Beim nächsten Mann wird alles anders - Eva Heller

  • Kurzbeschreibung
    Die Studentin Constanze Wechselburger hat genug von ihrem Freund. Geizig ist er und emotional total blockiert. Ihre Suche nach der Zweierbeziehung ihrer emanzipierten Tr„ume fhrt quer durch den progressiven Alltag. Wer ist der wahre Mann? Wie kommt frau an ihn ran? Und was dann? - So spannend wie eine Liebesgeschichte und so komisch wie die M„nner.



    Meine Meinung
    Nun ja, ich ahnte bereits bei diesem Titel auf eine frühe Version der Hera Lind gestoßen zu sein. Wenn ich ehrlich bin hab ich das Buch auch lediglich gelesen, weil es halt zur Weltbildreihe gehört und ich mich durch selbige langsam durchlese.
    Es ist aber nicht mehr zu ändern, ich habe es gelesen oder sollte ich besser sagen, ich habe mich durchgequält?
    Bereits ohne einen Blick auf den Einband zu werfen wusste ich nach wenigen Zeilen, in welcher Zeit ich mich befinde, die 80er. Oh Gott, sie kommen nicht nur in der Mode mit neonfarbenen Ohrringen und Leggins wieder, nein, auch die literarischen Verbrechen dieser Zeit werden wieder aufgeplustert. Schrecklich.
    Die 27-jährige Protagonistin ist weltfremd, verblendet und verhält sich wie ein dumm doofer Backfisch. Wenn Frauen in den 80ern tatsächlich diese Art der Intelligenz vertreten haben, dann bin ich der Emanzipation und meinem Geburtsdatum ausreichend dankbar, mir das erspart zu haben.
    Mag sein, dass dieses Buch für Zahnarzthelferinnen oder Sekretärinnen oder gar einfach nur Hausfrauen in der damaligen Zeit die Offenbarung schlechthin war, für mich war es ein Schlag in die Magengrube, der plötzliches Verständnis dafür aufbrachte, warum es Männern so lange gelungen ist, Frauen still hinter dem Herd zu halten. Immer wieder huschte mir der Gedanke, wenn die wirklich so dämlich waren, dann hatten sie es nicht besser verdient, durch den Kopf und ich konnte ihn sogar durch leichte Schläge mit dem Buchdeckel nicht vertreiben.
    Weder den auf dem Einband so gepriesenen Wortwitz oder gar intelligenten Satzbau konnte ich an auch nur einer simplen Stelle dieses Buches finden.
    Auf dem Einband steht: „ Ein Beziehungsbuch zum Lachen und Weinen. Ein Ratgeber für Fehler Mißverständnisse und Träume.“
    Ganz ehrliche, jede Frau die, dieses Buch als Ratgeber betrachtet, gehört der Kopf gewaschen.
    Es ist lange her, dass ich solch einen Mist gelesen habe. Da war Hera Lind noch unterhaltsamer und vor allem emanzipierter, erwachsener… etc.


    Fazit: Danke reicht!

  • Hm... Ich habe das Buch seinerzeit Ende der 1980er gelesen und war völlig begeistert - dabei war ich weder Zahnarzthelferin noch Sekretärin noch Hausfrau. Wäre ja spannend zu wissen, ob es mir heute noch genauso gut gefällt.


    Aber ich hab ja auch die ersten ein oder zwei Hera Linds mit echtem Vergnügen gelesen. ;-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich fand das Buch eigentlich seinerzeit ganz nett. Aber ich habe es auch in den 80ern gelesen. Und so wie MaryRead bin auch ich weder Zahnarzthelferin noch Sekretärin noch Hausfrau.


    Ich denke einfach, daß es ein Kind seiner Zeit ist. Damals war das Genre auch noch nicht so ausgelutscht wie heute, ich war auch noch ein wenig jünger. Damals war es noch frische, leichte, lockere Unterhaltung mit einem kleinen Spritzer Bosheit.


    Heute ist es nur noch das 5395. Buch einer Serie relativ gleichartiger Bücher.


    Mary Read, ich könnte mir vorstellen, daß es uns beiden heute nicht mehr so recht gefallen mag. Zuviele andere gut Bücher (auch diesen Genres) haben wir inzwischen gelesen. Die Zeiten ändern sich - Geschmäcker auch.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Wenn ich jetzt an das richtige Buch denke, passt das leicht sexistische Cover gar nicht - BJ´s Rezi ist bei amazon die einzig negative, warscheinlich wirklich eine Frage der "Gnade der späten Geburt".

  • Oh, das habe ich das tatsächlich auch gelesen, als Teenager. Hat mir damals ganz gut gefallen, aber besser gefallen hat mir "Der Mann der's wert ist", wo die Heldin dann dieses Hotel renoviert?
    Das waren wohl meine einzigen Ausflüge in dieses Genre.

  • "Der Mann, der's wert ist" war dann wohl das dritte und letzte Buch dieses Genres, die es zu der Zeit gab :grin


    Das fand ich auch klasse. Rufus mit den zusammengewachsenen Augenbrauen... :lache

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Auch ich habe die beiden Bücher gelesen(mind. zweimal). Allerdings etwas später als Batcat. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass mir die Bücher damals ziemlich gut gefallen. Heute würde ich die Bücher aber nicht mehr lesen :lache
    "Beim nächsten Mann wird alles anders" habe ich in dem Zug gelesen, in dem ich Mr Mum kennen lernen sollte (und er ziemlich geschockt war)

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Hm... Ich habe das Buch seinerzeit Ende der 1980er gelesen und war völlig begeistert - dabei war ich weder Zahnarzthelferin noch Sekretärin noch Hausfrau. Wäre ja spannend zu wissen, ob es mir heute noch genauso gut gefällt.


    Aber ich hab ja auch die ersten ein oder zwei Hera Linds mit echtem Vergnügen gelesen. ;-)



    Mary nimmt mir die Worte aus dem Mund.


    "Der Mann der's wert ist" hatte mich dann aber enttäuscht.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich fand das Buch eigentlich seinerzeit ganz nett. Aber ich habe es auch in den 80ern gelesen.


    :write
    Was haben wir gelacht!
    Ich habe ganz bestimmt alle Bücher von Eva Heller gelesen, damals.... :lache

  • Ich habe die Bücher auch damals Ende der 80er gelesen und war sogar bei Eva Heller in einer Lesung! :grin Damals habe ich die gute Dame gefragt, ob das denn Marketing-Strategie sei, dass sie bei "Der Mann, der's wert ist" der geneigten Leserin nach dem offenen Ende des Buches (das ja eigentlich ganz gut war) noch ein Happy End dazu liefert, damit auch Vorlieben bedient werden! Oh-oh, damals wäre ich von der Frau Hellers Fan-Gemeinde beinahe gelyncht worden und auch Frau Heller selber war gar nicht amused von meiner ketzerischen Frage... :lache
    Heutzutage würde ich die Bücher wohl auch nicht mehr lesen, aber ich hab's allgemein nicht mehr so mit dieser Art von Frauen-Roman (wenn, dann hole ich mir britische, die sind witziger).


    LG, Bella