„Der Philosoph unterm Bett – Die Autobiographie des Katers Foudini“
Über die Autorin: Susan Fromberg Schaeffer wurde in Brooklyn geboren. Bereits als Kind brachte sie streunende Katzen nach Hause und mit acht Jahren schrieb sie ihre erste Geschichte. Sie absolvierte ein Studium an der University of Chicago und unterrichtete über dreißig Jahre lang englische Literatur. Sie hat elf Romane und fünf Gedichtbände veröffentlicht und viele Preise erhalten. Heute lebt sie in New York und Vermont.
Inhalt: Der Philosoph unterm Bett, - damit ist Kater Foudini gemeint, der hier seine Geschichte als Hauskater in der menschlichen Welt erzählt. Eigentlich lebt Foudini mit seiner Mutter auf der Straße, doch als sie eines Tages nicht von der Futtersuche zurückkehrt, wird er, mehr tot als lebendig, von einer Menschenfamilie aufgenommen. Foudini ist entsetzt, denn seine Mutter hat ihm eingeschärft, daß Menschen mit seinesgleichen nichts Gutes im Sinn haben. Zu allem Unglück gehört zu dieser Familie auch noch ein riesiger Wolfshund. Foudini ist also aufs Schlimmste gefaßt - oder sollten es die Menschen am Ende doch gut mit ihm meinen? (Amazon)
Meine Meinung: Der alte Kater Foudini erzählt der jungen Katze Grace aus einem Leben. Er berichtet, wie er als junger, wilder Kater von „seinen“ Menschen aufgenommen wurde und wie er ihnen Anfangs nicht traute. Statt dessen versteckte er sich lieber hinter der Kommode. Schließlich hatte seine Mutter ihm doch erzählt, dass Menschen gern Katzenbraten essen würden. Und dann ist da noch dieser riesige Hund Sam, der bestimmt nichts lieber täte, als ihn zu fressen. Nur langsam fasst er Vertrauen zu „Warm“, der Frau, die „ihm zugeordnet wurde“. Und noch länger dauert es, bis er auch Sam besser kennen lernt.
Mit viel Katzenlebensweisheit erklärt Foudini die vielen kleinen Rätsel in seiner Katzenwelt, zB von den Geisterkatzen, die er im Spiegel sieht und die magischer Weise immer das gleiche tun wie er, oder den Versuch von „Warm“ in Katzensprache zu sprechen, bei dem immer völlig verrückte, unlogische Sachen herauskommen.
Neben den Erklärungen aus Katzensicht, die mich immer wieder zum Lachen gebracht haben, hat mir besonders gut die Beschreibung der Beziehung zu Sam, dem Hund, gefallen: tragisch schön!
Mir, als zukünftige Katzenbesitzerin hat das Buch sehr gut gefallen. Ich hatte es in zwei Tagen durchgelesen und würde es jederzeit weiterempfehlen. Es ist so ein richtig schöner Schmöker für zwischendurch.
Zum Schluss, extra für die Eulen ausgesucht, noch eine kleine Leseprobe:
„Ich versuchte ihm [Sam, dem Hund] meine Theorie auseinanderzusetzen, an die ich übrigens immer noch glaube, dass nämlich die Menschen nicht alles wissen. Warum sollten sie sonst in flache kleine schachtelartige Dinger sprechen, die sich ans Ohr halten – als ob sie glaubten, so eine Schachte könnte wirklich hören, was sie sagten? Und warum verbrachten sie wohl soviel Zeit damit, auf Bücher zu starren, auf Papier? Auf Bücher lässt sich vielleicht ganz gemütlich liegen, jedenfalls im Winter, dann sind sie wärmer als ein Holzfußboden, aber doch nicht interessant. Bestimmt nicht so interessant wie wir!“