Neuerscheinungen Herbst/Winter 2007 ausländische Autoren

  • Über den Autor:
    András Nyerges, geboren 1940, lebt als Journalist und freier Schriftsteller in Budapest. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst beim Rundfunk, danach von 1979 bis 1988 als Lektor, ab 1989 bei einer Tageszeitung.
    Sein Buch »Nichtvordemkind!« wurde in Ungarn als wichtiger Beitrag zur Erinnerungsliteratur über den Zweiten Weltkrieg zum gefeierten Bestseller.



    Kurzbeschreibung:
    Der ungarische Journalist und Schriftsteller András Nyerges ist in seiner Heimat durch mehrere Romane, Gedichtbände und Erzählungen bekannt. Seine frühen Erinnerungen an das Kriegsjahr 1944 wurden wegen der darin angesprochenen, von der ungarischen Öffentlichkeit lange verdrängten Themen zur Sensation.


    Budapest 1944: Der vierjährige András lebt mit seinen Eltern und der bigotten katholischen Großmutter Irén in einer ärmlichen Mietwohnung. Er fürchtet sich vor der strengen Irén, die aus für ihn unverständlichen Gründen auch seine Eltern beherrscht. Seine jüdischen Großeltern mütterlicherseits wohnen auf der anderen Seite der Donau im vornehmen Buda. Wie gerne ist der kleine András bei ihnen zu Besuch, doch die Sonntage in der Wohnung mit den vielen Büchern und dem feinen Porzellan führen immer zu Spannungen zwischen seinen Eltern und Großmutter Irén. Irgendetwas scheint die Familien zu trennen, und András versteht nicht, was es ist. Eines Tages verschwinden die geliebten Großeltern aus Buda spurlos. Für András bricht eine Welt zusammen. Doch Großmutter Irén ist froh, die verhasste Verwandtschaft endlich los zu sein.


    András Nyerges erzählt die dramatischen Ereignisse in dem von Deutschen besetzten Ungarn konsequent aus der Sicht eines kleinen Jungen, der voller Wachsamkeit und kindlicher Neugier wahrnimmt, was um ihn herum passiert, aber die komplizierte Welt der Erwachsenen nicht verstehen kann.


    Die deutsche Ausgabe enthält ein Nachwort von György Dalos.



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über die Autorin:
    Irène Némirovsky wurde 1903 als Tochter eines reichen russischen Bankiers in Kiew geboren und kam während der Oktoberrevolution nach Paris. Dort studierte sie französische Literatur an der Sorbonne. Irène heiratete den weißrussischen Bankier Michel Epstein, bekam zwei Töchter und veröffentlichte ihren Roman "David Golder", der sie schlagartig berühmt und zum Star der Pariser Literaturszene machte. Viele weitere Veröffentlichungen folgten. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach und die Deutschen auf Paris zu marschierten, floh sie mit ihrem Mann und den Töchtern in die Provinz. Während der deutschen Besetzung erhielt sie als Jüdin Veröffentlichungsverbot. In dieser Zeit arbeitete sie an einem großen Roman über die Okkupation. Am 13. Juli 1942 wurde Irène Némirovsky verhaftet und starb wenige Wochen später in Auschwitz. 2005 entzifferte Némirovskys Tochter Denise Epstein das Manuskript, das als „Suite française“ veröffentlicht und zur literarischen Sensation wurde. Mit "Jesabel", ein Buch über die Sucht nach Jugend und Schönheit, erschien 2006 Némirovskys zweiter Roman bei Knaus.



    Kurzbeschreibung:
    Die Wiederentdeckung einer großen Autorin – Irène Némirovskys wohl schönstes Buch nach »Suite française«.


    Mit ihrem Roman »Suite française« begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch.


    Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen.



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über den Autor:
    Peter Ackroyd, geboren 1949 in London, wo er bis heute lebt. Er studierte Literaturwissenschaft in Yale und Cambridge und arbeitete viele Jahre für den "Spectator" und die "Times". Mit seinen Romanen, Theaterstücken und Biographien gehört er zu den wichtigsten britischen Gegenwartsautoren. Er erhielt unter anderem den Somerset Maugham Award und den Whitbread Award. Er gilt als brillanter Autor mit einem unverwechselbaren Stil. Zuletzt veröffentlichte der Knaus Verlag seine Biographie über Shakespeare.



    Kurzbeschreibung:
    Ein furioser historischer Krimi: Als ganz London im Shakespeare-Fieber lag.


    Mit einem Roman um Liebe, Ehrgeiz und einen geheimnisvollen literarischen Text entführt der Vollblut-Erzähler Peter Ackroyd den Leser ins 18. Jahrhundert und fesselt ihn einmal mehr mit einer wahren Geschichte über die zwei Themen, für die sein Name steht: William Shakespeare und die Stadt London.


    Das Geschwisterpaar Mary und Charles Lamb lebt in der pulsierenden Metropole London. Der Enge ihres Elternhauses, der geistigen Umnachtung des Vaters und der Bigotterie der Mutter suchen sie in die helle Welt von Dichtung und Philosophie zu entfliehen. Mary, der als Mädchen schulische Bildung verwehrt ist, saugt wie ein Schwamm begierig alles auf, was ihren Geist anregt. Ungeduldig wartet sie jeden Abend auf die Rückkehr ihres Bruders von seiner monotonen Arbeit, um mit ihm über Literatur zu diskutieren. Bald kann sie mit seinem Wissen leicht mithalten. Eines Tages lernt sie den Buchhändler William Ireland kennen. Als dieser ihr erzählt, dass er einen Komödientext entdeckt hat, der nur von William Shakespeare stammen kann, weiht Mary ihren Bruder in das Geheimnis ein. Eine wahre Shakespeare-Euphorie erfasst die Geschwister. Endlich sind sie selbst Akteure in einem großen Spiel. Doch es geht um mehr als Theater, und nicht nur Williams Liebesspiel mit Mary ist falsch.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über den Autor:
    Der britische Journalist Hugh Barnes, Jahrgang 1963, arbeitete lange als Korrespondent für die Agence France Presse in Moskau. Seit einigen Jahren ist er Kriegskorrespondent, zuletzt berichtete er als freier Mitarbeiter der Sunday Times aus Afghanistan. Hugh Barnes ist verheiratet und hat zwei Kinder.



    Kurzbeschreibung:
    Die brillante Biographie über Europas ersten schwarzen Intellektuellen, Alexander Puschkins Urgroßvater.


    Der russische Dichterfürst Alexander Puschkin war der Urenkel eines schwarzen Sklaven, um dessen Leben sich Mythen und Legenden ranken. Die biographischen Zeugnisse sind lückenhaft und voller Widersprüche. Hugh Barnes folgt den Spuren des angeblichen Prinzen aus Abessinien, der als Sklave nach St. Petersburg kam und zum hochrangigen Militär, Diplomaten und Gelehrten aufstieg


    Im Jahre 1704 erhielt der russische Zar Peter der Große ein exotisches Geschenk: einen kleinen Mohrenknaben. Das Kind erhielt den Namen Gannibal. Peter der Große, Vater des modernen Russlands, war beeindruckt von der Intelligenz des jungen Fremden und ließ ihm die beste Ausbildung zukommen. Er schätzte den klaren Verstand seines Schützlings genauso wie seine Loyalität und vertraute ihm später schwierige militärische und diplomatische Missionen an. Die Herzen der Frauen an den europäischen Höfen flogen dem Schwarzen zu. Voltaire zählte zu seinen Freunden und nannte ihn »den dunklen Stern der russischen Aufklärung«. Doch wer war Gannibal wirklich? Hugh Barnes ist in jahrelanger Detektivarbeit den verwischten Spuren des Afrikaners gefolgt und hat die erste vollständige Biographie dieses geheimnisvollen und ungewöhnlichen Mannes verfasst.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über die Autorin:
    Brenda Vantrease promovierte an der Middle Tennessee State University in englischer Literatur. Sie arbeitete viele Jahre als Englischlehrerin und Bibliothekarin. Doch ihre wahre Leidenschaft galt der englischen Geschichte und Literatur. Ausgiebig bereiste sie Großbritannien und Irland. Nach zahlreichen Essays und Kurzgeschichten verfasste sie mit »Der Illuminator« ihren ersten Roman. Nach diesem Debüterfolg ist »Die Schriftenhändlerin« ihr zweiter großer historischer Roman. Brenda Vantrease lebt in Nashville, Tennessee.



    Kurzbeschreibung:
    Ketzerei, Mord, Verfolgung und Verrat. Und eine Liebe, die enge Glaubensgrenzen überwindet.


    Europa im frühen 15. Jahrhundert: In Prag, einem der Zentren des Widerstands gegen die katholische Kirche, fertigen die junge Anna und ihr Großvater Finn heimlich verbotene Übersetzungen religiöser Schriften an, die John Wycliffe in seinem Kampf gegen die allmächtige Kirche unterstützen. Doch die Schlinge der Inquisition zieht sich immer weiter zu. Auf dem Totenbett bittet Finn seine schöne Enkelin, in England Schutz zu suchen.


    In Reims in Frankreich verdingt sich Anna den Winter über als Schriftenhändlerin. Sie ahnt nicht, dass der reiche junge Händler, in den sie sich dort verliebt, ein Priester ist – Bruder Gabriel, der vom Erzbischof von Canterbury ausgeschickt wurde, um der Herkunft der verbotenen Schriften auf die Spur zu kommen. Gabriel findet in Anna die Frau, die ihn an seinen Gelübden zweifeln lässt. Verraten und verfolgt, zerrissen zwischen Liebe und Glauben drohen Anna und Gabriel im Sog ihrer gefährlichen Geheimnisse zu versinken …



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über den Autor:
    Mark Nykanen arbeitete viele Jahre als Enthüllungsjournalist. Für seine Arbeit u.a. als NBC-Reporter erhielt er vier Emmys. Er arbeitete an Stories über Tonya Harding, O.J. Simpson und andere und schrieb Beiträge für Melissa Etheridge's Show ‚Beyond Chance', die auf Lifetime TV gesendet wurde.
    Für seinen Debütroman „Hush“ wurde er mit dem Edgar-Allan-Poe-Award ausgezeichnet. »Der Fallensteller« knüpft nahtlos an seinen großen Thriller-Erfolg »Totenstarre« an. Mark Nykanen lebt an der Westküste der Vereinigten Staaten.



    Kurzbeschreibung:
    Suche nicht den Fremden – er wird dich töten!


    Sie ist der »Engel der Suchenden«. Ihre Lebensaufgabe: Adoptivkinder mit ihren leiblichen Müttern zusammenzuführen. Ihr größter Wunsch: ihren eigenen Sohn wieder in die Arme schließen zu dürfen. In den vielen Jahren ihrer Arbeit hat Suzanne Trayle viel Leid und viel Freude erlebt. Und sie hat Informationen über suchende Mütter und gesuchte Kinder gesammelt. Jetzt allerdings stellt ein wahnsinniger Serienkiller Frauen, die ihre Kinder weggegeben haben, tödliche Fallen. Und dazu braucht er Suzannes Daten. Er holt sie sich auf schreckliche Weise. Doch Suzanne überlebt, noch lässt der »Fallensteller« die einzige Mitwisserin seiner blutigen Vendetta am Leben. Und er behauptet zu wissen, wo Suzannes Sohn ist. Der verzweifelten Frau bleibt kein anderer Ausweg: Sie muss ihm selbst eine Falle stellen. In einem abgelegenen Haus wartet sie auf ihren Peiniger. Doch längst ist er ihr einen Schritt voraus …



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über die Autorin:
    Nora Ephron, Jahrgang 1941, ist eine der erfolgreichsten Frauen der Filmindustrie. Ihrer Arbeit als Drehbuchautorin, Regisseurin und/oder Produzentin haben wir so hinreißende Filme zu verdanken wie „Harry und Sally“, „Schlaflos in Seattle“, „E-Mail für dich“, „Silkwood“ und „Sodbrennen“. Trotz aller Filmerfolge blieb sie doch immer auch die Autorin für verschiedene Zeitschriften und von zum Teil sehr persönlichen Essays und Kommentaren, mit denen sie mitten ins Herz und Leben ihrer Leser trifft.
    Nora Ephron hat zwei Kinder und lebt mit ihrem Mann, dem Autor Nicholas Pileggi („GoodFellas“), in New York.



    Kurzbeschreibung:
    Es ist nicht schön, alt zu werden. Aber ziemlich amüsant!


    Entwaffnend offen, sehr persönlich und anschaulich – und äußerst humorvoll! – schreibt Nora Ephron über ihr Leben als Frau in den besten Jahren: über den erhöhten Zeitaufwand für die »Instandhaltung« bis zum Verschwinden der Bikinifigur, über Freundschaften und Kinder, über Sex und Partnerschaft, über die Notwenigkeit der Lesebrille und über den Tod von Freunden. In kurze Kapitel handlich verpackt, geht sie leichte und auch sehr ernste Themen an und kann dabei aus einem reichen Schatz eigener Erfahrungen schöpfen. Während Dutzende von Sachbüchern mit erhobenem Zeigefinger von der Wichtigkeit sprechen, das Altsein jung zu lernen, und der Anti-Aging-Markt spezielle Mittelchen für Menschen über fünfzig anpreist, macht Nora Ephron einfach Mut zu einem anderen Lebensrezept: zum Älterwerden mit Humor. Ein köstliches Buch, voll im Trend und mit Bestsellerpotenzial. – Happy Aging!



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über die Autorin:
    Simonetta Greggio, 1961 in Padua geboren, lebt seit mehr als zwanzig Jahren in Frankreich. Als Journalistin und Autorin hat sie u. a. für die Kultzeitschrift »City« gearbeitet sowie diverse Reportagen, Porträts, Gastrokritiken und Reiseführer verfasst.



    Kurzbeschreibung:
    So romantisch wie Anna Gavalda – und so charmant wie Peter Mayle.


    Gaspard steht vor dem Zenit seiner Karriere: In New York soll der gefeierte Pariser Sternekoch zum »Küchenchef des Jahres« ausgezeichnet werden. Doch plötzlich gerät seine Welt aus den Fugen: Die USA lassen ihn nicht einreisen, und in Paris findet er seine Frau in den Armen seines Kompagnons. Hals über Kopf flieht Gaspard in die Provence und übernimmt ein abgelegenes Gasthaus. Hier, in der ursprünglichen Landschaft, findet er zurück zu seinen Wurzeln: zu den fast vergessenen Aromen seiner Kindheit und zu seiner Lust am Kochen. Und eines Tages betritt die feengleiche Stella sein Lokal. Gaspard spürt, dass auch sie zutiefst verletzt ist. Mit fantasievollen Köstlichkeiten gelingt es ihm jedoch, in ihr die Lust am Essen, die Freude am Leben und an der Liebe wieder zu erwecken. Als aber ein berüchtigter Restaurantkritiker auftaucht und den verschwundenen Sternekoch erkennt, droht ihrer Idylle Gefahr ...



    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2007

  • Über den Autor:
    António Lobo Antunes wurde 1942 in Lissabon geboren. Er studierte Medizin, war während des Kolonialkrieges 27 Monate lang Militärarzt in Angola und arbeitete danach als Psychiater in einem Lissabonner Krankenhaus. Heute lebt er als Schriftsteller in seiner Heimatstadt. Lobo Antunes zählt zu den wichtigsten Autoren der europäischen Gegenwartsliteratur. In seinem Werk, das mittlerweile fünfzehn Titel umfaßt und in über fünfzig Sprachen übersetzt worden ist, setzt er sich intensiv und kritisch mit der portugiesischen Gesellschaft auseinander. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den "Großen Romanpreis des Portugiesischen Schriftstellerverbandes", den "Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur" 2000 und zuletzt 2005 den "Jerusalem-Preis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft".



    Kurzbeschreibung:
    »Das Buch der Liebe unserer Eltern.« Maria José und Joana Lobo Antunes


    Fast täglich hat António Lobo Antunes seiner Frau geschrieben, als er in den siebziger Jahren in Angola stationiert war. Mit der Veröffentlichung dieser Briefe erfüllen Lobo Antunes’ Töchter den letzten Willen ihrer Mutter und machen damit ein einzigartiges, sehr persönliches Zeitdokument zugänglich. Lobo Antunes’ Nachrichten aus dem Kolonialkrieg, illustriert mit Faksimiles, Fotos aus Angola und von der Familie, sind zugleich Tagebuch, Literatur, Kriegsbericht und Geschichte einer Liebe.


    Der portugiesische Kolonialkrieg in Angola, den Lobo Antunes gut zwei Jahre lang hautnah miterlebte, war, wie für viele andere, auch für ihn eine traumatische Erfahrung. Sein Leben lang hat er sich damit auseinandergesetzt, seine Werke sind davon geprägt. In diesen Briefen hören wir jedoch zum ersten Mal seine persönliche Stimme aus jener Zeit, unverstellt, unzensiert, ganz privat.


    Von Januar 1971 bis März 1973 war Lobo Antunes als Militärarzt in Angola, und bis auf drei längere Unterbrechungen, in denen er mit seiner Familie zusammen war, hat er fast täglich an seine damalige Frau geschrieben, die er 1966 kennenlernte und 1970 heiratete. 28 Jahre war er alt, isoliert von seiner Heimat, seiner Liebe, seinen Freunden, und er schrieb, ohne jemals daran zu denken, dass diese Briefe einmal jemand anders lesen sollte als sie. Er schmiedet Zukunftspläne, spricht über familiäre Ereignisse, erklärt berückend und wortreich seine Liebe oder schickt Wunschlisten für Tabak, Essen und Bücher. Er zitiert aus der Literatur, schickt Gedichte, diskutiert Theaterstücke. Und er erzählt von der Bevölkerung in Angola, von seiner Arbeit als Arzt, vom täglichen Horror des Krieges.


    Lobo Antunes’ Töchter Maria José und Joana haben mit diesem Buch den Wunsch ihrer Mutter erfüllt, nach ihrem Tod die Briefe ihres Mannes an sie zu veröffentlichen. Sie nennen es »Das Buch der Liebe unserer Eltern« und stellen jedem anheim, es für sich selbst anders zu deuten. Eins ist gewiss: Es ist ein einzigartiges Dokument aus dem Leben eines grandiosen Schriftstellers.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über den Autor:
    Charles Chadwick, geboren 1932, hat bis 1992 als Mitarbeiter des British Council in verschiedenen afrikanischen Staaten, in Brasilien, Kanada und Polen gelebt. Mit 72 Jahren veröffentlichte er seinen ersten Roman, »Ein unauffälliger Mann«, an dem er knapp 30 Jahre lang schrieb und der in Großbritannien und den USA großes Aufsehen erregte. Charles Chadwick lebt in London.



    Kurzbeschreibung:
    Der vielleicht älteste Debütant der britischen Literatur wird in Großbritannien und den USA als Meister gefeiert, sein Held Tom Ripple mit Rabbit Angstrom von John Updike verglichen. Ein ganz normaler Mann erzählt von seinem Leben in der Londoner Vorstadt, vom Auf und Ab menschlicher Beziehungen, von seiner Sicht auf die Welt. Ein grandioses Sittengemälde Englands seit den Siebzigern, ein hochintelligentes Porträt unserer Zeit, ein weise-ironischer Blick auf die menschliche Natur.


    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie man es anstellt, einen Roman zu schreiben, wie man Leute erfindet und ihnen Grenzen auferlegt. Wobei es unwichtig ist, wenn es nur Fiktion ist. Es ist nicht so, als müsste man wirklichen Menschen gerecht werden.« Sagt Tom Ripple und beschließt, seine Gedanken und sein Leben niederzuschreiben. Das tut er dreißig Jahre lang. Tom Ripple ist ein ganz normaler Mann, den man »als letzten in einer Menge bemerken würde«, der ein ganz normales Leben führt, und doch sind seine Aufzeichnungen mit das Überzeugendste, Erstaunlichste und Originellste, was die Gegenwartsliteratur zu bieten hat.


    Tom Ripple, Export/Import, untere Mittelklasse, nicht gerade mit Charme oder intellektueller Neugier ausgestattet, nimmt uns mit von der Londoner Vorstadt in den Siebzigern nach Suffolk, zurück nach London und an die englische Südküste, erzählt von seiner Frau, einer selbstgerechten Sozialarbeiterin, die ihn irgendwann verlässt, von seinen beiden Kindern, denen er sich entfremdet und denen er wieder näherkommt, seinen Nachbarn und Arbeitskollegen und Freunden. Sein Mundwerk ist ebenso scharf wie seine Beobachtungsgabe, und je mehr Zeit vergeht, desto stärker wächst einem dieser Tom Ripple ans Herz. Denn seine Suche nach Bedeutung in der postmodernen, absurden, unvollkommenen Welt macht ihn erst zum ganzen Menschen, und der spröde Witz, mit dem er uns an seiner Wandlung teilhaben lässt, macht seine Geschichte ganz und gar unwiderstehlich.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über den Autor:
    Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als wichtigster norwegischer Autor seiner Generation. Als erster Debütant überhaupt bekam er den Norwegischen Kritikerpreis verliehen. »Alles hat seine Zeit« war nominiert für den Nordischen Literaturpreis und wurde ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des Norwegischen Rundfunks. Knausgård lebt mit seiner Familie in Malmö.



    Kurzbeschreibung:
    Über die Natur der Engel – und das Wesen der Menschen.


    Ist das, was im Alten Testament geschrieben steht, wirklich passiert? Wie schaut es aus, das Göttliche? Hat es die Engel gegeben? In seinem hymnisch gefeierten Roman stellt Knausgard die großen universalen Fragen und bewegt sich anhand der Geschichte der Engel durch die großen alttestamentarischen Erzählungen: über Kain und Abel, Noah und die Sintflut, über Sodom und Gomorrha, gelangen wir nach einem Zwischenstopp im spätbarocken und schließlich aufgeklärten Europa schließlich auf eine Insel vor der norwegischen Küste – bei einem modernen, schuldbeladenen Menschen, der die Einsamkeit sucht und die überwältigende Schönheit des Lebens findet ...


    Auf der Suche nach dem Wesen des Menschseins und der Beschaffenheit des Göttlichen: »Alles hat seine Zeit« entführt den Leser an Orte, an denen er nie zuvor gewesen ist. Sucht nach neuen Blickwinkeln für die Vergangenheit. Ist ein Roman, über den man sich lange und intensiv unterhalten möchte. Bietet grandiose Geschichten und neue Zusammenhänge. Stellt die großen, alles entscheidenden Fragen: nach Schuld und Sühne, Liebe und Hass, Eifersucht und Vergebung. Die Geschichte der Engel – von der Antike über das Mittelalter bis in die Zeit der Aufklärung – bildet den roten Faden des Romans. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei fiktive Figuren: Antinous Bellori, der im 16. Jahrhundert direkten Kontakt zu Engeln gehabt haben will und später ein Buch über die Natur der Engel geschrieben hat, sowie der italienische Historiker Guido Bergotti, der seinerseits an einer Biografie über Bellori sitzt und sich ebenfalls auf die Suche nach den Engeln macht, die mittlerweile zurückgezogen in den Wäldern leben und die Menschen meiden. Als eine Art Mischung aus Vogel und Mensch, mit raubtierartigen Gelüsten. Sie sind ein Teil der weltlichen Welt geworden, der sie eigentlich dienen sollten ...



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über die Autorin:
    Louise Glück wurde 1943 in New York geboren, studierte Literatur und unterrichtete an verschiedenen Universitäten. Seit 1968 hat sie zehn Gedichtbände veröffentlicht, für die sie zahlreiche Preise erhielt, u.a. den Pulitzerpreis und den National Book Critics Circle Award for Poetry. 2003-2004 war Louise Glück Poet Laureate der Vereinigten Staaten. Sie lebt in Cambridge, Massachusetts.



    Kurzbeschreibung:
    Die Gedichte der größten amerikanischen Lyrikerin der Gegenwart. Erstmals auf Deutsch. Übersetzt von Ulrike Draesner.


    Averno ist der Name eines vulkanischen Kratersees in der Nähe von Neapel. Für die alten Römer war hier der Eingang zur Unterwelt. Die Mythologie, die Natur, der Mensch zwischen Liebe, Leben und Tod – das sind die Themen der mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten amerikanischen Dichterin Louise Glück. Ihre Gedichte erscheinen zum ersten Mal auf deutsch, übersetzt von der Lyrikerin und Schriftstellerin Ulrike Draesner, in einer zweisprachigen Ausgabe.


    Prisma
    20.
    Eine Nacht im Sommer. Geräusche eines Sommersturms.
    Die großen Platten verschieben und unsichtbar verwandeln sich –
    Und in dem dunklen Zimmer die Liebenden, schlafen einander im Arm.
    Wir sind, jeder von uns, der eine, der als erster erwacht,
    als erster sich bewegt und da im ersten Morgenrot
    den Fremden sieht.


    Louise Glück zählt mit ihren inzwischen zehn Gedichtbänden zu den bedeutendsten amerikanischen Lyrikerinnen. Sie gehört zu jenen Poeten, die wie Vergil die Unterwelt erforschen, um die Essenz des Menschen zu finden. Averno, der Eingang zur Unterwelt, ist zugleich die Verbindung zwischen den Welten, ermöglicht einen Austausch, aber keine Versöhnung. Ob in kollektiven oder individuellen Mythen, Louise Glück spürt unsere ältesten, tiefsten und unergründlichsten Ängste auf: Einsamkeit, Vergessen, Liebesverlust, Nicht-Sein.
    Sich ihnen zu stellen, bedeutet Klarheit, was wichtiger sein kann als Trost: »Stimmt, es gibt nicht genug Schönheit in der Welt./Und stimmt, ich bin nicht berufen, sie wieder herzustellen./Auch Offenheit gibt es nicht, hier kann ich vielleicht von Nutzen sein.«


    Ihre klare, schöne Sprache, der musikalische Rhythmus und die raffiniert verwobenen Bilder und Motive sind ebenso ihr Markenzeichen wie die verblüffenden Volten, die sie immer wieder schlägt. Die 18 Gedichte in Averno sind Spiegelungen unseres Daseins im Hier und Jetzt, gefasst in Worte von berückender Schönheit.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über den Autor:
    Ian Rankin, geboren 1960, gilt als Großbritanniens führender Krimiautor, und seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Rankin wurde unter anderem mit dem "Gold Dagger" für "Das Souvenir des Mörders", dem "Edgar-Allan-Poe-Award" für "Tore der Finsternis" und mit dem "Deutschen Krimipreis" für "Die Kinder des Todes" ausgezeichnet. "So soll er sterben" wurde als bester Spannungsroman des Jahres mit dem "British Book Award" ausgezeichnet. Von der englischen Königin wurde ihm für seine Verdienste um die Literatur der "Order of the British Empire" verliehen. Der Autor, mittlerweile auch mit dem "Diamond Dagger" für sein Lebenswerk geehrt, lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.



    Kurzbeschreibung:
    Ian Rankin – der Meister des Spannungsromans!


    Sommer 2005 – die ganze Welt schaut auf Schottland, wo im Luxushotel Gleneagles das Gipfeltreffen der G8-Staaten stattfindet. Die Polizei hat bereits im Vorfeld alle Hände voll zu tun, nur Inspector Rebus wurde trotz der angespannten Lage zum Stillsitzen verdonnert. Bis an einem geheimnisumwitterten Ort bei Auchterarder – und damit in der Nähe des Hotels – Spuren gefunden werden, die auf einen Serienkiller hindeuten. Seine Opfer sucht er offenbar unter kürzlich entlassenen Sexualstraftätern, und drei hat er bereits getötet. Rebus ist der einzige, der den Fall übernehmen kann, und gelangt so in den Dunstkreis des G8-Treffens, von dem er eigentlich um jeden Preis ferngehalten werden sollte. Prompt gerät er mit dem englischen Leiter der Sicherheitsmaßnahmen aneinander. Siobhan Clarke liegt ebenfalls mit ihren Vorgesetzten im Clinch, seit sie den Polizisten sucht, der ihre Mutter bei einer der Demonstrationen verprügelt hat. Und sie lässt sich in ihren Nachforschungen ebenso wenig beirren wie Rebus …



    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2007

  • Über den Autor:
    Der amerikanische Bestsellerautor Chuck Palahniuk, geboren 1962 geboren, träumte lange davon, Schriftsteller zu werden. Doch erst ein persönlicher Einschnitt in seinem Leben gab ihm schließlich den Impuls, seinen Traum zu verwirklichen. Seit seinem Überraschungserfolg „Fight Club“ genießt Palahniuk nicht nur bei zahlreichen Lesern Kultstatus, er hat sich mit seinen folgenden Romanen auch in die Riege amerikanischer Bestsellerautoren geschrieben. Chuck Palahniuk lebt in Portland, Oregon.



    Kurzbeschreibung:
    Der neue New-York-Times-Bestseller vom Autor des Kultromans »Fight Club«


    Buster »Rant« Casey ist schon als Kind ein Außenseiter: Von den Spielen Gleichaltriger gelangweilt, sucht er das Abenteuer in der Wildnis rund um seine kleine Heimatstadt. Auf endlosen Streifzügen jagt er nach giftigen Schlangen, Spinnen und Skorpionen, um sich von den Tieren beißen oder stechen zu lassen. Er liebt es, das Gift in seinem Körper zu spüren und dabei jedes Mal dem Tod ins Auge zu sehen. Doch statt zu sterben, erkrankt Rant lediglich an Tollwut. In der Stadt findet er schließlich eine neue Herausforderung: Rant schließt sich einer Gruppe von »party crashern« an, einer losen Clique junger Leute, die sich gegenseitig Verfolgungsjagden mit dem Auto liefern und dabei lebensgefährliche Unfälle verursachen. Diesen Tanz mit dem Tod beherrscht Rant bald wie kein anderer. Schnell steigt er zum Anführer der Gruppe auf, verehrt als »Engel des Todes« …


    Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen: Mit Buster »Rant« Casey hat der Held aus »Fight Club« einen würdigen Nachfolger gefunden.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über die Autorin:
    Holly Peterson war ein Jahrzehnt lang Produzentin für die ABC News und wurde für ihre Arbeit mit dem Emmy Award ausgezeichnet. Heute ist sie Redakteurin für Newsweek. Sie wuchs als Tochter eines Staatssekretärs und späteren Managers einer Investmentfirma in der Upper East Side von New York auf, wo sie heute auch zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt. »Mr. Nanny« ist ihr erster Roman; eine Fortsetzung ist bei Manhattan bereits in Vorbereitung.



    Kurzbeschreibung:
    Praktischer als eine Prada Tasche … ein Mr. Nanny! - Eine romantische Komödie aus dem New York der Reichen und Schönen.


    Für die Schönen und Reichen New Yorks gibt es nur eine Adresse: die Park Avenue. Dort lebt auch Jamie Whitfield seit ihrer Hochzeit mit dem Staranwalt Phillip Whitfield. Doch Jamie passt eigentlich nicht so recht in diese Welt, allein schon wegen ihrer Herkunft aus der Provinz. Und weil sie nicht bereit ist, ihren Job als Fernsehproduzentin aufzugeben, obwohl sie doch eigentlich nicht mehr arbeiten müsste. Ihre Arbeit hat aber noch einen weiteren Haken: Sie lässt Jamie viel zu wenig Zeit für ihre drei Kinder, zumal diese nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren meist abwesenden Daddy vermissen. Bekanntlich gibt es aber in New York für jedes Problem eine Lösung. In diesem Fall heißt das Zauberwort »Manny«: die männliche Nanny, der neueste Trend der Kindererziehung in der New Yorker High Society. Auch Jamie braucht dringend ein solches Familienaccessoire, und so heuert sie den äußerst attraktiven Peter Bailey an. Schon bald muss Jamie allerdings feststellen, dass Peter nicht nur mit Kindern hervorragend umgehen kann – sondern auch mit seiner attraktiven Arbeitgeberin …



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über den Autor:
    Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Toningenieur für Theater und Rundfunk und studierte anschließend Dramaturgie am Moskauer Theaterinstitut. Seit 1990 lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin. Er veröffentlicht regelmäßig Texte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, hat eine Sendung namens "Russendisko Club" beim RBB Radio MultiKulti sowie eine Rubrik im ZDF-Morgenmagazin und organisiert Veranstaltungen wie seine mittlerweile international berühmte "Russendisko". Mit der gleichnamigen Erzählsammlung sowie zahlreichen weiteren Büchern, z. B. dem Roman "Militärmusik", avancierte das kreative Multitalent zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren in Deutschland. Alle seine Bücher gibt es als Hörbuch, von ihm selbst gelesen.



    Kurzbeschreibung:
    Parzelle 118 oder die Russen kommen …


    Der Schrebergarten – Heimat des deutschen Gemüts, Oase für Dichter und Denker, Herausforderung für jeden echten Mann. Und damit der perfekte Stoff für Wladimir Kaminers neues Werk!


    Nach der Lektüre der rechtlichen Vorschriften des Bundeskleingartengesetzes (BKleinG), der Baumschutzverordnung (BsV), des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KwG) sowie des Abfall- und Biotoilettengesetzes (BioAb) wurde mir klar, dass wir innerhalb von nur zwei Monaten gegen so ziemlich alle Paragrafen der in Deutschland bestehenden Gartenordnungen verstoßen hatten. Zu unseren Verbrechen gehörten unter anderem Ruhestörung, verbotenes Anpflanzen von Hecken zwischen den Parzellen und die vorsätzliche Anschaffung nicht zulässiger Pflanzen. Es gab kaum ein Verbot, das wir nicht übertreten hatten, außer vielleicht jenem zur Haltung von Großvieh in Kleingartenanlagen. Allerdings waren wir der Anschaffung einer Kuh nicht grundsätzlich abgeneigt. Aber auch ohne Kuh hatten wir genug Sorgen: Der Vorstand hatte den Besuch einer Prüfungskommission angekündigt.
    »Keine Angst vor Bürokraten!«, rief mein Nachbar Günther Grass. »Sie sagen einem sowieso nie etwas ins Gesicht. Zuerst schreiben sie einen Brief.«
    »Rhabarber bringt Pluspunkte, den Rhabarber müssen Sie ernten«, empfahl mir Frau Beere. Sie besuchte gelegentlich Günther Grass, um mit ihm Widerstandsstrategien durchzugehen.


    Im Grunde waren alle Gärtner Verbrecher, wenn man sie nur streng genug nach dem Bundesgartengesetz in die Zange nahm, überlegte ich. Dieser Gedanke beruhigte mich etwas …


    Spießeridylle? Gartenzwergbiotop? Nein, der Schrebergarten ist das letzte wahre Paradies auf Erden. Das findet zumindest Wladimir Kaminer, der sich samt seiner Familie mit Spaten, Häcksler und Gartenschere in das Abenteuer Schrebergarten stürzt. Als Inhaber der Parzelle 118 in der Berliner Kleingartenkolonie »Glückliche Hütten« macht er täglich neue Erfahrungen und Bekanntschaften – auch mit den Vorschriften des Bundeskleingartengesetzes, gegen die er innerhalb kürzester Zeit samt und sonders verstößt. Er schreibt von Fruchtfliegen, Rhabarber und seinem Nachbarn Günther Grass, von einem flugunfähigen Kanarienvogel und Henry David Thoreau, von zahlreichen Wagnissen und unerwarteten Segnungen – darunter eine Tonne erntefrische Äpfel, die dringend Abnehmer sucht. Als Fazit bleibt nach einem aufregenden Jahr: »Die Erde ist ein Schrebergarten und wir sind ihre Gartenfreunde, die sich zwischen den nassen Rhabarberblättern einquartiert haben. Und darauf trinken wir noch einen.«



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über den Autor:
    Terry Pratchett, geboren 1948, fand im zarten Alter von 13 Jahren den ersten Käufer für eine seiner Geschichten. Heute zählt der kleine Mann mit dem großen schwarzen Schlapphut zu den erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und ist einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt. Seit 1983 schreibt er Scheibenwelt-Romane. Inzwischen widmet er sich ganz seiner Schöpfung, und seine Gemeinde wird täglich größer. Dabei ist er zweifellos der Autor mit dem skurrilsten ehemaligen Beruf: Er war jahrelang Pressesprecher für fünf Atomkraftwerke beim Central Electricity Generating Board. Nach eigener Auskunft hat er nur deshalb noch kein Buch darüber geschrieben, weil es ihm ja doch keiner glauben würde. Seinen Sinn für Realsatire hat der schrille Job jedenfalls geschärft. Ansonsten wohnt der Große Pterry, wie ihn seine Fans zu nennen pflegen, mit seiner Frau Lyn in der englischen Grafschaft Wiltshire. Da schreibt er an seinem nächsten Scheibenwelt-Roman oder diskutiert mit seinen Fans im Internet.



    Kurzbeschreibung:
    Geld allein macht nicht unglücklich – es gehört auch etwas GOLD dazu! - Der neue, große Scheibenwelt-Roman!


    Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung derselben? Nicht dass Feucht von Lipwig tatsächlich eine Bank überfallen müsste: Dem ehemaligen Gauner fällt sie gewissermaßen in den Schoß. Nachdem er schon die heruntergekommene Post von Ankh-Morpork auf Vordermann gebracht hat, erbt er nun die Mehrheit an der maroden Kreditbank. Doch die Sache hat ein paar Haken: Der Hauptkassierer ist mit ziemlicher Sicherheit ein Vampir, auch Blutsauger genannt. Ein dreihundert Jahre alter Zauberer ist hinter Feucht von Lipwigs Freundin her und jede Menge Leute sogar hinter seinem Leben. Und als er die Goldbestände im Keller der Bank sichten will, wartet die nächste böse Überraschung auf ihn – offenbar hat hier schon länger niemand mehr vorbeigeschaut. Ein Glück, dass Feucht auf Papiergeld als Zahlungsmittel umgestellt hat …



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Eine Reihe betrüblicher Ereignisse
    Band 13



    Über den Autor:
    Lemony Snickets einziger Lebenssinn war es, die Geschichte der Baudelaire-Waisen aufzuzeichnen. Dieses fürchterliche Vorhaben hat ihn zu zahlreichen Schauplätzen äußerst schrecklicher Verbrechen geführt, meist in der Nebensaison. Nachdem diese unmenschliche Aufgabe nun erfüllt ist, wird sich Lemony Snicket ganz einem zurückgezogenen Leben als Einsiedler hingeben.



    Kurzbeschreibung:
    Das Grauen nimmt ein erstaunliches Ende! Der dreizehnte Band von Snickets »Betrüblichen Ereignissen«


    Nach einem außerordentlich schlechten Anfang steuern die Baudelaire Kinder in ihrem letzten Abenteuer einem fürchterlichen Finale entgegen. Zusammen mit Graf Olaf treiben Violet, Klaus und Sunny nach dem Brand im Hotel Denouement in einem kleinen Boot auf hoher See. Ihre Lage scheint aussichtslos, als ein Sturm das Boot zerstört und alle vier auf einer Insel angespült werden. Dort lebt eine eigenartige Kolonie von Schiffbrüchigen, die die Kinder jedoch freundlich empfangen und schnell Graf Olafs böses Wesen durchschauen. Aber vor allem können sie den Baudelaire Waisen helfen, die fürchterlichen Rätsel ihrer Familie zu lösen, was Graf Olaf natürlich mit aller Macht zu verhindern versucht …



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2007

  • Über den Autor:
    Italo Svevo (1861–1928), mit bürgerlichem Namen Ettore Schmitz, gilt als Zentralgestalt der literarischen Moderne in Italien. Neben der kaufmännischen Ausbildung widmete er sich früh der Schriftstellerei. Einer der ersten, der den Weltrang seiner Prosa erkannte, war sein Englischlehrer und Freund James Joyce. Bei Manesse ist zuletzt 2002 Svevos Roman »Senilità« in Neuübersetzung erschienen.



    Kurzbeschreibung:
    Der Italo-Klassiker der Moderne – neu übersetzt bei Manesse!


    Svevos furioses Romandebüt beleuchtet das Schicksal eines Parvenüs, der alles auf eine Karte setzt – auf die Herzdame nämlich. Alfonso Nitti versucht sein Glück als Verehrer der Tochter seines Chefs. Nittis libidinöse Absichten verschränken sich mit dem Wunsch, in die bessere Gesellschaft Triests aufzusteigen. Italiens Klassiker des frühen 20. Jahrhunderts seziert treff sicher und schonungslos die Psyche des modernen Mannes.


    Alfonso findet, dass seine Talente Anlass zu den schönsten Hoffnungen geben. Aus dem Triester Hinterland kommend, erscheint der Berufsalltag dem kleinen Bankangestellten zwar vorerst als ziemlich eintönig und bedrückend. Doch jenseits beruflicher Subordination gibt es ja noch die Welt des freien Geistes, und in diese schwingt sich der phantasiebegabte Idealist beherzt empor. Eine moralphilosophische Schrift, an der er im geheimen arbeitet, soll das gesamte abendländische Denken revolutionieren und ihrem Verfasser Ruhm einbringen. Dank seiner literarischen Ambitionen lernt er eine Frau kennen, die als Bankierstochter den arrivierten Kreisen angehört. Dass Annetta den Gefühlsüberschwang nicht teilt und mehr und mehr Züge einer »femme fatale« annimmt, will Alfonso lange Zeit nicht wahrhaben. Die Ernüchterung kommt mit unerwarteter Wucht.


    In Svevos Romanerstling von 1892 sind sämtliche Grundmotive vorgezeichnet, für die sein erzählerisches Werk weltberühmt geworden ist: die realistische Bestandsaufnahme einer egoistischen Geschäfts- und Berufswelt, das sisyphoshafte Streben des Individuums nach Selbstbestimmung und nicht zuletzt die fatale Verquickung von männlichem Machttrieb und erotischer Obsession.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007

  • Über den Autor:
    Anthony Trollope (1815-1885), in London geboren, entstammt einer vornehmen, aber verarmten Familie. Neben seiner Tätigkeit als Postbeamter begann er zu schreiben und veröffentlichte in rascher Folge Kurzgeschichten, Reisebücher, Essays und zahlreiche Romane. Seine liebevoll-ironischen Porträts der viktorianischen Mittelschicht trugen ihm die Sympathien eines breiten zeitgenössischen Lesepublikums ein. Bei Manesse sind bislang erschienen: »Septimus Harding, Spitalvorsteher« (2002) und »Die Türme von Barchester« (2005).



    Kurzbeschreibung:
    Erstmals auf deutsch!


    Liebe hin, Liebe her, ohne finanzielles Fundament führt kein Weg in die Ehe: Das ist viktorianischer commonsense – und Ursache so mancher Nöte in Anthony Trollopes hinreißend charmantem Familienroman. Von sämtlichen Schriftstellern aller Länder sei Trollope derjenige, der die Rolle des Geldes am besten verstehe, schreibt W. H. Auden: »Verglichen mit ihm ist selbst Balzac ein Romantiker.«


    Die blutjunge, temperamentvolle Julia gibt sich keinerlei Illusionen hin. Harry Clavering, ihr glühender Verehrer, dem durchaus ihr Herz gehört, ist der Sohn eines Landpfarrers, zwar mit vornehmer Verwandtschaft, aber ohne Aus sicht auf ein nennenswertes Vermögen. So heiratet Julia wild entschlossen statt seiner einen steinreichen, aber liederlichen, trunksüchtigen Adligen. Harry findet schon bald Trost für sein vermeintlich auf ewig gebrochenes Herz. Doch als Julia nach einjähriger Ehehölle unversehens als vermögende Witwe wieder in England auftaucht, droht alles aus den Fugen zu geraten. Mit profunder Menschenkenntnis und einem kräftigen Schuß Ironie schildert Trollope Leben und Treiben des Clavering-Clans. Seinen Protagonisten blickt er so tief ins Herz, daß man sie am Ende zu kennen glaubt, als sei man selbst Teil der Familie. In pointierten, urkomischen Dialogen gewinnen auch Nebenfiguren ein markantes Profil. Dem wankelmütigen Liebhaber Harry Clavering widmet sich Trollope mit besonders innigem Spott. So entstand das gewinnende Porträt eines sympathischen, doch zwischen zwei starken Frauen mitunter sehr unheroischen Helden, der mit seiner Unberechenbarkeit in Liebesdingen den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2007