Himmelrote Lippen [bitte Kritik]

  • Himmelrote Lippen
    Perle, Träne perle auf ihnen
    Lege dein Salz in die Wunde
    Bevor du verrinnst


    Süßem Nektar gleich
    Trauben, die aus Regen gewonnen
    Hängt an den Ästen der Augen
    Bevor ihr fallt


    Glänze, Träne glänze
    Du, die verstehst
    Die Wahrheit in Flüsse zu trennen
    Bevor der Spiegel verschwimmt


    Zerrissene Träume
    Mit Nektar in den Wunden
    Glänze verstandene Wahrheit
    Auf himmelroten Lippen



    Freu mich über Kommentare etc.
    Jonas

  • Warum so winzig? *Brille zurechtrück*


    Irgendwie erschließt sich mir dieses Werk nicht. Was immer du sagen möchtest, bei mir kommt es nicht an.


    Zitat

    Perle, Träne perle auf ihnen


    Diese Zeile hat keinen Sinn... oder? :lupe

  • Kim nunja, so klein, weil ich selbst noch so klein bin und mich nicht aufdrängeln möchte ;-)
    Mit der Zeile meine ich, dass etwas verbleibt, aber trotzdem und dennoch abspringen wird. eine bloße Erinnerung...
    Kann man das irgendwie nachvollziehen?


    danke für dein Komentar ;-)



    teufelchen eigentlich ist es kein Liebesgedicht, man kann es jedoch dort hinein übertragen. Man kann es auf viel übertragen - hoffe ich zumindest- denn ich hatte schon einen sehr tiefen Sinn beabsichtigt. Den man mit Absicht nicht sofort erfassen soll, denn ich mag es, wenn man über Dinge nachdenken muss, und sie nicht schon fertig auf einen silbernen Tablett serviert bekommt :-]


    auch dir danke für dein Kommentar!


    LG, Jonas

  • Hmm..


    Perle, Träne perle auf ihnen....


    Wenn ich das laut sage, ergibt das keinen Sinn, genausogut könnte ich sagen:
    Fliege, Kühlschrank fliege hinter jenen....


    Verstehst du mein Problem? Ich sehe da keine Aussage, es klingt falsch...

  • fleigende Kühlschränke machen wirklich keinen sinn.
    du musst das Ganze im Zusammenhang sehen. "ihnen" bezieht sich auf die Lippen. und die Träne wird im nächsten satz aufgenommen...


    LG, Jonas

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian
    Perle, Träne perle auf ihnen....


    Wenn ich das laut sage, ergibt das keinen Sinn, genausogut könnte ich sagen:
    Fliege, Kühlschrank fliege hinter jenen....


    *einspring*


    Da fehlt ein Komma: "Perle, Träne, perle auf ihnen"
    "ihnen" sind die roten Lippen aus der Überschrift. Die Träne soll auf den roten Lippen perlen, und das wird ihr gleich zweimal gesagt.


    Nix Kühlschrank. ;-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Hallo Jonas


    mir gefällt das Gedicht eigentlich recht gut...höchstens einen kleinen Einwand....


    ...mir kommt das Originelle etwas zu "schwerfüssig" daher. D.h. auf mich wirkt es etwas gesucht...


    Aber das ist jetzt nur mein ganz individueller Eindruck...


    Grüessli Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Zitat

    Original von Jonas
    Du, die verstehst


    Falsche Flexionsendung.


    Ansonsten: Dein Gedicht schmeckt wie geschmolzenes Vanilleeis, auf welches massenhaft Sirup gekippt wurde, mit 5 kg Zucker verührt, ein bisschen Tortenüberuß hier und Marzipanstangen da, garniert mit Schlagsahne, bunten Streuseln und nochmehr Fruchtersatzsüßungsmitteln.
    Das Ganze auf Erdbeermarmelade und Pfirsichkompott beschmierten Pfannkuchen mit Schokoladenglasur.
    Mir zu süß.
    Oder anders gesagt:
    Einfach an Beilagen überfrachtet. Es kann nichts wirken, weil alles wirken soll. Und zwar zugleich und irgendwie dauerhaft.
    Hier schau mal, ich bin ein ausdrucksstarkes Bild!!! - springt dir mit möglichst jeder Wortverbindung so gewollt entgegen. So wird alles zu nichts.
    Schade, denn das eine (Wahrheit in Flüsse zu trennen) oder andere (Trauben, die aus Regen gewonnen / Hängt an den Ästen der Augen / Bevor ihr fallt) hat mir zwischen den manchmal unglücklich (Mit Nektar in den Wunden / Glänze verstandene Wahrheit / Auf himmelroten Lippen - oder die verschwimmenden Spiegel... einfach zu übertrieben) oder trivial (Zerrissene Träume, Süßem Nektar gleich) gewählten Bildern gefallen.


    Versuch deinen Anspruch ein möglichst hochpoetisches, supergedichtetes und möglichst überoriginelles Gedicht zu schreiben einfach zu vergessen und lass dich auf die einfache Kraft der Worte ein.
    Einfacher: Gib deinen Bildern doch mal ein bisschen Raum zu wirken.

  • das ist so, wenn die paar tropfen von der Ilm den Geist, der aus der saale webt verstehen wollen ... hier schäumt es manchmal über, ok .. dann ist es eben so. Immerhin wurde an dem Text merklich gearbeitet. das allein nötigt respekt ab. Dass Perlen perlen finde schön. Und wenn etwas in Bildern verborgen bleibt, dann mag das so sein und Phantasie anregen...


    Hier lohnt weitere Arbeit!!

  • Zitat

    Original von licht
    Immerhin wurde an dem Text merklich gearbeitet. das allein nötigt respekt ab.


    Nicht zwangsläufig, je nach Kunstverständnis.
    Ich halte es da mit Leonardo da Vinci.


    Was das Verborgene angeht: Der Zauber steckt im Detail.

  • ... und cih dachte, das war der teufel?? oder ist das womöglich identisch?? ist also der zauber der teufel?? ist zauber teuflisch???

  • Du willst jetzt keine ernsthafte Debatte darüber, oder? :lache


    Teufel und Zauber gleichzusetzen aufgrund eines intertextuellen Bezugs (warte, das hier von mir Praktizierte nennt sich im konkreten Fachgespinnst sogar Palintextualität...) halte ich nämlich theologisch für durchaus gewagt.


    Deswegen halte ich die privatio boni für angebracht: Spart dir die ganzen Dualismen und Verwechslu..., ich meine Verteufelungen.


    Aber der Zauber steckt im Detail.
    Sonst wären ja auch die ganzen Literaturwissenschaftler arbeitslos. :lache

  • Anmerkung in eigener Sache


    Ich bin in der glücklichen Lage Jonas zu kennen und habe ihn überredet, sich hier anzumelden. Seine Werke spiegeln viel von seinem Leben wieder, welches nicht ein Spaziergang war, der auf ebenen Strecken ohne jegliche Steine verlief.
    Er ist, wie ja auch schon der Tread sagt, ein Anfängerautor. Klar, Kritik sollte sein, aber wenn ich persönlich ein Erstlingswerk eines Autors beurteilen soll, dann mache ich sie / ihn nicht nur nieder, sondern wähle meine Worte so, daß diese/r jene/r welche/r auch noch einen Funken Mut schöpft und weiter an ihren / seinen Werken arbeitet. Vielleicht solltet ihr darüber auch einmal nachdenken? Noch einmal im Klartext: es geht nicht darum, nicht zu kritisieren, sondern um die Wortwahl der Kritik!


    Wenn ich Jonas mal wieder sehe, dann werde ich ihn bitten, ob er noch einmal hier vorbei schaut, denn einige von euch haben wirkliche konstruktive Kritik hier gelassen und ich finde, die sollte Jonas schon lesen. Mir ist auch daran gelegen, daß er sich verbessert, den das Schreiben bedeutet ihm viel.


    So, nun könnt ihr mich beschimpfen, oder köpfen. Aber das mußte ich einfach los werden.


    Der Bücherwurm


    PS: ich kann die neue Rechtschreibreform nicht und habe für mich beschlossen die alte Reform beizubehalten (nur falls jetzt jemand kommt mit: das 'daß' wird 'dass' geschrieben oder ähnlichem.

  • Ihrgedwie fand ich dieses Gedicht schwer.


    Das möchte ich nicht in der Schule interpretieren müssen :lache


    Aber schön ist es trozdem! :-]

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache

  • Hallo Bücherwurm


    fanden Du und Jonas jetzt die Kritiken so niederschmetternd?


    Da habe ich hier im Forum aber schon ganz Anderes, wirklich Entmutigendes gelesen...


    Man kann einfach von so belesenen Geistern wie sie hier anzutreffen sind nicht erwarten, dass sie bei jedem Text, jedem Gedicht das hier von Anfänger-Autoren vorgestellt wird, in ein Freudengeheul ausbrechen....


    Ich finde manche Kritik hier in diesem Thread recht aufbauend und mutmachend...die allermeisten Posts ermuntern doch den Jungautoren dazu....weiterzumachen.


    Das tun die Eulen nämlich nicht, wenn sie sehen, dass eine Aufforderung zum Weitermachen aufgrund des Gebotenen ziemlich zwecklos scheint....


    Aufmunternde Grüsse an Jonas zum Weitermachen..... auch von Joan

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  • Hallo Joan,
    ich fand die Kritik nicht sooo niederschmetternd. Aber Jonas war so enttäuscht, daß er ziemlich arg am Boden war.


    Es liegt vielleicht auch am Alter. Jonas ist noch minderjährig und in diesem Alter sieht man vielleicht manches nicht so, wie es gemeint ist. Durch sein bisheriges Leben fehlt ihm auch manchmal in der Betrachtung die Farbe Grau. Es gibt nur ein Schwarz oder Weiß, aber auch das muß er lernen.


    Sobald ich ihn wieder sehe, werde ich ihn ermutigen wieder hier her zu finden, denn wie bereits geschrieben, manche Kritik finde ich sehr konstruktiv.


    Ich muß auch eingestehen, seine Werke, ich habe schon mehr von ihm zu lesen bekommen, sind nicht leicht zu verstehen. Aber deshalb habe ich ihm ja den Tip gegeben, hier zu posten, weil er hier viel lernen kann.


    Der Bücherwurm

  • Zitat

    Original von Bücherwurm
    Anmerkung in eigener Sache


    Ich bin in der glücklichen Lage Jonas zu kennen und habe ihn überredet, sich hier anzumelden. Seine Werke spiegeln viel von seinem Leben wieder, welches nicht ein Spaziergang war, der auf ebenen Strecken ohne jegliche Steine verlief.


    Ich denke genau das ist der Grund, weshalb so manche Kritik nicht ganz so war wie Jonas sich diese vorgestellt hat. Es ist verdammt schwer ein Gedicht wie solches von Jonas zu verstehen, wenn man dessen Biographie nicht kennt. Ich persönliche finde, dass die Biographie bei fast allen Autoren eine ungeheure Rolle spielt, um deren Werke verstehen zu können, siehe nur zahlreiche Gedichte und Werke von Goethe, Rilke und ein sehr gutes Beispiel dafür sind sicherlich auch zahlreiche Autoren der Trümmerliteratur wie beispielsweise Böll. Wenn man nicht weiß was diese Leute durchgemacht haben, versteht man die Texte auch schwerer und manche finden sie dann vielleicht auch nur noch halb so gut.
    Was ich damit sagen will: Jonas, du musst nicht alles so Ernst sehen wie es hier geschrieben ist. Nicht alles ist so gemeint und es haben ja auch einige positive Dinge geschrieben. Versuche doch besser diese Kritik zu benutzen, um noch besser zu werden! Ich war früher auch immer total enttäuscht, wenn ich kritisiert wurde. Ich werde heute immer noch kritisiert, aber ich habe gelernt zu entscheiden, welche Kritik wahr ist und versuche mich zu bessern und daraus zu lernen. Oft geben dir Leute Tipps, die wirklich gut sind und weiter helfen ( Bücherwurm : wenn er dies nicht mehr liest, kannst du es ihm ja sagen oder druck das ganze einfach aus).
    Und man sollte sich auch einfach in die Schwierigkeiten des Lesers hineinsetzen, denn ich denke, dass einige einfach Probleme haben den Sinn des Gedichts zu verstehen oder die Botschaft, die damit ausgedrückt werden soll (jedenfalls geht es mir so)! Und das ist jetzt nicht negativ gemeint!


    Liebe Grüße :wave
    Sonnenblume88

    Das Vielsinnige des Lesens: Die Buchstaben sind wie Ameisen und haben ihren eigenen geheimen Staat.
    (Elias Canetti (1905-94), Schriftsteller span.-jüd. Herk.)

  • Zitat

    Original von Sonnenblume88
    Ich denke genau das ist der Grund, weshalb so manche Kritik nicht ganz so war wie Jonas sich diese vorgestellt hat. Es ist verdammt schwer ein Gedicht wie solches von Jonas zu verstehen, wenn man dessen Biographie nicht kennt. Ich persönliche finde, dass die Biographie bei fast allen Autoren eine ungeheure Rolle spielt, um deren Werke verstehen zu können, siehe nur zahlreiche Gedichte und Werke von Goethe, Rilke und ein sehr gutes Beispiel dafür sind sicherlich auch zahlreiche Autoren der Trümmerliteratur wie beispielsweise Böll. Wenn man nicht weiß was diese Leute durchgemacht haben, versteht man die Texte auch schwerer und manche finden sie dann vielleicht auch nur noch halb so gut.


    Wie bitte? Ich muss die Biographie eines Autoren kennen, um seine Werk auch wirklich (ein)schätzen, am Ende gar gut finden zu können?
    Eine junge Frau, unglücklich, weil die große Liebe verstorben ist, weil sie jahrelang missbraucht wurde, weil die eigenen Kinder bei einem schrecklichen Unfall gestorben sind, weil ... such Dir was aus, schreibt einen Roman, eine Kurzgeschichte, whatever und veröffentlicht den Text, stellt sich damit einem Publikum. Wenn der Text der größte Mist seit Erfindung des Buchdrucks ist, wird er dann besser, weil die Biographie der Autorin so tragisch ist? NEIN! Ein Text ist ein Text ist ein Text.
    Die Biographie kann interessant, tragisch, was auch immer sein, ausschlaggebend für die Beurteilung eines Textes DARF sie nun wirklich nicht sein. Also bitte.


    Gruss,


    Doc