Das Zeitalter der Menschenrechte - Norberto Bobbio

  • Klappentext:


    Wie können Menschen mit unterschiedlichen Religionen und verschiedenen politischen Anschauungen ohne Furcht zusammenleben? Angesichts unübersehbarer Menschenrechtsverletzungen in vielen Teilen der Welt sucht Bobbio eine Antwort auf diese und andere Fragen - und bietet gedankliche und argumentative Hilfe für eine Veränderung. Diese Hauptwerk des bedeutendsten politischen Philosophen Italiens gliedert sich in vier Teile:
    Gegenwart und Zukunft der Menschenrechte.
    Das Zeitalter der Menschenrechte.
    Menschenrechte und Gesellschaft.
    Gründe für die Toleranz.


    Ein Basisbuch für alle politisch und juristisch Interessierten, zugleich ein höchst aktuelles Buch, denn „die Menschenrechtsverletzungen von heute sind die Massaker von morgen“ (Kofi Annan).


    Über den Autor:
    Norberto Bobbio (1909-2004) war Professor für politische und Rechtsphilosophie in Turin und Senator auf Lebenszeit der italienischen Republik.


    Eigene Meinung:


    Es handelt sich bei diesem Buch um eine Sammlung von Aufsätzen von Norberto Bobbio rund um das Thema Menschenrechte. Der älteste Text stammt aus dem Jahre 1968 und der jüngste aus 1889, dementsprechend befinden sich die Inhalte natürlich nicht auf dem neuesten Stand.


    Im ersten Aufsatz behandelt Bobbio das Thema vor allem aus juristischer Sicht, aber durchaus in einer Art und Weise, die auch ohne juristische Vorkenntnisse gut verständlich sein dürfte. Bobbio beschäftigt sich darin vor allem mit der Internationalisierung der Menschenrechte durch die UN und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Auf andere Rechtsquellen zu den Menschenrechte wird dabei leider nicht bedacht genommen.
    Als Einführung zu dem Thema und um das Wesen der Menschenrechte – ihre Qualität und die Probleme bei der Durchsetzung zu begreifen, erscheint mir der Text gut geeignet. Wer bereits Vorkenntnisse zu dem Thema hat, wird darin kaum neues entdecken können.


    In einem weiteren Text liefert Bobbio, durch eine nach eigenen Angaben geschichtsphilosophische Betrachtung, den philosophischen Unterbau zum Thema, worin der die die verschiedenen philosophischen Konzepte zu den Menschenrechten darstellt.
    In einem weiteren Text widmet sich Bobbio schließlich der Frage der Toleranz.


    Zusätzlich ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte abgedruckt und ein Nachwort von Otto Kallscheuer, welches sich mit dem Wirken der Person Norbeto Bobbio beschäftigt. Das Literaturverzeichnis verweist hauptsächlich auf italienische Literatur.


    Fazit: Die Bewerbung aus dem Klappentext ist deutlich einzuschränken. Diese Bewertung mag womöglich auf die Texte zu ihrer Erscheinungszeit zutreffen, für heute treffen sie sicher nicht zu. Wie bereits erwähnt stammt der jüngste Text aus 1889. Aktuelle Probleme wie die Einschränkung von Menschenrechte zur Terrorismusbekämpfung etc. finden sich daher in diesem Buch nicht.


    Für Interessierte ist es sicher ein Einstieg in das Thema, um vor allem auch die juristischen und philosophischen Fragestellungen hinter den Menschenrechten zu betrachten. Hier sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass hier neuere Entwicklungen nicht enthalten sind und das aus politischer Sicht nur Menschenrechte auf internationaler Ebene angesprochen werden.