Das Geheimnis der Kurtisane - Alda Monico

  • OT: Delitto al casin dei nobili
    Originalerscheinungsjahr: 2005
    Deutsche Erstveröffntlichung 04/06
    301 Seiten + Anhang


    Kurzbeschreibung von amazon:


    Venedig im 16. Jahrhundert. Auf einem Ball beleidigt der angetrunkene Herzog von Ferrandina, Sieger des Turniers auf dem Campo San Stefano, die Edelfrau Modesta und die hübsche und intelligente Kurtisane Veronica. Die beiden Edelleute Marco und Zorzi ziehen daraufhin ihre Degen, um die Damen zu verteidigen. Dann bläst ein Windstoß alle Kerzen aus. Als sie wieder angezündet werden, liegt der Herzog ermordet am Boden. Der Verdacht fällt auf Marco und Zorzi. Doch Veronica und die Wirtin Luisa suchen auf eigene Faust nach dem wahren Täter ...


    Über die Autorin:


    Alda Monico wurde in Venedig geboren, wo sie Sprachwissenschaften studierte. Die Autorin, die in Rom und Venedig lebt, schreibt für diverse italienische Zeitschriften. "Das Geheimnis der Kurtisane" ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:


    Auch wenn die Inhaltsangabe dies vermuten lässt- ein Krimi ist das nicht, sondern ein historischer Roman, der uns einige Tage im Venedig der Renaissance zeigt,. Wie im deutschen Verlagswesen üblich geht es weder um die Kurtisane, noch um ein Geheimnis von ihr oder um sie. Beschrieben wird die Stadt und ihre Bevölkerung, im Mittelpunkt steht das Gasthaus zum Hirschen - die Osteria della Cerva und deren Wirtin, die sich bemüht zwei (und ganz besonders natürlich einen) unschuldig inhaftierte Adelige aus dem Gefängnis zu holen und dabei alle möglichen Spuren verfolgt indem sie die Bewohner der Stadt, deren repräsentive Mischung bei ihr verkehrt aushorcht und ihre Schlüsse zieht.


    Dabe kocht sie die typischen venezianischen Gerichte der Renaissancezeit- alle Rezepte finden sich im Anhang- (also kein Buch für Frühlingsdiät, das Lesen macht Hunger). Bei ihr verkehren solche historischen Figuren wie Tizian oder Pedro Arentino, aber auch der Fischer Checo oder der Gondoliere Bepi. Die Situation in der Stadt ist aufgeregt, da das grosse Turnier bevorsteht und überschlägt sich als am Abend der große Sieger des Turniers erstochen wird. Doch das Buch ist eindeutig kein whodunit, die Tat geschieht erst etwa nach der Hälfte des 300 Seiten umspanneden Büchleins.Es beschreibt viel Lokalkolorit und zeichnet überzeugend und sympatisch die Figuren und ihr Leben im Venedig der Renaissance.


    Neben den bereits erwähnten Rezepten im Anhang rundet ein Glossar der verwandeten venezianischen Ausdrücke und eine Landkarte der historischen Lagune die gelungene Aufmachung ab.


    Sicher kein überragendes Werk, aber mir hat es gut gefallen.Wer Venedig Geschichten mag sollte es unbedingt- allein wegen der Rezepte- lesen.