Inhalt:
in Dokufilm, bei dem nachteilhafte Auswirkungen der Privatisierung von Staatsbetrieben und der Widerstand gegen diese Privatisierungen thematisiert werden.
Folgende Beispiele werden aufgegriffen:
- Krankensystem auf den Philippinen - eine Mutter muss Kongressabgeordnete anbetteln, um Geld für die wöchentlich notwendige Dialyse ihres Sohnes zu bekommen. Ihren sämtlichen Besitz hat sie bereits verkauft.
- Stromversorgung in Südafrika - Der einzige Stromkonzern Südafrikas, nun ein Privatunternehmen, hat die Stromtarife radikal erhöht und klemmt insbesondere in ärmeren Vierteln in erheblichem Umfang Häuser von der Stromversorgung ab, weil die Rechnungen nicht gezahlt werden. Eine Initiative in Soweto schließt diese Häuser illegal wieder an.
- Wasserversorgung in Kolumbien (oder Bolivien?) - die kompletten Wassernutzungsrechte des Dorfes, inklusive Regenwasser, wurden an einen Privatkonzern vekauft. Die Bürger schlossen sich gegen diese Privatisierung zusammen (angekündigte Preiserhöhung 30 - 300 %). Es gab bürgerkriegsähnliche Unruhen mit Toten und Verletzten, der Konzern wurde vertrieben. Heute verwaltet das Dorf seine Wasservorräte selbst. Alle Überschüsse werden in das Legen neuer Wasserleitungen investiert.
- Eisenbahn in England - aufgezeigt wird der Abfall der Servicequalität seit der Privatisierung der Eisenbahn.
Zwischendurch kommt ein Wirtschaftsnobelpreisträger zu Wort, der seine Meinung darstellt, dass die Weltbank etc. ideologisch fehlgeleitet handele und Maßnahmen ergreife, die zur Armutsbekämpfung nicht nur ungeeignet, sondern sogar kontaproduktiv seien. Auch Vertreter dieser Organisationen werden interviewt.
Meine Meinung:
Ein interessanter Film, sicherlich seriöser als Michael Moores Dokufilme. Man darf sicher nicht vergessen, dass die dargestellten Beispiele welche sind, die für Privatisierung ausgesprochen ungeeignet sind (natürliche Monopole oder Infrastrukturbetriebe, bei denen ökonomische Gewinne nicht Betriebsziel sein können), von daher sind die impliziten Aussagen des Filmes zu relativieren. Dennoch interessant und geeignet, zur informierten Meinungsbildung beizutragen.
Leider wird der Film wohl nur in Programmkinos laufen ...