Rita Hampp - Die Leiche im Paradies

Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Emons; Auflage: 1., Aufl. (20. September 2005)
ISBN-13: 978-3897054028
Preis: Euro 9.90

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Autorin

Rita Hampp wurde 1954 geboren, verbrachte ihre Kindheit in Norddeutschland und zog nach dem Abitur nach Würzburg, wo sie zunächst Jura studierte und dann in den Journalismus wechselte. Zwanzig Jahre blieb sie der unterfränkischen Regionalzeitung "Main-Post" leidenschaftlich treu, erst als Leiterin der Kitzinger Lokalredaktion, weitere zehn Jahre überörtlich als Rechts- und Gerichtsberichterstatterin.

Während eines mehrjährigen Aufenthalts in New York und Virginia studierte sie book publishing, bildete sich im kreativen Schreiben weiter und wagte schließlich den Sprung in die freie Schriftstellerei. Als sie im Jahr 2000 ins malerische Baden-Baden zog, entfaltete sich spontan ihre mörderische Fantasie und sie begann, die berühmten Schauplätze der Stadt als mögliche Tatorte zu betrachten.

Kurzbeschreibung/Klappentext

Ausgerechnet an der romantischen Wasserkunstanlage mit dem schönen Namen »Paradies« wird eine Frauenleiche entdeckt, und mit der idyllischen Beschaulichkeit Baden-Badens ist es vorbei. Die engagierte Polizeireporterin Lea Weidenbach hat ein ganz persönliches Motiv, den Fall aufzuklären: Die Ermordete hatte ihr kurz vor ihrem Tod etwas Wichtiges anvertrauen wollen. Als Kriminalhauptkommissar Maximilian Gottlieb den Ehemann der Toten verhaftet, versucht Lea auf eigene Faust zu beweisen, dass der Mord keine einfache Beziehungstat war, sondern das Ergebnis eines perfiden Komplotts.

Meine Meinung

Neu anfangen, alles hinter sich lassen und Träume verwirklichen! Wenn das nur so einfach wäre... Lea Weidenbach, eine der Hauptfiguren im ersten Band der "Baden-Baden Krimis" der Autorin Rita Hampp, versucht es. Sie zieht von Würzburg nach Baden-Baden um, weg von ihrer Beziehung mit Justus, und versucht im eher beschaulichen aber etwas mondän angehauchten Ort einen Neuanfang. Als Reporterin beim "'Badischen Morgen" liegt ihr das verfassen von Texten im Blut und sie will unbedingt ihren ersten Roman schreiben. Doch so ruhig wie sie es sich vorgestellt hat ist es in diesem "verschnarchten Rentnerdorf" nicht, denn im Paradies, der Wasserkunstanlage am Badener Hausberg Merkur, wird die Leiche einer Frau gefunden. Es stellt sich heraus das die erdrosselte Frau Lea kurz vor ihrem Tod etwas Dringendes und Wichtiges mitteilen wollte... nun hat sie ihr Geheimnis mit in den Tod genommen.

Lea fühlt sich verpflichtet das Geheimnis zu lüften und zugleich ist ihr journalistischer Spürsinn geweckt, sie ermittelt parallel zu Maximilian Gottlieb dem Kriminalhauptkommissar und sie scheint ihm und seiner Sonderkommission stets eine Nasenspitze voraus zu sein. Sie kommt einer Verschwörung rund um honorige Bürger auf die Spur, aber hat dieses Komplott tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun oder ist es eine ganz andere Sache? Die Zeitungsartikel setzen die Polizei und Maximilan Gottlieb gehörig unter Zugzwang...

Was für ein spannendes und höchst unterhaltsames Debüt das die Autorin Rita Hampp da geschrieben hat! Sie versteht es von Beginn weg gefühlsaufwallende Spannung aufzubauen und erzählt einen recht realistischen Kriminalfall wie er sich Tatsächlich jederzeit ereignen könnte. Stilsicher und auf eine wunderbar charmante Art werden die Personen eingeführt und natürlich wird auch das ein oder anderen Klischee bedient. Die beiden Hauptpersonen Weidenbach und Gottlieb ermitteln jeder für sich aber wenn sie sich begegnen gehen sie freundschaftlich und achtungsvoll miteinander um. Sogar die Rentnerin und Vermieterin von Lea Weidenbach darf sich als verdeckte Ermittlerin versuchen, was diese genüsslich auslebt, und so fühlt sich die rüstige Marie-Luise Campenhausen als eine Art Miss Marple. Die Autorin schildert die idyllische Region gekonnt und sorgt für Lokalkolorit. Sie holt den Leser ab und führt ihn frischauf zur edlen Perl im Deutschen Land, ins wunderschöne Badner Land!

Rita Hampps Erstling aus der Baden-Baden Krimiserie ist gelungen und hat mir insgesamt gefallen. Mit 255 Seiten ist er aber recht kompakt und kurz geraten, zumal es gilt die Hauptpersonen dem Leser vertraut zu machen und ihn für weitere Fälle zu gewinnen. Etliche Szenen hätten ausführlicher geschrieben und mit mehr Hintergrundinformationen ausgestattet werden können. Die Charaktere sind prägnant und es kristallisiert ein flottes und munteres Gespann aus Lea Weidenbach, Maximilian Gottlieb und Marie-Luise Campenhausen heraus das harmonisch wirkt und noch für viel Wirbel im Badischen sorgen wird. Ich glaube allerdings auch das die Autorin ihr Potential noch längst nicht ausgeschöpft hat und es noch viel Luft nach oben gibt und daher bewerte ich diesen Kriminalroman mit sieben Eulenpunkten und freue mich auf den zweiten Teil.

Baden-Baden ist nicht verschnarcht - es ist mörderisch!

Edit: Etliches umgeschrieben und Ergänzungen angebracht

Ja genau, mach es so wie ich und beginne mit den alten Kamellen der Autorin...

Da gibt man sich Mühe eine Rezi schreiben und wird dann von der Autorin aufgezogen... nicht die Luft wird ausgeschöpft sondern das Potential und Luft noch oben ist vorhanden... Beim neuesten Buch "Das Rosenhaus am Merkur" das ich gleich beginne erwarte ich das nur noch ein klitzekleines pfitzelchen Luft vorhanden ist, nämlich genau so viel wie ich zum Atmen brauche. Jahwohlja! Und falls der Roman so gut das gar keine Luft mehr vorhanden ist, werde ich die Tauchausrüstung hervorholen und das neueste Buch notfalls mit Sauerstofflasche und Taucherbrille lesen...