ZitatOriginal von MaryRead
Ich muss gerade mal meine Begeisterung darüber kundtun, dass es auf Englisch wieder einen neuen Band gibt
Wird Zeit, dass ich Band 3 und 4 lese. Zum Glück kommt das TB erst im Mai 2009.
ZitatOriginal von MaryRead
Ich muss gerade mal meine Begeisterung darüber kundtun, dass es auf Englisch wieder einen neuen Band gibt
Wird Zeit, dass ich Band 3 und 4 lese. Zum Glück kommt das TB erst im Mai 2009.
Ja, mach mal - dann weiß ich ob ich die Folgebände gleich en bloc bestellen kann
Ich tue mich schwer ein Urteil für mich zu fällen. So wirklich begeistert bin ich nicht. Was aber vermutlich mehr über meine übersteigerte Erwartungshaltung sagt, wie über das Buch. Die hochlobenden Kritiken, die ich im Vorfeld gelesen habe und der immer wiederkehrende Vergleich mit Maupins Stadtgeschichten, haben mich dazu bewogen, das Buch zu kaufen. Leider wurde das Buch meiner Erwartungshaltung nicht gerecht. Dem Vergleich mit den Stadtgeschichten kann es nicht standhalten, weil es auch meiner Meinung nach damit nichts zu tun hat. Abgesehen von der Tatsache, dass es in einem Haus spielt, haben diese Romane und Arten der Erzählung nicht im Ansatz etwas gemein.
Was mir persönlich jetzt bei 44 Scotland Street nicht so sehr gefallen hat, war die Erzählweise in diesen kurzen Kapiteln. Das erklärt sich natürlich, weil es eine Fortsetzungsgeschichte für eine Zeitung war. Allerdings dem "am-Stück"Leser, wie mir, kommt die Art nicht wirklich entgegen. Zum zweiten habe ich mich sehr schwer getan, eine sympathische Figur in den Geschichten zu finden, von der ich gerne mehr erfahren möchte. Es ist schön, wenn Romanfiguren Ecken und Kanten haben. Aber die in diesem Roman haben mir ein paar zu viel. Es fehlt irgendwie für mich eine positive Figur, die mir trotz oder wegen der Ecken und Kanten ans Herz geht und mit der ich mich identifizieren möchte. Dem Autor gelingt es irgendwie nicht, mir diese Loser oder Arroganzlinge, die sich in dem Buch tummeln, wirklich ans Herz zu legen.
Damit möchte ich aber nicht sagen, dass ich dieses Buch nicht als Lektüre empfehlen kann. Es ist bestimmt eine tolle Lektüre - und es ist auf jeden Fall lesenswert. Ich warte nur vor zu hohen Erwartungen. Die kamen mir hier leider völlig in die Quere.
Hierzu bin ich auch gekommen, weil ich die "Stadtgeschichten" (bisher die ersten beiden Teile gelesen) wunderbar finde. McCall Smith hat mich leider nicht so begeistert. Ich weiß gar nicht, wann ich das Buch zu lesen angefangen habe, vor Wochen wohl. Ich habe immer weitergelesen, wenn mich das aktuelle Buch nicht begeistern konnte, weil man hier immer wieder schnell reinkommt und es sich locker-flockig liest. Drangeblieben bin ich dennoch nie und erst jetzt habe ich es dann mal endlich zu Ende gelesen.
Leider ist "44 Scotland Street" nämlich etwas langweilig für meinen Geschmack, ganz im Gegensatz zu den "Stadtgeschichten" Maupins. Mich störte auch etwas, dass oft viele aufeinanderfolgende Kapitel zusammenhängend waren - bei Maupin ist es gerade spannend, wenn alle paar Seiten die Protagonisten wechseln, sodass man einerseits denkt: Mist, jetzt geht es erstmal mit dem und dem weiter - und man gleichzeitig schon nach wenigen Zeilen doch wieder so gefesselt ist, dass man das vorige schon wieder vergessen hat.
Die einzelnen Figuren waren auch nicht besonders interessant oder sympathisch. Die Cafébetreiberin Big Lou, die den ganzen aufgekauften Antiquariatsbestand liest, einschließlich Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" (ohne mit der Wimper zu zucken) und ihren Gästen dann immer das Gelesene und ihre Reflektionen darüber präsentiert, fand ich schon toll. Auch Bruce ist eine richtige "Marke", über den ich ab und zu schmunzeln musste und der fünfjährige Bertie samt seiner unangenehmen Mutter sorgte auch für Unterhaltung. Die meisten anderen aber konnten es mir nicht unbedingt antun.
Der Witz des Autors hat mir zwar zugesagt, aber er war mir doch hier und da zu aufdringlich und verkünstelte die Geschichte manchmal.
Ach so: den "Gastauftritt" des Krimi-Autors Ian Rankin fand ich wiederum toll, ich habe nichts von ihm gelesen, aber die Idee ist einfach gut.
Alles in allem ist das Buch für mich leichte Unterhaltung für zwischendurch gewesen, die mich leider nie so richtig fesseln konnte, deshalb
7 von 10 Punkten.