James Joyce - Ein Porträt des Künstlers als junger Mann

  • Kurzbeschreibung
    James Joyce' erster Roman ist deutlich zugänglicher als seine späteren Werke "Ulysses" (1922) und "Finnegans Wake" (1939), verrät aber bereits die Meisterschaft seines avantgardistischen Erzählstils.
    In diesem Bildungsroman wird alles aus der Perspektive des Protagonisten geschildert; der Text bietet so dem Leser einen subjektiven Blick auf die Welt.



    Was über den Autor gibts hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/James_Joyce


    Meine Meinung


    Nachdem ich ja nun schon lang genug an Ulysses herumlese, ohne wirklich weiter zu kommen, dachte ich, dass es mir vielleicht hilft, diese Geschichte über Stephen Dedalus zu erst zu lesen. Wesentlich zugänglicher als Ulysses präsentierte sich das Büchlein und zu meiner Erleichterung auch wesentlich kürzer.
    In bekannter seltsamer Schreibe und ganz eigener Satzzeichensetzung erzählt Joyce hier die Jugend des auch bei Ulysses auftauchenden Stephen Dedalus. Seine Zeit im Internat, seine Familie und der Müßiggang an der Universität finden Beachtung.
    Joyce lädt zum Schmunzeln ein und nimmt nicht nur die Intellektuellen einige Male böse auf die Schippe. Natürlich kann man bei diesem Buch genau wie bei Ulysses die Aussage suchen, interpretieren und sich in Vergleichen verlieren, das war hier aber nicht meine Absicht. Ich wollte unterhalten werden und ich wollte vielleicht einen neuen Ansporn finden, mich dem Ulysses wieder zu widmen.
    Unterhalten worden bin ich, wenn ich auch hier und da ein paar Verständnisprobleme hatte, der Ulysses liegt allerdings weiterhin dekorativ auf meinem Nachttisch und wartet, dass ich ihn lese.


    Fazit: Ein etwas simplerer Weg zu Joyce.

  • Ich mochte James Joyce Portrait des Künstlers als junger Mann auch, aber er hat nicht den abgefahrenen Humor, den der Ulysses besitzt.
    Auch waren mir Stephens religiöse Wirrungen und Irrungen auf dem Weg zum Atheismus etwas zu langatmig.
    Trotzdem sicher so lesenswert wie die meisten seiner Dubliner-Kurzgeschichten und wie schon gesagt trotz mancher literarischer Kunstgriffe viel zugänglicher als spätere Werke James Joyce.


    Aber Ulysses ist das BESTE!

  • Ich habe gerade das erste Kapitel (bis Seite 64) gelesen und bin leider etwas genervt von Joyce Schreibstil. Er springt sowohl ohne Anführungszeichen in der wörtlichen Rede von Charakter zu Charakter als auch in Stephens Kopf mit seinen Gedanken wild durcheinander. Religiöse Betrachtungen, Gedanken über sein Zuhause, Gegenwart und Zukunft. Das ist wohl viel Stephens Alter geschuldet, aber für mich bisher leider nicht sehr lesenswert :rolleyes


    edit: So, jetzt bin ich durch, muss aber zugeben, dass ich vieles nur quergelesen habe. Leider hat sich mir der Inhalt nur schwer erschlossen. Gerade die seitenlangen Dialoge im Wechsel mit philosophischen Monologen haben mir die Lektüre schwer gemacht. Teilweise gab es wunderschöne Beschreibungen in einer tollen Sprache, aber vieles war mir dann anscheinend doch zu anspruchsvoll, um mich in der Handlung zu fesseln. Schade, liegt aber wohl auch an mir :-(

    "So ist es in der Welt, der eine hat den Beutel, der andere hat das Geld" (Das Känguru) :grin

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