Ludovic Roubaudi - Der Hund von Balard

  • original: "Les Baltrinques"


    "Der Typ war eine Pflaume, auch wenn er mal nicht blau war..."
    Gemeint ist ein Typ, den sie den Belgier nennen. Er und die anderen Jungs von der Zeltbauertruppe von Paris - Balard, zu denen auch der Erzähler der Geschichte zählt,leben zufrieden in einer rauhen, aber familiären Welt am Rande der menschlichen Gesellschaft, der Welt des Zirkus. Für die Gesellschaft sind sie niemand, keiner kennt die Vergangenheit des anderen und doch haben sie einen festen Halt in ihrer Gruppe gefunden, einer bunten Mischung aus den skurrilsten Charakteren, die man sich denken kann.
    Ihr Alltag besteht aus harter Maloche, Glühwein, ein paar Baguettes und ihrem täglichen Besuch bei Maman Rose, der Kneipenwirtin von Balard. Chef der Truppe ist Marco, ein ehemaliger Dresseur. Er hält die Jungs zusammen, treibt sie an, ist ihnen wie ein Vater.
    In diesen Alltag nun trottet ein kleiner, von einem Zahnabszess geplagter Hund. Der scheue Hund scheint als würde er die Hilfe der Männer suchen, welche den Hund auch prompt in ihr Herz schließen und beschließen ihm zu helfen. Sie ziehen den kranken Zahn.
    Dankbar entscheidet der Hund bei diesen Männern zu bleiben; er wird ihr Leben verändern. Erweist der Hund sich doch als "Subjekt", als ein für die Dressur hochbegabtes Tier...


    Dieser Roman ist einfach Wahnsinn! Er entwickelt einen unheimlichen Sog, man mag das Buch kaum zur Seite legen.
    Die liebenswerten Akteure, die ausgefeilte Story, die authentische Kulisse des Romans und der trockene Humor; es stimmt einfach alles!
    Roubaudi selbst hat beim Zirkus gearbeitet und man merkt dem Roman diese Authentizität an, er weiß eben einfach wovon er spricht.
    Die Zirkuswelt ist so ehrlich und schön beschrieben, dass man einfach hautnah dabei ist.
    Dieses Buch war für mich bis zum Ende ohne Längen, ohne Makel, herzzerreißend; einfach brillant!!