OT ist derselbe
Über den Autor
Alexander McCall Smith, Jahrgang 1948, wuchs in Zimbabwe und Schottland auf und lebt in Edinburgh mit seiner Frau, zwei Kindern und einer Katze. Er war bis vor kurzem Professor für Medizinrecht. Der erklärte Musikliebhaber spielt das Fagott, unter anderem im "Really Terrible Orchestra", das er mit gegründet hat - allerdings, wie er einräumt, nicht das ganze Fagott, weil er die schrillen Töne nicht leiden kann und deshalb meist beim hohen C aufhört. Das ist seiner Meinung nach aber völlig ausreichend. Mit der No.1 LADIES' DETECTIVE AGENCY gelang ihm ein Welterfolg. DAS HERZ DES FREMDEN TOTEN ist der 2. Band der Miss- Isabel-Reihe, die mit IN EDINBURGH IST MORD VERBOTEN ihren Anfang nahm (und die ich Euch ebenfalls empfehlen kann)
Kurzbeschreibung
Die kleine große Welt der Scotland Street in Edinburgh: Hier wie überall ereignen sich Katastrophen und Glücksfälle, Dramen und Märchen. Die junge Pat sucht nach ihrer Bestimmung, der schöne Bruce glaubt, sie gefunden zu haben, und der Galerist Matthew hat längst aufgehört zu suchen. Eine Liebeserklärung an eine Stadt und ihre Bewohner.
Was Armistead Maupins „Stadtgeschichten“ für San Francisco sind, ist „44, Scotland Street“ für Edinburgh.
Meine Meinung
Auf den Autor bin ich durch „In Edinburgh ist Mord verboten“ und durch die Mma Ramotswe-Krimireihe gestossen (von der ich die ersten 3 zwar habe, aber noch nicht gelesen habe).
Jetzt also dies Büchlein. Erst dachte ich, dies wäre ein ganz normaler Roman. Im Vorwort erzählt der Autor aber, daß es mehr ist als nur das. Es ist eigentlich auch ein Experiment für den Autor, zu dem er gekommen ist wie die Jungfrau zum Kind. Denn eigentlich ist der Roman kein in sich abgeschlossener Roman, sondern ein Fortsetzungsroman, der in einer Tageszeitung erschien. Um hierbei die Leute bei der Stange zu erhalten, muß man als kleinen Kniff immer wieder mal kleine „Cliffhanger“ am Kapitelende einbauen, damit der Leser auch am nächsten Tag einen Grund hat, weiterlesen zu wollen. Nachdem ich das wußte, war ich also sehr gespannt auf die Lektüre...
... und ich wurde nicht enttäuscht. Die Handlung dreht sich größtenteils um das Haus 44 Scotland Street – wie der Buchtitel ja schon verrät – und seine Bewohner. Wir lernen dabei Bruce kennen, den gegelten Schnösel, und seine Mitbewohnerin Pat, die noch reichlich unentschlossen durchs Leben trudelt. Wir lernen den armen, hochintelligenten Bertie kennen und seine überehrgeizige Mutter Irene und noch einige andere Bewohner mehr. Manche von ihnen sind so normal wie Du und ich, andere ein wenig skurril.
Wir begleiten sie ein Stück ihres Leben und erleben mit, was sie Tag für Tag so machen. Dabei passieren seltsame Dinge, lustige und auch ein wenig traurige. Das Buch hat Spaß gemacht, großen Spaß sogar, obwohl nicht wirklich weltbewegendes passiert. Es hat ein wenig was von Seifenoper (vor allem mit den gelegentlichen Höhepunkten zum Kapitelende hin), macht aber viel, viel mehr Spaß als eine solche.
Ich hatte die knapp 450 Seiten an zwei Tagen durch, habe mich sehr gut dabei amüsiert und warte jetzt schon auf die Fortsetzung, „Hausgeflüster. Neues aus der 44 Scotland Street“, die im Oktober 2007 als TB erscheint.