholen gehen
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Was mir in diesem Teil augefallen ist, ist der Vergleich der Eidechsenfrau mit Helena. Irgendwie witzig... scheinbar gibt es doch einige Parallelen zwischen europäischer und Aboriginie-Kultur.
Dann hab ich noch zwei Fragen:
Warum schießen Alan und sein Ritualmanager auf die Känguruhs? Das ist Anfang Kapitel 21.
Und Ende Kapitel 17: Was hat das zu bedeuten, dass da ein Mann auf der Straße liegt und von fünf Frauen massiert wird?