Die diesjährige Jahresveranstaltung der DeLiA - der Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen wurde in Leipzig durchgeführt.. Zur Eröffnung fand eine Lesung mit (geplant) fünf AutorInnen in der Stadtteilbibliothek in Möckern statt.
Vorgesehen waren:
Iny Lorentz aus »Die Pilgerin«,
Gernot Gricksch aus »Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe«,
Kerstin Gier aus »Für jede Lösung ein Problem«
& Eva Völler aus »Die Madonna von Murano«
Aks Moderatorin , die „Gastgeberin“ , die Leipziger Schriftstellerin Susan Hastings.
Etwa 40 Leserinnen versammelten sich im kleinen Veranstaltungssaal der Bibliothek aud Plastik und Holzstühlen vor dem langen Tisch mit fünf Autorinnen und einem Autor. Vier Besucherinnen hatten ihren Mann mitgeschleift, der einzige Mann, der alleine erschien war, war ich, ich glaube auch auch der einzige, der seine Bücher schon dabei hatte- gut für die Buchhandlung, die vor und nach der Lesung guten Umsatz machte.
Zunächst erfuhren wir, das Gernot Gricks aus persönlichen Gründen nicht erscheinen konnte- ihn vertrat Rebecca Michéle, die Vorsitzende von DeLiA.
Zunächst begrüßte Susan Hastings die Besucher und sie und Rebecca Michéle stellten DeLiA und das Programm der Jahrestagung und den Preis der Autorenvereinuigung vor, der am Samstag in einer Gala verleihen wurde.
Dann gab es einige Eröffnungsworte von Susanne Hastings zu der ersten Autorin und Kerstin Gier eröffnete mit ihrer Lesung aus »Für jede Lösung ein Problem« .
Das war dann das Problem des Abends. Dem Motto folgend von heiter bis historisch fing Kerstin Gier an- und alle anderen Autoren hatten das Nachsehen. Kerstin Gier hatte die Zuhörer mit ihren Lesestückchen aus einem Buch, das solche Häppchen geradezu anbietet schnell im Griff und brachte das ganze mit lockeren Überleitungen so gut rüber, dass sich das Publikum vor Lachen bog.
Die Überleitung von Susan Hastings war brav bemüht, konnte das aber nicht auffangen. Danach las Eva Völler/ Charlotte Thomas aus der Madonna von Murano. Der Tod von Sanchia nach dem schenkelklopfenden Humor von Gier, das funktionierte einfach nicht. Wirklich schade- nachdem die Lesung bei der Buchmesse beim Italiener schon leicht schief lief hätte man ihr eine bessere Atmosphäre und ein aufmerksameres Publikum gegönnt. Nach ihr las Rebecca Michéle aus ihrem noch nicht veröffentlichten Zeitreiseroman, auch das war stimmungsgemäß eine Totgeburt, dabei war die Geschichte gar nicht so schlecht. Zuletzt wurden Iny und Elmar Lorentz vorgestellt- und bei mir vertiefte sich der Eindruck, dass die Mehrheit der Erschienen wegen des Erfolgsautorenduos erschienen war. Die Stimmung änderte sich wieder, die Stühle wurden gerückt, die Rücken gerade, die Köpfe in die Höhe gestreckt- nachdem nach dem Lachen der ersten Lesung die kurzen Happen der anderen zwar mit Aufmerksamkeit, aber doch mehr Langeweile über die Zuhörer ergingen und die Kälte der Raumes und die fehlende Möglichkeit etwas zu trinken nicht gerade zur Hochstimmung beitrugen. Bis zu diesem Zeitpunkt saßen wir da bereits etwa anderthalb Stunden. Dann erklärte Elmar Lorentz kurz etwas zu der Pilgerin und Iny las ein kleines Stück, dann las Elmar noch etwas aus "Die Rebellinnen von Mallorca", auch nur Appetithappen jeweils etwa zehn bis fünfzehn Minuten- Fragen wurden keine gestellt- auch keine moderierten- es bestand die Gelegenheit zum Bücherkauf, die rege genutzt wurde, die Bücher wurden noch signiert und ich machte mich aufgrund der inneren Trockenheit und der äusseren Eisschicht auf den Fluchtweg.
Was lernen wir daraus- beim nächsten Mal, es sei den im Hochsommer- eine Thermoskanne Glühwein mit zu diesem Veranstaltungsort, dann wird’s jedenfalls gemütlich und Lesungen länger als eine Stunde sind wirklich keine gute Idee.