Gameshow um eine Spenderniere

Soweit ich weiß, hatte der Produzent dieser Sendung jahrelang auf eine Niere warten müssen, deshalb hat er diese Sendung iniziiert..hm

Ich hab aus ehrlich gesagt Nachlässigkeit, keinen Ausweis, würde aber spenden wollen.

Man sollte das wie in Belgien und Österreich handhaben, nur wer sich explizit DAGEGEN ausspricht mit Ausweis, kann nicht als Spender fungieren.

Natürlich ist das eine geschmacklose Sendung, aber wenn damit die Diskussion und das Nachdenken beginnt, solls mir Recht sein

Man will "aufrütteln" oder das "Thema anheizen". Wer es denn glaubt! Man kann davon ausgehen, dass diese Show aufgrund des Wirbels der darum gemacht wird eine riesige Sehbeteiligung hat, das bedeutet dann doch wohl, dass sich die Werbeminuten darin gut und teuer verkaufen lassen - es geht hier schlicht und einfach nur ums Geld; es geht ganz sicher nicht um die Menschen, die hier einen letzten Strohhalm für sich sehen und die sich daran klammern.

Ein Spenderausweis habe ich ganz bewusst nicht. Geldgeile Ärzte erklären einen für tot obwohl man noch lebt, nur um die Organe weiterverscherbeln zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass es für Organe einen riesigen Markt gibt, auf dem große Summen gezahlt werden.

Meine (rein subjetkive und pharmazeutische) Meinung ist, daß viel zu wenig Menschen einen Organspendeausweis haben - und auch zu wenig mit Angehörigen über solche Themen sprechen, denn die sind es, die letzten Endes immer noch entscheiden, ob ein Organ entnommen wird oder nicht.

Die Spenderorgananzahl hier in Deutschland ist entschieden zu gering, um den Bedarf zu decken - was aber auch an der Regelung liegt, daß man der Organspende ZUSTIMMEN muß. In anderen Ländern muß man ausdrücklich widersprechen, dort liegen die Transplantationszahlen viel höher.

Und wenn ich mal gestorben bin, ist mir total egal, was die mit meinen Organa machen, meinetwegen könnt Ihr mich ausschlachten und dann ab in den Ofen...

Geschmacklos - ich weiß nicht, aber das Thema wird diskutiert und vielleicht entscheiden sich dann mehr Menschen für eine Organspende - aber ich muß sagen, ich würde nicht wissen wollen, wer mein Organ bekommt, wenn ich Lebendspender wäre - schließlich wird man dann doch moralisch erpreßbar, oder was meint Ihr?

@ Voltaire, genau aus dem Grund hab ich einen Ausweis - damit die Ärzte nämlich im Zweifelsfall lieber die Geräte ausstellen als mich noch Ewigkeiten an irgendwelchen Maschinen hängen zu lassen...

Obwohl ich sehr gut weiß, wie wichtig ein Spenderorgan sein kann,
habe ich selbst keinen Ausweis.
Warum?
Ich habe Angst, Angst ein Mal ein lebendes Ersatzteillager zu sein.
Noch fühle ich mich als möglicher Spender nicht ausreichend vor Mißbrauch geschützt.
Diese Sendung finde ich makaber.
Im Ernstfall käme es auf die Ärzte und deren Aufklärung an.
Gruß

Nein, keinen Ausweis. Die entscheidenden Menschen um mich herum, wissen aber, wie sie bei einer Anfrage von Ärzten in meinem Sinne zu antworten haben.

Zur Show:
Geschmacklos. Aber das sind mittlerweile viele Sendungen. Diese Show senkt die Schmerzgrenze eben noch weiter. Irgendwann wird dann die Vollstreckung von Todesurteilen live gezeigt, jeder guckt und keiner regt sich mehr auf.

Gruss,

Doc

Schlimm finde ich, dass es eine solche Sendung braucht um diesem Thema die notwendige Aufmerksamkeit zu bringen.

Es könnte viel Leid verhindert werden wenn sich mehr Spender bereit erklärten nach ihrem Tod zu spenden. HIer in Deutschland sind wir eher noch rückständig was das angeht.

Ich selbst habe einen Ausweis und auch keine Angst davor, weil ich ihn habe, deshalb schneller zu sterben.

Ich will nicht abstreiten, dass es zurzeit einen illegalen Organhandel gibt. Vorstellbar ist das schon. Ich denke aber auch, dieser Handel kann eh nur gedeihen solang es nicht genug Spender gibt. Die Sache mit Angebot und Nachfrage

Zitat

Original von Sabine_D

Ich selbst habe einen Ausweis und auch keine Angst davor, weil ich ihn habe, deshalb schneller zu sterben.

Ich will nicht abstreiten, dass es zurzeit einen illegalen Organhandel gibt. Vorstellbar ist das schon. Ich denke aber auch, dieser Handel kann eh nur gedeihen solang es nicht genug Spender gibt. Die Sache mit Angebot und Nachfrage

Das sind aber viele Fragen.

Gameshow:

du liebe Zeit! Als ich vor zwanzig Jahren den Fernseher abschaffte, gehörte zu meinen Begründungen gegenüber der staunenden Umwelt genau so ein Szenario.
Was haben die Leute gelacht.
Aber bekanntlich amüsieren wir uns ja zu Tode.

Organspenden:

am liebsten wäre mir auch die Lösung, daß nur die nicht spenden, die sich ausdrücklich dagegen entscheiden.
Ganz falsch finde ich es, wenn einer Spenderin/einem Spender bekannt ist, an wen das Organ geht. Da hätte ich gewisse Befürchtungen vom Füttern menschlicher Allmachts - und Abhängigkeitsvorstellungen.
Auf jeden Fall Anonymität.

Man muß sich als Spenderin/Spender aber auch klarmachen, daß ehemals schwerkranke Menschen mit einem neuen Organ nicht in jedem Fall völlig gesund sind.
Die OP kann schiefgehen, das fremde Gewebe z.B. nicht angenommen werden. Folgekrankheiten treten auf, selbst wenn das neue Organ vom fremden Körper akzeptiert wird, müssen dauerhaft Medikamente eingenommen werden, die ihrerseits Folgekrankheiten nach sich ziehen.
Die Lebensqualität steigt, wenn man mit dem Zustand der Krankheit vergleicht, volkommene Gesundheit tritt aber nicht mehr ein.

Da kann man rein spekulativ ganz gemeine neue Fragen aufwerfen:
wieviele Bauchspeicheldrüsen stehen einem einzigen Menschen zu? Wie oft darf es schiefgehen?

zur Frage Ersatzteillager:

die muß man sich stellen, schleißlich ist der gesamte medizinische Komplex auch (oder längst nur ?) ein Wirtschaftsunternehmen.
Ich sehe das mal wieder pragmatisch. Wenn jemand sich illegal bei Halbtoten oder gerade Verstorbenen oder von mir aus auch bei Lebenden bedienen will, um Geld zu machen, tun sie das auch. Dagegen schützt gar nichts.

Caias Argument, daß sie einen im Bedarfsfall eher sterben lassen, anstatt endlos 'lebensverlängernde' Maßnahmen durchzuführen hat etwas Bestechendes. Muß ich durchüberlegen.

Ein Organspendeausweis ist jederzeit widerrufbar, es gibt in Deutschland (noch?) kein zentrales Verzeichnis der Spenderinnen und Spender.
Es ist eine ganz persönliche und ganz private Entscheidung. Überkommen einen plötzliche Ängste, zack, in den Papierkorb damit.
Habe ich auch schon gemacht.

Wenn man weit weg lebt von Angehörigen, wie ich, z.B., oder sich häufig irgendwo herumtreibt, wo man wenig soziale Bindungen hat, z.B. aus beruflichen Gründen, ist es ganz praktisch, einen Spenderausweis dabei zu haben. Die Ärzte wissen dann gleich Bescheid. Wenn sie erst zusammenpfriemeln müssen, woher die Verunfallte stammt, kann es zu spät sein.

Ich finde eine solche Sendung sehr makaber und würde sie - wenn sie hier laufen würde - mir auch nicht ansehen!

Wachrütteln? Aufmersam machen? Wers glaubt....
Die Menschen heutzutage müssen immer mehr und immer unglaublichere Sachen sehen - das ist für mich der Grund.

Ich habe keinen Organspendeausweis.
Habe mal drüber nachgedacht, aber ich habe Angst vor illegalem Organhandel.
Ich möchte schließlich nicht irgendwann gekidnappt irgendwo aufwachen und nur noch eine Niere haben oder so.

Ich denke, die Leute um mich rum wissen, wie sie handeln müssen, sollte mir mal was passieren.
Ich möchte nicht jahrelang künstlich am Leben gehalten werden um dann irgendwann aufzuwachen und nichts mehr allein machen zu können.
Und da ich verbrannt werden möchte, kann man mich von mir aus ausweiden.

Edit: Ich denke auch, man sollte sich ausdrücklich dagegen entscheiden müssen.
Ich denke, dass viele Leute einfach keine Lust haben sich über Organspende zu informieren und es dann ganz sein lassen. Wenn sie automatisch im Falle eines Falles spenden, dann müssen sie sich notgedrungen, wenn es ihnen wirklich ernst ist, sich ausdrücklich dagegen entscheiden.

Zitat

Original von Tom
Menschen verweigern sich der Organspende, weil sie an das Schauermärchen glauben, geldgeile Ärzte würden bei ihnen den Stöpsel schneller rausziehen - Beweise für diese abstruse Theorie gibt es nicht, zumindest in Deutschland.

Schauermärchen? Naja, wenn du meinst......

Liebster Tom,
du glaubst doch wohl kaum, dass das ein Einzelfall bleibt?????!!!
Wenn viele Leute die Sendung gucken - und das wird passieren, denn schließlich ist es wieder was Neues - dann wird auf jeden Fall noch mehr davon gedreht!
Meinst du nicht, vielen Zuschauern gefällt es, wenn sie einem Sterbenden dabei zugucken können, wie er um sein Leben kämpft, während er auf der Couch sitzt, sich ein Bier trinkt und dabei Chips isst??
Ich denke davon gibt es einige!
Viele (dumme) Menschen registrieren gar nicht, dass es die REALITÄT ist und fordern immer mehr von dem Müll!

Zitat

Tatsache ist, daß viele, viele Leben gerettet werden könnten, gäbe es mehr Organspender. Kranke warten jahrelang auf Nieren, Lebern und Herzen. Oft unter grausigen Bedingungen. Und die anderen rennen durch die Gegend und haben Angst davor, von brutalen, menschenverachtenden Schlächtern auseinandergenommen zu werden (zu denen sie aber flugshurtig rennen, wenn der Pickel am Gesäß juckt), während sie ihren letzten Japser noch nicht getan haben - oder hätten.

Woher willst du wissen, dass diese Leute für den Pickel, der am Gesäss juckt direkt zum Arzt rennen? Ich denk mal, dass du unter anderem mich meinst, weil ich geschrieben hab, dass ich Angst vor Organhandel habe.
Ich denke nicht, dass du beurteilen kannst, wer wann und warum zum Arzt geht..... Und jeder von uns hat ein Recht vor irgendwas Angst zu haben....

Daher weiss meine Familie bescheid, wenn mir was passiert - weidet mich aus und verbrennt mich!

Edit: Wegen zu dumm zum Zitieren

also ich finde diese Sendung auch absolut geschmacklos. Gameshow um eine Spenderniere - ne, das ist daneben! Andererseits verstehe ich auch den Sinn des "Aufrüttelns" - hätten wir uns hier sonst darüber unterhalten? und solche Diskussionen wird es etliche geben! Und wenn es dazu beiträgt, dass die Leute darüber nachdenken, hoffentlich auch informiert werden und sich vielleicht der eine oder andere für die Organspende entscheidet - hat es ja auch was Gutes.
aber ich stimme Tom zu: bitte eine einmalige Aktion!

ich selbst habe einen Organspenderausweis und habe darüber auch mit meiner Familie gesprochen. Ich finde ok, wenn man sich bewusst dafür oder dagegen entscheidet - nur, NICHT darüber nachdenken finde ich verantwortungslos.

Organhandel? lebendes Ersatzteillager? nein, daran glaube ich auch nicht. Es mag Einzelfälle geben - aber DARAN wird sicher nicht der Organspenderausweis schuld sein. Wenn ein Arzt zB nach einer missglückten Operation Organe entnehmen will, dann wird er das auch ohne den orange farbenen Lappen tun.
Und booklooker, glaubst Du wirklich und wahrhaftig, Du könntest verschleppt werden, WEIL Du einen Organspenderausweis besitzt??? Meinst Du, so eine Bande - möge sie denn tatsächlich existieren - schaut erst in Deiner Handtasche nach, ob sich darin so etwas befindet? Und wenn nicht, lassen sie Dich natürlich wieder frei? sorry, aber die Vorstellung finde ich etwas naiv.

Zitat

Original von Queedin

Und booklooker, glaubst Du wirklich und wahrhaftig, Du könntest verschleppt werden, WEIL Du einen Organspenderausweis besitzt??? Meinst Du, so eine Bande - möge sie denn tatsächlich existieren - schaut erst in Deiner Handtasche nach, ob sich darin so etwas befindet? Und wenn nicht, lassen sie Dich natürlich wieder frei? sorry, aber die Vorstellung finde ich etwas naiv.

Natürlich nicht, WEIL ich einen Organspendeausweis habe, aber wenn ich mal im Krankenhaus bin und habe einen Organspendenausweis - weisst du, wie schnell sich die Ärzte entscheiden, mal eben ein Organ rauszunehmen? Ich werd das nie rausfinden.... Zumindest nicht so schnell....
Es gibt viele Menschen, die käuflich sind!
Sorry, aber Fremden - vor allem Ärzten traue ich keinen Zentimeter über den Weg. Die können mir und meiner Family wer weiss was erzählen - wir müssen das glauben, nur weil wir von deren Fachgebiet keine Ahnung haben.
Nenn du es naiv - ich nenn es misstrauisch....

Ich hab zwar weiter oben von gekidnappt geschrieben - aber im Krankenhaus aufwachen passiert ja meistens, wenn man sehr krank ist....
Ich neige zu Übertreibungen....

Diese Entscheidung muss jeder für sich und mit seinen Angehörigen abstimmen.
Wie oft hat man schon im Kleinen von"Behandlungsfehlern" gehört.
Oft haben es die Angehörigen recht schwer etwas nachzuweisen. Ups das falsche Bein, der falsche Patient?
Meine Familie weiß wie ich dazu stehe und mein Mann würde sorgsam in meinem Sinne entscheiden, wir gemeinsam für unsere Kinder, ich für ihn.
Gruß

Zitat

Original von Tom
Menschen verweigern sich der Organspende, weil sie an das Schauermärchen glauben, geldgeile Ärzte würden bei ihnen den Stöpsel schneller rausziehen - Beweise für diese abstruse Theorie gibt es nicht, zumindest in Deutschland.

Na dann bin ich wohl ein Märchen-Fan.
Ich hab davor wirklich Bammel...oder besser ein ungutes Gefühl. Aber alle in der Familie wissen, dass man sich, wenns wirklich soweit ist, nehmen darf was gebraucht wird.

Was die Show betrifft, find ich geschmacklos. Da sitzen dann Leute, warten auf etwas Lebenswichtiges und werden wie bei DSDS vielleicht abserviert. Nä, nicht mein Fall.