Lesen Frauen mehr Bücher als Männer?

  • Ich hoffe, dass dieser Fred keinen Zwillingsbruder hat... :lache Ich habe zwar schon nach einem solchen gefahndet, jedoch keinen gefunden...



    Hallo Eulen...


    Mein persönlicher Eindruck ist, dass Frauen sehr viel mehr Bücher lesen als Männer...
    ....aber ich lasse mich auch gerne von Euch eines Besseren belehren.


    Und wenn ja, warum ist das so?


    Auf einen regen Meinungsaustausch freut sich...Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Frag das mal Churchill, bekanntlich schon immer ein großer Freund der Statistik :grin, bei der Auwertung des monatlichen "Ich habe gelesen Freds", was da rauskommt nach Geschlecht.


    gez.
    Ein eifriger Kämpfer gegen dieses Vorurteil

  • beowulf
    :bruell ja, jetzt können wir nur hoffen, dass er mal hier vorbeischaut, der Churchill....

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Joan
    Und wenn ja, warum ist das so?


    Weil Frauen einfach mehr Zeit haben, wenn die Männer auf Mammutjagd gehen? :-)



    Also Mrs. Doc liest definitiv viel mehr Bücher, als ich. Das liegt aber schlicht und einfach daran, dass Mrs. Doc viel schneller liest als ich. Denn lesen tue ich genauso gern. Nur eben langsamer. Nicht nur, dass Frauen im Durchschnitt länger leben als Männer, sie schaffen in der Zeit wahrscheinlich auch mehr Bücher. Und das ist das eigentlich Tragische daran.


    Gruss,


    Doc

  • Also bei mir ist gerade umgekehrt: mein Freund liest sehr viel schneller als ich. Ich bin immer ganz neidisch wenn ich sehe, wieviele Bücher er schon wieder gelesen hat und ich bin immer noch am Gleichen.
    Ich mache halt auch noch viel anderes neben der Arbeit und dem Lesen.
    z.B. habe ich ja noch 9 Katzen und 4 Hunde, die ihre Streicheleinheiten brauchen (der Freund natürlich auch :grin)

  • Es geht um das alte Verlagsvorurteil, darum werden mehr Bücher für Frauen produziert und Bücher für Männer nicht- darum nennt man so was in der Betreibswirtschaftslehre eine selffullfiling prophecy.

  • Mein Mann liest höchstselten mal ein Buch. Und wenn, dann irgendwelche Fachliteratur....


    ....übers Fotografieren
    ....über Pilze
    ....über Pflanzen
    ....über Tiere aus aller Welt
    ....ABC der Hundehaltung
    ....I-Net für Dummies
    ....Staubsaugen leicht gemacht




    Das ist manchmal ziemlich frustrierend....mit ihm kann ich mich kaum über meine Bücher unterhalten....
    Gut, dass ich das Eulen-Forum gefunden habe

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • taki
    Ich wollte fragen, ob Frauen generell mehr Bücher lesen als Männer...und warum das so sein könnte....


    Männer lesen vielleicht eher mehr Zeitungen

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Der Statistik in diesem Forum nach zu urteilen - 800 Frauen gegen 200 Männer - dürften sich zumindest mehr Frauen als Männer für Literatur interessieren.
    Vielleicht lassen sich Männer wirklich nicht so gerne von Romanen begeistern, sondern bevorzugen eher Fach- oder Sachbücher zu Themen, die sie gerade interessieren.
    Ich hab auch mal irgendwo gelesen, dass Männer schneller lesen, weil sie ganze Wortgruppen mit einem Blick erfassen können, Frauen jedoch eher Wort für Wort lesen.
    Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht, aber sicher ist Lesen auch Übungssache.

  • Das hat sich irgendwann umgedreht- früher konnte man stundenlang durch eine Buchhandlung laufen um ein Buch für Mädchen zu finden- Hanni und Nanni und Pferdebücher das wars- für Jungen jede Menge vom Lederstrumpf zum dicken Arena- Buch, jetzt müsste man in Buchhandlungen statts Frauenliteraturecken von 200 qm mal deutliche Kleinregale für Männerliteratur aufstellen.

  • dazu vielleicht zwei Dinge:
    an diesem Wochenende kam ich auch kaum zum Lesen. Das lag einfach daran, daß ich viel unterwegs war, aber auch, daß ich zwei dicke Zeitungen hatte, die Süddeutsche und die FAZ. Ich hab die Zeitungen sporadisch, nur in seltenen Zeiten ein Abo. Dabei hab ich festgestellt, daß ich so lange an den Zeitungen lese, und dann immer noch im Hinterkopf habe, auf den einen oder anderen Artikel später nochmal zurückkommen zu wollen, daß das schon einige Stunden füllen kann - also kein Buch mehr...


    das andere:
    kann es nicht auch daran liegen, daß in Foren viel mehr Frauen sind, weil sie sich einfach lieber über Gelesenes austauschen als Männer? Männer lesen, sprechen aber nicht so viel darüber? Ich selbst lese hier auch täglich mit, logge mich aber nur selten ein und schreibe selbst. Es gibt sie also doch, nur unsichtbar...

  • also ich kann da nur aus meinem eigenen Erfahrungskreis sprechen. Bei mir in der Familie lesen alle - denke ich. Mein Vater liest, mein Freund liest. Beide allerdings wesentlich langsamer als meine Mutter oder ich. Wenn ich für ein Buch 3 Tage brauche, braucht mein Freund 3 Wochen mindestens.
    Mir ist aufgefallen, dass er nicht so viel Ausdauer hat - ich "versacke" am Wochenende schon mal in der Badewanne und lese 1 Stunde oder abends im Bett 1-2 Stunden. Das könnte er nie. Er ist auch schneller abgelenkt - zB am Badesee - da ist ja die Sonne, die einem so schön auf die Nase scheint und es gibt so viel zu sehen... da versinke ich total im Buch und bekomme gar nichts mit.


    Mir ist auch schon oft aufgefallen, dass ich buchstäblich alles lese - jedes Schild auf der Straße, überall wo Buchstabe sind. ich KANN gar nicht anders. Mein Freund kann das übersehen, ohne zu lesen. oft zeige ich ihm irgendwas und wundere mich, dass er das noch nicht gesehen hat.


    beowulf : Die Unterscheidung in Männer- und Frauenbücher finde ich komisch. Ok, es gibt Bücher, die wohl nur Frauen lesen. Aber gibt es auch Bücher, die nur Männer lesen? (ok, von Fussball-, Eisenbahn- und Angelbüchern mal abgesehen...) Ich lese alles gern, vom typischen Frauenroman über Thriller (eigentlich noch lieber), Abenteuerromane, Horror. Ich denke, das geht hier den meisten weiblichen Eulen so, oder?
    was wäre denn für Dich ein typisches "Männerbuch"?

    :wave
    Queedin

  • Es fallen mir da wenige ein: Idiotentest, Herr Lehmann, Bücher in denen es um die Alltagsprobleme von Männern und ihre Versuche damit fertig zu werden geht.


    Sicher ich lese auch sog. Frauenliteratur, Völler, Gier oder El Omari, die Übergange sind sicher fliessend, aber Bücher mit männlichen Hauptfiguren werden nun mal gar nicht verlegt. Sieh dir mal die Diskussion mit Iris über den Paffenkönig an- unter dem Aspekt Elisabeth ist alleinige Heldin und Elisabeth erzählt ihr Leben: Die Heilige oder so, wäre das alles sicher einfacher zu verlegen gewesen. Wer will schon Raspe, Heinrich who?

  • Ich kenne 3 Männer wo ich genau weiß, daß sie fleißig lesen.
    Einer davon ist mein zukünftiger Mann.
    Er liest von Zeitschriften, Sachbüchern bis hin zu Romanen alles.
    Oft nimmt er sich auch was aus meinem Bücherbestand.
    Nur über das gelesene länger diskutieren, daß mag er nicht so gern.
    Der Zweite ist mein zukünftiger Schwiegerpapa, der hauptsächlich Sachbücher und Biografien liest, aber auch der ein oder andere Abenteuerroman ist auch mal mit dabei und dann noch der Partner einer guten Freundin, der hauptsächlich Romane liest.
    Von meinem Schwiegerpapa hab ich mir auch schon einige Sachbücher über Geschichte und Biographien von historischen Persönlichkeiten geliehen.
    In seinem Fall diskutieren wir dann auch anschließend darüber.
    Daraus würde ich schließen, daß es Männern vielleicht leichter fällt über den Inhalt von Büchern mit fachlicher Ausrichtung zu diskutieren, als über die Gefühle die sie beim lesen eines Romanes haben.
    In einem Forum, würden sich mein Liebster und mein Schwiegerpapa, nicht über das gelesene äußern.
    Wie es bei dem Partner meiner Freundin ist, weiß ich nicht. Da weiß ich nur das Beide vollkommen unterschiedliches bevorzugen.
    Er eher Fantasy, Sience Fiction und Horror und sie mehr historische Romane und Krimis.

  • Queedin ,
    jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auf: ich bin auch so eine Allesleserin :grin
    Und besonders gruseln tut es mich immer bei der Werbung auf Lieferwagen und LKWs X( Furchtbare Sprache, falsches Deutsch usw.


    Mein Mann liest ganz anders als ich und viel schneller. Nur im Urlaub lesen wir teilweise die selben Bücher. Unsere reine Lesezeit zu Hause dürfte in etwa identisch sein, nur liest mein Mann mehr Zeitungen oder Fach-/Sachbücher als ich. Ich lese immer ein Buch nach dem anderen, mein Mann mehrere parallel.


    In meinem Bekanntenkreis gibt es mehr Frauen als Männer, die gerne lesen. Wenn die Männer aber lesen, dann sehr gerne, viel und häufig.

  • Bei mir gibt es eigentlich nicht so viele Leser. Mein Freund liest nur im Urlaub und dann am liebsten Psychothriller, sonst nur Fachzeitschriften. Meine Mutter liest schon mehr, aber hauptsächlich Bücher die ich ihr ausleihe.
    Neuerdings liest mein Bruder sehr viel (hat den Fernseher verbannt) und da leihe ich mir auch ne ganze Menge. Und wir können da auch gut drüber reden.


    Ich denke, lesende Männer gibt es wohl genug, nur die reden dann vielleicht nicht so viel darüber. Oder es sind Sachbücher oder Fachzeitschriften, da fangen sogar die Männer an zu diskutieren. Zumindest kenne ich das so von meinem Freund und seinem Vater.

  • den eindruck habe ich auch. mein mann besitzt bis jetzt höchstens 5 bücher, wobei er eines schon seit über einem jahr liest *schmunzel*, das andere hat er nur kurz angefangen. dafür schaut er sich abends fußball und sience-fiction serien an und ist auch sonst für jeden möglichen ''ballerfilm'' zu haben, während der tv für mich kaum eine rolle spielt. zum thema lesen betont er immer wieder, wie schrecklich er irgendwelche beschreibungen von orten oder gefühlen findet, dass langweilt ihn einfach. gut möglich, dass viele männer so denken und sich dafür lieber einen actionfilm anschauen (?).

  • Wenn ich mir das hier so durchlese, falle ich mal wieder durchs Raster bzw. bin bei der Minderheit. Bei uns ist es andersherum wie anscheinend bei den meisten. Meine Frau liest deutlich weniger als ich. Und ich lese auch bedeutend schneller als meine Frau. Bisweilen sogar mehrere Bücher parallel. Allerdings nie zwei Romane, sondern etwa einen Roman und ein Sachbuch.


    Und auch die Schubladen wie „Männer-“ oder „Frauenbücher“ greifen bei mir nicht so ganz. Ich richte mich nach dem Autor (wobei die Autorinnen in meinem Bücherschrank wohl die Mehrzahl bilden) und der Thematik. Und stelle bisweilen zu spät fest, daß ich das „falsche“ Buch (schubladenmäßig gesehen) erwischt habe.


    Über Bücher reden kann ich eigentlich nicht, da ich hier niemanden kenne, der die gleichen liest wie ich. (Das habe ich erst bei den Eulen gefunden :-] ; meine Frau liest nur Krimis - die lese ich aber gar nicht.) So daß ich mir die Frage, ob ich mich - neudeutsch ausgedrückt - Face-to-face mit jemandem über Bücher unterhalten würde, in denen es (auch) um Gefühle und so was geht, bisher nicht gestellt habe und nicht weiß, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Das ist zumindest für mich in so einem, bis zu einem gewissen Grade, anonymen Forum deutlich leichter.


    Science Fiction Serien würde ich auch gerne mal wieder gucken, zumal ich eine Menge davon auf DVD habe. Aber zum einen mag meine Frau die gar nicht (so daß ich nur gucken kann, wenn ich alleine bin oder „Fernsehfrei“ bekomme ;-)), und zum anderen hat mein TV-Konsum, seit ich hier bei den Eulen bin, deutlich nachgelassen. Vor lauter interessanten Büchern (die zum Teil zum Glück für meinen Geldbeutel des öfteren schon irgendwo in meiner Bibliothek vorhanden sind) komme ich kaum noch zum fernsehen :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")