Am Anfang steht die Frage: Ich oder er .. ??

  • Mir und sicherlich auch anderen Autoren stellt sich am Anfang die Frage : Ich oder er - der Ich-Erzähler oder der personale ???


    Ich stehe im Moment vor genau dieser Frage. Was tun?? ?(


    Von vornerhein war es eigentlich klar, dass es der personale sein sollte - dann aber fiel mir auf, wie unglaublich leichter mir das Schreiben aus der Ich-Perspektive fällt .. allerdings geht es um mehrere Personen in der Story, nur einer ragt ein wenig heraus ... ihn erzählen lassen oder, alle gleichwertig behandeln, also neimanden in den Schatten stellend, den personalen erzähler wählen ???


    Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig helfen und von euren erfahrungen erzählen .. :learn


    Ja, und zum Schluss noch eine FRage : Ist es Gerücht, dass manche Leser kein Buch kaufen, wenn es einen ich-erzähler gibt, oder ist das wahr ???

    Das Problem bei unseren jungen Schriftstellern ist, daß sie alle um die Sechzig sind.


    William Somerset Maugham

  • Hmm...
    Ich entscheide das immer aus dem Bauch heraus.


    Für mich ist relativ schnell - spätestens nach einer Seite - klar, wie ich die Geschichte erzählen will, bzw. wie die Geschichte erzählt werden will.
    Das gilt nicht nur für die Erzählperspektive, sondern auch für Tempus, Satzlänge, "Erzählton" usw.


    Wenn dir das Schreiben aus der Ich-Perspektive leichter und vielleicht auch richtiger vorkommt (leichter ist es oft) solltest du damit beginnen, denke ich.
    Ansonsten kann man es auch noch so halten wie Lian Hearn in den ersten drei Teilen von "Der Clan der Otori". Der Hauptteil wird in der Ich-Form durch die wichtigste Person erzählt, zwischendurch gibt es kleinere Teile in der Er-/Sie- Form, die von den anderen Personen handeln.
    Noch eine Möglichkeit ist, alle Personen aus der Ich-Perspektive erzählen zu lassen, also Kapitel 1 von Person A, Kapitel 2 von B, Kapitel 5 wieder von A, usw. Hierbei muss man allerdings aufpassen, dass man erstens nicht zu oft Dinge mehrmals erzählt, und dass es zweitens nicht zu unübersichtlich wird.


    Letztendlich kann das nur wissen, wer die Geschichte kennt. Das bist du.


    Liebe Grüße
    Eny





    P.S.: Letzteres kann bestimmt vorkommen. Aber nicht so häufig, dass man sich daran orientieren sollte.

  • Zitat

    Original von Bella123
    Ja, und zum Schluss noch eine FRage : Ist es Gerücht, dass manche Leser kein Buch kaufen, wenn es einen Ich-erzähler gibt, oder ist das wahr ???


    Das gibt es? *staun


    Ansonsten: Ich oder dritte Person - bevor du dir zu viele Gedanken machst, schreib doch erstmal. Du wirst später beim Überarbeiten eh alles wieder ändern. ;-)

  • Genau Bella, das ist das Problem.
    Die Ich-Erzähler sind wirklich alle um die Sechzig.
    Ich gehöre dazu.
    Habe das Problem lange mit meinem Lektor bequatscht und mich entschlossen in der Ich-Form zu schreiben und auch zu bleiben.


    War ein Risiko, aber wie du schon anmerkst, die Sechziger haben was zu erzählen.
    Grundsätzlich....die Ich-Form schränkt den Autor sehr stark ein!!!! da muss die story schon verdammt viel hergeben, dass die überhaupt ein Verlag nimmt.
    Vorteil...der Leser wird sofort mit ins Geschehen, wie bei einer Reportage, mit einbezogen. (hängt natürlich von der story ab...siehe oben.)
    Für einen Anfänger ist diese Version, meines Erachtens, nicht besonder zu empfehlen. Du hast keinerlei Möglichkeiten den Leser wieder zu packen, wenn deine story "hängt".


    Das lässt sich in der dritten Person besser kaschieren, also "er" und...du hast in dieser Version weitaus mehr Spielraum zur Gestaltung eines Romanes.
    Du wirst kaum einen erfolgreichen Autoren finden, der sich die Ich-Form zutraut.
    Das ist ein Seelenstrip, den du nicht lange durchhalten kannst...es sei denn, du bist über sechzig.


    dein hef buthe

  • Ich würde auch sagen: fang an mit Schreiben, wie es dir richtig scheint. erarbeite dir die Geschichte, und erzähle sie.
    Dann mach dir klar: Du kennst alles in der Geschichte. Die handelnden Personen erleben sie. Sie wissen also nur das, was sie wissen können.
    Der Leser soll die Geschichte nacherleben. Und du entscheidest, was der Leser zu welchem Zeitpunkt von wem erfährt. Diese Überlegungen solltest Du beachten, wenn Du Deine Frage klärst: Der Ich-erzähler ist eine der handelnden Personen. Du bleibst ständig in seiner Perspektive, kannst zu keinem Zeitpunkt eine Meta-Ebene einnehmen, also eine Draufsicht auf das Geschehen geben, es sei denn dein "ich" ist der totale Überflieger, aber ich fürchte, das wird schnell dröge zu lesen.
    In der dritten Person zu erzählen, verleitet dazu, zu beschreiben statt zu erzählen. Hier musst Du Obacht geben, daß die Personen wirklich handeln und reden und so die Geschichte tragen und nach vorn bringen. der klare Vorteil ist: du kannst je nach Bedarf den Fokus auf den oder jene der Personen richten. Da Du als Autorin weisst, kannst Du eines jeden Geschichte erzählen, ohne dass der Ich-erzähler sie kennen müsste.


    Du hälst Dir die Erlebniswelt deiner Personen offener, wenn Du aus der dritten Person schreibst.... Nicht zuletzt: unsere klassischen Geschichten, die Märchen, die Sagen, alles, was man sich so erzählt ist in der dritten Person gehalten. ich glaube das hat seinen Grund. Und dieser Grund ist: es sit die klassische Form, es ist die Form, die dafür da ist, über dritte zu reden....



    Aber: fang einfach erst mal an, erzähle und schaue, wie sich das entwickelt.

  • hi Licht....


    hast du wirklich gut erklärt.
    Aber...den Rat...einfach mal anfangen, halte ich für den ersten Schritt in den eigenen Abgrund des Selbstzweifels.
    Das geht nie gut!!!!!


    Als Autor M U S S ich mir im Voraus klar sein, wie ich den Roman angehe, sonst verhedderst du dich derart, dass du bald die Lust am eigenen Können und an der Idee verlierst.


    Also grundsätzlich entweder... oder Ich oder er. Ein Zwischending ist nicht, auch wenn es immer wieder mal solche Versuche gegeben hat. Aber das war (für den Leser) Murx


    hef buthe

  • Einspruch. Es gibt beim Schreiben zwar kein generelles Richtig oder Falsch, aber die Entscheidung für eine Perspektive sollte m.E. wohlüberlegt sein - und ziemlich weit am Anfang stehen.


    Ein Ich-Erzähler hat Vorteile, weil er kommentieren und innere Monologe führen kann. Die Geschichte wird auf ihn fokussiert, was aber auch bedeutet, daß er immer präsent sein muß - wenn der Ich-Erzähler nicht dabei ist, kann keine Geschichte stattfinden. Ich-Erzähler verleihen eine gewisse Form von Authentizität, die - abhängig vom Genre - auch gerne mit einem autobiographischen Anteil verwechselt wird (durch die Leser). Sein Nachteil besteht darin, daß er handelnde Figur und Erzähler gleichzeitig ist. Die Glaubwürdigkeit hängt entscheidend davon ab, wie er erzählt. Seine Sprache und die Erzählsprache müssen konsistent sein (er darf also nicht in Dialogen ganz anders quatschen als er das die ganze Zeit über beim Erzählen der Geschichte tut). Ich-Erzähler vermitteln Nähe und Identifikation. Die ganze Story hängt an ihnen, wenn sie stolpern oder unsympathisch sind, dann fällt das ganze hinten runter. Die Pop-Literatur und all dies mehr oder minder ironischen Beziehungsromane leben von Ich-Erzählern, aber sie sind mir auch schon in vielen anderen Genres begegnet. Ich lese gerade das Vorabexemplar eines Thrillers, der aus Sicht des Ich-Erzählers geschrieben wurde (der Erzähler ist der Ehemann der Hauptfigur), wobei es personale Einschübe gibt. Das funktioniert ganz gut, weil der Ehemann auch gleichzeitig die Probleme in der Beziehung schildert und seine ganz persönlichen Zweifel im Hinblick auf die Ehefrau, die, wie gesagt, die Hauptfigur ist.


    Die personale Perspektive, die ja auch wechseln kann, bietet den Vorteil, daß der Leser mehr wissen kann als die handelnden Figuren, weil der Erzähler vorgreifen und Informationen liefern kann, über die die Figuren nicht verfügen. Außerdem kann der Erzähler kommentieren, ohne die exakte Sicht einer Figur einnehmen zu müssen. Aber das hat seine Grenzen. Personal und auktorial verwischen häufig. Personale Erzähler enthalten dem Leser die Gedankenwelt der Protagonisten vor oder geben sie verkürzt wieder (Elke spürte Widerwillen, als Horst ihr an den Oberschenkel faßte), ohne deren Perspektive tatsächlich einzunehmen. Personale Erzähler können über eine eigene Stimme verfügen, die als Handlungsrahmen kommentiert. Gerade bei SF, Fantasy, historischen Romanen funktionieren personale Erzähler besser, weil es einfach unglaubwürdig wäre, daß eine zukünftige oder vergangene Person aus der Ich-Perspektive erzählt. Bei Krimis gibt es beides.


    Wie gesagt, ich würde das vorher gut überlegen. Umschreiben ist haarig, weil man ganz anders erzählen muß, wenn man die Perspektive wechselt.

  • Bei einem Liebesroman, einem Entwicklungsroman oder der Autobiographie kann ich mir einen Ich-Erzähler noch vorstellen. Bei allem was hier und da und dort Action erfordert, wird's schon kritisch. Diese amerikanischer Erzählweise, in der jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet, funktioniert hier schon mal nicht. Der Ich-Erzähler, der in Dortmund sitzt, kann nicht wissen, dass sich zur selben Zeit gerade ein bewaffneter Unhold in eine Wohnung in London schleicht, und um ein Haar ...


    Patricia Cornwell hat ihre Kay-Scarpetta-Krimis überwiegend in Ich-Form geschrieben (was mir gar nicht aufgefallen ist. Jedenfalls nicht störend.) Da muss es also funktioniert haben. Als sie die Perspektive auf auktorial wechselte, war ich schon kein Fan mehr der Reihe. Ihre Super-Lucy hatte mich vergrault.


    Was ich persönlich wahnsinnig anstrendend finde: mehr als einen Ich-Erzähler, möglichst noch in verschiedenen Epochen. Bis man da jedes Mal das ganze Beziehungsgefüge mit herumgewuchtet hat, das hält auf, verwirrt und ist anstrengend. Ach so, wir sind gerade im Jahr 1924. Vinzenz ist der Verlobte von Amalia. - Und jetzt haben wir 1980. Es erzählt die Enkelin. Vinzenz ist der Großvater und Amalia ist alt und krank ... Und Resi? ... ah ja ... die Schwiegertochter. Also die Tante der Ich-Erzählerin.


    Nee, das bitte nicht. Das halte ich für eine Zumutung, jedenfalls bei leichter Unterhaltung.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Hi Tom,


    deine Definition ist die Beste. Hoffentlich können wir damit helfen und nicht noch mehr verwirren.
    By the way, da du die Zwitterform in Krimis erwähnst...wo liegt der Unterschied zwischen KRIMI und THRILLER?


    hef Buthe

  • Hallo, Hef.


    Bei Krimis geht es immer um Kriminalfälle und deren Auflösung, bei Thrillern kann der "Thrill", also die lauernde Spannung, auch aus ganz anderen Situationen und Szenarien gespeist sein.


    Vandam : Es gibt keine genrebezogenen Musts. Man kann einen Nackenbeißer auch aus der Ich-Perspektive erzählen und einen Poproman auktorial. Man sollte sich nur der Tatsache bewußt sein, daß das wesentlich mehr beeinflußt als ein gelegentliches "ich" oder "er" in einem erzählten Satz. Oder, anders gesagt: Man kann nicht einfach später die Perspektive wechseln, in dem man die persönlichen Fürwörter austauscht. Das ist schon ein bißchen mehr Arbeit.

  • Hi,


    mein Rat wäre, nur das grobe Konzept einmal in der Ich-Version vom Anfang bis zum Ende durchlaufen zu lassen, drei, vier, fünf Seiten nur. Dann merkst du schnell, ob eine einzige Ich-Person die Geschichte trägt, ohne allwissend und übermächtig zu erscheinen. Ich stelle es mir mühsam vor, wie sie ganz allein wichtige Detailkenntnisse sammeln müsste.


    Ich lasse im Vorfeld alle meine einigermaßen wichtigen Personen Tagebücher in der Ich-Form schreiben, in denen sie mir haarklein ihre Gefühle und Beweggründe und ihre Rolle in der Handlung beschreiben. So kann ich mich später im Echt-Text sehr gut in sie hineindenken, und sie würden keinen "Widerwillen verspüren, wenn der Gatte sie am Oberschenkel packt", sondern sehr detailliert schildern, was in ihnen vorgeht, was sie sehen, fühlen, hören, schmecken, riechen (Mundgeruch?), wenn er sich über sie beugt und die Hand auf sie legt, an was sie sich bei dem Griff erinnern, wie der Ekel allmählich in ihr aufsteigt, sie würgen lässt, aber sie darf es ihm doch nicht zeigen, weil... etc... Das geht in der dritten Person mindestens ebenso gut wie in der Ich-Form.


    Meistens merkt man bei der mühseligen Vorarbeit ja schon, wie viele Erzähler eine Geschichte braucht, um Spannnung aufzubauen und sie zu halten. Ich beschäftige mich im voraus Monate mit solchen "Nebenschauplätzen", und das hilft mir später sehr.


    Von "einfach Drauflosschreiben" möchte ich abraten. Allerdings kann es sein, dass Krimi-Autoren vielleicht methodischer vorgehen müssen als Verfasser von beispielsweise Liebesromanen?

  • Der Vorteil der Ich-Perspektive ist, dass der Leser emotional sehr nah an der Hauptfigur dran ist und sich mit ihr identifizieren kann/muss. Deshalb braucht man in diesem Fall unbedingt eine sehr gute, interessante Hauptfigur, die die ganze Geschichte (glaubwürdig) trägt.


    Die Ich-Perspektive verbaut allerdings den Weg zu den Innenwelten der anderen Figuren, deren Gedanken und Gefühlen und Handlungen in Abwesenheit.


    Bei mir ergibt sich die Perspektive meist intuitiv.
    Manchmal höre ich buchstäblich die Stimme eines "Ichs", die sich mir aufdrängt, und die so und nicht anders geschrieben werden will.
    Bei Ich-Erzählern habe ich quasi das Gefühl, dass die Figur mich benutzt, um geschrieben zu werden.


    Bei anderen Texten betrachte ich meine Figuren mit ein wenig ironischer Distanz, wie ein Insektenforscher, der einen Ameisenhaufen beobachtet. Dann ergibt sich daraus logischerweise eine auktorial-personale Perspektive. :-)

  • Zitat

    Die Ich-Perspektive verbaut allerdings den Weg zu den Innenwelten der anderen Figuren


    Das ist richtig. Alles, was in diesem Bereich stattfindet, obliegt der Interpretation durch die Ich-erzählende Figur.

  • hallo,


    was ist denn hier los. Finde ich richtig Klasse.
    Aber zu der Frage, was nun ein Krimi oder ein Thriller ist habe ich inzwischen schlau gemacht.
    Und siehe da, da gibt es doch tatsächlich eine Norm bei den Verlagen.
    Tom hat es schon so ungefähr angerissen. Aber die Definition, nach der Verlage vorgehen, ist noch genauer
    ---das sollte man sich beim Schreiben in diesem Genre bewusst machen---
    denn da taucht ausgerechnet die Frage nach dem ICH oder ER auf.


    Also, in Europa gültige Kriterien (nach denen hier Verlage unterscheiden)


    Ein Krimi.. ich vereinfache die zehn Seiten Definition... ist Tatort und Konsorten im TV. Dazu gehören auch alle Krimiserien aus den USA, ausgenommen "24 Stunden"
    Jemand will das Recht wieder herstellen. Der Protagonist ist aus eigenem Antrieb oder vom Gesetz her beauftragt.


    Thriller wäre, dass der Protagonist, also der, den "Tatort" sucht, aus seiner Sicht (Ich-Erzähler) der Mörder ist, der versucht sich zu retten.


    Also: Krimi ist die Jagd
    Thriller ist gejagd werden.


    Daraus ergibt sich eigentlich die Antwort, ob Mann/Frau auf der Ich oder Er-Ebene schreiben will.


    hef buthe

  • Na, da bin ich ein paar Tage nicht da und dann so viele Tipps und Hilfen .. :)
    Vielen,vielen dank .. ich habe es überdacht ( und mir ein bisschen abstand gegönnt vom Schreiben ;) ) und habe mich entschieden, den personalen erzähler zu verwenden ... man kann ja immer noch tagebucheinträge oder ähnliches hineinschummeln, wenn man den ich-erzähler zu sehr vermisst ;) .


    Ja, geschrieben hab ich erst ein paar seite und mehr experimentell .. mal sehen, wie die geschichte sich so weiter entwickelt ...


    Vielen Dank noch mal für all die Anregegungen ...


    LG Bella

    Das Problem bei unseren jungen Schriftstellern ist, daß sie alle um die Sechzig sind.


    William Somerset Maugham

  • ich habe selbst noch nie geschrieben - kann also nur aus der "Leser"-Perspektive antworten.


    Wenn ich ein Buch zur Hand nehme, ist es mir eigentlich erst einmal egal, in welcher Form es geschrieben ist. Die Story muss mich ansprechen, aber auch die Erzählweise. und die kann sowohl in der einen als auch in der anderen Form gut oder schlecht sein.


    Auch Thriller geht in der Ich-Form: Nelson DeMille's John-Corey-Thriller sind in zum Großteil in der ich-Perspektive des John Corey geschrieben. Das gefällt mir sehr gut, weil ich den Typen einfach mag und seine Gedanken Witz und Tempo haben. Allerdings werden zwischendurch immer mal andere Sichtweisen in einer Art Metaperspektive präsentiert. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig - gestört hat es mich aber nicht.

  • Zitat

    Original von Tom
    Vandam : Es gibt keine genrebezogenen Musts. Man kann einen Nackenbeißer auch aus der Ich-Perspektive erzählen und einen Poproman auktorial.


    "Musts" sicher nicht. Aber ich hab halt das Gefühl, dass manch eine Erzählperspektive mit anderen Tools kollidiert, die für das Genre vielleicht hilreicher wären.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Hallo, Vandam.


    Das mag sein. Jede Perspektive (aber auch der gewählte Tempus und viele andere stilistische Elemente) hat ihre Zwänge und Stolpersteine. Wenn ich einen Poproman auktorial oder personal erzähle, muß ich auf die innere Stimme des Protagonisten verzichten. Undsoweiter.