Ich dachte die Telekom streikt....

  • und da ruft mich doch glatt gradeben ein nuschelnder Mitarbeiter an und will mir genau den Tarif anbiete, den wir eh schon haben......


    Da sollten sie den vielleicht eher an einer bestreikten Störungstelle einsetzten, wenn er eh schon arbeitet ;-)


    Manchmal wunder ich mich doch noch über so was.... :lache

  • Das ist ja das Problem bei den Telekomikern- denen hat jetzt einer gesagt, dass Streik die organisierte, kollektive Arbeitsverweigerung darstellt. Da haben die begriffen, dass wer nicht arbeitet auch nicht streiken kann und die Umstellung von persönlicher, individueller Arbeitsverweigerung auf organisierte, kollektive Arbeitsverweigerung zumindestens etwas Arbeitseinsatz erfordert.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend Das Dritte Licht Claire Keegan :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature

  • Der Anrufer wird kein Telekomiker gewesen sein, sondern Mitarbeiter eines externen Callcenters. Die streiken ja nicht mit.


    Als es dieser Tage hieß, die Telekom lege die Arbeit nieder, meinte mein Mann: "Geh! Welche denn?" - Naa, das ist jetzt fies. Bei denen werden sich die Genies und die Deppen prozentual genauso verteilen wie in der Restbevölkerung. Ich glaub, die haben einfach nur ein Sch*** System an der Backe.


    Nett war das Editorial in der aktuellen Ausgabe von "werben und verkaufen". Da kriegte die Markenführen von Telekom ihr Fett ab. Diesen Teil fand ich besonders gelungen:


    Zitat


    Wer in Deutschland schon einmal versucht hat, sich einen ganz gewöhnlichen Telefonanschluss legen – oder auch nur freischalten – zu lassen, weiß, dass er der erste Kunde der Telekom sein muss. Mutmaßlich. Und wer in Deutschland schon einmal versucht hat, sich gar eine Datenautobahn ins Wohnzimmer bauen zu lassen, spürt, dass er so ziemlich alle Mitarbeiter der Telekom in Bewegung setzen musste. Alle einzeln. Wahrscheinlich. Dabei muss sich der arme T-Kunde durch den ganzen T-Dschungel kämpfen, von T-Com bis zum T-Geh. Bei den geschätzt 20 T-Marken und gefühlt 200 unterschiedlichen T-Welten des T-Konzerns fehlt einfach der T-urchblick ...

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Das mus mit dem "t" zu tun haben. TELMEX hat genau den selben Service. Die fragen sogar von welcher Stadt man anruft, obwohl man seine Telefonnummer inklusive Vorwahl eintippen muss, um überhaupt so ein Männchen oder Weibchen an die Leitung zu bekommen.

  • Nix gegen die Telekom.
    Gut, wir wurden mit der Aktie angeschissen und die Telekom hat die Kröten (Milliarden oder so) nur benutzt, um Leute rauszuschmeißen.
    Aber sonst.
    Mobilcom hat dann von Schröder auch einen dreistelligen Millionenbetrag bekommen, damit einige tausend Arbeitsplätze in Niedersachsen bleiben und Heide Simonis hat trotzdem die Wahl verloren, ohne es bis heute zu begreifen.


    Wenn die Telekom kein Politikum ist: Was dann?


    Was jetzt mit den Mitarbeitern wieder angestellt wird, ist ein unglaublicher Skandal.

  • Ich finde das Ganze auch ziemlich dreist... sich hinzustellen und zu sagen:wir gliedern euch aus und dann arbeitet ihr mehr für weniger Geld ist schon ziemlich dreist....


    Bis jetzt st einem ja sowas immer so verkauft worden, dass es keine Gehaltskürzungen gibt..... auch wenn es de facto welche waren.....


    Aber in die Richtung sind schon ziemlich viele Sachen gelaufen und keiner der hohen Herren hat jemals irgendwelche Konsequenzen tragen müssen, im Gegenteil.


    Leider müssen überall die die arbeiten, den Mist derjenigen ausbaden, die in den Vorständen sitzen. Wenn die mal ihren Job richtig machen würden, tät's auch weniger Arbeitslose geben.


    Aber sinnlos sich aufzuregen, im nächsten Leben werde ich Topmanager und kassiere ne dicke Abfindung für jeden Laden, der richtig an die Wand gefahren wurde.

  • Ich darf, da an meine Mutter erinnern, BEAMTIN bei der Telekom.


    "Ja guten Tag, schön daß sie da sind, ab nächsten Montag arbeiten sie dann in Berlin! Ach sie wollen nicht? Nun dann müssen sie wohl kündigen, eine andere Arbeit gibt es bei ihrer Qualifikation derzeit nicht. Ja, sehr Schade." :schlaeger


    Allerdings kann ich bestätigen, daß die Telekom streikt, 2 Urlaubstage und Technikertermine gingen ins Land, ohne auch nur einen Telekomiker gesehen zu haben.... :rolleyes

  • @Babyjane:
    sehr schön ist auch, denjenigen, den man los werden will, Arbeiten Meilen unterhalb seiner Qualifikation zu geben, zB. einen Techniker die Bahnhofstoiletten putzen zu lassen. Ich kenne persönlich so einen Fall und könnte aus dem Stand noch drei weitere nennen, wo man seine Beschäftigten kaputt gemacht hat, nur damit sie von selbst gehen.

    :lesendCharlotte Roth - Die Stauffenbergs | Susanne Goga - Der Ballhausmörder

    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Wir warten seit 4! Wochen auf den Telefonanschluss. (Irgendwelche Probleme mit dem Fax).
    Vorgestern meinten sie jetzt: "Wir streiken" - Da kann das schon dauern!


    HALLO?? Sie streiken nicht seit 4 Wochen!!!! Ich hasse die Telekom!

  • In dem Fall legen sie die Arbeit nicht nieder. Sie packen sie gar nicht erst an.


    Gäbe man den Leuten ein handhabbares System sowie vernünftige Verträge und würde nicht all anderen Tag den ganzen Saftladen umorganisieren, dann würde der Betrieb sicher auch laufen.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Kaum wird gestreikt werden die Externen aktiv oder wie? Am Samstag bekam meine Mutter ein Schreiben: Ihr Auftrag vom 9. Mai werde am 14. Mai abgewickelt, eine Installtion vor Ort ist nicht erforderlich. Wow, das geht aber schnell... aber... moment mal. Sie hatte gar keinen Auftrag erteilt. Und was für einen Auftrag überhaupt? Da ständ nämlich nix. Nur etwas von Wechsel DSL. Das wars.


    Meine Mutter ruft also an (ich dachte noch: Au weh, Samstag UND Streik, bin ja gespannt wer da an der Hotline hockt). Dran war eine sehr nette Dame die verbeamtet und somit nicht streikberechtigt war. Die hat gleich mal nachgesehen was da angeblich beauftragt wurde. Und was stellte sich heraus? Angelich hätte meine Mutter von DSL 2000 auf DSL 6000 umstellen wollen (kann man das nicht in die Auftragsbestätigung renischreiben???). Was sie allerdings nicht getan hat. Schon gar nicht am 9. Mai. Sie hatte sich anfang des Jahres mal unverbindlich erkundigt wie das mit dem DSL 6000 so ist und musste dann feststellen, dass sie dafür ein neues DSL-Modem bräuchte da ihres das nicht unterstützt. Und da sie nicht gewillt war das zu kaufen hat sie es eben gelassen. Nun hat offenbar irgend so ein übereifriger Mensch im System eine Notiz über dieses Gespräch gefunden und das sofort in einen Auftrag umgewandelt. Lustich ne? Die nette Dame hat das sofort storniert (hoffentlich dringt das auch zu den anderen durch!) und sich mehrmals entschuldigt. Man sieht, es gibt auch sehr nette und kompetente Mitarbeiter die einem sofort und unkompliziert Auskunft erteilen und weiterhelfen. Aber eine Gesprächsnotiz oder Vermerk oder was auch immer ein paar Monate später zu einem Auftrag zu machen, das ist heftig. Jetzt warten wir mal ab, wenn das Modem heute rumspinnt wissen wir, dass die nette Dame von der Hotline es leider nicht geschafft hat.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Paradise Lost ()

  • Da fällt mir doch auch gleich etwas ein :grin



    Nach über 3 Wochen hat sich die Telekom bei meinem Freund mit einem Antwortschreiben gemeldet, indem auch gleich für 3 Tage später ein >verbindlicher< Termin stand. -Nachfragen wäre ja mal nett, denn er hat sich mittlerweile was anderes überlegt.





    Jass :keks

  • @Paradise: und, hattet ihr Störungen? Oder hat es die nette Beamtin geschafft?


    Ich hab bis jetzt eigentlich ganz gut Erfahrungen mit der Telekom. Als mein erster Splitter nicht mehr splitten wollte, sollte ich denn bei freeet erst mal eindschicken und dann auf einen Ersatz warten. In der Zeit wär halt nix mit Internet.... Ich hab dann die Telekom selber angerufen und hatte einen sehr netten jungen Mann dran, der mir sofort einen neuen Splitter zugesagt hat, der dann auch zwei Tage später da war.
    Und bei dem neuen Tarif, den er mir bei der Gelegenheit aufschwatzen wollte, hat er dann festgestellt, dass es eigentlich Blödsinn ist und es uns billiger kommt im alten zu bleiben.. :-)


    Es gibt also durchaus Leute da, die ihren gesunden Menschenverstand nicht bei Arbeitsbeginn abschalten.

  • ich arbeite bei einer tochter der telekom - und hab jetzt einen internen büroumzug (von einem gebäude in ein anderes) miterlebt. die techniker brauchten über 6 wochen, um unsere telefonnummern und netzdosen korrekt freizuschalten. es gibt aber immer noch 2 kollegen, die nicht ichtig arbeiten können.


    als ich den techniker fragte, ob sie sich bei den "richtigen" kunden mehr bemühen würden, bekam ich keine antwort.


    bo

  • tröste Dich, das ist bei anderen großen Firmen auch so.


    Bei der SBS hatteste auch oft das Gefühl als Siemensianer biste nur Kunde zweiter Klasse. So nach dem Motto: wir bilden die Leute bei internen Aufträgen aus, und wenn sie dann gut sind schicken wir sie zu den externen Kunden....

  • Ich finde es immer ein wenig schade, dass man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekom so leichthin als "Telekomiker" bezeichnet. Die Menschen, die jetzt streiken, müssen mal wieder ihren Kopf für fürchterlichste unternehmerische Fehlentscheidungen hinhalten, sollen auf 9 % ihres Gehaltes verzichten und einer drastischen Erhöhung ihrer Wochenarbeitszeit zustimmen, ansonsten.........


    Jedes Vorurteil gegenüber den Mitarbeitern der Telekom wird durch die Medien genüsslich aufgenommen und breitgewalzt und schon berichtet fast jedermann über schlimme Erlebnisse mit der Telekom. Sind die wirklich alle selbst erlebt?


    Unser "rechtsradikale Kampfpresse" wie BILD hackt immer nur auf die normalen Telekommitarbeiter ein, Kritik am Vorstand findet man dagegen kaum.


    Aber die Menschen, die durchaus auch Existenzängste haben, die darf man natürlich gern als Telekomiker bezeichnen. Wer es denn braucht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • streifi
    Es scheint tatsächlich alles geklappt zu haben, gab keine weiteren Probleme. Wenn man nur immer solche kompetenten Leute an Hotlines hätte (und das ist jetzt von der Firma in 90% der Fälle echt unabhängig).

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich hab selber mal an einer Hotline gearbeitet (allerdings nur einer Firmen-internen).
    Ich selbst hab mich immer bemüht freundlich zu bleiben, auch wenn ich aufs übelste beschimpft worden bin. Ich hab aber auch Kollegen gehabt, die haben lieber Zeitung gelesen statt ans Telefon zu gehen.
    Konsequenzen hat es für keinen gehabt. Die die sich den Ar.... aufgerissen haben sind genauso behandelt worden, wie die Kollegen, die sich ne schöne Zeit gemacht haben. Manchmal fragt man sich da schon, wofür man das dann eigenlich macht. Die Antwort ist: Für die Leute, die überglücklich sind, dass ihr DV-Problem schnell gelöst worden ist.
    Für's Geld kannste so einen Job eigentlich nicht machen, dafür sind die Jobs nicht gut genug bezahlt.
    ich glaub deshalb hat man auch so oft uninteressierte Leute an der Strippe, weil die kein bisschen motiviert werden es besser zu machen
    Und wenn man dann auch noch für weniger Geld mehr arbeiten soll ist das Fass echt übervoll....



    Und Voltaire : Schau Dir doch den Siemens Skandal an: da wird ausnahmsweise auch mal an den Vorstnden gekrittelt, aber schmerzhafte Konsequenzen hat es trotzdem nicht. Die Herren finden schnellwieder nen Job, der mindestens genauso gut bezahlt wird und sie weiter Unsinn machen dürfen.
    Und jetzt werden die ersten verurteilt und die Firma soll noch mal 38 Mio an den Staat zahlen. Das Geld wird dann intern wieder eingespart, d.h. noch weniger Leute werden noch mehr Arbeit machen müssen. Ergo: am Schluss bleibts doch wieder am kleinen Mitarbeiter hängen..... seufz

  • Wir haben mal mit einer Firma zusammengearbeitet, die Voko hieß ... waren bei uns natürrrrlich auch die "Volkskomiker". Es ist auch unfein, von der Polizei als "Bullerei" zu sprechen, und trotzdem tun's die Leute.


    Und meine Freundin arbeitete in einer Abt., die BSE hieß. Die hießen intern nur "die Rinderwahnsinnigen".


    Das sind Kalauer, die sich anbieten, das wird sich kaum vermeiden lassen. Political correctness hin oder her - ich kann den Telekomi ... den Telekom-Mitarbeitern nachfühlen, wie es ihnen derzeit geht. Ich habe lange Jahre für Ami-Unternehmen gearbeitet, da kamen die Entlassungswellen so regelmäßig wie Weihnachten.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner