Der Judas des Leonardo - Leo Perutz

  • Kurzbeschreibung:


    Ein spannender historischer Roman, der die Themen Liebe, Geld und Verrat wie auch Kunst und Künstlertum formvollendet miteinander verknüpft.
    Mailand an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Leonardo da Vinci möchte im Refektorium des Klosters Santa Maria delle Grazie endlich sein Gemälde ›Das Abendmahl‹ vollenden – doch ihm fehlt das Modell für den Kopf des Judas. Und er macht sich auf die Suche nach dem »allerschlechtesten Menschen in ganz Mailand«.
    Der berühmte Maler findet ihn schließlich in dem böhmischen Kaufmann Joachim Behaim, der – wie Judas – fähig ist, aus Stolz einen Verrat zu begehen. Die Geschichte des Kaufmanns steht im Mittelpunkt dieses spannenden historischen Romans, der Liebe und Geld ebenso zum Thema hat wie Kunst und Künstlertum.


    Über den Autor:


    Leo Perutz wurde 1882 in Prag geboren und siedelte 1899 mit der Familie nach Wien über. 1938 emigrierte er nach Tel Aviv. Perutz starb 1957 in Bad Ischl. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane und Erzählungen und wurde in viele Sprachen der Welt übersetzt.


    Eigene Meinung:


    Leonardo da Vinci arbeitet an der Fertigstellung seines berühmten Abendmahls in Mailand, ist aber noch auf der Suche nach dem passenden Gesicht für Judas, der nach Meinung Leonardos aus Stolz seine Liebe zu Jesus geleugnet hat. Daher sucht er nun in Mailand eine solche Person.
    Zur gleichen Zeit verweilt in Mailand der Deutsche Behaim, der von einem Schuldner eine noch ausstehende Schuld einzutreiben versucht.


    Die Einordnung dieses Romans in ein Genre fällt mir relativ schwer. Im Klappentext wird es als historischer Roman bezeichnet, mit dieser Einordnung werde ich aber nicht ganz glücklich. Die Handlung spielt zwar am Ende des 15. Jhs. in Mailand und daher könnte man es zwar als einen historischen Roman bezeichnen, diese Elemente sind aber derart sparend verwendet, dass mir die Bezeichnung Erzählung viel passender erscheint.


    Perutz verarbeitet in diesem Roman verschiedene Themen auf sehr interessante Weise. Einerseits Kunst und Künstlertum – wobei u.a. Leonardo eine zentrale Rolle einnimmt und seine Weise Bilder zu malen angesprochen wird – aber auch Liebe und Verrat, wobei ich hier nicht mehr sagen möchte, um nichts vorweg zu verraten.
    Die Liebesbeziehung nimmt eine zentrale Stellung in dieser Erzählung ein. Diese schildert Perutz jedoch ohne kitschig zu werden.


    Perutz einen gut zu lesenden Schreibstil und auch einen vortrefflichen Sinn für Humor.

  • So ganz langsam wird Perutz ja wiederentdeckt. Ein Schriftsteller, der es wirklich nicht verdient hat, in Vergessenheit zu geraten. Danke für diese sehr schöne Rezi.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe gerade diese Buch gelesen. Und bin begeistert. Besonders der Schreibstil von Leo Perutz hat mich gefesselt. Ein Autor, der wirklich nicht in Vergessenheit geraten sollte.