Ein Mann ein Mord - Jakob Arjouni

  • 3. Band der Kemal Kayankaya-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Ein neuer Fall für Kayankaya. Schauplatz: Frankfurt, genauer: Der Kiez mit seinen eigenen Gesetzen, die feinen Wohngegenden im Taunus, der Frankfurter Flughafen. Kayankaya sucht ein Mädchen aus Thailand: sie ist in jenem gesetzlosen Raum verschwunden, in dem Flüchtlinge, die in Deutschland um Asyl nachsuchen, unbemerkt und ohne Spuren zu hinterlassen, leicht verschwinden können. Was Kayankaya dabei über den Weg und in die Quere läuft, von den heimlichen Herren Frankfurts über korrupte Bullen und fremdenfeindliche Beamte auf den Ausländerbehörden bis zu Parteigängern der Republikanern mit ihrer Hetze gegen alles Fremde und Andere, erzählt Arjouni klar, ohne Sentimentalität, witzig, souverän.


    Über den Autor:
    gibt es bei wikipedia einige Informationen und weiterführende Links


    Meine Meinung:
    In einem muss ich der Kurzbeschreibung Recht geben, Arjouni erzählt auch in diesem, dem mittlerweile dritten Band um den coolen Privatdetektiv Kemal Kayankaya sehr souverän und verzichtet dabei auf Sentimentalitäten aller Art. Auch genügend Witz war vorhanden und Kemal an sich ist ja schon ein Kracher, allerdings war ich nicht ganz glücklich mit dem Krimi. Stellenweise erschien mir der Roman etwas lieblos "runtergeschrieben", ich vermisste die Leichtigkeit, die sonst trotz der gar nicht leichten Fälle mit den zahhlreichen persönlichen Schicksalsschlägen, aus den Seiten sprechen. Vielleicht lag es an der Thematik "Ausländerfeindlichkeit und Immigration", die diesmal die Hauptrolle spielt und nicht wie sonst unliebsames, aber alltägliches Begleitstück in Kemals Leben darstellt. Ein paar Seiten mehr hätten dem Roman sicher gut getan, dann wäre er vielleicht "runder" geworden, so bleibt ein solider Kayankaya, von dem aber noch mehr erwartet werden darf.

  • Ich denke ich muss mich Millas Meinung anschliessen. Wirklich enttaeuschen kann mich Arjouni nicht so leicht. Dafuer mag ich Kayankaya als Hauptfigur einfach zu sehr. Der Schreibstil ist genau mein Stil - und ich mag einfach Arjouni noch lieber seit ich ihn live und persoenlich in einer Autorenlesung erleben konnte.


    Aber mein Lieblingskrimi ist dieser ganz sicherlich nicht. Die Geschichte konnte mich nie wirklich mitziehen. Vielleicht auch weil Kayankaya diesmal nicht wirklich persoenlich so involviert ist wie in anderen Faellen? Irgendwie bleibt die Geschichte nicht in meinem Gedaechtnis haengen. Dabei kann ich diesmal gar nicht genau sagen was mich wirklich stoert.


    Fazit: Kayankaya Fans werden ihre Unterhaltung finden, aber es gibt wesentlich spannendere Faelle in der Reihe

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich