'Das unendliche Licht' - Seiten 001 - 126

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    Original von Joschi
    Nun habe ich den ersten Teil beendet. Bin begeistert von den vielen unterschiedlichen Figuren und ihren Namen. Mich haben, wie auch so viele hier, die Namen der Orte begeistert. Demnach kann ich mir einbilden in Halla, der berühmten Universitätsstadt am Rande der harzenen Berge zu leben. ...
    Und Fragen über Fragen, welche Rolle die Einzelnen spielen, zum Beispiel Dysariel, und bisher nur vage Antworten.


    Bei der Elbfahrt gewinnt der ausspruch "Hunger macht böse." eine völlig neue Bedeutung. Und Magister Eulertin ... unterstreicht dies mit seinen Worten. Damit steckt Kai in der Klemme und muss nun lernen, lernen, lernen.


    Dem kann ich mich nur anschliessen!! Hat mir sehr gut gefallen, Tom

  • Zitat

    N.N.
    Das ist der Fortschritt - Weg mit der Diktatur des Herrn DUDEN!!


    Fortschritt? Einer "Diktatur" des Herrn Duden würde ich mich vielleicht noch unterordnen, aber einer von Politikern und deren "Fachleuten"? Niemals! :schlaeger


    Aber jetzt wirds zu sehr OT, da hör' ich lieber auf...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe erst heute angefangen und habe von diesem Abschnitt erst die Hälfte gelesen. Trotzdem schon mal meine ersten Eindrücke.


    Die äußere Gestaltung des Buches finde ich sehr schön und mit der bedruckten Silberfolie auch mal etwas anderes und zum Lesen verlockend.


    Auch wenn mir der Einstieg mit den Kai uns seiner Großmutter, den Irrlichtjägern", ganz gut gefallen hat, dachte ich im ersten Moment, "oh je, wie vorhersehbar". Einige Elemente kamen dann im weiteren auch genau so, wie ich das erwartet hatte. Einige aber auch nicht :-], insofern bin ich gespannt, was mich erwartet.


    Sprachlich gefällt mir das Buch bisher sehr gut - ich hatte aber nichts anderes erwartet, nachdem mir "Der Funke des Chronos" ja schon sehr gut gefallen hat.


    Die Verwendung des Namens Hammaburg führt mich ein wenig auf den Gedanken, daß die dargestellte märchenhafte Welt eine Parallelwelt ist. Mal sehen, ob das tatsächlich so ist oder sich dieser Gedanke wieder in Luft auflösen wird.

  • Huhu!
    Ich habe mich dazu entschlossen, ebenfalls bei der Leserunde noch einzusteigen, reizt mich die Geschichte doch sehr. Und bisher habe ich es noch keine Seite lang bereut :-].


    Mir ist die Materie "Fantasy" völlig fremd. Dies ist neben "Drachenmeer" (von Nancy Farmer) mein zweites Buch aus diesem Genre und ich befürchtete stellenweise hoffnungsloses Unverständnis meinerseits. Aber diese Befürchtungen waren alle umsonst, denn alles, was hier an fantastischen Elementen vorkommt, wird äußerst anschaulich dargestellt, so dass es mir überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet mir beispielsweise den Elf Fi vorzustellen. Noch dazu kommt, dass mit einer positiven Grundstimmung, Leichtigkeit und auch einem ganz winzig leichten ironischen Ton erzählt wird. Das gefällt mir sehr gut. Auch Kai, als Hauptfigur, ist sympathisch und so schön kindlich naiv auch noch. Diese Naivität lässt andeuten, dass er noch sehr viel durchmachen und erlernen und sich damit stark weiterentwickeln wird. Darauf bin ich äußerst gespannt.
    Auch Fi als Elf ist mir sympathisch. Er kümmert sich rührend um Kai und man spürt schon von Beginn an, ein kleines freundschaftliches Band zwischen den beiden. Da ich bisher ja nur wenig Erfahrung mit Fantasiefiguren habe, bin ich auch noch sehr dankbar für "klischeebehaftete" Figuren, die mein Durchhaltevermögen nicht zu sehr beanspruchen :grin.


    Das Phänomen der Irrlichter finde ich faszinierend. Vielleicht interessiert es noch jemanden, bei Wikipedia gibt es ein kleines Bild dazu. Auch das Teufelsmoor, Tom , über das du anfangs berichtet hast, habe ich mir angeschaut. Da meine Großeltern hoch oben im Norden wohnen, werde ich mir bei Gelegenheit ein solches Moor mal bei Nacht anschauen. :-)


    Zitat

    Original von Joschi
    Das Zitat aus dem "Zauberlehrling" soll das ein Hinweis auf den Verlauf der Geschichte sein?


    Das würde mich auch sehr interessieren.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Das Kai nach dem Wortgefecht mit Rorben und Pogel, die typischen Schulhof-Bullys, trotz Omas Verbot mit seinem frisch gefangenen Irrlicht protzen will, ist nicht sehr schlau von ihm, aber ich kann es sehr gut verstehen. Eigentlich wird er mir dadurch noch sympathischer


    Es stimmt. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, warum man so etwas machen wollte. Andererseits bin ich von Natur aus ein sehr ängstlicher Mensch und kann grundsätzlich nicht verstehen, wie man sich freiwillig in Gefahren begeben kann (wie z.B. auf der Kirmes so ein seltsames Gerät zu besteigen... :wow)


    Ich bin ja sehr gespannt zu erfahren, was es mit Dystariel auf sich hat...


    Zitat

    Original von Sabine_D
    Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass die Namen aussprechlich sind. Das ist mein Problem bei sehr vielen anderen Büchern dieses Genre. Die Namen klingen oftmals alle so fremd und dadurch so gleich, dass ich Unterscheidungsprobleme habe wer eigentlich gemeint ist.


    Darüber bin ich ebenfalls mehr als froh. :anbet


    Zitat

    Original von SiCollier
    Dennoch habe ich an keiner Stelle das Gefühl, daß irgendetwas von anderswoher übernommen oder gar abgeschrieben wurde, sondern es ist einfach so, würde man in einer „Enzyklopädie des Fantasy-Lands“ z. B. unter „Elfen“ oder „Irrlichter“ nachschlagen, man genau die Definition finden würde, wie es in „Das unendliche Licht“ vorkommt.


    Genau so kommt es auch in meinem Sinne rüber. Und es hilft mir unendlich mir in dieser völlig fremden Welt einen tollen Überblick zu verschaffen und mich wohl zu fühlen.


    Nun bin ich sehr gespannt darauf zu erfahren, was Kai in Hammaburg widerfahren wird und wie er seinen schier unstillbaren (Wissens?)Hunger in den Griff bekommt. Ich hoffe doch sehr, dass er nicht zu Katzen, Hunden oder gar Ratten greift. Lieber hör ich mir noch stundenlang den Gesang von Fi an :lache.

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    Original von SueTown
    Huhu!
    Ich habe mich dazu entschlossen, ebenfalls bei der Leserunde noch einzusteigen, reizt mich die Geschichte doch sehr. Und bisher habe ich es noch keine Seite lang bereut :-].


    Na, dann Herzlich Willkommen zu deinem zweiten Fantasy-Roman. Ich hoffe, der Roman trägt dazu bei, dass du dem Genre erhalten bleibst :-)


    Zitat

    Das Phänomen der Irrlichter finde ich faszinierend. Vielleicht interessiert es noch jemanden, bei Wikipedia gibt es ein kleines Bild dazu. Auch das Teufelsmoor, Tom , über das du anfangs berichtet hast, habe ich mir angeschaut. Da meine Großeltern hoch oben im Norden wohnen, werde ich mir bei Gelegenheit ein solches Moor mal bei Nacht anschauen. :-)


    Tu das - aber erwarte nicht wirklich, ein Irrlicht zu entdecken... :chen


    Zitat

    Original von Joschi
    Das Zitat aus dem "Zauberlehrling" soll das ein Hinweis auf den Verlauf der Geschichte sein?


    Das würde mich auch sehr interessieren.[/quote]


    Nun, die voranstehenden Zitate in meinen Romanen wähle ich nie ganz ohne trifftigen Grund aus. Tatsächlich sind sie stets als kleiner Hinweis auf die nachfolgende Handlung zu verstehen. Hoffe ich jedenfalls...


    Irrlichternde Grüße Tom

  • Mittlerweile bin ich mit dem ersten Teil fertig und bin ganz ... gefangen. Es könnte passieren, daß ich das Buch heute fertig lese (sofern das unser neuer Haus- und Hoftiger, der jetzt erst mal ein paar Wochen im Haus verbringen muß, das zuläßt).


    Ich empfinde "Das unendliche Licht" bisher nicht als typischen Fantasy-Roman sondern als Kombination von Fantasy-, Sagen-, Fabel- und Märchenelementen, was mir sehr gut gefällt. Ich gestehe aber auch, daß ich es nicht einfach finde, mich von manchen Assoziationen zu befreien. So erinnert der Name Morgaya von Albion natürlich sofort an Morgaine le Faye, mit der ich natürlich sofort viele Assoziationen verknüpfe. Ich vermute aber, daß ich damit auf den Leim geführt werde...


    Quiiiitsss mag ich sehr gerne... er erinnert mich übrigens an die Musical-Aufführung von "Die Schöne und das Biest", wo ich mit sehr viel vorbehalten hin bin und dann so positiv überrascht und berauscht war.


    Ich freue mich schon, auf den nächsten Teil.

  • Zitat

    Original von SueTown
    Mir ist die Materie "Fantasy" völlig fremd.


    Und wieder eine neue Möglichkeit, Geld auszugeben... :grin


    Zitat

    Da ich bisher ja nur wenig Erfahrung mit Fantasiefiguren habe, bin ich auch noch sehr dankbar für "klischeebehaftete" Figuren, die mein Durchhaltevermögen nicht zu sehr beanspruchen :grin.

    Da sprichst Du einen interessanten Punkt an. Ich mag klischeebehaftete Figuren eigentlich nicht, aber hier stört es mich nicht. Ich habe eher den Eindruck, daß Tom mit den möglichen Assoziationen seiner Leser spielt und das finde ich wiederum eher interessant.


    Zitat


    Es stimmt. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, warum man so etwas machen wollte. Andererseits bin ich von Natur aus ein sehr ängstlicher Mensch und kann grundsätzlich nicht verstehen, wie man sich freiwillig in Gefahren begeben kann (wie z.B. auf der Kirmes so ein seltsames Gerät zu besteigen... :wow)


    Ich kann Kai sehr gut verstehen. Die Jungs greifen ihn ja nicht nur auf Basis irgendwelcher Äußerlichkeiten an, sondern stellen seine Fähigkeiten in Frage, ein ganz massiver Angriff auf sein Ego also. Insofern geht da eben wie man so schön sagt der Gaul mit ihm durch.


    Zitat


    Ich bin ja sehr gespannt zu erfahren, was es mit Dystariel auf sich hat...


    Oh ja!

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    Original von Pelican
    Und wieder eine neue Möglichkeit, Geld auszugeben... :grin


    Das wird sicherlich nur eine einmalige Sache :grin


    Zitat

    Original von Pelican
    Da sprichst Du einen interessanten Punkt an. Ich mag klischeebehaftete Figuren eigentlich nicht, aber hier stört es mich nicht. Ich habe eher den Eindruck, daß Tom mit den möglichen Assoziationen seiner Leser spielt und das finde ich wiederum eher interessant.


    Ich glaube "klischeebehaftet" war womöglich der falsche Ausdruck. Ich meinte das keinesfalls negativ wertend, sondern im Gegenteil eher wie du es angesprochen hast, neugierig machend, für mich hilfreich und ebenfalls sehr interessant.


    Zitat

    Original von Pelican


    Oh ja!


    Na, du weißt doch schon wieder was, was ich noch nicht weiß, oder? :lache


    Jetzt weiß ich auch endlich, was es mit diesem Spiegel auf sich hat. Hach, solche Sachen gefallen mir einfach - freche Spiegel, quiiiitsssende Poltergeister und ein Junge, der vor lauter Zauberei nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht... :lache

  • Bin immer noch sehr weit am Anfang... irgendwie habe ich eine leichte Lesekriese.


    Soeben haben die untoten Piraten die Stadt überfallen, und sind jetzt in Richtung Mühle davon...


    Irgendwie wird es mir schon zu fantasymäßig. Ich mag es, wenn die Handlung eine Weile zwischen den Genres Fantasy und Historisches hängenbleibt. Die halbmumifizierten Räuber haben diesen Effekt leider zerstört.
    Ansonsten gefällt mir die Schreibe weiterhin gut in ihrer Unkompliziertheit. Bisher habe ich mich an keiner Stelle so richtig aufgehängt. Freu mich auf's weiterlesen.

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    Original von Eny
    Irgendwie wird es mir schon zu fantasymäßig. Ich mag es, wenn die Handlung eine Weile zwischen den Genres Fantasy und Historisches hängenbleibt. Die halbmumifizierten Räuber haben diesen Effekt leider zerstört


    Hallo Eny,
    ich verstehe deinen Beitrag nicht so richtig, ehrlich gesagt. Du liest hier ein Buch aus dem Genre "Fantasy" und es ist dir zu fantasymäßig? :gruebel

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    Original von SueTown


    Das wird sicherlich nur eine einmalige Sache :grin


    Ich finde Du solltest Dich da nicht limitieren. :grin


    Zitat


    Ich glaube "klischeebehaftet" war womöglich der falsche Ausdruck. Ich meinte das keinesfalls negativ wertend, sondern im Gegenteil eher wie du es angesprochen hast, neugierig machend, für mich hilfreich und ebenfalls sehr interessant.


    Nein, ich finde, Du hast das schon gut gesagt und ohne Deinen Kommentar wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, mich dazu zu äußern. Die Charaktere sind klischeebehaftet, aber im Gegensatz zu Krimis und Thrillern, wo mich das massiv stört, und im Gegensatz zu anderen Fantasy-Romanen, wo mir das auch schon mal negativ auffällt, empfinde ich das hier als positiv. Vielleicht liegt das aber auch an der Fantasy-Sagen-Märchen-Kombination, die es erst ermöglicht, mit Klischees oder Assoziationen zu spielen.


    Tom, hast Du Dir beim Schreiben über diese Wirkung Gedanken gemacht?


    Zitat


    Na, du weißt doch schon wieder was, was ich noch nicht weiß, oder? :lache


    Nee, gar nicht. Ich habe diesbezüglich noch keine Idee.


    Zitat

    Jetzt weiß ich auch endlich, was es mit diesem Spiegel auf sich hat. Hach, solche Sachen gefallen mir einfach - freche Spiegel, quiiiitsssende Poltergeister und ein Junge, der vor lauter Zauberei nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht... :lache


    :write Ich mag Harry Potter sehr. Aber lieber Tom, da kann Frau Rowling zuhause bleiben... :grin

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    Original von Wolke


    Hallo Eny,
    ich verstehe deinen Beitrag nicht so richtig, ehrlich gesagt. Du liest hier ein Buch aus dem Genre "Fantasy" und es ist dir zu fantasymäßig? :gruebel


    :-)
    Ich mag es gerne, wenn ein Fantasybuch erst langsam phantastisch wird. Wenn das "Fantasymäßige" sozusagen aufgebaut wird, eine Weile in der Schwebe bleibt.
    Das ist in diesem Buch mE bis zu den Piraten wunderbar gelungen, denn am Anfang sind es nur die Irrlichter, die wirklich unreal sind. Alles andere kann genausogut aus einem historischen Roman stammen.
    Ich fand, dass die Untotheit ( :gruebel) der Piraten das Buch zu schnell in Richtung Fantasy gestoßen hat.
    Aber das ist meine Meinung. Es gibt sicher andere Auffassungen.

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    Original von Pelican hast Du Dir beim Schreiben über diese Wirkung Gedanken gemacht?


    Ja, habe ich. Sehr genau sogar. Ich versuche mich daher mal an einer ausführlicheren Antwort:


    Das Wort Klischee stammt aus dem Französischen (cliché) und bedeutet zunächst einmal "Abklatsch" oder "billige Nachahmung" :-)
    Wann aber ist in der Literatur ein Klischee ein Klischee? Und wer hat sich eines Klischees als Erster bedient bzw. es sozusagen begründet? Wem muss man also den Vorwurf des Klischees machen? All das ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so einfach zu beantworten.


    Nehmen wir mal den "Herrn der Ringe". Der Stoff hat (auf den ersten Blick) unzählige Nachahmer angezogen, die auf die Prämisse setzen, dass eine Gruppe junger Helden aus der bedrohten Idylle ihrer mehr oder minder lauschigen Heimat in die große Welt ausziehen, um dort Abenteuer zu erleben. Das ist beim "Rad der Zeit" nicht viel anders, als bei Ralf Winters "Talavans Plan", Terry Brooks "Shannara", "Dennis L. McKiernanas "Der eiserne Turm" oder Raymund Feists "Midkemia". Selbst "Eragon" bedient sich dieses auch bei Star Wars vorkommenden Motivs.


    Im vorliegenden Fall kommt hinzu, dass ein neues Motiv geschaffen wurde, das nun aufgrund seiner großen Popularität schnell zum Klischee abgestempelt wird: das des Zauberlehrlings als Protagonisten. Ich selbst bin noch mit einem Krabbat aufgewachsen, lange bevor Harry Potter auf den Markt kam und den Zauberlehrling als Helden richtig populär machte. Und ganz sicher kommt es nicht von ungefähr, dass in den letzten Jahren angefangen von Artemis Fowl, über Nathanael (aus Bartimäus) bis hin zu meinem Kai gleich eine ganze Reihe Zauberlehrlinge die Welt erblickten - und ich weiß noch nicht einmal, welche Vorlagen es im angloamerikanischen Raum noch gab und gibt.


    Muss man all diesen Autoren (und damit auch mir) den Vorwurf machen, sie hätten sich lediglich eines Klischees bedient? Ja, vielleicht. Aber all diese Geschichten finden eben ihre Leser, denn die Wahrheit ist, dass wir alle - und da nehme ich mich nicht aus - vertraute Muster lieben. Und das ist keineswegs ein Phänomen der Fantasy. So wurde, nachdem m.W.n. Sjöwall Wahlöö erstmals mit Erfolg einen Kommissar mit erheblichen, privaten Problemen als Protagonist einführte, dieses Motiv sehr schnell von Henning Mankell aber auch Elizabeth George und anderen übernommen und weiter populär gemacht.


    Machen Autoren das in geschäftssüchtiger Absicht? Für ein klares "Nein" kann ich mich da nicht verbürgen, aber aus Gesprächen mit vielen Kollegen gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass durch den Erfolg einer Art von Stoff die Verlagstore ganz plötzlich für andere, schon lange ruhende Geschichten ähnlicher Art weit offen stehen. Man denke mal an den Erfolg von Sakrileg, der eine Vielzahl an Epigonen hervorgebracht hat.


    All diese komplexen Mechanismen waren mir durchaus bewusst, als ich mich ans Unendliche Licht setzte und meinen eigenen Zauberlehrling erschuf. Aber ich kann klar bekennen, dass die Idee zu ihm schon lange da war, bevor es Harry Potter gab. Sie wurde einst durch mein Faible für Fantasy-Rollenspiele geschaffen - nur gab es damals noch keine Möglichkeit, eine solche Geschichte zu publizieren.
    Hinzu kommt, dass die Chroniken für den Jugendbuch-Bereich geschrieben wurden. Und dieses Kernpublikum kennt all jene Motive, die wir Älteren so mögen, noch nicht. Zumindest bezweifel ich, ob ein Teenager neben den derzeit populären Stoffen auch die älteren kennt, von denen ich einige oben aufgelistet habe.


    Davon ab befriedigt es keinen Autor, eine völlig vorhersehbare Geschichte zu schreiben (was der Begriff Klischee auch impliziert). Und es werden im Folgenden noch genügend Überraschungen auf euch zukommen, ohne den bewusst märchen- bzw. sagenhaften Charakter der Chroniken zu durchkreuzen.


    Erzählerische Grüße Tom

  • Zitat

    Original von Eny Ich fand, dass die Untotheit ( :gruebel) der Piraten das Buch zu schnell in Richtung Fantasy gestoßen hat.


    Ich verstehe, was du meinst :-)
    Ein Stelle, an der man gut sieht, wie schwierig es ist, alle Geschmäcker unter einen Hut zu bekommen.


    Irrlichternde Grüße Tom

  • @ Tom
    Danke für die Erklärung (auch wenns nicht eine Frage von mir war). Das fand ich sehr interessant und weiterhelfend! :-]


    Derzeit versuche ich, meine elfjährige Tochter vom dauernden Musikvideoclipsehen wegzulocken und für das "Unendliche Licht", wo sie ja altersmäßig zur "Kernzielgruppe" gehört, zu begeistern, damit sie mit mir - quasi im Hintergrund - die nächste Leserunde mitmacht. (Habe ihr heute schon mal das Buch mit einem hoffentlich interesseweckenden Kommentar hingelegt.) Etwas Daumendrücken könnte nicht schaden :-)


    Dankbare und hoffende Grüße
    SiCollier

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Tom
    Auch von mir herzlichen Dank für deine ausführliche und interessante Antwort!


    Zitat

    Original von Tom Finn
    Das Wort Klischee stammt aus dem Französischen (cliché) und bedeutet zunächst einmal "Abklatsch" oder "billige Nachahmung" smile


    Stimmt. Deswegen möchte ich nochmals betonen, dass ich mir das Wort zur Beschreibung dessen, was ich meinte, ausgeliehen habe und keinesfalls von "billig nachgeahmten" Figuren gesprochen habe :grin (selbst wenn ich wollte, könnte ich das ohnehin nicht, denn es ist mein erster Fantasyroman mit einem Zauberlehrling :lache).


    Zitat

    Original von Tom Finn
    Muss man all diesen Autoren (und damit auch mir) den Vorwurf machen, sie hätten sich lediglich eines Klischees bedient? Ja, vielleicht. Aber all diese Geschichten finden eben ihre Leser, denn die Wahrheit ist, dass wir alle - und da nehme ich mich nicht aus - vertraute Muster lieben.


    Eben, und aufgrund dessen ist die Bedienung an Klischees nicht nur völlig in Ordnung, sondern meines Erachtens auch unerlässlich für "Geschichtenschreiber" (das schreibe ich jetzt einfach mal aus Sicht einer Leserin und als Laiin sozusagen).
    Ich persönlich finde es nur weiter wichtig, dass Klischeehaftigkeit nicht in den Vordergrund rückt. Ich möchte nicht spüren können, welche Schubladen ein Autor während des Schreibens geöffnet hat, sondern möchte erleben, wie neue Dinge hinein getan werden. Auch ein Roman oder eine Geschichte muss für mich berechenbar bleiben, jedoch nicht vorhersehbar.


    Zitat

    Original von Tom Finn
    So wurde, nachdem m.W.n. Sjöwall Wahlöö erstmals mit Erfolg einen Kommissar mit erheblichen, privaten Problemen als Protagonist einführte, dieses Motiv sehr schnell von Henning Mankell aber auch Elizabeth George und anderen übernommen und weiter populär gemacht.


    Ja, genau. Und alle unterscheiden sie sich auch ein klein wenig voneinander - wenn's auch nur die Landesatmosphäre ist :-).


    Zitat

    Original von Tom Finn
    Machen Autoren das in geschäftssüchtiger Absicht?


    Warum denn nicht? Ich finde das nicht verwerflich, sondern völlig in Ordnung.


    Zitat

    Original von Tom Finn
    Und es werden im Folgenden noch genügend Überraschungen auf euch zukommen, ohne den bewusst märchen- bzw. sagenhaften Charakter der Chroniken zu durchkreuzen.


    Ich hoffe, es wird nicht allzu brutal? Ich finde die Geschichte gerade sehr schön, wie sie ist :-].

  • Wo ich meckere, soll ich auch loben, nicht wahr? :grin


    Ich bin jetzt im Haus von Thadäus Eulertin und habe soeben den Poltergeist über mich ergehen lassen (aber kommt mir nicht mit Blutegeln). Soeben bin ich durch das obere Stockwerk geirrt... Ich merke gerade, dass ich beim Lesen wohl recht unkonzentriert war, ich erinnere mich nicht mehr an Einzelheiten... war da was mit Spiegeln? Das Kapitel muss ich wohl nochmal lesen.


    Bisher gefällt mir der Stil (zum dritten Mal erwähnt) sehr gut. Ebenso die Person Kai, die mir sympathischer wird. Vielleicht durch die nächtlichen Fressattacken. :grin
    Was ich von Fi halte, weiß ich noch nicht. Er erinnert mich ein bisschen an Atréju aus der Unendlichen Geschichte. So jung-heldenhaft.
    Mit der Frage was Dystariel ist, halte ich mich nicht auf, die wird irgendwann im Laufe der Trilogie sowieso geklärt, wetten? :grin


    Eine Frage... (vielleicht wurde sie schon gestellt, ich gebe zu, dass ich nicht den ganzen Fred gelesen habe... Zeitmangel...)


    Wie lange hast du an der Rohfassung des Manuskripts geschrieben? Und wie lange überarbeitet?


    LG
    Eny

  • Zitat

    Original von Eny
    Wie lange hast du an der Rohfassung des Manuskripts geschrieben? Und wie lange überarbeitet?


    Hm, an der Abgabefassung habe ich ziemlich genau 2 1/2 Monate gesessen, und dann kam noch einmal eine Woche für das Lektorat oben drauf. Dazwischen lagen einige Wochen, mit denen sich meine Lektorin mit dem Stoff beschäftigt hat.


    Irrlichternde Grüße Tom

  • Zitat

    Original von Tom Finn


    Hm, an der Abgabefassung habe ich ziemlich genau 2 1/2 Monate gesessen, und dann kam noch einmal eine Woche für das Lektorat oben drauf. Dazwischen lagen einige Wochen, mit denen sich meine Lektorin mit dem Stoff beschäftigt hat.


    Irrlichternde Grüße Tom



    :yikes


    Wir reden über dieselben 450 Seiten?


    Respect. 2 1/2 Monate brauche ich mitunter für eine Kurzgeschichte...