Fragen an Laila El Omari

  • Guten Tag,


    es ist nicht so einfach das Buch zur Seite zu legen.
    Dennoch lege ich es schnell für eine Frage ab.
    Haben Sie selbst die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Kulturen erfahren, und haben Sie tatsächlich beim Schreiben eine Tasse Kaffe dabei ?


    Mit freundlichem Gruß
    grinssengel

  • Hallo,


    die Gesellschaftsstrukturen, so, wie sie in dem Buch beschrieben sind, gibt es heute ja nicht mehr, daher habe ich sie natürlich selbst nicht kennen gelernt. :-) Wenn man in ein orientalisches Land reist, fallen selbstverständlich kulturelle Unterschiede auf, aber die stellen sich heutzutage ganz anders dar, weil man selbst ja sozusagen als Gast in das Land kommt und nicht wie damals die Engländer als Handels- und spätere Eroberermacht.


    Ja, einen Kaffee habe ich fast immer neben der Tastatur stehen, obwohl ich in letzter Zeit auch öfter mal zu Tee greife, aber das in erster Linie wegen der aktuellen Recherche. :lache


    Liebe Grüße,
    Laila


    (P.S. Du kannst mich übrigens ruhig duzen. :-))

  • Hallo Herr Palomar,


    von Beginn der Recherche bis zur endgültigen Abgabe (nach Überarbeitung und Lektorat) hat ca. zweieinhalb Jahre gedauert. Es war um einiges aufwendiger als bei der Erbin. :-)


    Liebe Grüße,
    Laila

  • Laila,
    erst mal muss ich mich schon einmal für dein Buch sehr bedanken.
    Ich hatte es heute auf einer langen Bahnfahrt dabei.
    Heftige Verspätung, Technische Störungen, Überfüllung, Gedränge und Gestosse. Und ich habe nichts davon mitbekommen, weil ich tief in Indien im Duft von Sandelholz versunken war. :lache


    Ein paar Fragen habe ich:
    Stammen die Informativen Abschnitte Glossar, Zeittafel, etc. am Ende des Romans komplett von dir oder hat der Verlag da etwas geliefert?


    Zu den Speisen: Tomatenchutneys, Gemüsecurry, Dhal-Suppen etc.
    Haben die Engländer solche Speisen akzeptiert oder sind sie bei dem typisch englischen Essen überwiegend auch in Indien geblieben?


    Und zuletzt:
    Viel weiss ich nicht über die historischen Details der europäischen Kolonisation in Indien im 18.Jahrhundert. Daher finde ich den Roman und diese historischen Fakten informativ, aber gefühlsmäßig lese ich ein Gesellschaftsportrait mit Familien- und Liebesgeschichten vor historischer Kullisse.
    Siehst du deine Bücher trotzdem im Genre Historischer Roman?

  • Hallo Herr Palomar,


    es freut mich sehr, dass dir der Roman so gut gefällt. :-)


    Zitat

    Stammen die Informativen Abschnitte Glossar, Zeittafel, etc. am Ende des Romans komplett von dir oder hat der Verlag da etwas geliefert?


    Das stammt alles komplett von mir.


    Zitat

    Zu den Speisen: Tomatenchutneys, Gemüsecurry, Dhal-Suppen etc.
    Haben die Engländer solche Speisen akzeptiert oder sind sie bei dem typisch englischen Essen überwiegend auch in Indien geblieben?


    Zum Teil ist man sicher bei englischen Speisen geblieben, aber weil die Köche überwiegend Inder waren, ist man teilweise auch auf indisches Essen umgestiegen, auch schon deshalb, weil die Umstände (Beschaffung, Gewürze, Verträglichkeit bei den klimatischen Bedingungen usw.) oft nichts anderes zuließen.


    Zitat

    Siehst du deine Bücher trotzdem im Genre Historischer Roman?


    Ich ordne sie als historische Gesellschaftsromane ein. :-)


    Liebe Grüße,
    Laila

  • Laila,


    warst Du im Rahmen Deiner Recherchen auch selbst in Indien?


    ich war ja schon einmal in Rajastan und besonders die alten Paläste sind schon sehr beeindruckend (zB der Palast der Winde - der aber eigentlich nur eine Fassade ist). Wunderschön fand ich auch immer die farbenfrohen Saris der Frauen. Kann ich gut verstehen, dass so manche Engländerin insgeheim sich lieber darin gekleidet hätte - wenn das nicht gegen den Anstand verstoßen würde.


    liebe Grüße
    Queedin

  • Hallo Herr Palomar,


    der nächste Roman spielt in Südindien in den Nilgiri Hills auf einer Teeplantage. Erscheinungstermin ist April 2008.


    Klappentext:
    1875: Inmitten der üppigen Schönheit Südindiens lebt Katrina Alardyce
    nach einer skandalösen Scheidung zurückgezogen bei ihrem Bruder. Der
    damit verbundenen Unmündigkeit hofft sie durch eine Vernunftehe mit
    dem undurchsichtigen Aidan Landor zu entkommen. Mit ihrer Mitgift
    erwirbt er eine Teeplantage in den fruchtbaren Bergen von Nilgiri.
    Doch es ist überwiegend Katrina, die sich den Teegärten widmet, denn
    Aidan verschwindet immer wieder unter fadenscheinigen Begründungen.
    Mehr und mehr wird Katrina bewusst, dass sie kaum etwas von ihrem Mann
    weiß, an den sie mittlerweile mehr als nur Vernunft bindet …


    Liebe Grüße,
    Laila


    EDIT: Klappentext eingefügt.

    Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. (Rudyard Kipling)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Laila ()

  • Wenn es den Klappentext schon gibt, warum dann Erscheinungstermin ein Jahr später- wäre da nicht Weihnachtgeschäft oder Buchmessetermin? Dauert das verlagsseitig so lang, oder ist das Verlagspolitik?

  • Hallo beowulf,


    die Vorschauen erscheinen normalerweise ca. ein Jahr vor Veröffentlichung. Derzeit arbeite ich noch an dem Text, und die Abgabe Manuskripts ist so vereinbart, dass April der passendste Erscheinungstermin für das Buch ist.


    Liebe Grüße,
    Laila

  • ich kann Beowulf nur zustimmen - ich freue mich schon sehr auf das Buch! Das werde ich mir garantiert zulegen *schon mal auf der Wunschliste notier*


    und da es bis zum Erscheinungsteam ja noch ein Weilchen hin ist, freue ich mich auch, dass ich Dein erstes Buch noch nicht gelesen habe.


    übrigens finde ich auch das Layout der Bücher sehr schön - hattest Du da ein Mitspracherecht, oder macht das der Verlag?

  • Auf Tage des Monsuns freue ich mich schon. Ich werde das Buch mit Sicherheit kaufen!


    Sind Der Duft von Sandelholz und Tage des Monsuns Titel, die der Verlag entschieden hat?
    Für meinen Geschmack schwingt in diesen Titel ein Hauch von Kitsch mit, den ich in dem Roman eigentlich nicht finde.


    Benutzt du Arbeitstitel für deine Bücher?

  • Vielen Dank.


    Queedin
    Mir gefällt die Covergestaltung ebenfalls sehr gut. :-) Beim Cover hatte ich kein Mitspracherecht, das entscheidet allein der Verlag.


    Herr Palomar
    Ja, meine Bücher haben Arbeitstitel. Bisher lief es so, dass eine Liste mit möglichen Titeln zusammengestellt wird, und der Verlag entscheidet letzten Endes, welcher davon genommen wird.


    Liebe Grüße,
    Laila

  • Zitat

    Original von Nicole
    Ich finde, ihre Sinnlichkeit wird auch sehr schön durch ihre Vorliebe für Sandelholz ausgedrückt (und nicht nur deshalb finde ich den Titel des Romans sehr schön und passend). Sandelholz, "der indischste aller Gerüche", der angeblich Seelenfrieden erwirken soll. Ein Duft, der im Westen (soweit ich mich richtig erinnere) als zu schwer, zu betörend für Frauen galt. Gefällt mir sehr gut als Symbol für Elisha :-]


    Nach diesen erleuchtenden Erläuterungen von Nicole habe ich meine Meinung geändert und finde den Titel jetzt doch ganz wunderbar und angemessen! :-]

  • *fingerheb und aufsteh*
    Doc, vom Verein "Brotlose Künstler". Ich habe auch ein paar Fragen.


    Wieviele Seiten haben es Deiner Schätzung nach nicht in die Endfassung des Romans geschafft? Gab es Charaktere oder Handlungsnebenstränge, die Du gerne weiter ausgebaut hättest?


    Gruss,


    Doc