Frankenstein
"Heureka!" schreit es tief in mir
die Schöpfung lehnt sich bäumend auf
flackerndes Licht, brennende Gier
das Schicksal nimmt nun seinen Lauf
Aus totem Fleisch ist's auferstanden
die Knochensäge war der Zauberstab
unzähl'ge Teile sich zusammenfanden
mal hier, mal da, wie sich's ergab
Nun steht sie da, die Kreatur
taumelnd und so voller Schmerz
als der Blitz tief in sie fuhr
erwachte das geraubte Herz
Ein Brüllen, dass aus altem Schlund
meinen Verstand zu sprengen drohte
tat der Welt da draussen kund:
Wissen schafft - er ist mein Bote!
Wankend, schnaubend kommt er her
lässt nicht los mit seinem Blick
er lebt doch nun, was will er mehr?
und packt mich nun auch am Genick
Da spür' ich einen tiefen Stich
so wird mir doch nun angst und bange
die Kreatur, sie wütet fürchterlich
verzweifelt greif' ich nach der Zange
Ich muss das Ding zur Ruhe bringen
wie stell' ich's an, wie mach' ich's bloss?
Lobeshymnen wird man noch singen
doch Neubeginn? - ein schweres Los
Die schwere Zange saust hernieder
auf den geflickten Schädel krachend
es platscht und matscht so, immer wieder
nun steh' ich da, am Ende lachend
Ein Fehler war's, doch nur nicht meiner
kommt bestimmt nicht wieder vor
nur ich kann es und doch sonst keiner
schon bald steh' ich am Friedhofstor
Heut' Nacht soll's nun gerichtet werden
Blitz und Donner kommt herbei!
aus modrig' und verfaulter Erden
steh' auf Du Kreatur, gedeih'!
Seine Augen sind weit aufgerissen
wieder bäumt sich's schwankend auf
dieses Gefühl, ich kann's nicht missen
das Schicksal nimmt so seinen Lauf
Gruss,
Doc
PS Hannah : Na, wieder was für's Kuscheljäckchen?