ZitatOriginal von JASS
So einen indischen Sari würde ich auch zu gerne mal tragen.
Die Dinger sind echt super bequem, meine Freundin hat mir mal einen ausgeliehen. Aber ich kann den Stoff nicht selber drapieren, das ist sauschwer.
ZitatOriginal von JASS
So einen indischen Sari würde ich auch zu gerne mal tragen.
Die Dinger sind echt super bequem, meine Freundin hat mir mal einen ausgeliehen. Aber ich kann den Stoff nicht selber drapieren, das ist sauschwer.
ZitatOriginal von JASS
Nur was Hygiene und Ärzte angeht... da hat man es hier glaube ich wirklich am besten.
aber das 18. Jahrhundert war ja da sowieso noch nicht so dolle. Es gab schon ganz gute Ansätze, verglichen mit der Epoche zuvor, aber manches ließe uns heute die Haare zu Berge stehen. Damien ist da wirklich schon ein verdammt guter und fortschrittlicher Arzt!
@ saris...
Ich besitze sogar einen (habe ich geschenkt bekommen), habe aber schon beim 2. Bildchen der Anleitung kapituliert...
Kleiner Tipp und sofern es den Laden noch gibt: hinter dem Frankfurter Hauptbahnhof, in diesem Multikulti-Viertel, gibt es einen indischen Schneider, der hat Saris in allen Farben und Dekoren, die man sich denken kann!
Ich war dort Herbst 2001 - und leider völlig pleite...
Ich weiß nicht woran es liegt, ich komm einfach nicht rein. Die Spannung hält sich in Grenzen und die Begebenheiten und Personen können mich momentan nicht fesseln. Vielleicht liegt es daran, dass ich diese Woche kaum zeit habe zu lesen. Ab Samstag wird es anders. Da werd ich nonstop lesen.
was eine Gratwanderung am Anfang von Kap.5! Erst das wunderbar herrliche Wortgefecht zwischen Jonah (den ich einfach gerne mag) und Damien - trocken, galgenhumorig, genial. Und dann der knallharte Satz:
Er hatte immer gerne getanzt.
Da habe ich schon geschluckt...
In der Szene, als Richard und Elisha sich unterhalten, da hätte ich Charlotte können! Ihr liegt doch so gar nix an Richard, aber sie will sich um keinen Preis von Elisha auch nur für ein paar Minuten den Rang an männlichem Interesse ablaufen lassen! Und wie wohltuend für mich als Leserin, als Elisha es ihr verbal heimzahlt - HA!
Warum spioniert Charlotte eigentlich, frage ich mich - was ist ihre Motivation? Ist das der Deal, den sie mit Lamont hat - Schäferstündchen gegen Infos? Oder glaubt sie, ihn so endgültig für sich gewinnen zu können?
Wieder Elisha und das Wasser - dieses Mal am Brunnen...
Laila, ich weiß, ich wiederhol mich: aber der Abschluß dieser Szene, mit Damiens nassen Handabdrücken....
Ich musste sehr über Elishas Logik bzgl. der verbotenen medizinischen Bücher lachen :lache. Klar, dass genau DAS reizt, was verboten ist.
Am Ende der Szene des Ganesha Chartuthi - da hatte ich das Gefühl, Elisha fühlt sich verloren, weil ihr bewußt geworden ist, dass sie weder ganz in die englische GEsellschaft gehört, ihr aber doch auch vieles an der indischen Lebensweise fremd ist, sie gar verstört.
Once more: Wasser...
Darf ich die Stelle
Elisha sah sich selbst (...) in das Wasser starren, das zu klar war, um ihr ihr Spiegelbild zu zeigen.
so interpretieren, dass Elisha (auch wenn das jetzt vielleicht abgedroschen klingt) auf der Suche nach sich selbst ist - sich die Frage stellt:wer bin ich eigentlich?
Damien in Madras. Was mir hier aufgefallen ist und gefallen hat: dass Laila es versteht, rüberzubringen, wie klein eigentlich die koloniale Gesellschaft war. Jeder kennt jeden, und geheiratet wird untereinander. Und dass die Familien traditionelle Berufe hatten - in jeder Generation ein Soldat u.ä.
ZitatOriginal von Nicole
Wieder Elisha und das Wasser - dieses Mal am Brunnen...
Laila, ich weiß, ich wiederhol mich: aber der Abschluß dieser Szene, mit Damiens nassen Handabdrücken....
Ich schließ mich an. Das ist eine unvergessliche Stelle.
LG
Solas
ZitatOriginal von Nicole
Warum spioniert Charlotte eigentlich, frage ich mich - was ist ihre Motivation? Ist das der Deal, den sie mit Lamont hat - Schäferstündchen gegen Infos? Oder glaubt sie, ihn so endgültig für sich gewinnen zu können?
Das habe ich mich auch gefragt....
ZitatOriginal von Nicole
Warum spioniert Charlotte eigentlich, frage ich mich - was ist ihre Motivation? Ist das der Deal, den sie mit Lamont hat - Schäferstündchen gegen Infos? Oder glaubt sie, ihn so endgültig für sich gewinnen zu können?
Schäferstündchen gegen Infos ist gar nicht mal so verkehrt. Hinzu kommt der Reiz des Verbotenen und das Abenteuer. Es geht ihr gar nicht mal darum, ihrem Vater eins auszuwischen, sondern eher um den Nervenkitzel. Auf S. 83 steht: "Ein unwillkommener Anflug von schlechtem Gewissen überfiel Charlotte, und sie biss sich auf die Lippen."
ZitatDarf ich die Stelle
Elisha sah sich selbst (...) in das Wasser starren, das zu klar war, um ihr ihr Spiegelbild zu zeigen.
so interpretieren, dass Elisha (auch wenn das jetzt vielleicht abgedroschen klingt) auf der Suche nach sich selbst ist - sich die Frage stellt:wer bin ich eigentlich?
Darfst du. Ich finde eure Diskussion um das Wasser-Motiv sehr interessant.
Liebe Grüße,
Laila
ZitatOriginal von Laila
Schäferstündchen gegen Infos ist gar nicht mal so verkehrt
irgendwie verstärkt sich mein ungutes Gefühl...
ZitatOriginal von Nicole
Am Ende der Szene des Ganesha Chartuthi - da hatte ich das Gefühl, Elisha fühlt sich verloren, weil ihr bewußt geworden ist, dass sie weder ganz in die englische GEsellschaft gehört, ihr aber doch auch vieles an der indischen Lebensweise fremd ist, sie gar verstört.
Das fand ich auch sehr bedrückend, weil man wie Elisha nicht richtig einordnen kann, wo genau sie dazu gehört. Sie fühlt sich überall fremd und nicht richtig beachtet...aber Indien und die indische Kultur scheinen ihr ja sehr viel besser zu gefallen.
Bin jetzt auf Seite 182 angekommen. Zu den einzelnen Personen ist hinreichend viel geschrieben worden, so daß ich mir Wiederholungen sparen kann (vielleicht ein paar Anmerkungen, wenn ich mit dem Teil ganz durch bin).
Ein herzliches „Danke“ an Herrn Palomar für die sehr hilfreiche Personenaufstellung! Ich habe nämlich immer wieder Probleme mit den Namen, die werden jetzt wohl ein Ende haben
Was mich mal interessieren würde ist, inwiefern die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Wirklichkeit entsprechen? War das wirklich so, daß die Eltern dermaßen über das Leben der Kinder bestimmten, in Bezug auf Heirat beispielsweise. Die waren doch selbst eimmal jung gewesen. Haben die denn nichts gelernt aus vermutlich eigenen Problemen und Erfahrungen, daß sie das bei ihren Kindern dann auf die gleiche Tour machten? Und dann diese extreme Unterordnung der Frauen unter die Männer. Also meine Frau würde sich so was nicht gefallen lassen, und ich möchte nicht in der Haut dessen stecken, der so was mal bei meiner Tochter versuchen würde...
Andererseits soll es ja heute auch noch Länder und Religionen geben, wo es so etwas gibt. Und bisweilen versuchen die das sogar hier bei uns in Europa.
Das Wort „Kopfkino“ ist gefallen - eine treffende Bezeichnung für das Buch. Genauso empfinde ich beim Lesen. Und je weiter ich komme, je mehr gelange ich zu der Überzeugung, daß ich dort in dieser Gesellschaft nicht gelebt haben möchte...
ZitatOriginal von SiCollier
Was mich mal interessieren würde ist, inwiefern die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Wirklichkeit entsprechen? War das wirklich so, daß die Eltern dermaßen über das Leben der Kinder bestimmten, in Bezug auf Heirat beispielsweise. Die waren doch selbst eimmal jung gewesen. Haben die denn nichts gelernt aus vermutlich eigenen Problemen und Erfahrungen, daß sie das bei ihren Kindern dann auf die gleiche Tour machten? Und dann diese extreme Unterordnung der Frauen unter die Männer. Also meine Frau würde sich so was nicht gefallen lassen, und ich möchte nicht in der Haut dessen stecken, der so was mal bei meiner Tochter versuchen würde...
Man darf das nicht aus unserer heutigen modernen Sicht aus sehen. Damals waren die Gesellschaftsgefüge anders, und die Männer und Frauen wurden damit erzogen, dass sie innerhalb ihrer Gesellschaftsschicht so vorteilhaft wie möglich heirateten. Es ging auch nicht in jedem Fall schief, oft war es durchaus ein harmonisches Miteinander. Persönliche Erfahrungen bzgl. Liebe aus der eigenen Jugend zu transportieren und daher den Kindern eine arrangierte Ehe zu ersparen, war keine zu der Zeit übliche Denkweise. Es waren gesellschaftliche Regeln, die eingehalten werden mussten, sonst brach das Gefüge auseinander. Die Eltern haben auch nicht aus Despotismus so gehandelt, sondern weil sie in selbst in diesem Sinne erzogen worden sind. Man empfand das nicht als seltsam oder gar falsch, sondern es war einfach so.
ZitatLaila
Man darf das nicht aus unserer heutigen modernen Sicht aus sehen. ... Man empfand das nicht als seltsam oder gar falsch, sondern es war einfach so.
Danke für die Erklärungen.
Das habe ich mir fast gedacht. Wenn ich damals gelebt hätte, wäre ich vermutlich genauso angeeckt, wie ich das heute bisweilen tue. Nur daß das heute i. d. R. ungefährlicher ist
Ich muß mich mal entschuldigen, daß ich noch nicht sehr ausführlich gepostet habe. Aber da ich weite Strecken des Buches im Wartezimmer meines Arztes gelesen habe, konnte ich mir nicht, wie sonst Notizen machen oder Post-Its ins Buch pappen. Sorry also!
Aber ich bin schon gut weitergekommen und richtig gut in der Handlung drin.
Ich finde auch das Verhältnis der Schwestern untereinander sehr interessant. Hierbei natürlich hauptsächlich das angespannte Verhältnis von Charlotte und Elisha. May bleibt bislang noch ein wenig farblos, was natürlich auch an ihrem Alter liegen mag - bisher war sie ja noch Kind und nicht so "wichtig" für die Handlung, ist daher eher im Buch "mitgelaufen".
Charlotte hat ja Abgründe, die mich aber letztendlich nicht überrascht haben. Ich bin mir aber sicher, daß ihr einstiger Geliebter mit Sicherheit noch mal auftaucht und Rache nimmt für ihr Benehmen. Zumindest bin ich mir sicher, daß diese leidliche Geschichte irgendwann einmal auffliegt und Charlotte die verdiente Quittung für ihr Tun bekommt. Sie ist eine eitle, selbstgefällige, raffinierte und linke Bazille und ich mag sie nicht. Aber als Charakter finde ich sie gut erdacht.
Elisha ist ebenfalls eine schwierige Persönlichkeit: Eine Frau, gepresst in ein Korsett, das ihr nicht passt. Viel zu modern für die damaligen Zeiten mit einem Selbstbewußtsein und Ansichten, die ihr selbst viel verderben. Manchmal ist sie mir zu gut, manchmal zu stur (ein wenig mehr Diplomatie könnte ihr gut zu Gesicht stehen), aber im Großen und Ganzen kommt sie sympathisch und pragmatisch rüber.
Jane Marchand hat es auch nicht leicht, nicht durch ihr Verhalten und auch nich t mit Damien. Wobei sie unter anderen Umständen sicher nicht das schlechteste Paar abgeben würden.
Auch Elisha, die ja nun verheiratet werden soll, könnte es mit einem anderen sicher schlechter treffen als mit dem ihr zugedachten Partner. Doch wenn das Herz einen anderen, unerreichbaren Mann will, hat ein Dritter keine Chance.
Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht...
ZitatOriginal von Batcat
Ich finde auch das Verhältnis der Schwestern untereinander sehr interessant. Hierbei natürlich hauptsächlich das angespannte Verhältnis von Charlotte und Elisha. May bleibt bislang noch ein wenig farblos,...
Mich wunderte, dass die 3 Schwestern so unterschiedlich sind:
Charlotte, schön aber zickig und intrigant
Elisha, keine so strahlende Schönheit wie ihre Schwester, aber ein Freigeist, vielseitig interessiert und selbstbewusst
May, brav und ein wenig farblos
Das Verhältnis der Schwestern untereinander ist eher schlecht!
Dabei haben alle 3 die gleiche Erziehung und müssten doch einen größeren Zusammenhalt haben.
ZitatHerr Palomar
Mich wunderte, dass die 3 Schwestern so unterschiedlich sind: ... Dabei haben alle 3 die gleiche Erziehung und müssten doch einen größeren Zusammenhalt haben.
Nicht unbedingt. Wir sind auch drei Geschwister. Wenn man das nicht wüßte, würde man zumindest bei meinem Bruder und mir niemals davon ausgehen, daß wir miteinander verwandt sind. Weitgehend gleiche Erziehung (im "Rabenmütter-Fred" standen mal die Unterschiede zwischen 1. und 2. Kind - das habe ich als Ältester quasi als "Betroffener" in etwa so erlebt... :grin). Aber völlig verschiedene Eigenschaften, Charaktere, Einstellungen, "Lebensentwürfe".
"Man kann sich Verwandte nicht heraussuchen," habe ich mal irgendwo gehört. Insofern ist die Darstellung schon realistisch.
Eigentlich wird dadurch der Roman ja auch interessanter.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Das Verhältnis der Schwestern untereinander ist eher schlecht!
Dabei haben alle 3 die gleiche Erziehung und müssten doch einen größeren Zusammenhalt haben.
Hahaha!
Mein Bruder und ich haben auch die gleiche Erziehung genossen - aber es gab Jahre, in denen hatte ich mehr Gemeinsamkeiten mit einer Salatschüssel als mit meinem Bruder.
@ Batcat
(Meine Schwester und ich sind uns da schon ähnlicher.)
Kurz zum Buch:
Den Selbstmord des Leutnants fand ich doch sehr egoistisch und feige. Seine Frau in dieser Situation allein zu lassen; die hat doch das schlimmere Los getroffen.
Über den Antrag von Jame habe ich mich so geärgert, daß ich erst mal ne Runde Baldrian schlucken mußte...
ZitatAlles anzeigenOriginal von SiCollier
@ Batcat
(Meine Schwester und ich sind uns da schon ähnlicher.)
Kurz zum Buch:
Den Selbstmord des Leutnants fand ich doch sehr egoistisch und feige. Seine Frau in dieser Situation allein zu lassen; die hat doch das schlimmere Los getroffen.
.
Kurz zu meinem Bruder: Wir sind immer noch sehr verschieden, aber mit zunehmendem Alter macht das immer weniger aus.
Und zum Buch: Ja, den Selbstmord fand ich auch sehr feige. Aber andererseits darfst Du natürlich auch nicht die anderen Zeiten vergessen. Wenn schon Schwangerschaft als ein Tabu galt, geschweige denn von anderen Krankheiten, dann war es sicher auch nicht üblich, Kranken so wie heute beizustehen. Dennoch - feige!