Wettbewerb: Der schönste erste Satz

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Mein Lieblingsanfang:


    Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt


    Ah, das Buch hab ich vom ersten Satz an gehasst und das Auseinandernehmen im Deutschunterricht hat dann sein übriges getan. :lache

  • Zitat

    Original von Delphin


    Ah, das Buch hab ich vom ersten Satz an gehasst und das Auseinandernehmen im Deutschunterricht hat dann sein übriges getan. :lache


    Ich auch. Alleine schon die Bezeichnung "weiches Kind" hat mich sehr abgeschreckt. Beängstigend aber, dass ich mir diesen Anfang so gut gemerkt habe. Inzwischen sehe ich diese Sprache auch mit anderen Augen, aber dass ich dieses Buch noch einmal lesen werde, wage ich doch zu bezweifeln. Obwohl es immer noch im Regal steht.


    Zum Thema fällt mir im Moment auch nur Jane Austen ein, und dann auch nur im Original ... Somit bin ich wohl disqualifiziert. :grin

  • Nun ja, gehasst habe ich das Buch nicht, obwohl ich während des Lesens oftmals eine solche Wut auf den Untertan bekommen habe, dass ich das Buch zur Seite legen musste. Im Nachhinein war ich dennoch froh, es gelesen zu haben.
    Zurück zum Thema:
    "Der Himmel der Finnen wird von einem Weltnagel an Ort und Stelle gehalten, dessen Fixpunkt der Polarstern ist"

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Leider außer Konkurrenz: Margaret Atwood, The Penelopiad


    "Now that I'm dead, I know everything."

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • "Deutschsprachige Romane und Erzählungen" heißt für mich nicht automatisch, dass es nur in der deutschen Sprache verfasst sein darf. Ich würde auch Übersetzungen gelten lassen. :gruebel


    Mir fällt gerade keiner ein, ich muss mal stöbern gehen.


    Danke, Bo, für den Link :wave
    Edit: Wenn da nicht soviel Werbung auf der Seite wäre. :fetch

  • Mir hat folgender erster Satz sehr gut gefallen:


    "Wenn er sich schlafen legt, sieht er stets diese Landschaft vor sich: Ein Kiefernwald bedeckt die Hügel,
    dicht und dick wie der Pelz auf dem Rücken eines Bären"
    :grin


    Ken Follett - Die Kinder von Eden


    mfg
    xandl

    "Ihr Menschen seid schon ein seltsames Volk. Solange ihr jung und stark seid,
    achtet ihr euer Leben gering, doch wenn ihr schon nach wenigen Jahren gebrechlich werdet,
    dann klammert ihr euch an jede Stunde, die euch noch bleibt"
    Rabensturm - B.Hennen

  • Wenn auch Übersetzungen gelten, fällt mir spontan ein:


    "Irgendwo in einem leeren Saal singt mein Bruder noch immer."


    Richard Powers, "Der Klang der Zeit"




    Ansonsten habe ich gerade ein wenig gestöbert. Unglaublich, wieviele Bücher mit dem Wetter beginnen. Der Gipfel: "Es regnete stundenlang, nächtelang, tagelang, wochenlang." :lache (Grieche sucht Griechin, Friedrich Dürrenmatt)

  • "Ilsebill salzte nach" hat zwar nicht die Mehrheit der Stimmen erhalten, aber anscheinend die besten Begründungen. Jedenfalls hat Günter Grass heute in Frankfurt den Preis für den schönsten ersten Satz bekommen.
    Bei Jugendlichen am beliebtesten war der erste Satz aus Tintenherz.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Heute Morgen in der Saarbrücker Zeitung:
    "Von Günther Grass stammt "der schönste erste Satz" in der deutschen Literatur. "Ilsebill salzte nach" heißt der Einstieg in den Roman "Der Butt", den die Jury auf Platz eins setzte. Zu dem Ergebnis kam ein Wettbewerb der Initiative Deutsche Sprache und der Stiftung Lesen. 17000 Teilnehmer hatten Vorschläge gemacht. Bei den Kindern und Jugendlichen gewann Janosch mit dem ersten Satz aus der Erzählung "Lari Fari Mogelzahn."

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Eine Prominenten-Jury (dabei waren u.a Elke Heidenreich, Jutta Limbach, Thomas Brussig, Paul Maar, Heiner Brand und Marietta Slomka) hat den „schönsten ersten Satz“ der deutschsprachigen Literatur gekürt. 17.000 Menschen reichten Vorschläge ein. Initiiert wurde der Wettbewerb von der Initiative Deutsche Sprache und die Stiftung Lesen.



    Platz 1:
    Günter Grass – Der Butt
    „Ilsebill salzte nach.“


    Platz 2:
    Franz Kafka – Die Verwandlung
    „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“


    Platz 3:
    Siegfried Lenz – Der Leseteufel
    „Hamilkar Schaß, mein Großvater, ein Herrchen von, sagen wir mal, einundsiebzig Jahren, hatte sich gerade das Lesen beigebracht, als die Sache losging.“


    Kategorie Kinder und Jugendliche


    Platz 1:
    Janosch – Lari Fari Mogelzahn
    „In der Mottengasse elf, oben unter dem Dach hinter dem siebten Balken in dem Haus, wo der alte Eisenbahnsignalvorsteher Herr Gleisenagel wohnt, steht eine sehr geheimnisvolle Kiste.“


    Platz 2:
    Cornelia Funke – Tintenherz
    „Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen..“


    Platz 3:
    Ildikó von Kürthy – Blaue Wunder
    „Entweder mache ich mir Sorgen oder was zu essen.“

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Zitat

    Original von Delphin
    "Blaue Wunder" ist ein Kinderbuch? :wow :gruebel


    Ach so, die haben nach Erwachsenen und Kindern getrennt, bei den Einsendern nicht bei den Büchern.


    Welt-Artikel



    Du hast Recht, ich habe eben auch in der WELT nocheinmal nachgeschaut, meine erste Info stammte aus der "Hamburger Morgenpost" *kotzwürg*, die leider so gut wie nie mal was richtig darstellen können. :-)



    Es muss nicht "Kinderbücher" heißen, es muss vielmehr "Kategorie Kinder und Jugendliche" lauten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Irgendwie gefällt mir keiner dieser erste Sätze richtig gut :gruebel
    Am ehesten noch "Entweder mache ich mir Sorgen oder was zu essen.", obwohl der mir nicht wirklich gefällt, ich finde ihn nur unheimlich witzig :lache


  • Jap da kann ich nur zustimmen.



  • Zitat

    Original von Voltaire
    Platz 1:
    Günter Grass – Der Butt
    „Ilsebill salzte nach.“


    Ist ja wohl auch der einzig lesenswerte Satz in dem Buch. :lache
    T´schuldigung, das war bei meinen Freunden der erste Kommentar und mein zweiter Gedanke.
    Aber Grass halte ich hierbei nicht unbedingt für die beste Wahl.
    Dennoch, irgendwie passt der Satz zu einem deutschen Wettbewerb.

  • Äh... bitte was? Ilsebill salzte nach??? Na super... ich bin überwältigt, mir stehen die Tränen in den Augen. Diese geradezu mythenmetz'sche Vollkommenheit. Ihr seht mich geschlagen ob dieser Offenbarung. *wirft sich auf den Boden*


    Ne... also sorry. Echt nich. :pille Auch mit der Erklärung begründets das nicht für mich.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Paradise Lost ()

  • ....die Ilsebill, die Ilsebill, macht nicht das was ich gern will! Nein, dieser Satz ist der meine auch ganz und gar nicht und ich lasse die Ilsebill lieber im schönen Märchenkoffer und freue mich am meinen ganz eigenen schönsten ersten, letzten, oder wo auch immer sie stehen Sätzen....

  • Zitat

    Original von lesefieber
    ....die Ilsebill, die Ilsebill, macht nicht das was ich gern will! Nein, dieser Satz ist der meine auch ganz und gar nicht und ich lasse die Ilsebill lieber im schönen Märchenkoffer und freue mich am meinen ganz eigenen schönsten ersten, letzten, oder wo auch immer sie stehen Sätzen....


    "Mantje, Mantje in de See,
    Buttje, Buttje Timpetee,
    miene Fru di Ilsebill
    will nich so as ick woll wüll."


    "Wat wüll se denn nu allwedder?"


    "Jo, nu wüllt see Popst warn."


    "Go no Hüüs, se is dat allang."



    So kenne ich das Märchen vom "Fischer un sie Fru".

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.